Flugmodell Juli 2017

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FlugModell 07/2017 29


s ist wohl Schicksal, wenn man
als Flugmodellbauer die Star-Trek-
Ausstellung im Dornier-Museum
ansehen möchte, selbige aber ge-
schlossen ist, man Trost im Mu -
seumsladen sucht und einen dabei eine
Do-27 anspringt. In diesem Falle war es die
Fürstenberg Do-27, die da auf einer Vitrine
stand und ganz laut „kauf mich“ rief. Die
Dame vom Laden bedauerte, dass das Mo -
dell leider unverkäuflich sei. Oh, Frust! Aber
einen ewig langen Atemzug später fragte
sie, ob ich das Modell vielleicht in der Zebra-
ausführung haben wollte. Natürlich wollte
ich! Der obligate Blick in den Karton war nur
noch Formsache und auch den Preis hörte
ich kaum noch. Mein erstes Modell im Jahr
2017, erstanden am Neujahrstag – wenn das
nicht der Anfang einer Erfolgs geschichte ist?

Wunderbare Flugzeugteile
Ausgepackt wurde natürlich sofort, als die
Wohnungstür ins Schloss fiel. Der schnöde
Karton gibt wunderbar gebaute Flugzeug-
teile frei. Der Rumpf in Gitterbauweise ist
fast nur aus Luft bestehend und mit bedruck-
ter Klebefolie bespannt. Der Flügel ist fertig
gebaut und ebenfalls bespannt. Die Leit-
werke sind ein Traum, selbst kleine Details
wie der „Nicht betreten“-Hinweis fehlen
nicht. Ein stabiles Alu-Fahrwerk mit Pichler-
Rädern und qualitativ angemessene Klein-
teile komplettieren das Modell. Aber dem
nicht genug: Es befand sich auch noch ein
Combo-Set mit Motor, Regler und vier Servos

E


Bernhard Grzimeks Arbeitstier


WISSEN

Die Älteren unter uns Modellbauern können sich
sicherlich noch an Bernhard Grzimek erinnern, der
durch seine Tierfilme und Tiersendungen im Fern-
sehen Berühmtheit erlangte. Sein Dokumentarfilm
„Serengeti darf nicht sterben“ bekam als erster
deutscher Film nach dem zweiten Weltkrieg einen
Oscar. Der Star hinter den Kulissen war dabei die
D-ENTE, eine Do-27, die für die Filmaufnahmen aus
der Luft und für Transportaufgaben genutzt wurde.
So eine Do-27 ist ein ideales Arbeitstier für diesen
Zweck, denn sie kann bis zu sechs Personen beför-
dern und ist mit ihrem Sechszylinder-Lycoming-
Motor mit 260 PS gut motorisiert – für die damalige
Zeit jedenfalls. Tragischerweise stürzte Grzimeks
Sohn Michael im Januar 1959 mit dem Flugzeug
durch eine Kollision mit einem Vogel ab, wobei er
ums Leben kam und das Flugzeug vollständig zer -
stört wurde. Am 18.September 2004 startete die
D-ENTE wieder, diesmal mit Martin Ruffs am Steuer,
der das Flugzeug nach Originalunterlagen aufbauen
ließ und noch fleißig nutzt. Zuletzt war sie bei den
Do-Days des Dornier-Museums Friedrichshafen im
Sommer 2016 zu bestaunen.

Das Flugbild der D-ENTE begeistert einfach
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