FMT 03 | 17 | http://www.fmt-rc.de 41
ist aber auf Basis entsprechender Anleitungen
problemlos machbar.
Nach dem Druckerstart wachsen die Struk-
turen dann wie von Geisterhand geführt all-
mählich im Druckerraum. Dessen räumliche
Maße begrenzen die maximale Größe der zu
erstellenden Baugruppen bzw. einer Sektion
davon. Ein Tragflügel, der sich beispielsweise in
sechs Sektionen gliedert, benötigt insgesamt
einige Stunden automatischen Druckerlaufs
für den Aufbau. Danach sind die Sektionen
zusammen zu fügen (mit Sekundenkleber und
Aktivatorspray). Der Ablauf für einen Rumpf
mit Leitwerk gestaltet sich ähnlich. Je nach
Größe des Modells, Volumen des Drucker-
raums und „Portionierung“ der STL-Daten kön-
nen mehrere Sektionen gleichzeitig entstehen.
Frisch gedruckt
Fertig sind dann die Baugruppen mit inneren
Holmen und Stringern. Die Baugruppen-
Oberflächen weisen eine ansprechende Qua-
lität und alle Details der Anbauteile auf. Die
Oberfläche muss nicht mehr weiter behandelt
werden. Die 3D-Druckwerkstoffe sind sogar in
farblicher Tönung erhältlich.
Funktionale Details wie die Servo-Befes-
tigungsplätze, Ruderscharnierschlitze und
eventuell auch der Motorspant sind schon
eingearbeitet. Für die Fügesicherheit und
Genauigkeit beim Verkleben der Sektionen
sind in den Bauteilen feine Verzahnungen
vorgesehen.
Der Stoff dahinter
Als Werkstoff, der als Filament aufgewickelt
geliefert wird, wurde von uns vorzugsweise
PLA verwendet. Dieses hat eine recht hohe
spezifische Festigkeit, ist nicht spröde und
ermöglicht einen belastbaren Leichtbau. PLA
ist ein thermoplastisches Polymer-Material
(Polylactide). Dieser Werkstoff ist chemisch
verwandt mit dem Material, aus dem PET-
Flaschen bestehen. Er verliert zwar bei Tem-
peraturen über 70 Grad schnell an Festigkeit,
doch das ist weniger relevant bei den meisten
Anwendungen im Modellflug.
Im Vorfeld experimentierte Vereinskollege
und Co-Autor Ertan Akpinar an einigen Mus-
terteilen für das Feintuning des Druckers und
um die Eigenschaften der infrage kommenden
Kunststoffe zu ermitteln. Seine Erfahrungen
gibt er gern an Interessierte weiter. Wer ihn
kontaktieren möchte, wendet sich bitte per
E-Mail an die FMT-Redaktion ([email protected]).
Unser erstes Fazit
War der Ersteller des CAD-Datensatzes Mo-
dellbauer, so kennt er sich mit den wesentli-
Hier werden
parallel ver-
schiedene
Modellseg-
mente erzeugt;
der Drucker-
raum misst
200×200×
250 mm.
Beispiel eines Flä-
chenschnitts bei ei-
nem anderen Projekt
(Hotliner): Die Schale
hat eine gute Beulstei-
figkeit und ist torsi-
onsfest durch innere
Strukturen bei dem
relativ dünnen Profil.
So sieht ein 3D-gedruck-
tes Rumpfsegment mit
den eingearbeiteten
Servoplätzen aus.