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Die Ruder-Scharniere
Nun können Wölbklappen, Querruder und
Höhenruder abgetrennt werden. Die Ruder
an der Fläche erhalten eine Abschlussleiste
aus 3-mm-Balsa. Für das Höhenruder liegt
dem Baukasten eine bereits profilierte Leiste
aus 6-mm-Balsa bei. Die Wölbklappen habe
ich mit einer Scharnierband-Verbindung an
der Unterseite der Tragfläche (angesteuert
mit einer Cross-Link-Anlenkung) vorgesehen.
Fast der komplette Servoweg sollte genutzt
werden, um die Wölbklappen nach unten in
die Butterfly-Stellung zu fahren. Nach oben
wollte ich nur etwa 8 mm Ausschlag erreichen,
um im Kunstflug die Querruder für ein besseres
Rollverhalten zu unterstützen. Quer- und Hö-
henruder werden vorne rund geschliffen und
mit Scharnieren befestigt. Durch die Schrän-
kung der Tragfläche und durch die Geometrie
des Höhenleitwerks ist an diesen Rudern ein
Anschlagen mit Scharnierband nicht möglich.
Ich habe mich dazu entschieden, im Rohbau
auch gleich die Servos in die Tragfläche ein-
zubauen sowie die Kabelbäume und alle An-
lenkungen zu erstellen.
Ausbau des Rumpfs
Den kompletten Rumpfausbau mit Schubstan-
gen, Rad, Radkasten und Schleppkupplung
habe ich ebenfalls schon jetzt fertiggestellt.
Zugunsten der Stabilität bin ich von der Bau-
anleitung etwas abgewichen: Am Übergang
von der Kabinenhaube zur Tragfläche wurde
ein Spant vom Rumpfboden bis zur Flächen-
auflage eingesetzt. Ebenso habe ich ein Servo-
brett eingebaut, das von eben diesem Spant
bis zur Rumpfspitze durchgehend ausgeführt
ist. Der Vorteil gegenüber der im Bauplan
vorgesehenen Servobefestigung über kleine
Halteklötze ist ein extrem verwindungssteifer
Rumpf, der auch mal eine ruppigere Landung
in schwierigem Gelände wegsteckt. Da man
bei der Lo 100 erfahrungsgemäß ohnehin viel
Trimmblei benötigt, wird das Modell durch
diese Verstärkungsmaßnahme insgesamt si-
cher nicht schwerer als mit der vom Hersteller
vorgeschlagenen Einbaulösung.
Den Abschlussspant zur Aufnahme des
Seitenruders habe ich mit eingedicktem La-
minierharz eingeklebt und den Rumpf von
außen mit zwei Holzleisten und Leimzwingen
fixiert. Diesen Spant klebt man am besten
bei montierter Tragfläche und Leitwerk ein;
denn hier könnte sich schnell ein unschöner
Verzug einschleichen, unter dem zwar kaum
die Flugeigenschaften, jedoch mit Sicherheit
das Flugbild leidet.
Der Einbau des Landerads ist optional. Dem
Baukasten selbst liegen weder Rad noch Rad-
kasten bei. Wie ich das Rad eingesetzt habe,
erläutere ich in einem separaten Artikel in einer
der nächsten Ausgaben. Die dort vorgestellte
Bauweise lässt sich auf jeden beliebigen Seg-
ler anwenden.
Das Finish
Die Pflicht ist geschafft, Rohbau und Anla-
geneinbau sind abgeschlossen. Kommen wir
zur Kür, dem Finish. Ein Modell wie die Lo 100
lebt von der optischen Gestaltung des Dekors.
Einfarbig steht nicht zur Diskussion. Kunstflug-
streifen und Rumpfdekor habe ich deshalb
klassisch und dem Charakter des Modells
entsprechend gewählt. Ein Original in genau
diesem Design gibt es meines Wissens nicht.
Ich wollte eben eine Farbgebung abseits vom
weit verbreiteten Weiß/Rot erstellen. Metallic-
Blau und Anthrazit erschienen mir hierfür eine
gute Kombination, um aus der Lo 100 einen
Eyecatcher zu machen.
Alle Baugruppen aus Holz habe ich dafür
zunächst einfarbig weiß mit Oracover-Bügel-
folie bespannt und die Ruder betriebsfertig
anscharniert. Dann habe ich mir Papierscha-
blonen erstellt, um die Streifen beidseitig
symmetrisch zuschneiden und aufkleben zu
können. Gerade das saubere Einteilen von
Kunstflugstreifen erfordert mehr Sorgfalt, als
man auf den ersten Blick vermuten könnte.
Ich finde es schrecklich, wenn die Streifen
„lustlos draufgeworfen“ und auf den ersten
Blick schon ungleichmäßig eingeteilt wirken.
Deshalb mache ich immer Schablonen für den
Folienschnitt. Im Falle der Lo 100 habe ich auch
Schablonen für die Bereiche erstellt, die weiß
bleiben sollen. Dadurch lassen sich die farbi-
gen Streifen leichter zueinander ausrichten.
Das farbige Dekor ist aus Orastick-Klebefolie
erstellt. Vor dem Aufkleben auf die weiße Folie
habe ich die Grundbespannung gründlich mit
Silikonentferner gereinigt, um einen dauer-
haften und blasenfreien Halt der Streifen zu
gewährleisten. Jetzt müssen nur noch die
Gestänge der Anlenkungen freigelegt und
angeschlossen werden.