Die Welt Kompakt - 18.11.2019

(Tina Sui) #1
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DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MONTAG,18.NOVEMBER2019 SPORT 29


B


ei der Frage nach seinem
Gemütszustand lächelte
Alexander Zverev etwas
gequält. Als Titelverteidiger
war Deutschlands bester Ten-
nisprofi gerade eben im Halbfi-
nale der ATP-WM ausgeschie-
den. Die Aussicht auf „nur ein
paar Tage Urlaub“, Zverev kam
nach eigener Rechnung auf
sechs in diesem Jahr, und eine
anstehende Augenoperation in
New York aufgrund einer Horn-
hautverkrümmung trug auch
nicht gerade zur Stimmungs-
aufhellung bei. Und so richtig
war aus Zverevs Worten nicht
herauszuhören, ob er sich nun
auf diesen strapaziösen Süd-
amerikatrip mit Roger Federer
freut oder ob es ihm nicht eher
lästig ist und er es bevorzugt
hätte, mal ein paar Tage einfach
nichts zu tun.
Für Sonntagabend war der
gemeinsame Flug von London
nach Buenos Aires geplant.
Während seine deutschen
Teamkollegen in der kommen-
den Woche beim Davis Cup in
Madrid antreten, wollen Zverev
und der ihm freundschaftlich
und beratend verbundene Fede-
rer fünf Showmatches in Argen-
tinien, Chile, Kolumbien, Mexi-
ko und Ecuador bestreiten.
Einerseits freue er sich sehr
auf die Zeit mit dem 38 Jahre al-


ten Schweizer und werde versu-
chen, „es so gut es geht zu ge-
nießen“. Andererseits werde es
aber sicher auch anstrengend,
„fünf Spiele in sechs Tagen zu
machen und nachts immer in

ein anderes Land zu fliegen“,
wie es der 22-Jährige formulier-
te. Exakt dieses Einerseits-an-
dererseits versinnbildlicht am
Ende des offiziellen Parts des
Tennisjahres am anschaulichs-

ten die Saison 2019 des in Ham-
burg geborenen und in Monaco
lebenden Alexander Zverev.
Vermutlich kann sich der junge
Mann selbst nicht mehr hören,
wenn er in jeder Pressekonfe-
renz davon spricht, dass sein
Jahr „nicht schön“, „ganz schön
hart“ oder „nicht gerade das
beste für mich“ war.
Zverev hat in den vergange-
nen Wochen und Monaten of-
fen über den Rechtsstreit mit
seinem Ex-Manager gespro-
chen, über den zwischenzeit-
lich angegriffenen Gesund-
heitszustand seines Vaters und
Trainers Alexander senior oder
auch über die Trennung von
und die Kommunikationsstö-
rung mit seinem Kurzzeitcoach
Ivan Lendl.
Einerseits hat Zverev ange-
sichts all der Schwierigkeiten
keinen Einbruch erlitten. Er ist
am Ende des Jahres die Num-
mer sieben der Tenniswelt, er
hat sich erneut für das Turnier
der Achterelite qualifiziert und
ist dort weitergekommen als Ra-
fael Nadal (den er in der Grup-
penphase klar in zwei Sätzen be-
zwang) und Novak Djokovic.
Andererseits hat Zverev auch
in diesem Jahr bei den Grand
Slams enttäuscht: Achtelfinale
bei den Australian Open und
US Open, Viertelfinale bei den

French Open, Erstrunden-Aus
in Wimbledon. Er hat ein Tur-
nier gewonnen (Genf) und
stand in zwei Finals (Acapulco,
Shanghai). Einerseits ist ein 5:7,
3:6 gegen Dominic Thiem im
Halbfinale der ATP-WM ein
klares Ergebnis und vor allem
das Resultat vieler vergebener
Chancen, andererseits konnte
Zverev am Ende dieses Jahres
nicht damit rechnen, überhaupt
im Halbfinale zu stehen. In der
Abwägung aller Ereignisse zeig-
te sich Zverev jedenfalls „schon
relativ froh, dass das Tennisjahr
zu Ende ist“.
Er weiß genau, dass die Wäh-
rung öffentlicher Wertschät-
zung Siege bei den vier großen
Turnieren in Melbourne, Paris,
Wimbledon und New York sind.
Es klang daher sowohl nach
Überzeugung als auch nach
Hoffnung, als er sagte: „Ich bin
mir sehr, sehr sicher, dass es
nächstes Jahr einen neuen
Grand-Slam-Sieger geben
wird.“ Zverev prognostizierte
kühn ein Ende der Dominanz
von Federer, Nadal und Djoko-
vic und nannte neben den Lon-
don-Finalisten vom Sonntag-
abend, Stefanos Tsitsipas und
Dominic Thiem, den Russen
Daniil Medwedew (23) als
Grand-Slam-Champion-Anwär-
ter – und sich selbst. DW

„Froh, dass das


Jahr vorbei ist“


ZZZverev unterlag dem Österreicher Dominic Thiem deutlichverev unterlag dem Österreicher Dominic Thiem deutlich

GETTY IMAGES

/JULIAN FINNEY

Zverev verpasst Titelverteidigung


bei WM, wagt aber interessante


Prognose für kommende Saison


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