Flugrevue Oktober 2017

(Tuis.) #1

im März in den Golf und kehrte im Juni
ins Mittelmeer zurück. Vom Mittelmeer
aus ist die Entfernung zu Zielen wie
ar-Raqqa deutlich kürzer, und man hat
vom türkischen Incirlik aus gute Tanker-
unterstützung, betonte Captain Will Pen-
nington, der Kapitän der „Bush“. Nach
Mossul ist die Distanz etwa gleich, wobei
es laut Pennington angenehmer ist, im
Mittelmeer zu fahren: Das Seegebiet ist
nicht so beengt und auch nicht so stark
befahren, außerdem gibt es keine Staub-
stürme, die im Golf schon sehr hinder-
lich sein können.


ÜBUNG „SAXON WARRIOR“
MITDERROYALNAVY


Abgesehen von diesen Randbedingungen
laufen die Einsätze sehr standardisiert
ab. Bei den meisten Missionen arbeiten
die F/A-18 mit Joint Terminal Attack
Controllers (JTAC) am Boden zusam-
men. Dies ist insbesondere in Gegenden
mit unklaren Fronten notwendig. Eine


besondere Herausforderung waren die
Einsätze bei der Rückeroberung von
Mossul. Im Stadtbereich mussten die
Piloten darauf achten, zivile Opfer zu
vermeiden. Die Briefings für die Einsätze
waren nach Aussagen von Piloten sehr
umfangreich und dauerten mindestens
drei Stunden, um alle Eventualitäten ab-
zudecken. Die Bedrohung von Boden-
Luft-Lenkwaffen wurde dabei durchaus
ernst genommen, und man flog vorzugs-
weise in mittleren Höhen.
Die Hornets und Super Hornets der
vier Kampfstaffeln hatten neben AIM-
9X und AIM-120 AMRAAM je nach
Bedarf einen Mix an Lenkbomben dabei.
Durch Doppelträger ist die Super Hornet
neuerdings in der Lage, bis zu zehn Bom-
ben wie die 450 Kilogramm schwere
GBU-32 JDAM mitzuführen. Der Carrier
Air Wing 8, der bereits 2014 mit der
„Bush“ im Einsatz war, bestand, wie heu-
te üblich, aus einer Staffel mit doppel-
sitzigen F/A-18F, zwei F/18E-Staffeln

und einer Staffel mit den alten F/A-18C
Hornets. Die EloKa-Aufgaben wurden
von EA-18G Growlern übernommen.
Für CVN 77 (CVN bezeichnet nukle-
arangetriebene Flugzeugträger der US
Navy), den zehnten und letzten Träger
der „Nimitz“-Klasse, war es erst die dritte
Einsatzfahrt seit der Indienststellung im
Januar 2009. Sie begann wegen unge-
planter Zusatzarbeiten bei der letzten
Überholung mit Verspätung. Nach den
Phasen mit intensiven Kampfeinsätzen
wurde auf dem Rückweg vor Portsmouth

# HSC-9 Tridents (MH-60S)
# HSM-70 Spartas (MH-60R)
# VAW-124 Bear Aces (E-2C Hawkeye)
# VAQ-131 Skybolts (EA-18G Growler)
# VFA-31 Tomcatters (F/A-18E Super Hornet)
# VFA-37 Raging Bulls (F/A-18C Hornet )
# VFA-87 Golden Warriors (F/A-18E Super Hornet)
# VFA-213 Black Lions (F/A-18F Super Hornet)
# VRC-40 Rawhides (C-2A)

Trägergeschwader CVW-8


ÎDie „Gelbhemden“
sind für den Katapult-
betrieb und die
Fangseile zuständig.

ÑEinzige Staffel mit der
älteren F/A-18C war
die VFA-37 „Raging
Bulls“.

ÍDie Super Hornets
mOGENMITBISZU
zehn JDAMs. Dann
bleibt nur ein Tank
unter dem Rumpf,
was eine gute
Tankerunter stüt-
zung im Einsatz-
gebiet erfordert.

ÓEine F-18E der
„Golden Warri-
ors“ (VFA-87)
war für den
Abschuss einer
syrischen Su
verantwortlich.

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