Der Standard - 21.03.2020

(Ron) #1

K2|SA./SO.,21./22.MÄRZ2020DKARRIERENSTANDARD ERSTANDARDWOCHENENDE


EIN


UM*


AUF ST


IEG


Sabrina Veitlist
die neue
Standortleiterin
derVitalakademie
Salzburg.

Michaela
Latzelsberger(47)
übernimmt
mit April die
Geschäftsführung
vonPhilips Austria.

ChristineBauer(37)
ist Head of Global
Marketing bei
iSi Culinary.

Fabian Stenzel
leitet den Bereich
Retail Austria
derErste Bank.

LeadershipServices

FürdiesePositionisteinJahresbruttogehaltvonrund€200.000vorgesehen.
DieOeNBstrebteineErhöhungdesFrauenanteilsanundlädtdeshalbqualifizierte
FrauenzurBewerbungein.FrauenwerdenbeigleicherQualifikationvorrangig
aufgenommen.

Leiterin /LeiterderHauptabteilung
Finanzmarktstabilität undBankenprüfung

DieausgeschriebeneStelleumfasstdieLeitungderHauptabteilung,welchediemakroprudenzielle
AufsichtüberdasösterreichischeBankensystemsowiedieEinzelbank-(mikroprudenzielle)Aufsicht
überdiemehrals500sogenannten„LessSignificantInstitutions(LSI)“inÖsterreichverantwortet.
MitdieserStellesindFührungsverantwortungfürinsgesamtca.110ExpertInnensowiediefachliche
VerantwortungfürAufsichtsentscheidungenmithoherTragweiteverbunden.

QualifizierteInteressentInnenmitEU-Staatsbürgerschaftmeldensichbisspätestens5.4.2020
onlineunterwww.jobs.leadershipservices.at
UnsereBeraterinMag.GiovannaFerraris(+43153700-2519)stehtIhnenbeiFragengerne
zurVerfügung.Deloitte,Renngasse1,1010Wien

•Wahrnehmenderumfassenden
ZuständigkeitderOeNBimRahmen
desnationalenmakroprudenziellen
Mandats
•Off-siteAnalysederLSIimRahmender
EuropäischenAufsichtundEntwicklung
geeigneteraufsichtlicherMaßnahmen
inengerAbstimmungmitderFMA
•On-site(Vor-Ort)PrüfungderLSIgemäß
BWGbzw.CRRundanverwandter
Gesetze,BegutachtungvonRisiko-
modellensowiePrüfungenimRahmen
desDevisen-undSanktionengesetzes
•DurchführungderZahlungssystem-
aufsichtnach§44aNBG

•EinbindungindieGestaltungder
ProzesseundApprobationder
Produkte
•KooperationmitderFMA,des
SchwesterbereichsderHauptabteilung
fürEuropäischeGroßbankenaufsicht
undderEZB
•VertretungderOeNBbzw.Österreichs
innationalenundinternationalen
Konsultations-und
Entscheidungsgremien
•UnterstützungdesVize-Gouverneurs
inallenBelangendesstrategischen,
betriebswirtschaftlichen,disziplinären
undorganisatorischenManagements

•AbgeschlosseneseinschlägigesStudiumund
einschlägigelangjährigeErfahrungen,
idealerweiseineinerAufsichtsbehörde,einer
InstitutiondesESZBoderineinerGeschäftsbank
•ErfahrunginderZusammenarbeitmitAufsichts-
behörden,internationalenOrganisationenund
inderVertretungininternationalen
Fachgremieninsb.desESZBvonVorteil
•Umfassendesanalytischesundrechtliches
Fachwissenüberdenösterreichischenund
europäischenBankensektor
•ErfahrungmitbankaufsichtlichenAnalysen,
PrüfgutachtenundModellbeurteilungen
•ProfundeKenntnissedereuropäischen
Aufsichtsentwicklungen,insb.desSSMund
derGovernancederEU,vonVorteil

•MehrjährigeFührungserfahrungsowie
FähigkeitMitarbeitendezumotivierenundzu
entwickeln
•AusgeprägtesozialeKompetenz,hohe
Kommunikations-undKonfliktfähigkeitsowie
Veränderungskompetenz
•FähigkeitundErfahrunginstrategischer
Schwerpunktsetzung,globalemDenkenund
EntwicklungvonZukunfts-und
Abhängigkeitsszenarien
•HohesVerantwortungsbewusstseinund
Loyalität,ausgeprägterEntscheidungswillesowie
Bereitschafteigenverantwortlichzuhandeln
•RoutinierteundzielorientierteGesprächs-,
Verhandlungs-undVorsitzführung,auchin
englischerSprache

Aufgaben Anforderungen

DieOesterreichischeNationalbanksucht
ab1.August2020eine/einen

Nicolas Stühlinger
ist Senior
Innovation
Advisor beim
Innovation in
Politics Institute
in Wien.


