Hitze- und Kältetests (-40/+55 Grad Celsius) wurden mit dem Prototyp T2 im
McKinley-Klimalabor auf der Eglin AFB in Florida durchgeführt.
Bei der G500 werden PW814GA von
Pratt & Whitney Canada verwendet.
Große Bildschirme dominieren im Cockpit. Auch ein Head-up-Display zählt zur
Ausrüstung. Systemanzeigen auch an der Decke verwenden Touchscreens.
Die neuen Sidesticks sind
gekoppelt.
Spitzenmodell G650 zum Einsatz. Bis zu
vier Zonen für Arbeit, Essen oder Schla-
fen sind in der G600 möglich.
Angetrieben werden beide Modelle
mit Triebwerken aus der jüngsten Pratt
&Whitney-Canada-Serie PW800 in zwei
unterschiedlichen Schubratings. Die
Neuentwicklung wurde 2015 zertifiziert
und wird ihr Debüt an den Gulfstream-
Geschwistern geben. Eine weitere Versi-
on war für die inzwischen eingestampfte
Cessna Citation Columbus vorgesehen.
Derzeit befindet sich die G500 im
Zulassungsprogramm, welches 2017 ab-
geschlossen werden soll. Insgesamt sind
vier Prototypen in der Luft. Während die
ersten beiden für das Erfliegen des Flug-
spektrums eingesetzt wurden, konzen-
trierte sich der dritte auf die einzelnen
Systeme an Bord. Parallel zu den Flug-
tests, die im Oktober die Marke von
1600 Stunden überschritten hatten,
führt Gulfstream umfangreiche Tests am
Boden durch. So wurde zum Beispiel im
Juni 2016 der Bruchtest bei 150 Prozent
der maximalen Belastung bestanden. Die
Ermüdungsversuche, die über die dreifa-
che Lebensdauer laufen, sollten vor
Ende 2016 begonnen haben. Darüber hi-
naus wurden Klimatests im McKinley
Climatic Laboratory auf der Eglin AFB
durchgeführt.
LIEFERUNGEN SOLLEN
ENDE 2017 BEGINNEN
Eine große Rolle spielen auch Versuchs-
läufe auf dem sogenannten „Iron Bird“.
Auf einem Metallskelett sind sämtliche
Flugzeugsysteme wie Elektrik, Fahrwer-
ke, Flugsteuerung und Hydraulik
installiert und durchlaufen in Echtzeit
Flugzyklen. Gesteuert wird die Prüfvor-
richtung aus einem Cockpitsimulator.
Insgesamt wurden auf dem Teststand be-
reits 57 000 Flugstunden simuliert. So
konnte der Hersteller kostengünstig und
bereits früh in der Entwicklungsphase
etwaige Schwachstellen erkennen und
abstellen. So kommt es auch, dass nur
etwa 20 Prozent der Testflüge der Erpro-
bung durch den Hersteller dienen. Der
Großteil der realen Flüge ist notwendig,
um den Anforderungen der Zulassungs-
behörden zu genügen.
Mit dem fünften, mit einer vollstän-
digen Kabinenausstattung versehenen
Flugzeug wird aktuell die Zuverlässig-
keit der Komfortfunktionen im täglichen
Flugbetrieb getestet. Parallel dazu läuft
bereits die Endmontagelinie mit ersten
Serienflugzeugen hoch. Gulfstream hat
daher die ursprünglich für 2018 geplan-
te erste Auslieferung auf das vierte
Quartal 2017 vorverlegt.
Um etwa ein Jahr zeitversetzt folgt
die G600, die ebenfalls einen kleinen
Vorsprung auf die Planung herausgear-
beitet hat. Die Testpiloten Scott Martin
und Todd Abler starteten mit dem ersten
Prototyp am 17. Dezember 2016 zum
Jungfernflug.
MAX KÜHNL
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