Die Welt Kompakt - 18.11.2019

(Tina Sui) #1

32 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MONTAG,18.NOVEMBER2019


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Dienstag


Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Mittwoch

Donnerstag

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OOOOOOOOOOOOOOslosssssssllllooooo

WarschauWWWWWWWWWWWWWWWWaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrsssssssssssssssssscccccccccccchhhhhhhaaaaauuuu

BordeauxBBBBBBooooooorrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrddddddddddddddddddddeeeeeeeaaaaauuuuuuxxxxx

KKiewKKKKKiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeewwwwwwwwww

MMMMoskauMMMooooooossssssskkkkkkkkkkkkkkkkkaaaaaaaaauuuu

SSSSSSSSSSStockholmStttttttttttttttttoooooooooooccccccckkkkkkkkkhhhhhhhhhhhhhhoooooooooooooollllmmmm SSSSSSSSSSSSSt.Petersburgtttttttttttt.....PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeetttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssssssssssssbbbbbbbbbbbbbbuuuuuuuuuurrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrggggggggggggggggggg

RRRRRRReykjavikRRRRReeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyykkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkjjjjjjjjjjajjjjjajjajjjjaaaaaaaajavvvvvvvvvvvvviiiiiiiiiiiiiikkkkkkkkkk

KKopenhagenKKKKKKKKKKKKKKKooooooooooopppppppeeeeeeennnnnhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaaaagggggggggggggeeeeeeeeeeeennnnn

BerlinBBBBBBeeeeeeerrrrrrrlllliiiiiiiiinnnnnnn

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ZZZZZZZZZürichZZZZZZZZZüüüüüüüüüüüüüüürrrrrrrrrrrriiiiiiiiiiiiiicccccccccccccchhhhhhhhhh
NNNNNNNizzaNNiiiiiizzzzzzzzzzzzzzaaaaaaaa

LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLondonoooooooooooooooooooooooooooooonnnnnnnnnnnnnnddddddddddddddooooooooonnnnn
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RRRRRRRRRomRRRRoooooooommmmmmmmm

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAthenttttttttttttthhhhhhheeeeeeeeeeeeeeeennnnnnn

ZZZZZZagrebZaaaaaaagggggggggrrrrrrrrrrrrrrrrrreeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeebbbbbbbbbbbbbbb

BudapestBBBBBBBuuuuuuudddddddaaaaapppppppppppeeeeeeeeessssssssssssssssssstttttttttt

LLLLLLissabonLiiiiiiissssssssssssssaaaaabbbbbboooooooooooonnnnnnnnnnnnnn

LLLLLLLLLLLasPalmasLLLLLLaaaaaaaaaaasssssPPPPPPPPPPPPPPPPPPaaaaaaaaaaaaaaalllmmmmmmmmmaaaaaaaasssss

BarcelonaBBBBBBBBBaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrccccccccccccccccceeeeeeeeellllllloooooooooooonnnnnnnaaaaa

MMMMMMadridMaaaaaaadddddddddrrrrrrrrrriiiiiiiddddddddd

MMalagaMMMMMMMMMMaaaaaaaaaallllllaaaaaaaaaaaagggggggaaaaa
AAAAAAAAAAlgierAAAAAAAAAAAAAAAAlllllllllggggglgllgllgllglggggggggggggggiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeerrrrrrrrr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 56 bis 1011 bis 1516 bis 2021 bis 2526 bis 3031 bis 35 üb


Hoch/Tief WWWaarmfront KKKaaltfront Okklusion WWWaarmluffftt KKKaaltluffftt

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3 6

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Riga
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Hand um dessen Taille legt,
antwortete der Prinz ebenfalls
abweisend – er könne sich nicht
an eine solche Aufnahme erin-
nern. Daher konnte er auch die
Frage, ob er Sex mit ihr gehabt
habe, nur „kategorisch“ vernei-
nen, und zwar mehrfach im
Verlaufe des Interviews. Erläu-
ternd fügte er hinzu: „Als Mann
begehst du einen gezielten Akt,
wenn du Sex mit jemandem
hast. Es wäre sehr schwierig, so
etwas zu vergessen. Aber ich
kann mich an nichts erinnern.“
Das einstündige Programm
ließ die Zuschauer tief betrof-
fen zurück: Solch dunkle Nie-
derungen, die da zutage traten,
hatte man aus königlichem
Mund noch nie gehört. Wie es
dazu kam, dass der Königssohn


