Die Welt - 27.03.2020

(Jeff_L) #1

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27.03.20 Freitag,27.März2020DWBE-HP


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DWBE-HP


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DIE WELT FREITAG,27.MÄRZ2020 SEITE 24


PANORAMA


Breeemmmeeen Hamburg

Hannnoover

Leipzig

Münstter

Rostockk

DDüüsselldorff

Friedrichshafenn

Saarrbrücckkeenn

Köln

Kiiell

Münchhen

KKassel

Sttuutttgart

Berlinn

DDrreessddennn

Frankkffurt

Nüürrnnberrg

Antalya
Bali
Bue
Dje
Hon

Innsbruck
Jerusalem

Manila
Mombasa

WELLLTTWETTERHEUTE


TEMPERAAATTURREKKKOORDE


DEUUTTSSCCHHLLAANNDDHHEEUUTTEE


VORHERSAAAGGE


TTTeeiillssonniig,tteiillsbbewööllkktt,ttrockken


Samstag

Norden Süden

Sonntag Montag Dienstag

Sonne

Mond

06 : 0818 : 47


07 : 3822 : 02


AngabenffürKassel

ImTTTaagesverlaufsindmalmehrrr,,malwenigerWolkenunter-


wegs.RegentropfenbleibeneherdieAusnahme.DiemeistenSon-


nenstundenkommenimNordenzusammen.DieTTTeemperaturener-


reichenHöchstwertezwischen 11 und 17 Grad.AndenKüstenbleibt


esbeiSeewindkühlerrr..DerWindwehtmäßigbisfrischausNordost


bisSüdost.ImäußerstenSüdenwehtderWindschwachbismäßig.


VieleMenschenfühlensichzurzeitschnellmüdeund


matt.DadurchsindinvielenFällenKonzentrations-undLeistungs-


fähigkeitherabgesetzt.AußerdembestehtbeiderWetterlageeine


großeAnsteckungsgefahrbeiErkältungskrankheiten.


DDuublinn

BBrüüssssseeell

OOssllo

Warschau

Bordeaauuxx

Kiew

MMoskau

St.Petteersburg
SStttoocckkhhhooolllmm

Rigga

Reyykkkkkkkjjjjaavviikkk

Kopenhhhageeen

Berlin

Helsinki

Wien
Zürriicchhh

NNiizzzaa

PPalma

LLLoonnddonn

Paris

Romm

AAtthhheeenn

TTuunisss

Zaaggrreebbb

Buuddapessstt

Lissabooonn

LLLaaasPalmmmaaass

MMadridd BBaarrccceelloonnaa

MMMaallaga

Algier


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 15 16 bis 20 21 bis 25 26 bis 30 31 bis 35 über 35


Hoch/Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft KKKaaltluffftt

214 -5 7 -1 8 210 415 011 -2 5 -1 7


IIssttaanbul

19 ° Schauer
30 ° Schauer

18 ° wolkig
19 ° sonnig

33 ° wolkig
33 ° Schauer
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HHHaaammbbuuurrrgg

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HT


VVVaanncouver

WWWaashingtoonn

NewOrleans

MMexicoCity

TTTTookioo

Peking SSeeoul
Chengdu

Bangkokk

KualaaLLuummpurr

HoChiMMinhStadt

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MMaanila

Hongkong

Shhanghaii

BBrruunneei

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SSaanFrancisco YYYYaangon

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W

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322 °°

21 °°
28 °
3311 °
225 °°°

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Samstag Sonntag Montag Dienstag Samstag Sonntag Montag Dienstag

Mitte

518 -1 11 -2 9 012


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Maximum 20 , 1 °( 1903 ),
Minimum- 6 , 2 °( 2013 )

Maximum 18 , 9 °( 1982 ),
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Hamburg Berlin Maximum 21 , 2 °( 2006 ),
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Maximum 21 , 444 °°( 1989 ),München
Minimum- 3 , 3 °( 2013 )

Frankfurt

CHRISTCHURCH


Attentäter bekennt


sich schuldig


Ein gutes Jahr nach dem verhee-
renden Terroranschlag auf zwei
Moscheen im neuseeländischen
Christchurch hat sich der mutmaß-
liche Attentäter überraschend als
schuldig bekannt. Der 29-jährige
Angeklagte habe vor dem Gericht in
Christchurch die 51 Morde und 40
versuchten Morde zugegeben, teilte
die neuseeländische Polizei mit. Im
Juni hatte der australische Rassist
noch erklärt, unschuldig zu sein.

