Aero International Mrz 2017

(Nancy Kaufman) #1
3/2017 http://www.aerointernational.de 49

Mit einer eigenen Batterie versorgt und in der Nähe der Iridium-Antenne montiert, kann das
SATM weder abgeschaltet noch manipuliert werden

Spezialschiffe brachten
Unterwasser-Suchrobo-
ter (das gelbe Gerät auf
dem Kai) zum Einsatz

Bereits im Juni 2014 gab die IATA während
ihrer General Versammlung in Doha be-
kannt, dass die Aircrat Tracking Task Force
der Weltlutfahrtorganisation ICAO bis Ende
Dezember Vorschläge für eine bessere welt-
weite Verfolgung von Flügen vorlegen werde.
Die europäische Flugsicherheitsbehörde
EASA war die erste, die verbindliche Vor-
schriten erließ. Ab Dezember 2018 dürfen
sich alle Flugzeuge mit mehr als 19 Sitzen
nur dann weiter als 180 Nautische Meilen
(333 Kilometer) von Land entfernen, wenn
sie mit einem Tracking System ausgestattet
sind. Außerdem verlangen die Europäer, dass
die Möglichkeit, das Wrack nach einem Ab-
sturz unter Wasser zu orten, verbessert wird.
Flugzeuge müssen ab Januar 2019 über ein
so genanntes Underwater Locator Device
(ULD) verfügen. Das Gerät sendet auf einer
niedrigeren Frequenz als die bisher üblichen
Aufzeichnungsgeräte – 8,8 statt 37,5 Kilo-
hertz – und hat daher unter Wasser mit elf
Kilometern eine zehnmal so große Reichwei-
te als diese. Die Chancen, ein Wrack zu orten,
verbessern sich damit deutlich.
Darüber hinaus hat die Weltlutfahrtor-
ganisation ICAO am 8. März vergangenen
Jahres das Global Aeronautical Distress and
Safety System (GADSS) ins Leben gerufen.
Es ruht auf drei Säulen: die lückenlose Ver-
folgung der Flugzeugposition mindestens im
Minutenabstand; die automatische Meldung
von Notlagen; die Verlängerung der Auf-
zeichnungszeit der Flugdatenschreiber auf 25
Stunden. 2021 muss die Umsetzung weltweit
abgeschlossen sein. Übrigens sind Flugdaten-
schreiber und Cockpit Voice Recorder leuch- Fotos: GettyimaGes/aFP, GettyimaGes /RiCHaRD WaiNWRiGHt, tHom


soN aeRosPaCe

tend orangefarben lackiert, sodass die ot
gehörte Bezeichnung Black Box unsinnig ist.
Schon jetzt bietet der Satellitenbetreiber
Inmarsat, über dessen elf geostationäre Sa-
telliten auch Meldungen des bordgestützten
Datenübertragungssystems ACARS übermit-
telt werden, allen Fluggesellschaten die kos-
tenlose Übermittlung von Positionsdaten an.
Mit seinem Dienst Swit-Broadband-Safety

Das Kürzel steht für „automatic Depen-
dant surveillance Broadcast“ – diese
technik wird in den kommenden Jah-
ren die Flugsicherung revolutionieren.
anfangs wurden Flugzeuge mit Hilfe von
Radar verfolgt und geleitet: Die metalle-
nen objekte am Himmel relektieren Ra-
darstrahlen. inzwischen ist zusätzlich das
sekundärradar üblich: an Bord von Flug-
zeugen strahlen so genannte transponder
einen Nummerncode und weitere lug-
relevante Daten aus. aDs-B geht einen
schritt weiter: Jedes damit ausgestattete
Flugzeug sendet per Funk seine Kennung,
die Position, Flughöhe, Geschwindigkeit
und weitere Daten aus. aDs-B-Daten wer-
den von Fluglotsen am Boden, aber auch
von anderen Flugzeugen empfangen und
ausgewertet. in Zukunft könnten so die
Bordcomputer verschiedener Flugzeuge
automatisch untereinander optimale und
kollisionsfreie Routen aushandeln. alle
Flugzeuge in europa ab einer bestimmten
Größe müssen ab 2020 mit aDs-B ausge-
stattet sein.

ADS-B


(SB-S) ermöglicht das Unternehmen unter
anderem die Übertragung von Position,
Flughöhe, Kurs und Geschwindigkeit sowie
von Flugschreiberdaten in Echtzeit.
Die jüngst gestarteten zehn neuen Satel-
liten des Iridiumnetzes verfügen über einen
Empfänger für ADS-B-Daten (siehe Kasten).
Der Einsatz der Technik soll in Zukunt dazu
führen, dass auch außerhalb der Reichweite

iridium GPs

iridium server

Secure Aircraft Tracking Module (SATM)
(arinc 717, arinc 429, mems, GPs, sDB
iridium, 100Basetx, Bluetooth, Hsm)

Hardware security module
enhanced Gateway
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