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07.04.20 Dienstag, 7. April 2020DWBE-HP
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07.04.2007.04.2007.04.20/1/1/1/1/Wir1/Wir1 KFISCHE2 5% 25% 50% 75% 95%
DIE WELT DIENSTAG,7.APRIL2020 SEITE 11 *
WIRTSCHAFT
G
esichtsmasken sind das
augenfälligste Beispiel.
Deutschland und prak-
tisch die gesamte Welt
sind bei der Ausstattung
damit abhängig von China. Dort ist der
größte Teil der weltweiten Produktion
beheimatet. Nicht viel anders sieht es
bei vielen anderen Schutzmaterialien
und selbst Grundstoffen für Medika-
mente aus. Daher fordern viele Politi-
ker und Ökonomen bereits seit einigen
WWWochen, diese Abhängigkeit zu redu-ochen, diese Abhängigkeit zu redu-
zieren.
VON FRANK STOCKER
Und das geschieht bereits. Das zeigt
eine weltweite Umfrage der Beratungs-
gesellschaft EY, die WELT vorliegt.
Demnach ist die Mehrzahl der Unter-
nehmen bereits dabei, ihre Lieferket-
ten zu verändern. Dies gilt nicht nur
fffür die Medizinbranche, sondern fürür die Medizinbranche, sondern für
fffast alle Sektoren der Wirtschaft. Da-ast alle Sektoren der Wirtschaft. Da-
mit droht in den kommenden Jahren
eine teilweise Rückabwicklung der Glo-
balisierung. Und dies hätte gerade für
VVVerbraucher einen unangenehmen Ne-erbraucher einen unangenehmen Ne-
beneffekt: Inflation.
WWWelche Folgen hat die Corona-Pan-elche Folgen hat die Corona-Pan-
demie für die Unternehmen und wel-
che Konsequenzen ziehen sie daraus –
das ließ EY im März rund 2900 Ent-
scheider in Unternehmen weltweit fra-
gen, darunter auch 145 Firmen aus
Deutschland. Erwartbar waren dabei
die Auswirkungen auf die Rentabilität
und die Gewinnmargen: 39 Prozent der
Unternehmen weltweit und sogar 63
Prozent in Deutschland halten die Fol-
gen für schwerwiegend. Nur fünf bezie-
hungsweise drei Prozent sehen gar kei-
ne Auswirkungen.
Erstaunlich ist jedoch, wie schnell
sie Konsequenzen daraus gezogen ha-
ben. Denn über die Hälfte der Firmen
weltweit unternimmt bereits Schritte,
um die eigenen Lieferketten zu verän-
dern. „Schonungslos wurden in den
vergangenen Wochen die Schwachstel-
len in den Lieferketten aufgedeckt“,
sagt Constantin M. Gall, Partner bei
EY. „Hier werden viele Unternehmen
schnell nachbessern.“
In Deutschland sind es mit 36 Pro-
zent etwas weniger Unternehmen, die
schon Veränderungen planen. Galina
Kolev, Ökonomin beim arbeitgeberna-
he Institut der deutschen Wirtschaft
(IW) in Köln, ist auch skeptisch, ob sie
dies in großem Umfang tun werden.
„Eine nahezu komplette Umstellung
auf Inlandsproduktion ist aus heutiger
Sicht nicht zu erwarten“, sagt sie. Zwar
werde die Corona-Krise viele Unter-
nehmensentscheidungen bezüglich der
Internationalisierung von Lieferketten
infrage stellen. „Am Ende ist es jedoch
eine Abwägung zwischen Kosteneffi-
zienz durch Spezialisierung auf einzel-
ne Produktionsstufen und Risikomini-
mierung durch besser zu beobachtende
und zu steuernde Inlandsproduktion.“
Doch die EY-Umfrage zeigt eben
auch: 58 Prozent der deutschen Unter-
nehmen wollen ihre bisherigen Bezie-
hungen zu Lieferanten neu bewerten.
Denn Lieferprobleme gab es in den ver-
gangenen Wochenschließlich nicht nur
bei medizinischer Schutzausrüstung.
AAAuch in vielen anderen Branchen blie-uch in vielen anderen Branchen blie-
ben Lieferungen chinesischer Zuliefe-
rer aus, weil die Wirtschaft dort still-
stand. So mussten hierzulande auch
Firmen die Arbeit teilweise einstellen,
die eigentlich trotz der Pandemie wei-
terproduzieren könnten.
