Süddeutsche Zeitung - 25.03.2020

(Wang) #1

D


eutschland steht durch die Corona-
Krise vor einer drastischen Zunah-
me der Staatsverschuldung. Im Ge-
spräch sind 150 Milliarden Euro neue
Schulden des Bundes über Staatsanleihen,
400 Milliarden Euro Garantien des Staates
und 100Milliarden Euro Kredit an die För-
derbank KfW. Schon jetzt sind mehr neue
Schulden geplant als in den ersten Krisen-
jahren 2008/2009. Und das könnte erst
der Anfang sein. Ist eine so schnelle und
massive Schuldenaufnahme in Krisenzei-
ten überhaupt realistisch, gerade wenn al-
le Länder gleichzeitig Schulden machen
wollen? Oder kommt es zu einem Zins-
Schock, also einem deutlichen Anstieg der
Zinsen auf deutsche Staatsanleihen? Ein
Blick zurück lässt vorsichtigen Optimis-
mus zu. Die Fiskalpolitik reicher Staaten
wie Deutschland war in Ausnahmesituatio-
nen meist außerordentlich handlungsfä-
hig. Entschiedenes und koordiniertes Han-
deln auf nationaler und internationaler
Ebene macht die Risiken eines massiven
Schuldenanstiegs überschaubar.
Die heutige Situation ist einmalig und
schwer vorherzusehen. Wir durchleben ei-
ne gleichzeitige Krise der öffentlichen Ge-

sundheit, der Realwirtschaft und der Fi-
nanzmärkte, so global wie nie zuvor. Das er-
schwert die Vergleiche zur Finanz- und Eu-
rokrise, da die Realwirtschaft damals nur
indirekt betroffen war. Schwierig sind
auch Vergleiche zu Kriegszeiten, unter an-
derem weil die Kriegswirtschaft enorme In-
vestitionen und Nachfrage erzeugt. Auch
die vorige große globale Pandemie 1918/
bietet nur begrenzt Orientierung. Sie ge-
schah nach Kriegsende, als die US-Wirt-
schaft mit zwölf Prozent wuchs und welt-
weit der Wiederaufbau anstand. Dennoch
ist es gerade in unsicheren Zeiten sinnvoll,
Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die
historische Perspektive schafft Distanz
und hilft dabei, richtige Entscheidungen
zu treffen. Sie ordnet die Dramatik der ge-
genwärtigen Lage ein.

Lehre 1: Zinsen auf Staatsanleihen stei-
gen nicht zwingend in Zeiten schneller und
hoher Schuldenaufnahme, zeigt die Ge-
schichte. Manchmal fallen sie sogar.
Deutschland lieh sich in der Finanzkrise
2008 bis 2012 insgesamt 900 Milliarden
Euro über Staatsanleihen. Die Neuver-
schuldung stieg netto um 130 Milliarden
Euro, die Gesamtverschuldung von 67 auf
79 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP).
Im selben Zeitraum sank jedoch der lang-
fristige Zinssatz von 4 Prozent auf 1,5 Pro-
zent, auch weil Bundesanleihen als „siche-
rer Hafen“ galten („safe asset“). Ein ähnli-
ches Bild ergibt sich in anderen Phasen
massiver Schuldenzunahme, insbesonde-
re während der beiden Weltkriege. Die
Schuldenquote der USA stieg in den Jahren
1938 bis 1946 von 43 auf 119 Prozent des

BIP, die Großbritanniens von 155 auf
270Prozent. Die Haushaltsdefizite beider
Länder waren riesig, mit jeweils mehr als
15 Prozent pro Jahr. Trotzdem bewegte
sich der Zins auf langfristige amerikani-
sche und britische Staatsanleihen in dieser
Zeit kaum. Er schwankte zwischen zwei
Prozent und drei Prozent.

