Fliegermagazin Juli 2017

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so kann technik helfen

In der Allgemeinen Luftfahrt gibt es drei Methoden,
anderen Verkehr elektronisch zu erfassen. Keine entdeckt
alle Flugzeuge. Und kein Kollisionswarner, eingebaut oder
portabel, beherrscht alle drei Methoden in vollem Umfang.
Unter dem Namen PowerFLARM gibt es aber Geräte, denen
lediglich die Richtungspeilung von Transpondern fehlt.
transponder-ortung Die Signale von
Transpondern anderer Flugzeuge werden geortet. Manche
Kollisionswarner fragen die Transponder der Umgebung
dazu aktiv ab, andere nutzen die Abfrage der Flugsiche-
rung. Anhand der Sendestärke wird der Abstand geschätzt.
Einige Geräte können mit Peilantennen auch eine Richtung
angeben, meist auf 45 Grad genau. Probleme: Transponder
sind nicht für alle Luftfahrzeuge überall vorgeschrieben,
manche Piloten schalten sie sogar ab.
ads-B Flugzeuge mit dieser Technologie an Bord
strahlen über den Transponder ihre exakte GPS-Position
samt Höhe sowie weitere Flugdaten aus. ADS-B-Kollisions-
warner empfangen diese und zeigen sie in Relation zur ei-
genen GPS-Position exakt an. Das Problem: Die Ausrüstung
mit ADS-B ist nur für große Flugzeuge vorgeschrieben.
flarM Die eigens für Segelflugzeuge entwickelte
Technologie strahlt ebenfalls GPS-Position und Höhe
des Flugzeugs aus – auf einer Frequenz, die nichts mit
Transpondern zu tun hat. Probleme: Die technisch bedingt
geringe Sendestärke kann zu Reichweitenproblemen bei
schnellen Flugzeugen führen. FLARM exisitiert außerhalb
der auf Transponder basierten Flugsicherungs-Konzepte.

PowerFLARM: Das Gerät kombiniert FLARM,
ADS-B und Transponderortung ohne Peilung

Transponderpeilung: Manche Glascockpits
orten Transpondersignale und ADS-B-Verkehr

leuchten dauerhaft aktivieren. Als Zubehör
sind Scheinwerfer an beiden Tragflächen
erhältlich, die im Wechsel blinken und so
die Erkennbarkeit des Flugzeugs erheblich
verbessern.
Gerade in der Platzrunde ist man zudem
gut beraten, sich so vorhersehbar wie mög-
lich zu verhalten. Dazu gehört auch eine
ordentliche Funkkommunikation – nicht
mit dem Flugleiter, sondern mit dem übri-
gen Verkehr am Platz. Kommunizieren Sie
klar Ihre Position und Ihre Absichten. Ver-
wenden Sie dabei Angaben, die auch Orts-
fremde verstehen: »über der alten Ziegelei«
versteht kein Besucher. Und vor allem neh-
men Sie die leider immer noch viel zu oft
zu hörende Flugleiter-Ansage »Melden Sie
Queranflug!« nicht wörtlich: Den sollten
Sie zwar melden, aber ebenso Gegenanflug,
Endanflug und je nach Verkehrslage weite-
re Positionen. Rechnen Sie auch immer da-
mit, dass irgendwo in der Platzrunde einer
der großen Schweiger ohne ein Wort im
Funk unterwegs ist.
Wo wir schon von Kommunikation re-
den: Verkehrshinweise von FIS sind eine
feine Sache. Dennoch darf kein Pilot je ver-
gessen, dass der Lotse sie geben kann – er

muss es nicht. Die Verantwortung für »see
& avoid« bleibt auch mit gelegentlichen
Verkehrshinweisen voll beim Piloten.
Zu guter Kommunikation gehört es da-
rüber hinaus, die Passagiere schon beim
Briefing vor dem Flug darum zu bitten, al-
le Flugzeuge zu melden, die sie sehen. Oft
gehen gerade weniger erfahrene Mitflieger
sonst davon aus, dass der Pilot den anderen
schon gesehen haben wird.

Transponder an!
Sträflicher Leichtsinn (und ein Verstoß ge-
gen die SERA-Vorschriften) ist es, einen vor-
handenen Transponder nicht einzuschal-
ten – das gilt auch und gerade bei Flügen
in der Platzrunde. Immer mehr moderne
Flugzeuge sind mit Kollisionswarnern aus-
gestattet, die auf Transpondersignalen be-
ruhen. Andere Techniken nutzen FLARM
oder ADS-B (siehe Kasten). Auf keine ist für
sämtlichen Flugverkehr Verlass.
Vor allem muss auch mit den Meldun-
gen von Kollisionswarnern richtig umge-
gangen werden: Erfolgt eine akustische
Warnung, ist sie bei den Top-Geräten sehr
konkret: »Traffic, one o’clock, high, one
mile!« Dann sollte der Blick sofort nach

Was für ein Glück: Beim Zusammenstoß von UL und Segelflug-
zeug vor drei Jahren verkeilen sich beide Maschinen ineinander


  • und sinken am Rettungssystem des ULs zu Boden


Fotos: bFu, helmuth lage, christina scheunemann, thomas borchert

72 http://www.fliegermagazin.de #7.2017

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