Oliver Rendel
verstärkt die
Geschäftsführung
derElisabethinen
Linz-Wien Gmbh.

InsHomeofficegeschickt? Ein Philosoph gibtaus eigener ErfahrungTipps,
wie manTeleworking gut überstehen und dabei produktivsein kann.

Nichtverrückt werden im Homeoffice


Felix Pinkert

S


ie haben einen halbwegs ergonomi-
schen Stuhl gefunden, den Küchen-
zum Schreibtisch umfunktioniert, das
Internet hängt nicht, und die Kinder sind
beschäftigt: Die erste Herausforderung ist
gemeistert. Doch nur weil der Arbeitsplatz
mehr oder weniger dem Instagram-Ideal
des Homeoffice entspricht, ist das noch lan-
ge keine Garantie für einen produktiven
Arbeitstag.
Vielleicht ändert sich dieser für manche
gar nicht so sehr–außer dass der Tag mit
einem Teamgespräch via Videochat be-
ginnt. Für viele wird die Veränderung aber
größer sein als nur der Sessel, auf dem sie
sitzen, oder dass die Kinder in ihrer Nähe
sind. Wer im Homeoffice arbeitet, muss
auch mit Tagen ohne feste Struktur, ande-
ren Aufgaben, die nicht geordnet auf einen
zukommen, oder mit dem größeren Projekt,
für das sonst nie Zeit war, umgehen kön-
nen. Und das ist die zweite Herausforde-
rung: halbwegs produktiv im Homeoffice
zu arbeiten, ohne dabei verrückt zu werden.
Die gute Nachricht: Sie sind damit nicht
allein. Es gibt nicht nur viele Menschen, die
derzeit frisch im Homeoffice sind, sondern
auch einige, die schon viel länger allein zu
Hause arbeiten. Entweder weil sie sich hin
und wieder Homeoffice-Tage nehmen, um
sich außerhalb vom Büro einem wichtigen
Projekt zu widmen oder um einen Report
zu schreiben. Oder weil sie selbstständig
sind, als Autorin, Künstler, Philosoph oder
Musikerin. Auch viele Studierende und
Promovierende lernen, schreiben, experi-
mentieren zu Hause. Von diesen Veteranin-
nen und Veteranen der selbststrukturierten
Heimarbeit kann man einiges lernen:

QStrukturieren Sie Ihren TagWelche festen
Verabredungen am Telefon oder in der Vi-
deokonferenz gibt es? Welche Aufgaben
sollten heute erledigt werden? In welcher
Reihenfolge werden Sie diese angehen? Am
besten planen Sie den Arbeitstag als erste
Aufgabe am Morgen oder als letzte am Vor-
tag. Auch eine grobe Struktur für eine gan-
ze Woche ist hilfreich. Und: Formulieren
Sie Aufgaben möglichst konkret, mit einem
klar definierten Anfangs- und Endpunkt.

QSeien Sie bescheidenWer glaubt, mehr er-
ledigen zu können, weil der Arbeitsweg
oder die Fahrt in den Kindergarten wegfal-
len, irrt. Das ist ein Rezept für Frustration:
Viele überschätzen, was an einem „leeren“
Tag zu schaffen ist. Der Tag sollte also rea-

listisch und bescheiden angegangen wer-
den. Das gilt vor allem für jene, die sich erst
ans Homeoffice gewöhnen müssen, oder
immer dann, wenn wieder etwas neu ein-
gerichtet oder ausprobiert werden muss.
Und wenn die Möglichkeiten der Wohnung
als Arbeitsplatz einfach begrenzt sind.
Arbeitsplätze in Büros sind auf konzentrier-
te Tätigkeiten oder Teamarbeit ausgelegt,
werden oft über Jahre eingerichtet. Aber
auch Sie haben dort Zeit gebraucht, um sich
einzugewöhnen. Es ist normal und in Ord-
nung, dass die ersten Tage im
Homeoffice nicht gleich die pro-
duktivsten sind.