Beide Episoden waren Ausnahmesituati-
onen. In Zeiten großer Unsicherheit sinkt
die Risikobereitschaft. Dies erhöht die
Nachfrage nach weniger volatilen Anlage-
formen, also etwa nach Staatsanleihen
Deutschlands oder der USA. Stabile Vermö-
genswerte sind in Krisen gefragt. Das ist
ein wichtiger Grund, warum die Zinsen rei-
cher Staaten trotz massiver Neuverschul-
dung niedrig bleiben können.
Neue Relevanz hat auch eine historische
Untersuchung zu Überschuldungs-Perio-
den (sogenannte „debt overhangs“) der US-
Ökonomen Carmen und Vincent Reinhart
mit Kenneth Rogoff aus dem Jahr 2012. Sie
zeigt: Sehr hohe Schuldenstände von mehr
als 90 Prozent des BIP gehen eher selten
einher mit hohen Zinsen, zumindest nicht
in Industrieländern. Hohe Schulden traten
viel öfter zusammen mit niedrigem Wachs-
tum und niedrigen Zinsen auf. In 23 von
insgesamt 26 Perioden dieser Art zwischen
1800 und 2011 war das der Fall. Die Auto-
ren nennen dieses Phänomen „Schulden
ohne Drama“.
Lehre 2: Die Ausgangslage zum Schul-
denmachen ist derzeit historisch günstig.
Die Zinsen auf Staatsanleihen in Deutsch-
land und Europa waren im Februar 2020
auf dem niedrigsten Stand seit 700 Jahren,
wie mehrere aktuelle Analysen des Wirt-
schaftshistorikers Paul Schmelzing zei-
gen. Die heutige Krise könnte diesen jahr-
hundertealten Trend zwar unterbrechen,
aber sie wird ihn kaum dauerhaft umkeh-
ren. Hinzu kommt, dass die großen Zentral-
banken die Zinsen vermutlich noch einmal
für einige Zeit bei null belassen werden.
Die weltweite Suche nach Renditen würde
als Folge dessen nicht verschwinden und ei-
nen möglichen Zinsanstieg auf Staatsanlei-

hen zumindest abbremsen. Trotzdem ist
die Unsicherheit riesig – und ein globaler
Zinsanstieg lässt sich auch nicht ausschlie-
ßen. Schmelzings Arbeiten zeigen, dass es
in der Geschichte immer wieder zu plötzli-
chen Zinsanstiegen kam, insbesondere
nach größeren Schocks, wie zuletzt in der
Inflationsphase der Sechzigerjahre. Beson-
ders wahrscheinlich erscheint eine solch
historische Zinswende aus heutiger Sicht
jedoch nicht.
Lehre 3: Deutschland steht historisch be-
trachtet derzeit fiskalisch solide da. Der no-
minale Schuldenstand des Bundes lag im
Jahr 2019 unter 60 Prozent des BIP. Auf-
grund der Niedrigzinsen der vergangenen
zehn Jahre ergibt dies eine geringe Schul-
denlast, auch wenn die demografische Ent-
wicklung Risiken birgt. Die soliden Finan-
zen Deutschlands machen es wahrschein-
lich, dass Bundesanleihen weiterhin als
sicher wahrgenommen werden, was in die-
ser Krise von sehr hohem Wert sein wird.
Für andere Länder gilt dies weniger, ins-
besondere nicht für Schwellenländer und
Länder im südlichen Euroraum wie Italien,
Portugal oder Spanien. Sollten die Zinsen
in Südeuropa rapide steigen, so könnte der
Euroraum als Ganzes, und damit auch die
Stabilität Deutschlands, ins Wanken kom-
men. Es ist daher von entscheidender Be-
deutung, dass Europa nun gemeinsam han-
delt – unter anderem durch einen großen,
präventiven Rettungsschirm für schwäche-
re europäische Banken und Länder, aber
auch durch die einmalige Ausgabe von Ge-
meinschaftsanleihen.
Eine drastische Steigerung der Staats-
verschuldung ist in der Geschichte wieder-
holt vorgekommen und geht nicht notwen-
digerweise mit steigenden Zinsen einher,
besonders nicht in „sicheren Häfen“. Die
zentrale Frage ist, ob Europa und Deutsch-
land in dieser Krise ein „sicherer Hafen“
für Investoren bleiben wird. Das Problem
ist dabei weniger die deutsche Fiskalpositi-
on, sondern es sind die möglichen Risse im
Euroraum. Hier zeigt die historische Erfah-
rung mit Schulden- und Bankenkrisen:
Entschiedenes, frühzeitiges und internati-
onal koordiniertes Handeln spielen eine
fundamentale Rolle.

