Garten Flora Mai 2017

(sharon) #1

Ziergarten


56 Gartenflora-Praxis 5 | 17

D


ahlie, Gladiole, Indisches
Blumenrohr: Die frostempfind­
lichen Exoten sind groß, bunt und
bestimmend ‒ zu bestimmend für
einen Platz im Staudenbeet? Das mag
z. B. für besonders wuchtige Exemplare
der Dekorativen und Kaktus­Dahlien
gelten. Viele andere dagegen fügen sich
durchaus ins Bild, wenn man sie richtig
kombiniert. Hier gilt: Sehr auffällige,
farbstarke Sorten sollten nicht um
Aufmerksamkeit konkurrieren müssen.
Untergeordnete Stauden mit zarten
Blüten oder in dezenten Tönen, Blatt­
schmuckstauden und ganz besonders

Sommerknollen


als Staudenpartner


Ziergräser schaffen die perfekte
Kulisse. Auch bei den Knollenpf lanzen
finden sich zudem Vertreter eher
leiser Töne, etwa die Sommerhyazinthe
(Galtonia candidans) mit ihren rahm­
weißen Glockentürmchen, die himmel­
blaue Tagblume (Commelina tuberosa),
Stern­Gladiolen (Gladiolus murielae)
oder die braunrote, köstlich duftende
Schokoladen­Kosmee (Cosmos atro­
sanguineus). Sie alle sind so verträg­
lich, dass man sie gerne in größerer
Stückzahl pf lanzt. Am besten an eine
sonnig­warme, geschützte Stelle in gut
durchlässigen, nahrhaften Boden.

Dahlien-Wissen kompakt


• Dahlienknollen können bereits Mitte April bis
Anfang Mai in den Boden. Dort sind sie vor
eventuell auftretenden Spätfrösten ausreichend
geschützt. Ist der Boden allerdings noch kalt
und nass, besser warten, damit die Knollen nicht
faulen. Bewurzelte Dahlien-Stecklinge erst
Ende Mai auspflanzen.


• Die Knollen so tief einsetzen, dass sich der
Wurzelhals mit den Augen 3–5 cm unter der
Erde befindet.


• Die Pflanzen hassen Staunässe und lieben als
Mexikanerinnen die volle Sonne.


• Dahlien brauchen Platz! Mittelhohe Sorten^
sollten reichlich einen halben Quadratmeter
freie Fläche zur Verfügung haben – auch, damit
benachbarte Stauden nicht von ihrer üppigen
Gestalt bedrängt werden.


• Die jungen Austriebe vor Schnecken schützen!
• Zuviel Stickstoff führt zu aufgeschossenen^
Trieben und übermäßigem Blattwachstum,
auf Kosten der Blüten. Zur Pflanzzeit genügt
meist eine Gabe organischen Düngers (Horn-
späne, getrockneter Rinderdung, Kompost). Im
Sommer kann bei Bedarf z. B. mit einem minera-
lischen Volldünger nachgelegt werden, jedoch

nicht später als Ende August, damit die Knollen
ausreifen können.


• Gießen nur bei längerer Trockenheit, dann^
aber gründlich. Häufige kleine Wassergaben
beeinträchtigen den Knollenzuwachs.


Die prägnanten, rot-weißen Dahlien werden von
den schlank aufzüngelnden Blütenständen des
Kerzen-Wiesenknöterichs (Bistorta amplexicaulis)
sanft eingebunden. Davor mildert die duftig
hellviolette Gestalt des Patagonischen eisen-
krauts (Verbena bonariensis) das fast unwirkliche
Violettblau der Gladiolen.

Stern-Gladiolen betören durch nickende,
weiße Blüten mit violettbraunem Zentrum und
intensiv blumigem Duft. ihre wildhafte anmut
macht sie zur ebenbürtigen Partnerin von
stauden-sonnenblume und Herbst-anemone.

Vor dem Pflanzen höherer Dahlien am
besten zuerst den Stützstab einschlagen,
dann die Knollen setzen. Andersherum
werden sie allzu leicht beschädigt.

Tipp

Free download pdf