Für viele werden daher künftig die
Kosten eben nicht mehr das allein aus-
schlaggebende Argument sein, wenn es
um die Auswahl der Zulieferer geht,
glaubt Thorsten Schrieber, Vorstand
der DJE Kapital AG. „Werte wie Sicher-
heit und Nachhaltigkeit gewinnen be-
gleitend an Bedeutung.“ Ähnlich wie
bereits in der Landwirtschaft würden
systemrelevante Teile der weiteren
Wirtschaft, wie das Gesundheitswesen
und die Medizintechnik, daher ver-
mehrt innerhalb der Landesgrenzen
produzieren.
AAAber eben nicht nur diese. „Das Co-ber eben nicht nur diese. „Das Co-
ronavirus zeigt die Anfälligkeiten einer
globalisierten Wirtschaft und könnte
mit dazu führen, dass Unternehmen
künftig möglicherweise wieder stärker
auf lokaler Ebene produzieren“, glaubt
Philippe Waechter, Chefvolkswirt des
fffranzösischen Investmenthausesranzösischen Investmenthauses
Ostrum Asset Management. „Vor die-
sem Hintergrund könnte sich das Virus
langfristig als ‚Game Changer‘ erwei-
sen.“
Zumal all dies nicht nur für Unter-
nehmen aus der westlichen Welt gilt.
AAAuch chinesische Firmen wollen ihreuch chinesische Firmen wollen ihre
Lieferketten überdenken. Dies zeigt ei-
ne Umfrage der Vogel Communicati-
ons Group unter 680 produzierenden
Unternehmen in China. Ergebnis: Auch
sie denken derzeit zum großen Teil um.
Joachim Fels, ökonomischer Chef-
Berater, und Andrew Balls, Chef-Anla-
gestratege beim weltgrößten Anleihen-
investor Pimco, fürchten daher, dass
die Corona-Krise langfristige Folgen
haben wird, die weit über die aktuelle
Rezession hinausgehen. „Die Globali-
sierung könnte jetzt nochschneller zu-
rückgedreht werden“, schreiben sie in
einer aktuellen Einschätzung, und
zwar nicht nur, weil Firmen die Kom-
plexität ihrer globalen Lieferketten re-
duzieren.
„Außerdem könnten Regierungen
Gesundheitsbedenken zum Anlass neh-
men, weitere Einschränkungen für
Handel, Reisen und Migration einzu-
ffführen.“ Das wiederum heiße: „Für Fir-ühren.“ Das wiederum heiße: „Für Fir-
men, Branchen und Länder, die sehr
abhängig von Handel und dem Reise-
und Tourismussektor sind, ist das ver-
mutlich nicht nur ein zeitlich begrenz-
ter Schlag für ihre Geschäftsmodelle.“
Die Träume von US-Präsident Do-
nald Trump und anderen Globalisie-
rungsgegnern würden damit wahr.
Doch das hätte vor allem eine Konse-
quenz, fürchtet Cyrus de la Rubia,
Chefvolkswirt der Hamburg Commer-
cial Bank: „Das wird teurer.“ Denn
wenn die Unternehmen in dieser weni-
ger stark globalisierten Welt nicht
mehr auf scheinbar unendlich flexible
Zulieferer zugreifen können, die ihnen
jede beliebige Menge liefern, dann wer-
den sie auf Nachfragebooms stärker als
sonst mit Preiserhöhungen reagieren.
„Erschrecken Sie also nicht, wenn die
immer wieder totgesagte Inflation bald
wieder quicklebendig für Schlagzeilen
sorgt“, warnt er.
AAAbgemildert könnte das nur dadurchbgemildert könnte das nur dadurch
werden, dass die Unternehmen noch
stärker auf Automation setzen. Und
tatsächlich, auch das ist eine Konse-
quenz aus der Corona-Pandemie, wie
die EY-Umfrage zeigt. Weltweit haben
3 6 Prozent der Unternehmen bereit
Schritte in diese Richtung eingeleitet,
3 1 Prozent investieren vermehrt in die
digitale Transformation.