von michael kläsgen

München– Eigentlich sind Rabattaktio-
nen das beste Mittel, die Kunden in die Lä-
den zu locken. Viele Verbraucher richten
sich nach den Angeboten auf den wöchent-
lichen Handzetteln etwa von Aldi oder Lidl,
um zu entscheiden, wo sie einkaufen ge-
hen. Die Händler reagieren normalerweise
auch auf die Rabatte der Konkurrenz.
Doch was ist in diesen Corona-Zeiten
schon normal?
Wer jetzt auf die Internetseite des Glo-
bus Baumarkt schaut, liest da in fetten
Buchstaben: „Werbeangebote nicht mehr
gültig!“ Soll heißen: Liebe Kunden, Rabat-
te gibt es jetzt erst mal nicht mehr. In Radio-
spots weist Globus auch darauf hin. Nein,
der Baumarkt ist nicht verrückt geworden.
Der Hinweis soll nicht bedeuten: Leute,
geht doch woanders einkaufen. Er weiß
vielmehr: Die Leute kaufen trotzdem.
Die Drogeriemarktkette Rossmann hat
Ähnliches vor. Allerdings will die zweit-
größte Drogerie die Verbraucher eher dazu
animieren, weniger zu hamstern. Raoul
Roßmann, Chef des Unternehmens, hat je-
denfalls die Lieferanten von Rossmann,
darunter große international tätige Konzer-
ne wie Procter&Gamble oder Unilever, in
einem Brief über den Stopp der Werbean-
gebote informiert. Danach soll die Print-
werbung in den Kalenderwochen 14 und 15
gestrichen werden, kündigt Roßmann in ei-
nem emotional aufgeladenen Schreiben
an, das der SZ vorliegt und über das dieLe-
bensmittelzeitungzuerst berichtete.

„Die Hamsterkäufe der vergangenen
Wochen haben uns alle auf eine harte Pro-
be gestellt“, schreibt Raoul Roßmann, der
Sohn des Unternehmensgründers, darin.
Für viele Verbraucher sei die Situation „be-
ängstigend“. Er begründet den vorüberge-
henden Stopp mit „den unerwarteten Um-
satzentwicklungen“, die den Mitarbeitern
im Vertrieb einiges in den vergangenen Wo-
chen und Tagen abverlangt hätten. Schul-
schließungen und daraus resultierende
Personalengpässe hätten die Situation zu-
sätzlich verschärft. Auch bei Rossmann ar-
beiten derzeit alle am Limit. Deswegen ist
das Interesse groß, „den Geschäftsbetrieb
so normal wie möglich aufrecht zu erhal-
ten.“ Dazu soll unter anderem der Rabatt-
Verzicht dienen.
Angeblich hat auch Drogerie Müller alle
Werbemaßnahmen gestoppt, was ein Spre-
cher allerdings dementiert. Lediglich wer-
de das „Zwei-Prozent-Rabatt-Anhängsel“

am Bon vorübergehend nicht mehr einge-
löst, behalte aber für die Zeit nach der Coro-
na-Krise seine Gültigkeit.
Noch sind diese Beispiele Einzelfälle. Ur-
sache für die Maßnahme sei auch das ver-
änderte Kaufverhalten der Verbraucher,
sagt eine Rossmann-Sprecherin. Derzeit
deutet allerdings nichts darauf hin, dass
das Ende der Rabatte gängige Praxis wird.
Klar ist allerdings auch, dass alle Händler,
die noch geöffnet haben, von der Kauflust
der Bundesbürger zwar einerseits ge-
stresst sind, aber andererseits auch erheb-
lich davon profitieren – etwa dank höherer
Margen bei vielen Artikeln. Die Verbrau-
cher stehen teils Schlange vor den Läden
und achten Beobachtern zufolge weit weni-
ger als früher üblich auf den Preis. Wobei
die Situation in teuren Bioläden wiederum
weit weniger dramatisch sein soll. Ob das
Streichen der Rabatte daher ein Mittel sein
kann, den Hamstertrieb zu bremsen, muss
sich erst noch zeigen.

