Modell Aviator — Oktober 2017

(Barré) #1

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Mischung aus Spielekonsole und TV­Fernbedienung.
Der Winzling bietet sogar zehn Modellspeicher und
zwei Flugphasen, einstellbaren Servoweg, Umkehr
und – kaum zu glauben – eine Telemetrie­Funktion,
die die Spannung des Bordakkus überwacht und bei
nachlassender Spannung durch Pieptöne zum Lan­
den auffordert. Auf seiner Rückseite hat der Sender
eine Taste, die zum Programmieren und Wechseln der
Flugphasen dient, aber dazu gleich mehr.


Leider fehlte in unserer Lieferung der u­förmige Be­
festigungswinkel (Vector­Unit Mount), da dieser aber
lediglich aus zwei kleinen Sperrholzteilen besteht,
konnten wir rasch aus Resten einen Ersatz fertigen.
Der Winkel wird mittig auf den Flügel des Mini­UHU
geklebt und daran die Vector­Unit mit zwei Schrau­
ben befestigt – schneller haben wir noch nie ein
Modell mit einer RC­Anlage ausgestattet.


Den Bogen raus
Und, wie fliegt sich sowas? Etwas gewöhnungsbe­
dürftig, aber wenn man den Bogen raushat, dann
macht die Sache erstaunlich viel Spaß. Vor dem
ersten Flug machen wir einen Reichweitentest. Die
Sendeleistung beträgt laut Werksangabe nur 1 Milli­
watt, aber damit funktioniert das System am Boden
immerhin 150 Meter weit, da kann man das Modell
sowieso schon nicht mehr erkennen. An Fluggewicht
hat der Mini­UHU nicht viel zugelegt, nach dem RC­
Anbau konnten wir nämlich den allergrößten Teil des
Trimmbleis wieder herausnehmen. Also dann los.


Nach dem Start im Gleitflug schiebt man vorsich­
tig den Gashebel nach vorne und schon schnurrt
der Mini­UHU im flachen Winkel himmelwärts. Zum


Steuern bewegt man den Daumen nach rechts oder
links, die Reaktion ist prompt, aber nicht zu heftig.
Das ändert sich, wenn man durch Drücken der Taste
auf der Senderrückseite in Flugphase 2 umschaltet.
Dann legt der kleine Glockenankermotor deutlich
hörbar einen Zahn zu, der Steigwinkel wird steiler,
aber auch die Steuerreaktion heftiger. Jetzt muss man
bei Richtungsänderungen sehr behutsam sein, sonst
gerät das Fliegerchen schnell in eine Steilspirale
nach unten.

Einen Haken hat die Sache mit der Vector­Unit: Im
Segelflug mit abgeschaltetem Motor ist Schluss mit
Lenken, das funktioniert ja nur über den Propeller­
strahl. Aber man kann ja für eine Richtungsänderung
mal kurz Gas geben oder lässt den Mini­UHU das
Segeln ganz alleine machen, schließlich ist er ja in
erster Linie ein Freiflugmodell. Bei stärkerem Wind
sollte man allerdings das Fliegen erst gar nicht
versuchen. Da wir keine Höhenruderfunktion haben
ist es nicht möglich „nachzudrücken“ und das Modell
schneller zu machen, sodass es dann nur noch ein
Spielball des Winds ist. ‹‹‹‹‹

Klasse: Mini-Segler in Holzbauweise
Preis: Mini-UHU: 16,99 Euro,
Vector Unit Extreme: 34,99 Euro,
Sender mz-4 HoTT: 32,99 Euro
Bezug: Fachhandel
Technische Daten:
Profil: gerade Unterseite, 5,5% Dicke
RC-Ausrüstung: optional
Steuerung: Vector Unit Extreme
Akku: 1s-LiPo, 160 mAh

Mini-UHU Graupner


Flight Check


505 mm

69,5 g

725 mm

G

Die Vector Unit Extreme ist Empfänger,
Servo, Regler und Antrieb in einem. Der
Glockenankermotor sorgt für gute Steigleistung.
Gesteuert wird durch das Schwenken des Antriebs

Der mz-4 HoTT-Einhandsender verfügt über zehn
Modellspeicher und eine Telemetriefunktion

Kurt Stein fühlte sich
beim Werfen des
Freiflugmodells an
seine Jugend erinnert

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