Handelsblatt - 27.11.2019

(Barré) #1

Jahren verfallen. Wer ein Konto neu eröffnet, er-


hält Willkommensmeilen sowie diverse Preisnach-


lässe. Ein Nachteil der Miles-&-More-Karten sind


die Abhebegebühren von mindestens fünf Euro.


nAmazon/LBB: Prime-Kunden bevorzugt. Ge-


meinsam mit der Landesbank Berlin bietet der


Versandriese Amazon die Amazon-Visa-Karte an.


Im ersten Jahr ist die Karte noch kostenlos, ab


dem zweiten Jahr allerdings werden rund 20 Euro


Jahresgebühr fällig, wenn der Besitzer kein Ama-


zon-Prime-Kunde ist. Für Kartennutzer ohne die-


se besondere Mitgliedschaft lohnt sich die Karte


ab einem jährlichen Bestellvolumen von 1 000


Euro bei Amazon – oder Käufen von 4 000 Euro


pro Jahr bei Drittanbietern.


Denn wer seine Amazon-Bestellung mit der


Amazon-Visa-Karte zahlt, erhält pro Euro Umsatz


zwei Punkte, die jeweils einen Cent wert sind – al-


so ein Cashback von zwei Prozent. Bei Prime-Kun-


den werden sogar drei Prozent des Umsatzes gut-
geschrieben. Wer nicht bei Amazon mit der Karte
zahlt, erhält je umgesetzten Euro nur einen hal-
ben Punkt, also 0,5 Prozent Cashback-Gutschrift.
Zusätzlich gibt es eine Startgebühr von 40 Euro
für neue Kartennutzer. Ein Konto bei der Landes-
bank Berlin ist nicht notwendig. Allerdings: Kar-
tennutzer sollten darauf achten, dass ihre Kredit-
karte nicht vorab auf die Teilzahlungsoption ein-
gestellt wurde. Denn auf die Teilzahlung wird ein
effektiver Jahreszins von 14,98 Prozent fällig, der
monatliche Sollzins liegt bei 1,17 Prozent.

nHanseatic Bank: hoher Zinssatz bei Teilzah-
lung. Eine der günstigsten Cashback-Karten ist die
Genial Card, die von der Hanseatic Bank heraus-
gegeben wird. Die Kreditkarte ist mit keiner Jah-
resgebühr verbunden, außerdem können Nutzer
weltweit kostenfrei Geld abheben, und beim Zah-
len im Ausland werden keine Fremdwährungsge-
bühren fällig. Cashback erhalten Kartennutzer,
wenn sie bei einem der kooperierenden Online-
shops bestellen, dabei können die Vergünstigun-
gen bis zu 15 Prozent vom Umsatz betragen.
Auch die Gold Card der Hanseatic Bank bietet
Zugang zu diesem Cashback-Programm, außer-
dem erhalten die Nutzer viele Versicherungen, da-
runter etwa eine Reiseversicherung. Allerdings
kostet die Gold Card ab dem zweiten Jahr 35 Euro,
es sei denn, der Besitzer zahlt mehr als 3 000
Euro im Jahr mit Karte. Auch eine Fremdwäh-
rungsgebühr bei Zahlungen im Ausland von 1,75
Prozent des Umsatzes wird im Gegensatz zur Ge-
nial Card fällig. Wer von der Teilzahlungsoption
Gebrauch macht, sollte zudem aufpassen: Der ef-
fektive Jahreszins liegt bei mehr als 18 Prozent.

nAmerican Express: teuer am Geldautomaten.
Zusammen mit dem Bonussystembetreiber Pay-
back hat American Express eine Kreditkarte he-
rausgebracht, bei der ein Nutzer pro zwei Euro
Umsatz einen Payback-Punkt sammelt – auch
wenn der Einkauf bei einem Laden getätigt wur-
de, der kein Payback-Partner ist. Die regulären
Payback-Punkte bei den jeweiligen Partnern sam-
melt der Kartennutzer obendrauf.
Die Payback-Karte von American Express ist kos-
tenlos, allerdings gehen Abhebungen am Geldauto-
maten dafür umso mehr ins Geld: Vier Prozent des
abgehobenen Betrags, aber mindestens fünf Euro
werden am Automaten fällig. Anders als bei den an-
deren Karten können American-Express-Nutzer ihre
Karte nicht einfach überziehen. Wenn am Ende des
Monats die Kartenrechnung nicht durch das Giro-
konto gedeckt werden kann, entstehen Zusatzkosten.
Neben der Payback-American-Express-Karte
bieten auch die reguläre sowie die goldene Ameri-
can Express Card Cashback-Programme an. Dabei
sammeln Kunden die Membership Rewards Punk-