Und in Deutschland ist dieser Trend
sogar noch stärker. Hierzulande hat be-
reits fast die Hälfte die Anstrengungen
bei der Automation als Konsequenz aus
der Corona-Krise verstärkt, und 34
Prozent setzen noch stärker auf den di-
gitalen Wandel. „Ohne ein funktionie-
rendes digitales Geschäftsmodell wird
es zukünftig nicht mehr gehen“, ist EY-
Partner Gall überzeugt.
AAAutomation und Digitalisierungutomation und Digitalisierung
könnten daher den preistreibenden Ef-
fffekt einer Rückabwicklung der Globali-ekt einer Rückabwicklung der Globali-
sierung zumindest teilweise auffangen.
Ob das reicht, wird sich erst in den
kommenden Jahren zeigen.
RRRückabwicklung der Globalisierung beginnt ückabwicklung der Globalisierung beginnt
Mehr Zuverlässigkeit, weniger Billiglöhne:
Rund die Hälfte aller Unternehmen will als
Konsequenz aus der Corona-Pandemie die
Zulieferer austauschen. Für Verbraucher
bedeutet das allerdings steigende Preise
Wie wird die Pandemie Ihre Entscheidungen beeinflussen?
Fehlende Angaben zu ���%: Keine Angaben Quelle: EY
Wir unternehmen Schritte zur Veränderung Wir müssen neu bewerten
Unternehmen weltweit Unternehmen in Deutschland
Globale Lieferkette ����
����
Personalanpassungen ����
����
Geschwindigkeit
der Automatisierung
����
����
Digitale Transformation
����
����
% %
Fehlende Angaben zu ���%: Keine Angaben
Schwerwiegende
Auswirkungen
Auswirkungen auf Rentabilität und Margen
Quelle: EY
Unternehmen weltweit Unternehmen in Deutschland
Umfrage: März ����
Geringe
Keine
Auch chinesische Firmen überdenken Lieferketten
Quelle: Vogel Communications
Konsequenzen chinesischer Unternehmen aus der Covid��-Epidemie, in Prozent
Forschung und Entwicklung verstärken
Neue Zulieferer finden
Arbeitsintensivität verringern
Verstärkte Automatisierung
Neue Geschäftsfelder erschließen
Produktion dezentralisieren
,
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DAS CORONAVIRUS
ZEIGT DIE
ANFÄLLIGKEITEN
EINER
GLOBALISIERTEN
WIRTSCHAFT
PHILIPPE WAECHTER Chefvolkswirt
des Ostrum Asset Management
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Fahrgastzahlen der
Bahn brechen ein Seite 13
Leere Züge
1 500 EURO EXTRAZAHLUNG
Corona-Prämie
für Pflegekräfte
Wegen der Zusatzbelastungen in
der Corona-Krise sollen Vollzeit-
beschäftigte in der Altenpflege mit
dem Juli-Gehalt eine Prämie von
1500 Euro bekommen. Für Azubis
ist eine Extra-Zahlung von 900
Euro geplant. Teilzeitbeschäftigte
sollen eine Prämie entsprechend
ihrer geleisteten Stunden erhalten.
Darauf haben sich die Gewerkschaft
Verdi und die Bundesvereinigung
der Arbeitgeber in der Pflegebran-
che (BVAP), die nach eigenen An-
gaben mehrere hundert Unterneh-
men und Verbände vertritt, laut
einer Mitteilung geeinigt. Fest-
gehalten werden solle die Regelung
in einem eigenen Tarifvertrag.
LUFTHANSA-TOCHTER
Sorge um Aus für
Germanwings wächst
Gewerkschafter und Personalver-
treter haben der Lufthansa vor-
geworfen, die Corona-Krise für
einen Konzernumbau nutzen zu
wollen. Man gehe davon aus, dass
noch in dieser Woche die Schlie-
ßung der Lufthansa-Tochter Ger-
manwings verkündet werden solle,
heißt es in einer Petition von Ver-
tretern der Gewerkschaften Ufo
und Vereinigung Cockpit. Die rund
1400 Beschäftigten würden mit
Arbeitslosigkeit und dem Entzug
ihrer Existenzgrundlage bedroht.
Das Unternehmen bezeichnete die
angeblichen Schließungspläne als
„Spekulationen“.
