Focus - 09.11.19

(singke) #1
FOTOS DER WOCHE

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Foto: 2019 Netlfix US, LLC.

Martin Scorsese, 76
Großer Chronist der
amerikanischen Mafia-Umtriebe.
Für sein Gangster-Epos
„Departed – Unter Feinden“
gewann er 2007 seinen –
skandalöserweise – einzigen
Regie-Oscar bisher


Es ist ein Film wie ein Ver-
mächtnis. „Ich hoffe, wir
arbeiten alle noch mal
zusammen“, sagt Holly-
wood-Superstar Robert
De Niro. „Aber einen Film
wie diesen werden wir
nicht mehr machen. Das
war’s.“ Womöglich ist
Martin Scorseses Mafia-
Epos „The Irishman“, das
diese Woche ins Kino
kommt, also der letzte
große gemeinsame Auf-
tritt der amerikanischen
Film-Paten De Niro
(Oscars 1975 und 1981),
Al Pacino (Oscar 1993)
und Joe Pesci (Oscar 1991).
„The Irishman“ ist noch
mal Kino alter Schule, kein
Superhelden-Getöse,
gegen das Scorsese zu-
letzt wetterte, sondern
ein Gangsterfilm, wie ihn
eigentlich niemand an-
derer drehen kann und
würde. Erzählt wird die
wahre Geschichte eines
Mob-Mords im Amerika
der siebziger Jahre: Auf-
tragskiller Frank Sheeran
(De Niro) soll einen Freund
beseitigen, den korrupten
Gewerkschaftsführer
Jimmy Hoffa (Pacino).
Die Story ist auf fast
schon sentimentale Weise
altmodisch, sodass es
nicht verwundert, wie
mühsam Regisseur und
Darsteller um die Reali-
sierung dieses Films
kämpfen mussten. Und es
entbehrt nicht einer ge-
wissen Ironie, dass dieses
klassische Kino-Epos,
Scorseses bester Film seit
„Goodfellas“ von 1990,
vom Streaming-Dienst
Netflix finanziert wurde.n

JOBST-ULRICH BRAND

Scorsese,


der Pate


Hollywood
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