Einige Städte haben ihrerseits beschlos-
sen, dagegen vorzugehen, etwa indem sie
strenge Auflagen erteilen. In Frankfurt
oder Hanau beispielsweise soll fortan nur
noch bedarfsgerecht eingekauft werden.
Striktere Vorschriften haben auch die Su-
permarktketten und Discounter in Nord-
rhein-Westfalen auf Erlass der Landesre-
gierung eingeführt. Dort ist lediglich nur
noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter La-
denfläche zugelassen, um die Anste-
ckungsgefahr mit dem Coronavirus zu ver-
ringern. Das bedeutet vielerorts Schlange-
stehen vor den Eingängen zum Super-
markt und nur noch eine begrenzte Anzahl
von Kunden in diesen Läden. Rewe und
Penny kündigten an, den Zugang, wenn nö-
tig, zu beschränken. Aldi will Einlasskon-
trollen und -beschränkungen einführen,
wenn es zu viele Kunden werden. In Berlin
musste ein Supermarkt vorübergehend
am Montag sogar schließen, weil die Poli-
zei einen Verstoß gegen die Abstandsre-
geln festgestellt hatte.
Was vor Kurzem noch undenkbar er-
schien, ist in Belgien bereits Realität. Dort
ist genau das verboten, was seit Jahrzehn-
ten eine der wichtigsten Werbemaßnah-
men für Händler ist: Rabatte. Der nationa-
le belgische Sicherheitsrat hat bereits in
der vergangenen Woche Sonderangebote
untersagt. Damit soll vermieden werden,
dass zu viele Menschen gleichzeitig in die
Geschäfte drängen. Aldi Nord in Belgien
hat das Rabatt-Verbot prominent auf seine
Website gestellt.

Frankfurt –In der Corona-Krise kommt
es nun auf die Banken an. Reichen sie keine
Kredite mehr durch an kriselnde Unterneh-
men, wird die Wirtschaft endgültig zusam-
menbrechen. Die Finanzaufsicht Bafin hat
die Banken daher aufgefordert, lieber zu-
rückhaltend zu sein bei der Ausschüttung
von Dividenden an Aktionäre und Boni an
die Mitarbeiter. Angesichts einer „hohen
Ungewissheit über die weiteren Entwick-
lungen“ empfahlen die Aufseher am Diens-
tag, „von Aktienrückkäufen Abstand zu
nehmen sowie Ausschüttungen von Divi-
denden, Gewinnen und Boni sorgfältig ab-
zuwägen“. Bafin-Präsident Felix Hufeld un-
terstrich in der Mitteilung: „Wir raten Fi-
nanzinstituten, mit vorhandenen Kapital-
ressourcen sehr sorgfältig umzugehen.“
Wie andere Aufsichtsbehörden entlas-
tet die Bafin ihrerseits die Finanzbranche
mit einer möglichst flexiblen Auslegung
der Regularien. „Das bestehende Regel-
werk ermöglicht ein hohes Maß an auf-
sichtlicher Flexibilität, die wir umfassend
nutzen“, erklärte Hufeld. „Wir entlasten
die Banken da, wo es ohne Einbußen für
die Finanzstabilität möglich ist.“
Mit Blick auf die Boni dürfte der
Wunsch der Aufsicht zu spät kommen – zu-
mindest für 2019 haben die Banken ihre Bo-
ni wohl bereits alle ausgezahlt. Möglicher-
weise werden die Bank nun aber keine
Rückstellungen für die Auszahlungen von
Boni für 2020 bilden, was ihr Kapital eben-
falls entlastet. Bei der Dividende aber wird
Hufelds Wunsch Auswirkungen haben, zu-
mindest auf die Commerzbank, die bis zu-
letzt noch an der Dividende für 2019 festge-
halten hatte. Eine Sprecherin der Com-
merzbank sagte nun: „Wir schauen uns
das genau an und entscheiden dann verant-
wortungsvoll“. Ein Sprecher der Wiesbade-
ner Immobilienbank Aareal Bank verwies
am Mittwoch hingegen auf die jüngste Ent-
scheidung, weiter eine Dividende zahlen
zu wollen. Anders als die Deutsche Bank,
welche sich wegen der Kosten für den Kon-
zernumbau ohnehin die Dividende spart.
Dass die Banken ihre Reserven schonen
müssen, zeigt auch der Umgang mit be-
stimmten eigenkapitalähnlichen Anlei-
hen, welche nach der Finanzkrise entwi-
ckelt wurden, um sicherzustellen, dass die
Anleger und nicht die Steuerzahler bei ei-
ner Schieflage der Bank geradestehen müs-
sen. Diese Anleihen sind gut verzinst; die
Banken sollen sie im Krisenfall als Verlust-
puffer nutzen. Mit der Deutschen Bank
und der Aareal haben sich in Deutschland
inzwischen zwei Banken entschieden, die-
se Tier-1-Wertpapiere (AT1) erst zu einem
späteren Zeitpunkt zurückzuzahlen. Noch
vor der Corona-Krise hätten die Investo-
ren am Kapitalmarkt dies als Tabubruch
wahrgenommen. meike schreiber