BRITISCHES GERICHT
Volkswagen verbaute
illegale Software
Volkswagen hat nach Auffassung
eines Londoner Gerichts im Diesel-
skandal auch in Großbritannien
Autos mit illegaler Abschalteinrich-
tung verkauft. Bei der Software
handele es sich um „Defeat Device“,
hieß es in einem am Montag ver-
öffentlichen Urteil. Geklagt hatten
über 90.000 Dieselkunden von VW,
Audi, Skoda und Seat. Der VW-
Konzern verwies darauf, dass das
Gericht lediglich Vorfragen ent-
schieden habe. Die Entscheidung
betreffe weder die Haftung, noch
Fragen der Verursachung oder des
Schadens, so ein Konzernsprecher.
LEBENSMITTELKETTEN
Keine Sonderöffnung
über Osterfeiertage
Die großen Lebensmittelhändler
wollen an den Osterfeiertagen ihre
Geschäfte wie üblich geschlossen
halten. Das ergab eine Umfrage bei
Edeka, Rewe, Aldi, Lidl. Die Han-
delsketten appellierten an die Kun-
den, ihre Einkäufe für das Fest mög-
lichst frühzeitig zu erledigen, um
einen nur schwer zu bewältigenden
Kundenansturm am Gründonners-
tag oder am Karsamstag zu ver-
meiden. Gleichzeitig betonten sie,
die Warenversorgung sei gesichert.
UMSATZ IM INTERNET
Auch Online-Handel
leidet unter Pandemie
Auch ein Großteil der Online-Händ-
ler leidet unter den Auswirkungen
der Corona-Pandemie. Insgesamt
lagen die E-Commerce-Umsätze im
März um fast 20 Prozent unter
Vorjahresniveau, wie der Bundes-
verband E-Commerce und Versand-
handel mitteilte. Umsatzeinbrüche
gab es nach der Umfrage des Ver-
bandes vor allem im Online-Handel
mit Mode, Schuhen, Elektronik-
artikeln und Büchern. Einzig Kate-
gorien, die auch im Einzelhandel
stark nachgefragt wurden, konnten
Zuwächse verzeichnen: Lebens-
mittel, Drogeriewaren, Medikamen-
te und Baumarktsortimente.
KOMPAKT
D
ie Bundesregierung hat auf die
lautstarke Kritik des Mittel-
stands reagiert und will kleine-
ren Firmen in der Corona-Krise nun
stärker unter die Arme greifen. Um die
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie
aaabfedern zu können, sollen mittelstän-bfedern zu können, sollen mittelstän-
dische Unternehmen leichter und vor
allem schneller an Darlehen kommen –
mit längeren Laufzeiten und einer
kompletten Risikoübernahme durch
den Staat.
VON HOLGER HANSEN
UND CHRISTIAN KRÄMER
Das Kabinett beschloss dazu am
Montag konkrete Maßnahmen. Banken
müssten künftig bei kleineren Darle-
hen nicht mehr prüfen, ob die Unter-
nehmen eine Überlebensperspektive
hätten, sagte Bundesfinanzminister
Olaf Scholz in Berlin. Wirtschaft und
Banken begrüßten die Pläne überwie-
gend. Wie hoch die Belastung für den
Steuerzahler am Ende sein wird, kann
die Regierung derzeit noch nicht ab-
schätzen. Wirtschaftsminister Peter
Altmaier sagte, das hänge von der Ent-
wicklung der Pandemie ab. Es gebe
aaaber grundsätzlich kein Limit beim Ge-ber grundsätzlich kein Limit beim Ge-
samtvolumen. Scholz ergänzte, die
Banken sollten sich ab Donnerstag um
die Auszahlungen kümmern können.
Kleinere Unternehmen sollen jetzt
drei Monatsumsätze aus dem Jahr 2019
als Hilfskredit bekommen können. Bei
Firmen mit elf bis 49 Mitarbeitern liegt
die Obergrenze bei 500.000 Euro, zwi-
schen 50 und knapp 250 Beschäftigten
sind es 800.000 Euro. Die Laufzeit der
Darlehen ist auf zehn Jahre angelegt,
wovon zwei Jahre tilgungsfrei sein
können. Die Unternehmen dürfen bis
Ende 2019 nicht in Schwierigkeiten ge-
wesen sein, um diese Hilfe mit kom-
pletter Staatshaftung zu bekommen.
