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die Zlin abgestimmte Krümmer-Dämpferkom-
bination für den 3W-85 gibt es übrigens bei
Engel Modellbau & Technik als Zubehör.
Wegen der Lage der Öffnung schien mir die
bekannte Pappstreifenmethode zu ungenau.
Also wie dann? Modellbauer sind ja in der Re-
gel findige Kerlchen und so kam mir die Idee
mit dem Laser-Pointer. In Kurzform: Den Poin-
ter in die dritte Hand (der kleine Ständer mit
den beweglichen Krokodilklemmen) spannen,
auf die Rohrmitte ausrichten, den Dämpfer
demontieren, die Haube drauf, anzeichnen
und ausfräsen – fertig! Während der Prozedur
sollte nichts verrutschen, ist ja klar. Ob das die
schlaueste Methode ist, weiß ich nicht, aber
sicher für Laser-Pointer-Besitzer.
Da wir bei der Zlin viel Gewicht so weit
vorne wie möglich brauchen, wurden im Mo-
tordom Halterungen für Gas-, Chokeservo und
Zündung angebracht. Auch die Stromspeicher
müssen dort irgendwo untergebracht werden,
wenn „nur“ ein Einzylinder eingebaut wird.
Wenn man die Akkus zum Laden heraus-
nehmen will, bietet sich folgende Lösung an:
Zwischen Kopfspant und dem Spant vor dem
Cockpit wird ein 8-mm-CFK-Rohr eingeharzt,
auf der Unterseite des Akkubrettchens zwei
Schellen aus einem halbierten Alurohr mit
8 mm Innendurchmesser. Die werden soweit
gebogen, dass sie leicht über das CFK-Rohr
schnappen. So lässt sich das Akkubrett bis
zum Kopfspant schieben und rastet dort mit
einer Zunge ein. Hinten sichert das Ganze eine
M3-Rändelschraube. Pilot Michal muss dann
zwar jedes Mal aussteigen, aber ein bisschen
Bewegung kann ihm auch nicht schaden!
Nachdem jetzt so viel Gehirnschmalz zum
Einsatz kam, geht’s mit etwas einfachem weiter.
Fahrwerkseinbau
Der gelingt problemlos, nur die Achsen sind
recht kurz. Entweder man schneidet ein Ge-
winde drauf für eine Hutmutter (Sohn-Lösung)
oder lötet ein längeres Messingrohr darüber
und sichert das Rad mit einem Splint (Vaters
Lösung).
Apropos Fahrwerk: Das kommt von HAWE
und ist pneumatisch. Eine elektrische Variante
war wohl mal angedacht, ist aber nicht verfüg-
bar. Egal. Da das Fahrwerk ja in den Flächen-
stummeln sitzt, müssen keine Verbindungen
getrennt werden und der Festo-Füllnippel
lässt sich zusammen mit denen für Sprit und
Smokeöl prima im Bürzel neben dem linken
Fahrwerk verstecken.
Etwas zeitintensiver gestaltet sich das
Anbringen der Fahrwerksverkleidungen. Mit
Formklötzchen aus 8-mm-Sperrholz und Mes-
singlaschen fand sich eine haltbare und ziem-
lich „scalige“ Lösung. Schön wäre es, wenn An-
dreas Engel diese als Frästeile beilegen könnte.
Die Befestigung der Fahrwerksverkleidungen: Die Schraube in der
Mitte dient als Verdrehsicherung, nachdem das Fahrwerksbein leicht
angekörnt wurde. Gute Dienste leistet dabei ein Konturentaster.
Zwei Möglichkeiten der
Rad-Sicherung: Entweder
man schneidet ein Gewin-
de für eine Hutmutter auf
die Achse oder lötet ein
längeres Messingrohr da-
rüber und sichert das Rad
mit einem Splint.
Der innere Cockpitrahmen wurde mit dickwandigen Alurohren, die Schiebemechanik mittels Alu-
profilen aufgebaut. Eine genaue Beschreibung liegt der Bauanleitung bei.
Mut zur Lücke: Ein beherzter Schnitt mit der
Feinsäge trennt Schiebeteil und Frontteil der
Haube.
Weiter mit den Tragflächen
Weil ich kein Freund von „Holzdübel-Lösun-
gen“ bin – und auch wegen des verwendeten
Einzylinders – habe ich die Flächenarretierung
mit Petrausch-Steckungsrohren (12×1 mm)
ausgeführt. Das sollte nicht so schnell aus-
schlagen.
Für die Montage der Servos habe ich aus
Bequemlichkeit die schicken Aluhalterungen
von Engel verwendet – so etwas kann man
natürlich auch selber machen. Wichtig ist nur,
die Servos für Querruder und Landeklappen
ziemlich dicht zusammen zu rücken, da die
Gestänge unter einer gemeinsamen Abde-
ckung verlaufen.
Noch ein Tipp zu den Stiftscharnieren: Ich
habe aufgebohrte M5-Muttern aufgeschoben
und mit Sekundenkleber fixiert. Das ergibt
einen klaren Tiefenanschlag und eine größere
Klebefläche, denn die Position der Scharniere
ist schlecht einsehbar.
Um den vollen Landeklappen-Ausschlag
von 75 mm zu erhalten, ist es erforderlich, die
Beplankung auf der Unterseite um ca.10 mm
zu kürzen.
Die Flächensicherung erfolgt mit M6-In-
busschrauben, die vom Radschacht aus ein-
gedreht werden. In den Wurzelrippen werden
dazu Einschlagmuttern verharzt. Mit normal
großen Modellfliegerhänden ist das allerdings
eine ziemliche Fummelei, deshalb mein Än-
derungsvorschlag: Ein Stückchen M6-Gewin-
destange in die Wurzelrippe kleben und die
Fläche mit einer Rändelmutter festziehen. Das
geht leichter von der Hand als das Hantieren
mit einem Inbusschlüssel.
Der RC-Einbau ist unspektakulär. Für das
Seitenruder-Servo ist bereits ein Brettchen
im hinteren Cockpitbereich eingeharzt. Emp-
fänger, PowerBox und Fahrwerksventil finden
reichlich Platz auf einem Sperrholzbrett dicht
über dem Rumpfboden. So bleibt genug Platz