QSchreiben Sie kurze To-do-
ListenStatt ambitionierte
Listenzuerstellen, hel-
fen sehr bescheidenemit
den wichtigsten Aufga-
ben. Die Faustregel: eine
priorisierte Listeschrei-
ben und dann nochmals
halbieren. Zusätzlich ist
eine Wunschliste an Dingen
nützlich,die gut wären,auch
erledigt zu werden. So haben Sie
eine realistische Chance, die Liste
der wichtigsten Aufgaben zu schaffen–und
wennSie vonder Wunschliste auch welche
abhaken können, dann haben Sie noch
einenweiteren Grund, stolz auf sich zu sein.
Wichtig ist auch, die Listeindie Tagespla-
nung einzufügenund zu klären, wann man
welche Aufgaben angeht.VieleMenschen
habennicht die Freiheit,selbstihreTo-dos
zudefinieren. Hier sind Führungskräfte ge-
fragt: Seien Sie realistisch in Ihren Erwar-
tungen, priorisieren Sie Aufgaben für Ihre
Mitarbeiter. Und: Vertrauen Sie Ihren Mit-
arbeitern. Es ist normal, dass sie jetzt Zeit
und Energie dafüraufwenden müssen, sich
an die neuen Strukturen zu gewöhnen.

QSprechen Sie mit KollegenWenn Sie nicht
ohnehin in regem E-Mail- oder Telefonkon-
takt sind, sprechen Sie mit Ihren Kollegin-
nen, etwa in einem Chat oder per Video. Sa-
gen Sie morgens Hallo und verabschieden
Sie sich nach getaner Arbeit in den Feier-
abend. Homeoffice kann schnell einsam
werden und sich unwirklich anfühlen.
Unsere Arbeit ist allerdings motivierender
und fühlt sich oft sinnvoller an, wenn wir
sie nicht ganz allein machen. Auch Freun-
de, die im Homeoffice sind, kann man für
ein Pausenschwätzchen anrufen. Oder sich

mit ihnen über die Tagesplanung austau-
schen, voneinander lernen, am Tagesende
gemeinsam Erfolge oder Niederlagen teilen.

QMachen Sie PausenNiemand sitzt die ge-
samte Arbeitszeit voll konzentriert an einer
schwierigen Aufgabe. In der Arbeit trinken
Sie sicher auch mal einen Kaffee mit Kolle-
gen oder sprechen am Flur kurz mit Mit-
arbeitern aus der anderen Abteilung. Des-
halb gilt auch für zu Hause: Machen Sie mal
Pause, notfalls mit Erinnerung per Wecker.
Hier ist es auch hilfreich, aufzuste-
hen, sich etwas zu bewegen,
vielleicht auch einen Spa-
ziergang um den Block zu
machen. Pausen helfen
nämlich, sich wieder
besser konzentrieren zu
können.

QZiehen Sie einen
Schlussstrich Machen
Sie–soweit möglich–re-
gulär Feierabend. Das Zu-
hause ist jetzt zwar Büro,
aber deshalb noch keine 24-
Stunden-Arbeitsstelle. Am bes-
ten packen Sie Ihre Arbeitsmateria-
lien nach getaner Arbeit außer Sichtweite.

QWerten Sie den Tag ausWas haben Sie ge-
schafft? Klopfen Sie sich ruhig auch auf die
Schulter dafür. Was haben Sie nicht ge-
schafft? Warum nicht? Haben Aufgaben
länger gedauert als erwartet? Davon lernen
Sie für morgen. Wichtig ist auch, sich da-
bei nicht als Person zu bewerten. Sie waren
abgelenkt von der Familie oder dem Haus-
halt, vom Austausch mit Freunden am Han-
dy, vom Verfolgen der Nachrichten? Das
macht Sie nicht zu einem faulen Menschen
oder einem schlechten Mitarbeiter–oder
zumindest nicht mehr als selbst die produk-
tivsten Veteranen der Heimarbeit, die das
auch gut kennen. Selbst nach Jahren des
Selbstmanagements läuft nicht alles glatt,
und es gilt, dazuzulernen und auch einfach
einmal die Grenzen der Selbstdisziplin zu
akzeptieren. Das sollten auch Führungs-
kräfte bedenken, denn alle Mitarbeiter ha-
ben neben ihren regulären jetzt eine Extra-
aufgabe: Büromanager ihres Homeoffices
zu sein. Das kostet Zeit, will gelernt werden
und ist jetzt auch Teil der Arbeit.

FELIXPINKERTist Philosoph an der Uni Wien und
Studiengangsleiter Philosophy and Economics.

CONSULTING&RECHTSANWÄLTEWENNCORONA INS HOMEOFFICE ZWINGT


Foto: Imago
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