Flugrevue Oktober 2017

(Tuis.) #1
rung, drei Mil Mi-171 in der Transport-
version und zwei Kamow Ka-32A11BC
als Löschhubschrauber. Die erste Serien-
Mil-Mi-171A2, Bordnummer514, flog
auch auf der Messe. Die neue MS-21
war dagegen, wie auch der erst kürzlich
zum Erstflug gestartete Hubschrauber
Ka-62, noch nicht auf der MAKS zu
sehen. Bis Messebeginn hatte die MS-21
neun Flüge absolviert. Dafür gab es
Premieren mit dem schon vom russi-
schen Verteidigungsministerium bestell-
ten Propellertrainer Jakowlew Jak-152
und mit dem privat finanzierten, leichten
Strahltrainer SR-10 mit seinen vorwärts
gepfeilten Flügeln. Die SR-10 wartet
allerdings noch auf Kunden.
Zu den spektakulärsten Neuvorstel-
lungen zählte die TVS-2-DTS. Der kurz-
startfähige Doppeldecker und Nachfolger
der Antonow An-2 mit Turboproptrieb-
werk und aus Kohlefaser-Verbundwerk-

PrivatentwickeltwurdederTrainerSR-10.Wolken„impfen“solldieneuePAKSKh.DieDrohneVRT300mitKontrollfahrzeug(r.).

Dieser Su-34-Bomber trägt den Orden und den Namen des im Syrienkrieg im
November 2015 über der Türkei abgeschossenen Piloten Oleg Peschkow.

$IEIMPOSANTHOHEUNDGRO”E-I
4mOGINENGER&ORMATIONMITDERERSTEN
Mi-171A2 im Serienstandard.

stoff bietet Platz für zwölf Passagiere.
Mit ihm möchte der Hersteller SibNIA
aus Nowosibirsk bis zu 500 Flugzeuge
des Vorgängermusters ersetzen.
Die russische Luftwaffe zeigte auf
der MAKS 17 eigene Flugzeugmuster,
darunter eine zuvor in Syrien eingesetzte
Su-35S mit 17 Bombenabwurfmarken in
Form roter Bombensilhouetten am
Cockpit. Alle auf der Messe vorgeführ-
ten Flugzeuge von Luftwaffe und Marine
(zwei Su-30SM) wurden übrigens von
Testpiloten der Industrie gesteuert, nicht
von Militärpiloten.

WELTKRIEGSLEGENDE
IL-2 IST WIEDER FLÜGGE
Größter Messegast aus dem Westen
war der Airbus A350-900, MSN2, der
seinen Kunden Aeroflot zu Messebeginn
besuchte. Aeroflot hat ihre ursprüngli-
che Bestellung für acht A350-800 und

14 A350-900 in 28 A350-900 umgewan-
delt, die ab Ende 2018 geliefert werden.
Star der Show war die im Flug vor-
geführte Iljuschin Il-2, die erst im Juni
2012 aus einem See bei Murmansk
geborgen worden war. Das legendäre
Schlachtflugzeug war 1943 dort versun-
ken. Aviarestavratsija und das Institut
SibNIA hatten das historische Schlacht-
flugzeug wieder flottgemacht. Dafür
musste das hölzerne Rumpfheck völlig
neu gebaut werden. Immerhin sind
noch 65 Prozent der Struktur und eini-
ge Cockpitinstrumente original. Als
Motor kommt heute ein amerikanischer
Allison V-1710 zum Einsatz. Lauffähige
russische Originalmotoren AM-38F
sind nicht mehr verfügbar, und sie hat-
ten selbst fabrikneu nur eine Laufzeit
von 50 Stunden. SiBNIA-Testpilot
Vladimir Barsuk flog die Schturmowik
auf der MAKS.

Auf der MAKS 2017 waren auch wieder die Leser der
FLUG REVUE mit einer, in Partnerschaft mit dem DER
angebotenen Leserreise zu Gast. 26 Teilnehmer aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz verbrachten je
einen weniger stark frequentierten Businesstag und einen
Publikumstag auf der Messe, Letzterer mit vollem
Airshow-Programm. Am Tag dazwischen war ein Besuch
im legendären Luftwaffenmuseum von Monino (Foto) mit
Führung durch einen früheren Jak-28-Navigator aus
Werneuchen an der Reihe. Dieser Tag, wie immer durch
eine ortskundige, deutschsprachige Reiseleitung und
einen eigenen Bus abgerundet, endete mit einer
traditionellen Stadtrundfahrt zum Roten Platz, ins
Kaufhaus GUM und auf die Sperlingsberge. Auf dem
Hin- und Rückweg beförderte Lufthansa die Reiseteilneh-
mer zwischen Frankfurt und Moskau-Domodedowo mit
einem Airbus A321. FLUG-REVUE-Redakteur Sebastian
Steinke begleitete die harmonische Reisegruppe.


Mit der FLUG REVUE nach Moskau

Fotos: Butowski, Steinke (1)

FR

54 FLUG REVUE OKTOBER 2017 http://www.lugrevue.de

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