Yachtrevue – Juli 2017

(Ron) #1
Steiermark Magazin 5 • 2017

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Märkte

Genuss

FOTO: GETTYIMA

GES

Die Steirer konsumieren bewusster. Ein Trend, der sich vor allem beim


teuersten Lebensmittel zeigt: dem Fleisch. Das Steak auf dem Rost


kommt daher immer öfter aus der regionalen Feinkost.


O


ft begleiten uns die großen
Themen der modernen
Zeit in den einfachen Fra-
gen des Alltags. Beispiel
gefällig? Die immer wiederkehrende
Frage: Was soll man einkaufen? Und wo?
In einer Welt der unendlichen Mög-
lichkeiten können wir nahezu ganzjäh-
rig alle Produkte erstehen, die uns
Gaumenfreuden bereiten. Auch wenn
es immer mehr Vegetarier und Vega-
ner gibt – der höchste Kostenfaktor
bleibt das Fleisch. Denn der jährliche
Fleischkonsum pro Kopf in Österreich
bleibt mit 65 Kilogramm nahezu kon-
stant. Und gerade dort, wo am meis-
ten investiert wird, schauen die Steirer
genauer hin.
Denn ja, es gibt Pute, Huhn,
Schwein oder Rind aus Massentierhal-
tung, das über Hunderte, manchmal
gar Tausende Kilometer verfrachtet

wird und preislich nahezu unschlagbar
ist. Doch immer öfter bleibt es im
Kühlregal liegen. Und nicht nur des-
halb, weil auch Fleischessern das Tier-
wohl immer wichtiger wird.
Eine Studie von A. T. Kearney hat
festgestellt, dass bei der Hälfte der Kon-
sumenten mittlerweile jedes fünfte Pro-
dukt im Einkaufswagen ein regionales
Lebensmittel ist. Dass nur jeder zehn-
te Artikel im Einkaufskorb biologisch
produziert wurde, beweist: Für uns
Menschen ist Regionalität von größter
Bedeutung. Der Trend hin zur Natur
und dem ursprünglichen Konsumver-
halten wird immer mehr zur Normali-
tät. Regionalität erlebt eine wahre
Renaissance.
Und das führt uns zu einem weite-
ren großen Thema der modernen Zeit:
der Umwelt. Wir leben in Zeiten, in
denen Präsidenten, die aus Klimaver-

trägen austreten, einen Sturm der Ent-
rüstung in weiten Teilen der Weltbe-
völkerung auslösen. Weil Begriffe wie
Nachhaltigkeit für die meisten Erden-
bürger mittlerweile mehr sind als nur
ein Lippenbekenntnis. Mensch weiß,
dass sich der Verzehr eines regional auf-
gezogenen Rinds wesentlich positiver
auf den eigenen ökologischen Fußab-
druck auswirkt als ein vergleichbares ar-
gentinisches Massenhaltungsprodukt,
das die halbe Welt umrundet, ehe es in
der Pfanne landet. Ganz zu schweigen
von Qualität und Geschmack. Fakto-
ren, die immer wieder für das frische-
re Produkt sprechen werden.
Die Antwort auf die Eingangsfrage
beantworten die meisten Konsumenten
daher mittlerweile so: Was kaufe ich
ein? Und wo? Regionale Produkte, am
liebsten im Feinkostladen nebenan.
Peter Wagner

IMMER mehr Steirer greifen
beim Grillsteak zu Fleisch vom
regionalen Bauern.

REGIONALE


RENAISSANCE


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