Fotos: Lukas straubinger (2), F
aa (3)
ordinator) angibt, wenn die fest mit dem
Flugzeug verbundene Rotationsachse des
Kreisels durch eine Kurve verändert wird.
Ebenfalls der Präzession geschuldet ist
das allmähliche Auswandern des Kurskrei-
sels, der in gewissen Abständen wieder mit
dem Kompass synchronisiert werden muss.
Horizontal Situation Indicator (HSI) ma-
chen das mit Hilfe eines angeschlossenen
Magnetometers automatisch.
Damit Gyroskope funktionieren, muss
eine Masse in ihrem Inneren – meist ein
massiver Messingzylinder – in Rotation
versetzt werden. Jahrzehntelang wurde
dazu meist der Luftstrom aus dem Unter-
Das zweite Prinzip eines Kreisels beruht
auf dem ersten, es heißt Präzession: Ver-
sucht man, die Drehachse durch Einwirken
einer Kraft zu ändern, wirkt sich dies durch
eine Kraft in einem Winkel von 90 Grad zur
ursprünglichen Kraft aus. Taildragger-Pilo-
ten kennen das: Wenn sie beim Start das
Heck hochnehmen, ändert sich die Dreh-
achse der Kurbelwelle im Motor. Die Prä-
zession zieht das Flugzeug dann zur Seite.
Der Wendezeiger macht sich die Prä-
zession zu nutzte: Die entstehende Kraft
bewegt einen Zeiger, der die Drehung um
die Hochachse (beim Turn Indicator) und
zusätzlich die Längsachse (beim Turn Co-
TexT Lukas Straubinger
S
tabilität im Raum lautet das erste
Grundprinzip traditioneller Krei-
selinstrumente. Es bedeutet, dass
eine sich drehende Masse – also
ein Kreisel – das Bestreben hat, ih-
re Drehachse im Raum beizubehalten. Ge-
nau dieses Prinzip nutzen Künstlicher Ho-
rizont und Kurskreisel: In einer Kurve oder
bei Steigen und Sinken behalten sie ihre La-
ge im Raum bei, das Flugzeug dreht sich um
den Kreisel herum. Wie sehr, das zeigen die
am Kreisel angebrachten Instrumente an.
Den Dreh raus
KreiSelinStrumente Die Eigenschaften einer sich schnell drehenden Masse
lassen sich zur Anzeige der Fluglage nutzen. Doch die Mechanik traditioneller Geräte
ist aufwändig und anfällig – die Alternative sind elektromechanische Sensoren
Gewohnte Optik: Wendezeiger (links) und Kurskreisel sind Teil des typischen IFR-Sixpacks. Sie sind Kreiselinstrumente und nutzen die Eigenschaften
eines sich schnell drehenden mechanischen Kreisels – allerdings auf ganz unterschiedliche Weise
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