te aus dem Bonusprogramm von American Ex-
press. Beide Karten gibt es allerdings nur gegen ei-
ne Jahresgebühr, auch die hohen Gebühren am
Geldautomat sind ein Manko. Ein Vorteil sind je-
doch die Versicherungspakete.

n1plus Visa Card Santander: für Autofahrer. Ge-
rade für Vielfahrer attraktiv ist das Tankrabatt-An-
gebot der 1plus Visa Card von Santander. Wer sei-
ne Tankfüllung mit der kostenlosen Kreditkarte
bezahlt, erhält ein Prozent der Summe gutge-
schrieben. Das Angebot gilt bis zu einem Tankum-
satz von monatlich 400 Euro. Beim Geldabheben
und Zahlen im Ausland fallen keine Gebühren an.

nWüstenrot: Für Reiselustige und Shoppingfans
Die Wüstenrot Bausparkasse wirbt für ihre Top-Gi-
ro-Visa-Karten, die es in der Classic-, Prepaid- und
Premium-Variante gibt, mit Reiserabatten und ei-
nem Gutscheinportal. Auf ihm können Nutzer ver-
günstigte Gutscheine von Onlineshops erwerben:
Sie zahlen beispielsweise für einen Coupon im
Wert von 120 Euro lediglich den Preis von 100
Euro. Je nach Jahresumsatz – bei Classic sind es
2 000 Euro und bei Premium 8 000 Euro – ist die
Karte auch im zweiten Jahr kostenlos. Ansonsten
werden Gebühren von rund 20 bis 80 Euro fällig.
Wer eine Classic-Visa-Karte besitzt und die Jahres-
gebühr von rund 20 Euro zahlt, profitiert, wenn
er auf dem kooperierenden Reiseportal eine Reise
für mindestens 380 Euro bucht.

nTargobank: teure Kartenzahlung im Ausland.
Je ein Prozent des Einkaufsumsatzes gutgeschrie-
ben bekommt, wer die Gold-Karte der Targobank
nutzt. Allerdings rentiert sich diese Cashback-Kar-
te erst ab einem jährlichen Umsatzvolumen von
5 900 Euro, denn für die Gold-Karte veranschlagt
die Targobank eine Jahresgebühr von 59 Euro.
Für Kartennutzer, die oft im Ausland sind,
könnte die Gold-Karte teuer werden: Für Zahlun-
gen werden 3,85 Prozent des Umsatzes fällig.

nApple Card: Bisher nur in Amerika.
Noch nicht in Deutschland, aber in den USA erhält-
lich ist die Apple Card, die der Silicon-Valley-Riese
gemeinsam mit Goldman Sachs für den Gebrauch
des Bezahldienstes Apple Pay entwickelt hat.
Wer mit Apple Pay zahlt, erhält zwei Prozent
Cashback, ansonsten ein Prozent. Bei einem Ein-
kauf im Apple Shop oder etwa bei einer Zahlung
beim Fahrdienstleister Uber gibt es sogar drei Pro-
zent des Umsatzes zurück.
Die Apple Card von Goldman Sachs war zuletzt
in die Kritik geraten. Der Vorwurf: Die Algorith-
men würden Frauen geringere Kreditrahmen ein-
räumen als Männern. Goldman Sachs wies das zu-
rück. Finanzregulierer in New York kündigten ei-
ne Untersuchung an.

Galeries Lafayette
in Paris: Cashback
soll zum Shoppen
animieren.

mauritius images/A. Astes/Alamy

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PROZENT


effektiver Jahreszins
können bei manchen
Anbietern für
Teilzahlungsoptionen
fällig werden.

Quelle: Hanseatic Bank


 
      
 
 



   
 
 


  


 
 

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MITTWOCH, 27. NOVEMBER 2019, NR. 229


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