USA


1 5 Millionen Dollar für


Festnahme Maduros


Die USA setzen 15 Millionen Dollar
für eine Ergreifung von Venezuelas
linksnationalistischem Präsidenten
Nicolás Maduro aus. Das gab US-
Außenminister Mike Pompeo am
Donnerstag bekannt. US-Justiz-
minister Bill Barr verkündete zeit-
gleich eine Anklage gegen Maduro
wegen „Drogenterrorismus“.

DEUTSCHLAND


Rizin-Bombenbauer


muss lange in Haft


Für den Bau einer Bombe mit dem
biologischen Kampfstoff Rizin in
Köln ist ein 31-jähriger Islamist zu
zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Das Düsseldorfer Oberlandesgericht
sprach den 31-jährigen Tunesier
schuldig. Er habe einen Anschlag
begehen und Menschen töten wol-
len. Zuvor war das Verfahren gegen
seine deutsche Ehefrau abgetrennt
worden. Das Paar soll gemeinsam an
der Bombe gebaut haben.

KOMPAKT


D


as Telefonat mit Eric
Wrede findet am Abend
statt, im Hintergrund ist
der Applaus von Neuköll-
ner Balkonen zu hören.
Die Menschen klatschen für diejenigen,
die in diesen Zeiten das Land am Laufen
halten. Die Systemrelevanten. In Berlin
ist auch die Bestattungsbranche als sys-
temrelevant eingestuft worden. Eric
Wrede ist Bestatter, seit 2014 führt er
das Beerdigungsinstitut „lebensnah“.

VON DAGMAR ROSENFELD

WELT:WWWie hat sich das Abschiedneh-ie hat sich das Abschiedneh-
men in Zeiten von Corona verändert?
ERIC WREDE:Die Orte, an denen ge-
storben wird, also Krankenhäuser, Pfle-
ge- und Seniorenheime, sind für Angehö-
rige und Freunde zum Sperrgebiet ge-
worden. Weil das Abschiednehmen un-
möglicher geworden ist, ist das Sterben
einsamer geworden. Obwohl der Gesetz-
geber Besuche bei Sterbenden ausdrück-
lich erlaubt hat, ist bei vielen Einrichtun-
gen der Selbstschutz größer, weshalb sie
die Besuchsregeln strikter auslegen als
vorgegeben. Die Aufgabe von uns Bestat-
tern ist jetzt, kreativer zu arbeiten. Ich
hatte heute einen Anruf von einem
Mann, dessen Frau zu Hause im Sterben
liegt. Sie ist 47, hat einen großen Freun-
deskreis. Der dürfte zu einer Trauerfeier
nicht kommen, weil Trauerfeiern auf
zehn Personen beschränkt worden sind.
Ich habe dem Mann geraten, seine Frau
zu Hause aufzubahren und die Freunde
dorthin zum Abschiednehmen einzula-
den. In Berlin sind gesetzlich 36 Stunden
erlaubt, bevor ein Leichnam abgeholt
werden muss.

Die Aufbahrung von Leichen im eige-
nen Zuhause ist in Deutschland eher
ungewöhnlich.
Das stimmt, das hat mit unserer ver-
klemmten Trauerkultur zu tun. Wir ha-
ben das Verabschieden verlernt, weil es
uns von den Generationen davor nicht
weitergegeben worden ist. Die Kriegs-
und unmittelbare Nachkriegsgenerati-
on hat den Tod aus der Gesellschaft
ausgeschlossen, weil sie so viel, ja zu
viel Tod erlebt hat. Die durch Corona
hervorgerufene Situation lässt ver-
drängte Trauerrituale wieder aufleben,
weil Hinterbliebene von dem, was bei
Bestattungen zur Norm geworden ist,
abweichen müssen. Sie müssen andere
Wege der Trauer gehen. Und wir Bestat-
ter müssen ihnen diese Wege eröffnen.

Welche Wege sind das?
Zum Beispiel, wie schon erwähnt, Haus-
aufbahrungen. Die machen wir norma-
lerweise ein- bis zweimal im Monat, und
das ist für ein Berliner Bestattungsinsti-
tut schon viel. Jetzt finden solche Auf-
bahrungen fast täglich statt, weil das
Zuhause der Raum ist, wo Abschiedneh-
men im größeren Kreis noch möglich
ist. Viele Friedhöfe haben wegen der
Corona-Epidemie ihre Kapellen ge-

schlossen. Die Friedhofsverwaltung in
Berlin ist so kaputtgespart worden, dass
sie gar nicht die Personalkapazität hat,
um unter den Beschränkungsauflagen
Trauerfeiern noch zu koordinieren. Der
Bezirk Reinickendorf zum Beispiel ver-
schiebt gerade bis auf Weiteres alle Ur-
nenbestattungen aus Personalmangel
und wegen Corona, obwohl jeder Be-
statter selbst in der Lage sein sollte, ei-
ne Gruft für eine Urne auszuheben.

