Steiermark Magazin 5 • 2017
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Märkte
Versichert ist sicher
ENTGELTLICHE EINSCHALTUING.
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TOCK
WIE GUT
VERSICHERT SIND SIE?
Betreiben Sie eine Risiko- oder Extremsportart? Vielleicht ohne es zu wissen?
Dann sollten Sie sich gerade jetzt zur Urlaubszeit gut versichern, um kein
böses Erwachen zu erleben. Wir haben bei versicherungsunabhängigen
Experten – bei den steirischen Versicherungsmaklern – nachgefragt.
E
in falscher Schritt oder ein
kleiner Fehler können einen
bei der Ausübung risikobe-
hafteter Sportarten völlig
aus der Bahn werfen. Wochenlange
oder monatelange Spitalsaufenthalte,
mögliche dauerhafte gesundheitliche
Schäden oder eine Behinderung, die
die Ausübung des Berufes unmöglich
macht – ein Freizeitunfall kann verhee-
rende gesundheitliche, finanzielle und
soziale Folgen haben.
Gesetzliche Krankenversicherung
Zwar trägt die gesetzliche Krankenkas-
se die Kosten für Heilbehandlung und
Rehabilitation nach einem Sport- oder
Freizeitunfall, den Verdienstausfall bei
Dauerinvalidität ersetzt die gesetzliche
Krankenversicherung aber nicht. Auch
nicht die Kosten für einen eventuell
notwendigen Wohnungsumbau, Ber-
gekosten und einen eventuellen Heim-
transport.
Unfall- & Haftpflichtschutz
Eine private Unfallversicherung ist da-
her ebenso zu empfehlen wie eine pri-
vate Haftpflichtversicherung, wenn
man selbst sportlich ist und das Risiko
sucht. Sie zahlt, wenn man andere Per-
sonen unabsichtlich verletzt oder frem-
de Sachen beschädigt und wird in un-
seren Breiten meist gemeinsam mit der
Haushaltsversicherung abgeschlossen.
Schau genau
Wer nun eine private Versicherung ab-
schließt, ist gut beraten, genau zu prü-
fen und zu vergleichen. Je nach Versi-
cherung sind die Leistungen sehr un-
terschiedlich. „Risikosportarten wie
Tauchen oder Mountainbiken können
im Rahmen einer normalen Unfallver-
sicherung mitversichert sein, müssen
aber nicht“, weiß der Obmann-Stell-
vertreter der Versicherungsmakler und
Berater in Versicherungsangelegenhei-
ten der WKO Steiermark, Herbert
Schrefl.
Radfahren ist üblicherweise in der
Unfallversicherung eingeschlossen.
Doch Vorsicht: Wer sich abseits übli-
chen Radwege auf Downhillstrecken
oder Moutainbikepisten begibt, könn-
te je nach Versicherer bereits ein Risi-
kosportler sein. Dieses Risiko ist in der
privaten Unfallversicherung nicht au-
tomatisch gedeckt und der Sachverhalt
muss akribisch abgeklärt werden, denn
ein „Das habe ich nicht gewusst“ fühlt
sich in solchen Situationen besonders
schmerzlich an.
Urlaubsklausel
„Es gibt bei manchen privaten Versiche-
rungen eine Urlaubsklausel, die man
vereinbaren kann oder auch nicht. Die-
se Urlaubsklausel besagt, dass die be-
nannte Risikosportart in den Urlaubs-
tagen in der privaten Unfallversiche-
rung inkludiert ist“, so Herbert Schrefl.
Bei der Unfallversicherung gibt es aber
zunehmend Versicherungsunterneh-
men, die immer mehr Risikosportar-
ten ausschließen. Es kommt sogar
schon zu Extremfällen, wo Versicherer
Schifahren aus dem Versicherungs-
schutz ausnehmen.
Besonderes Kopfzerbrechen machen
Sportbegeisterten die vielen unter-
schiedlichen Regelungen innerhalb der
Versicherungswirtschaft. „Die eine Ver-
sicherung sagt, Bergsteigen bis Schwie-
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