Köln– Bayer sieht Vorwürfe entkräftet,
wonach man Übernahmen wie zuletzt
den Kauf von Monsanto nicht genau
genug prüfe. Der Wirtschaftsprofessor
Hans-Joachim Böcking komme in einer
Sonderprüfung zu dem Ergebnis, dass
die Vorgaben und Anforderungen des
Konzerns im Hinblick auf Fusionen und
Zukäufe „angemessen“ seien. Das teilt
Bayer mit. Demnach bestehen auch
Berichtslinien von den Zuständigen bis
zur Konzernspitze. Böckings Bericht
enthält freilich Verbesserungsvorschlä-
ge, die Bayer nach eigenem Bekunden
„aufgegriffen und teilweise bereits
umgesetzt“ hat. Hintergrund der Prü-
fung ist die Übernahme von Monsanto
im Jahr 2018, nach deren Abschluss
Zehntausende Klagen gegen die Firma
eingingen und Bayer an der Börse fast
die Hälfte an Wert verlor. Der kritische
Aktionär Christian Strenger hatte dar-
aufhin die Prüfung gefordert. ikt


Christoph Trebeschist
ein international bekann-
ter Schuldenforscher. Er
ist Professor für Makro-
ökonomie am Institut für
Weltwirtschaft, der Uni-
versität Kiel und Mitglied
im wissenschaftlichen
Beirat des Bundesfinanz-
ministeriums.FOTO: OH

Schluss mit Rabatten


Die ersten Einzelhändler fangen an, auf Preisaktionen zu verzichten. Das soll die Verbraucher


Berlin– Die Corona-Krise belastet auch vom Hamstern abhalten. Oder dient es in Wahrheit nur dazu, höhere Margen zu kassieren?
die Spitze des größten deutschen Staats-
konzerns. Der Chef der Deutschen
Bahn, Richard Lutz, hat sich in häusli-
che Quarantäne begeben. Dies gesche-
he vorsorglich, teilte das Unternehmen
am Dienstag mit. Im direkten berufli-
chen Umfeld des Konzernchefs sei eine
Person positiv auf Covid-19 getestet
worden, erklärte der Konzern. Die
Krankheit wird von dem neuartigen
Coronavirus ausgelöst. Die für diesen
Donnerstag geplante Bilanz-Pressekon-
ferenz sagte die Bahn deshalb ab. Der
Konzern will die aktuellen Zahlen zwar
veröffentlichen, allerdings nur schrift-
lich. Auch der Aufsichtsrat will nach
Angaben aus Kreisen des Gremiums
diesmal nur virtuell tagen. Statt des
sonst üblichen Treffens würden sich die
Aufsichtsräte diesmal per Videoschalte
beraten, hieß es weiter. Die Bahn muss
wegen des geplanten Wachstums beim
Schienenverkehr wichtige Entscheidun-
gen treffen. mbal


Paris– Frankreichs Wirtschaftsminis-
ter Bruno Le Maire hat angesichts der
Schließung von offenen Märkten den
Einzelhandel und Kunden dazu aufgeru-
fen, bevorzugt heimische Produkte zu
kaufen. Wegen der Coronavirus-Pande-
mie brauche es einen „Wirtschaftspa-
triotismus“, sagte Le Maire am Dienstag
bei einer Pressekonferenz. Was bedeu-
tet: Einzelhändler und Kunden sollten
vor allem bei Gemüse, Obst, Fisch sowie
Fleisch von französischen Landwirten
zugreifen statt bei Produkten aus dem
Ausland. In Frankreich sind im Kampf
gegen die Ausbreitung des Virus Sars-
CoV-2 ab Dienstag offene Märkte, wo
unter anderem Bauern ihre Produkte
direkt anbieten können, untersagt. Die
Bauern dürften durch diese Regel nicht
bestraft werden, sagte Le Maire. Aus-
nahmen für die Märkte gibt es nur in
Gemeinden, wo sie der einzige Zugang
zu frischen Lebensmitteln sind. dpa