Stößt das Bestattungssystem wie das
Gesundheitssystem an Kapazitäts-
grenzen?
Ganz und gar nicht, unsere Branche ist
nicht überlastet. Nach Rücksprache mit
Kollegen haben wir alle den Eindruck,
dass zur Zeit sogar weniger gestorben
wird. Womöglich, weil Sterbende durch-
halten, bis sie sich von denen verab-
schieden können, die ihnen wichtig sind.

Das klingt jetzt sehr esoterisch.
Ich bin Ossi und von der Philosophie
her Materialist. Aber ich habe so oft er-
lebt, dass Menschen erst nach der
Hochzeit ihrer Tochter, nach der Ge-
burt des Enkelkindes, nach Weihnach-
ten gestorben sind. Der Mensch ent-
scheidet mit, wann der Zeitpunkt zum
Loslassen gekommen ist.

Sie haben die Probleme bei der Fried-
hofsverwaltung erwähnt. Wie ist
denn momentan die Situation auf
Berlins Friedhöfen?
Die Berliner Verwaltung hatte die Fried-
höfe für Besucher geschlossen. Offen-
bar, weil die Leute, die nicht mehr in
Parks abhängen können, die Friedhöfe
als Alternative genutzt haben. Ich finde
es erschreckend, dass die Verwaltung
nicht in der Lage ist, die Friedhofsein-
gänge zu kontrollieren, so wie Kranken-

häuser, die an ihren Pforten Sicher-
heitspersonal aufgestellt haben. Immer-
hin sind die Friedhöfe jetzt wieder ge-
öffnet worden. Die meisten Kapellen
aber bleiben zu, Trauerfeiern finden,
wenn überhaupt, vor der Tür statt. Die
Verwaltung macht es sich da zu einfach


  • anstatt nach Lösungen zu suchen,
    wird dichtgemacht.


Wie sähen solche Lösungen aus?
Wir haben eine eigene Kapelle, da ha-
ben wir die Stühle mit 1,50 Meter Ab-
stand voneinander aufgereiht, Desin-
fektionsspender aufgestellt, an der Tür
steht ein Mitarbeiter von uns, der die
Tür öffnet und schließt, damit niemand
die Klinke anfassen muss. Am offenen
Grab verabschieden sich die Trauern-
den nicht mehr, indem sie eine Schaufel
Erde auf den Sarg werfen, sondern jeder
bekommt eine Blume, sodass nicht die
Schaufel von Hand zu Hand gehen
muss. In Berlin gelten wir Bestatter als
systemrelevant. Darin liegt auch eine
Verpflichtung, Dinge zu ermöglichen,
anstatt sie für unmöglich zu erklären.

Die Trauergemeinschaft in einer Ka-
pelle darf nicht mehr als zehn Perso-
nen umfassen. Wie machen Angehöri-
ge das: auszuwählen, wer Abschied
nehmen darf und wer nicht?
Dieses Aussortieren ist unmenschlich.
In Nordrhein-Westfalen gibt es sogar
Gemeinden, die verordnet haben, dass
nur Verwandte ersten Grades an einer
Beerdigung teilnehmen dürfen. In Ber-
lin ist das Gott sei Dank noch nicht so.
Ich habe jetzt den Fall, dass eine Trauer-
feier mit zwölf Leuten ansteht.

Und nun?
Ich werde mich wohl verzählen. Mal
ehrlich, wir müssen doch Augenmaß be-
wahren. Diese Menschen haben alles ge-
tan, um den Kreis so klein wie möglich
zu halten. Aber da gibt es eben neben
Verwandten die zwei besten Freunde
des Vaters, die nicht fehlen dürfen. Wir
haben auch schon Trauerfeiern ge-
streckt, auf zwei Stunden statt einer, so-
dass die Trauernden in zwei Schichten
kommen konnten. Das ist für die direk-
ten Angehörigen allerdings eine immen-
se Belastung, zweimal die Trauerrede zu
hören, zweimal die Trauerlieder zu sin-
gen. Das ist wie „Täglich grüßt das Mur-
meltier“ auf sehr unschöne Weise. Und
die erste Beerdigung via Zoom-Video-
konferenz gab es bei uns ebenfalls. Wir
haben in unserer Kapelle eine Kamera
aufgestellt, einen Link verschickt, mit
dem sich alle, die nicht vor Ort sein
durften, von zu Hause zuschalten konn-
ten. Das ist sicherlich kein adäquater
Ersatz, aber ein Versuch, der jetzigen
Lage gerecht zu werden.

