Flugrevue April 2017

(Barré) #1

P


einlicher geht es kaum: Da fliegt
Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen Anfang Februar
zum ersten Mal mit dem Airbus A400M zu einem
Termin, und prompt bleibt der von vielen Proble-
men geplagte Transporter am Zielort im litaui-
schen Kaunas wegen eines Antriebsschadens lie-
gen. Angesichts einer ölverschmierten Triebwerks-
gondel muss die deutsche Delegation den Rück-
flug in einer Transall antreten. Damit, so stellt sich
heraus, ist bei der Luftwaffe nur noch eine von
acht gelieferten A400M einsatzbereit – drei befin-
den sich in Reparatur, drei in planmäßigen Inspek-
tionen, und ein Flugzeug wird gerade moderni-
siert. Obwohl die genaue Ursache der Panne noch
unklar ist, wirft der Vorfall noch einmal ein
Schlaglicht auf die „deutlich unter den Erwartun-
gen liegende“ Einsatzbereitschaft, bekannterma-
ßen bedingt durch „fehlerhafte Propellergetriebe“
und „aufwändige, durch Qualitätsmängel begrün-
dete, nicht planbare Instandhaltungsmaßnahmen“.

Dabei ist die A400M nach wie vor nur die
Spitze des Eisbergs. Auch wenn der Generalin-
spekteur meint, „die Einrichtung der Task Forces
Starrflügler und Drehflügler hat sich bewährt und
zeigt Wirkung“, ergeben die Zahlen der für Ein-
sätze verfügbaren Flugzeuge und Hubschrauber
in vielen Fällen nach wie vor ein desolates Bild.
Immerhin waren zwölf von 27 Tigern, aber nur
neun von 48 NH90 einsatzbereit. Bei den Marine-
hubschraubern Sea Lynx (5 von 22) und Sea King
(4 von 21) sah es ebenfalls düster aus. Am besten
schnitten noch Oldies wie die Bo 105 (inzwischen
ausgemustert) und UH-1D mit über 70 Prozent
ab. So bleibt nur zu hoffen, dass die deutlich auf-
gestockten Mittel für den Materialerhalt irgend-
wann doch Wirkung zeigen – schließlich nehmen
die Einsatzanforderungen ständig zu.

Karl Schwarz
Stellvertretender Chefredakteur

Die Zuverlässigkeit der
A400M liegt weit unter
den Erwartungen.

Zahl
des
Monats359,
Milliarden Passagierkilometer verbuchte American Airlines 2016 und war damit vor
Delta (342,8 Milliarden) und United (338,4 Milliarden) die größte Fluggesellschaft der
Welt. Die Lufthansa lag bei 145,9 Milliarden Passagierkilometern.


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Pannenflieger


Fotos: Bundeswehr / Schmidt;
Patrick Holland-Moritz

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April Kurs


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