Aschaffenburg– Trotz der zunehmen-
den Bedeutung des Onlinehandels
durch die Folgen der Corona-Krise ver-
zeichnet der Zustellservice DPD derzeit
eine sinkende Anzahl an Paketausliefe-
rungen. „Die Paketmengen an Firmen
und Geschäfte geben stark nach, wäh-
rend Privatpersonen verstärkt den On-
linehandel nutzen“, sagte DPD-Chef
Eric Malitzke am Dienstag der Deut-
schen Presse-Agentur. Die Sendungen
an Privatpersonen würden durch ver-
stärktes Onlineshopping zwar zuneh-
men. Die Sendungen an Privatkunden
könnten die Verluste im gewerblichen
Bereich bislang aber nicht vollständig
kompensieren. „Die weitere Entwick-
lung lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht seriös vorhersagen“, so Mal-
itzke. Durch die weitgehende Einschrän-
kung des öffentlichen Lebens arbeiten
etliche Betriebe nur noch reduziert und
versenden auch weniger Pakete. dpa


In vielen Märkten
arbeiten die Mitarbeiter
am Limit

In einigen Städten
gibt es inzwischen
scharfe Restriktionen

18 HF2 (^) WIRTSCHAFT Mittwoch, 25. März 2020, Nr. 71 DEFGH
Bayer sieht sich entlastet
Manche Einzelhändler stoppen ihre Sonderangebote, weil die Lage sich durch das
Virus völlig verändert hat. FOTO: MARTIN GERTEN/DPA
FORUM
Billige Milliarden
Kann Deutschland jetzt massiv Schulden machen? Ja, das geht. Drei
Lehren aus der Geschichte zeigen, wieso.Von Christoph Trebesch
Die Lage ist günstig:
Die Zinsen sind so niedrig, wie
seit 700 Jahren nicht
Bahnchef Lutz in Quarantäne
Lieber regional kaufen
Weniger Pakete
Banken sollen
Kapital bunkern
Finanzaufsicht rät Instituten von
Boni und Dividenden ab
KURZ GEMELDET
Bekanntmachungen Stellenangebote
Kanton St. Gallen
Departement des Innern
Amt für Handelsregister und Notariate
Amtsnotariat Buchs
Testamentseröffnung
Am 27.09.2019 ist in Grabs, Schweiz, gestorben:
Holder Dieter, geb. 28.04.1959, von Dürnten, ledig, Sohn des Holder Otto und der Holder
geb. Waldhauer Anita Johanna, wohnhaft gewesen Tränkeweg 1, 9470 Werdenberg, Schweiz.
Der Verstorbene hat vollständig über seinen gesamten Nachlass letztwillig verfügt. Da die
gesetzlichen Erben mütterlicherseits nicht bekannt sind, wird ihnen auf diesem Wege von
der Verfügung von Todes wegen Kenntnis gegeben.
Die gesetzlichen Erben mütterlicherseits – allfällige Nachkommen der Mutter bzw. Nach-
kommen aus dem grosselterlichen Stamm mütterlicherseits – haben das Recht, gegen
Nachweis ihrer Erbberechtigung beim Amtsnotariat Buchs, Bahnhofstrasse 2, 9470 Buchs
SG, Schweiz, Einsicht in die Verfügung von Todes wegen zu nehmen und eine Kopie zu
verlangen.
Mutter: Holder geb. Waldhauer Anita Johanna, geb. 30.04.1933 in Pforz-
heim-Brötzingen, Deutschland, gest. 04.07.2001 in Grabs, Schweiz
Grosseltern Waldhauer Karl Arthur
mütterlicherseits: Waldhauer geb. Ganzhorn Elsa
Die gesetzlichen Erben mütterlicherseits haben das Recht, gegen Nachweis ihrer
Erbberechtigung beim Amtsnotariat Buchs, Bahnhofstrasse 2, 9470 Buchs SG, Schweiz,
Einsicht in die Verfügung von Todes wegen zu nehmen und eine Kopie zu verlangen. Die
eingesetzten Erben werden anerkannt, sofern dagegen von den gesetzlichen Erben nicht
innert Monatsfrist ab Publikation dieser Bekanntmachung Einsprache beim Amtsnotariat
im Sinne von Art. 559 ZGB erhoben wird.
Buchs SG, 25. März 2020 AMTSNOTARIAT BUCHS