Im Durchschnitt der vergangenen drei
Jahre müssen Gewinne nachgewiesen
werden. Scholz sagte, die Firmen
müssten also geordnete Verhältnisse
vor der Krise nachweisen. „Das macht
uns ziemlich sicher, dass die Ausfälle
am Ende gering sein werden.“
Die Geldhäuser treten jedoch auf die
Bremse. Da der Förderkredit mit 100-
prozentiger Haftungsfreistellung kein
Zuschuss sei und zurückgezahlt wer-
den müsse, bedürfe es weiterhin einer
wenn auch vereinfachten Risikoprü-
fffung durch die Hausbank, erklärte eineung durch die Hausbank, erklärte eine
Sprecherin des Bundesverbands der
VVVolks- und Raiffeisenbanken (BVR).olks- und Raiffeisenbanken (BVR).
Die Sparkassen fordern weitere Ver-
einfachungen. Der Deutsche Sparkas-
sen- und Giroverband DSGV begrüßte
das Paket. „Diese Maßnahmen werden
ihre Wirkung insbesondere dann voll-
ständig entfalten können, wenn es
auch bei den Kriterien der Kreditverga-
be Vereinfachungen gibt“, sagte ein
Sprecher.
Die EU-Kommission hatte bereits
am Freitagabend grünes Licht für eine
komplette Staatshaftung bei Krediten
bis zu 800.000 Euro gegeben – bisher
mussten Banken noch für zehn oder 20
Prozent des Restrisikos einstehen.
„Die Erleichterungen sind ein richtiger
und konsequenter Schritt“, sagte der
Präsident des Industrieverbandes
DIHK, Eric Schweitzer. Viele Betriebe
seien auf behördliche Anordnung ge-
schlossen worden. „Sie brauchen jetzt
staatliche Unterstützung, weil sie ak-
tuell zum Schutz unserer aller Gesund-
heit nicht wirtschaften können. Ihr
Umsatz ist quasi über Nacht ohne eige-
nes Verschulden eingebrochen und
liegt in vielen Branchen bei null.“
AAAuf die neuen Mittelstandskrediteuf die neuen Mittelstandskredite
wird ein Zinssatz von drei Prozent pro
Jahr fällig. Altmaier sagte, dies sei eine
bewusste Entscheidung gewesen für
Firmen, die ganz schnell an Geld kom-
men müssten. Später seien die Mittel
umwandelbar in andere Kredite der
staatlichen Förderbank KFW zu einem
Zinssatz von dann 1,5 Prozent. Die EU-
Kommission, die in Europa für das
WWWettbewerbsrecht zuständig ist, hatteettbewerbsrecht zuständig ist, hatte
zeitlich begrenzt aber auch die Mög-
lichkeit von zinslosen Darlehen er-
laubt. „Deshalb fordern wir von der
Bundesregierung, auf Zinsen zu ver-
zichten“, sagte Mittelstands-Präsident
Mario Ohoven. Der Mittelstand hatte
zuletzt lautstark geklagt, bei den Coro-
na-Hilfen zu kurz zu kommen. Denn
fffür Kleinstunternehmen bis zehn Mit-ür Kleinstunternehmen bis zehn Mit-
arbeitern hat die Bundesregierung be-
reits Zuschüsse beschlossen, die über-
wiegend nicht zurückgezahlt werden
müssen. Für größere Firmen ab 250
Mitarbeitern ist der neue Wirtschafts-
stabilisierungsfonds vorgesehen. Die-
ser soll mit Garantien und Staatsbetei-
ligungen in der Krise Insolvenzen ver-
meiden.
In der Politik wird bereits diskutiert,
ob die Hilfen für den Mittelstand we-
gen der massiven Auswirkungen der
Pandemie auf die Wirtschaft nicht aus-
geweitet werden müssen. „Dieses Li-
mit muss auf drei Millionen Euro ange-
hoben werden“, so der CSU-Finanzpo-
litiker Hans Michelbach mit Blick auf
die Obergrenze von 800.000 Euro. rtr
Bundesregierung bessert Hilfsprogramm für Mittelstand nach
Unternehmen sollen leichter an Darlehen kommen – mit längeren Laufzeiten und einer kompletten Risikoübernahme durch den Staat
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, l.) und Bundesfinanzminister
Olaf Scholz (SPD) konkretisierten ihre Hilfsmaßnahmen für den Mittelstand
REUTERS
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