heumaps0517

(Ben Green) #1
1867

Vor 150 Jahren veröffentlichte ein
junger Pathologe aus Breslau im Archiv
für die pathologische Anatomie und
Physiologie einen Aufsatz, der die mo-
derne Krebstheorie begründete. In sei-
nem Beitrag über die „Entwicklung der
Carcinome“ beschrieb Wilhelm von
Waldeyer, wie sich Epithel- in Krebszel-
len umwandeln. Ein bösartiger Tumor,
so legte er dar, entstehe aus normalen
Zellen, die jedoch mit einem Mal begin-
nen, sich übermäßig zu teilen, und so in
das umliegende Gewebe hineinwach-
sen. Waldeyer widersprach damit der
Lehrmeinung, dass beim Entstehen von
Krebs Zellen untergehen. Und er wagte
es sogar, eine Krebsentstehungstheo-
rie des deutschen Pathologiedoyens
Rudolf Virchow zurückzuweisen.

Lizenz zum
Qualmen:
Der Hauch des
Todes war der
sprechende
Titel des Bond-
Abenteuers
von 1987
mit Timothy
Dalton

Schlafwandler streifen


während ihrer nächtlichen


Ausf lüge keineswegs so


„schlafwandlerisch sicher“ umher,


dass sie vor Fehltritten gefeit sind.


Ärzte vom Universitären Notfallzen-


trum Bern identifizierten unter


620 000 Notaufnahmen elf Patienten,


die sich beim Schlafwandeln


verletzt hatten. Sie waren aus dem


Bett, von der Treppe oder sogar


aus dem Fenster gestürzt


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5102596/

Stirb an einem


anderen Laster!


Zwei Gesundheitswissenschaftler der University
of Otago in Neuseeland machen sich ernsthafte
Sorgen um James Bond. Nicht nur dass der Se-
rienheld zu viel trinkt, zu schnell fährt, allem
Anschein nach ungeschützten Sex mit sehr häu-
fig wechselnden Partnerinnen hat, von denen
15 Prozent ihm auch noch nach dem Leben trach-
ten. Nein, der Spion ist zu allem Überf luss auch
mörderischen Dosen von Zigarettenqualm aus-
gesetzt!
Das stellten Nick Wilson und Anne Tucker
bei einer sorgfältigen Betrachtung sämtlicher 24
Bond-Filme von Dr. No (1962) bis Spectre (2015)
fest. Von Beginn an war Bond demnach ein
heftiger Raucher, der durchschnittlich bereits
nach 20 Minuten seine erste Kippe im Mund
hatte. Am heftigsten hatte ihn die Nikotinsucht
in den Sechzigern im Griff, aber auch in den drei
folgenden Dekaden qualmte er fröhlich weiter.
Bis er – endlich! – 2002 in der Episode mit dem
sprechenden Titel Stirb an einem anderen Tag
seine letzte Fluppe ausdrückte und sein Laster
fortan überwunden hatte.
Ach wäre damit doch alles gut! Leider, so
musste das Forscherpaar realisieren, ist der Held
noch immer den Gefahren übelster Tabakemis-
sionen ausgesetzt, nämlich durch massiven Pas-
sivrauch. Tragischerweise, man muss es sagen,
tun sich dabei nicht zuletzt Bonds Sexualpart-
nerinnen unrühmlich hervor, oft aus geringster
intimster Distanz! Zuletzt beobachtet 2012 in
Skyfall. Einzig die standhafte Miss Moneypenny
z e i g t e a u c h i n d i e s e r H i n s i c h t H a l t u n g : A l s B o n d
ihr 1999 in Die Welt ist nicht genug als Souvenir
von seiner jüngsten Weltret-
tungsreise feierlich eine
Zigarre überreichte,
schenkte sie dem
Mitbringsel nur ei-
nen angewiderten
Blick und schleu-
derte es umgehend
in den Mülleimer.
TSA


DOI: 10.1136/tobaccocon-
trol-2016-053426

Free download pdf