Amtsgericht München, den
201r UR II 135/19 16.03.
Aufgebot
Frau Stefanie Grewe, 17033 Neubranden-
burg hat den Antrag auf Kraftloserklärung
einer abhanden gekommenen Urkunde bei
Gericht eingereicht. Es handelt sich um das
Sparbuch der Hypovereinsbank Member of
UniCredit, Sparbuchnummer
349060000119900851, ausgestellt für das
Konto 349060000119900851. Das Spar-
buch lautet auf: Herr Karsten Mohnke, geb.
03.11.1964, verst. 20.01.2015 zuletzt
74193 Schwaigern. Der Inhaber des Spar-
buchs wird aufgefordert, seine Rechte spä-
testens bis zu dem 16.07.2020 vor dem
Amtsgericht München anzumelden und die
Urkunde vorzulegen, da ansonsten die Kraft-
loserklärung des Sparbuches erfolgen wird.
Amtsgericht München, den
209r UR II 295/19 16.03.
Aufgebot
Frau Ursula Bromma, Am Schlangensee
101, 64807 Dieburg hat den Antrag auf
Kraftloserklärung einer abhanden gekom-
menen Urkunde bei Gericht eingereicht.
Es handelt sich um das Sparbuch der Hypo-
Vereinsbank, Sparbuchnummer 13446881,
ausgestellt für das Konto 34539. Das Spar-
buch lautet auf: Frau Theresia Eva Nowald,
Hildegard-von-Bingen-Straße 6, 93053 Re-
gensburg. Der Inhaber des Sparbuchs wird
aufgefordert, seine Rechte spätestens bis zu
dem 16.07.2020 vor dem Amtsgericht Mün-
chen anzumelden und die Urkunde vorzule-
gen, da ansonsten die Kraftloserklärung des
Sparbuches erfolgen wird.
Amtsgericht München, den
103 UR II 187/19 17.03.
Ausschließungsbeschluss
Die Grundschuldbriefe über die im Grund-
buch des Amtsgerichts München, Gemarkung
Unterschleißheim, Blatt 10476, in Abtei-
lung III Nr. 3 und 4 eingetragenen Grund-
schulden zu je 127.822,97 EUR (250.
DM), 18 % Zinsen jährlich, eingetragene
Berechtigte: Froschmeier GmbH & Co. Be-
triebs KG, 85716 Unterschleißheim/Lohhof
(davor: Froschmeier Johann, geb.
24.6.1934), werden für kraftlos erklärt.
Amtsgericht München, den
202r UR II 9/20 18.03.
Aufgebot
Frau Cornelia Ingeborg Helga Vogt-Geißler,
Geistbühelstraße 25, 82362 Weilheim und
Herr Hansjürgen Geißler, Am Erlenbach 7,
67468 Frankenstein haben den Antrag auf
Kraftloserklärung einer abhanden gekom-
menen Urkunde bei Gericht eingereicht.
Es handelt sich um den Grundschuldbrief,
Gruppe 02, Briefnummer 4725676, über
die im Grundbuch des Amtsgerichts Mün-
chen, Gemarkung Freimann, Blatt 12409,
in Abteilung III Nr. 1 eingetragene Grund-
schuld zu 34.052,04 €, 12 % Zinsen jähr-
lich, ursprünglich eingetragen in Frei-
mann, Blatt 3573, Recht III Nr. 4 zu 66.
DM. Eingetragener Berechtigter: Beamten-
heimstättenwerk GmbH, Hameln. Der Inha-
ber des Grundschuldbriefs wird aufgefor-
dert, seine Rechte spätestens bis zu dem
20.07.2020 vor dem Amtsgericht München
anzumelden und die Urkunde vorzulegen,
da ansonsten die Kraftloserklärung des
Briefes erfolgen wird.
Bekanntmachung der Auflösung. Die Liqui-
datoren des Teil-Mahl e.V. machen die Auf-
lösung des Vereins am 9. März 2020 be-
kannt. Gläubiger werden zur Anmeldung
Ihrer Ansprüche bei den Liquidatoren: 1.
Felix Scheder-Bieschin, 2. Nicolas Schmidt,



  1. Florian Schindler, unter der Adresse
    Övelgönne 43, 22605 Hamburg aufgefor-
    dert. Hamburg, den 9. März 2020.


Amtsgericht München, den
106 UR II 227/19 16.03.
Ausschließungsbeschluss
Das Sparbuch der UniCredit Bank AG (Hypo-
Vereinsbank), ausgestellt für das Konto
0000001178858, Sparbuchberechtigter laut
Eintrag: Frau Marianne Brunner, Kazmairstr.
69, 80339 München, wird für kraftlos erklärt.

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