Gibt es auch Menschen, die eine Beer-
digung verschieben, weil sie warten
wollen, bis sich die Lage normalisiert?
Die gibt es. Aber Wochen zu warten, bis
man endgültig Abschied nehmen kann,

ist emotional hart. Trauer ist ein Pro-
zess, und das Begräbnis ist ein wichtiger
Schritt, um akzeptieren zu können, dass
der geliebte Mensch nicht mehr da ist.

Können Leichen denn so einfach über
längere Zeit aufbewahrt werden?
Bei einer Urnenbestattung ist das ent-
spannter möglich, zumindest in Berlin.
Bei einer Erdbestattung muss eine Aus-
nahmegenehmigung beim Gesundheits-
amt eingeholt werden. Ein toter Körper
ist aber nur begrenzte Zeit haltbar, das
ist Biologie. Mit einer Einbalsamierung
kann dem zwar entgegengewirkt wer-
den, aber die kostet Geld, zwischen 300
und 700 Euro. Das kann sich nicht jeder
leisten.

Wenn nun Beerdigungen verschoben
werden und Ausnahmegenehmigun-
gen vermehrt angefragt werden, be-
kommt das Gesundheitsamt es hin,
diese zeitnah auszustellen? Berliner
Behörden gelten ja nicht als die
schnellsten.
Ich habe gestern beim Berliner Gesund-
heitsamt angerufen und um Unterstüt-
zung bei der Versorgung mit Hygiene-
materialien gebeten. Als systemrelevan-
te Branche haben wir darauf ein An-
recht. Mir wurde erklärt, man bekäme
es gerade noch nicht einmal hin, sich
selbst mit Hygieneartikeln zu versor-
gen. Ich habe mir jetzt Schutzkleidung
über ein Tätowierstudio besorgt.

Als Systemrelevanter haben Sie An-
recht auf Kinderbetreuung, nutzen
Sie das für Ihre kleine Tochter?
Ich habe auf eigene Kosten einen Tages-
papa organisiert, der mein Kind und
zwei Kinder unserer Mitarbeiter be-
treut, hier bei uns im Beerdigungsinsti-
tut. Ungewöhnliche Zeiten erfordern
ungewöhnliche Maßnahmen. Und mei-
ne Kunden finden es sogar schön, dass
Kinder da sind. Selbst wenn das derzei-
tige Lieblingswort meiner Tochter „Ka-
cka“ ist, das habe ich ihr beigebracht,
damit sie uns sagen kann, wenn ihre
Hosen voll sind. Das sagt sie allerdings
nicht nur uns. Die Vereinbarkeit von Be-
ruf und Familie macht eben auch vor
uns Bestattern nicht halt.

„Das Sterben


wwwird einsamer“ird einsamer“


Eric Wrede ist Bestatter. Corona hat auch


die Arbeit in seiner Branche verändert.


Ein Gespräch über geschlossene Kapellen,


Trauerfeiern via Videokonferenz und


Kinderbetreuung in einem Beerdigungsinstitut


Die Domkapelle in Berlin, die zum Bestattungsinstitut von Eric Wrede gehört.
Hier finden Trauerfeiern auch in Zeiten von Corona statt

W

WW.LEBENSNAH-BESTATTUNGEN.DE

Bestatter Eric Wrede führt seit 2014
das Berliner Beerdigungsinstitut
„lebensnah“

LEBENSNAH WWW.LEBENSNAH-BESTATTUNGEN.DE

Kuriose Szenen in einem Super-
markt im oberbergischen Berg-
neustadt: Weil eine Kundin nur eine
Packung Toilettenpapier kaufen
durfte, setzte sich die Frau (54) aus
Protest auf das Kassenband. Die
Polizei musste sie in Handschellen
abführen. Als sie ihr diese anlegte,
wehrte sie sich. „Sie brüllte, ließ
sich zu Boden fallen, sperrte sich
gegen die Maßnahme und musste
schließlich zum Streifenwagen ge-
tragen werden“, so die Polizei.

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