E

s scheint, als ob der
britischen Monarchin,
der Queen, auch in ih-
rem 94. Lebensjahr
keine Peinlichkeit erspart blie-
be, zu der Mitglieder ihrer Fa-
milie fähig sind. Das jüngste
Beispiel dafür lieferte Prinz An-
drew, 59, ihr zweiter Sohn, der
sich am Samstagabend BBC-Re-
porterin Emily Maitlis zu einem
einstündigen Interview stellte.
Damit wollte er seine langjähri-
ge Beziehung zu dem amerika-
nischen Sexualstraftäter Jeffrey
Epstein ein für alle Mal klären
und weitere Anschuldigungen
gegen seine eigene Person ab-
wenden; Epstein, der im Früh-
jahr 2019 in Untersuchungshaft
kam, nahm sich bekanntlich im
August vor Eröffnung seines
Prozesses das Leben.


VON THOMAS KIELINGER

Der Versuch des Prinzen,
sich mithilfe einer Flucht in die
Öffentlichkeit von allen Vor-
würfen reinzuwaschen, miss-
lang. In dem Interview, das fast
einem Verhör glich und in das
der Buckingham Palast ohne
Vorbedingungen eingewilligt
hatte, verfing sich Andrew lau-
fend in fragwürdigen State-
ments. Sie wiesen ihn aus als
Mann ohne nennenswertes
Empfinden für die zahlreichen
Opfer von Epsteins Handel mit
jungen Frauen, seiner krankhaf-
ten Sexualsucht. Schon 2008
war der Millionär zu einer
mehrmonatigen Strafe wegen
erzwungener Prostitution ver-
urteilt worden. Andrew verleg-
te sich einzig auf seine Verteidi-
gung gegen eine dieser Frauen,
Victoria Roberts, verheiratete
Giuffre, die vor Gericht be-
hauptet, der Prinz habe sich
mindestens dreimal an ihr als
Siebzehnjähriger vergangen.
Das dementierte dieser ent-
schieden – er könne sich nicht
erinnern, „diese Frau jemals ge-
troffen zu haben“. Auf das welt-
weit verbreitete Foto aus dem
Jahr 2001 angesprochen, auf
dem er neben dem Teenager ab-
gebildet ist, wie er seine linke


erst zwei Jahre nach der Verur-
teilung Epsteins seine Bezie-
hungen zu ihm abbrach, wollte
Emily Maitlis wissen. Andrew
führte aus, dass er aus der
Freundschaft zu Epstein in sei-
nen geschäftlichen Aktivitäten
als Vertreter britischer wirt-
schaftlicher Interessen durch-
aus profitiert hatte. In Epsteins
New Yorker Haus gab sich die
Crème de la Crème der ameri-
kanischen Gesellschaft die
Hand, für Prinz Andrew eine
willkommene Gelegenheit zu
profitablem Networking. Ein-
geführt bei Epstein hatte ihn
seine gute Freundin aus alter
Zeit, Ghislaine Maxwell, die
Tochter eines einflussreichen
Mediziners, der selber wegen
massiver Veruntreuung von Fir-

mengeldern mit dem Gesetz in
Konflikt geraten war.
Gebunden an dieses latente
Dankbarkeitsgefühl nahm sich
Andrew 2010 vier Tage in Ep-
steins Haus Zeit, ihm mitzutei-
len, ihre Kontakte müssten
jetzt enden. „Vier Tage für den
Abschied aus einer mehr als
fragwürdig gewordenen Bezie-
hung?“, setzte die Reporterin
nach. Darauf sagte Andrew:
„Darüber habe ich sehr oft
nachgedacht, und aus der Rück-
schau war es gewiss die falsche
Entscheidung. Aber damals
glaubte ich, es sei das Ehrenhaf-
te, das Richtige gewesen. Ich
gebe vollauf zu, mein Urteil war
wahrscheinlich von einer Ten-
denz bei mir gefärbt gewesen,
immer allzu ehrenhaft aufzu-
treten; so war es eben.“ Die Ver-
wendung des Wortes „ehren-
haft“ an dieser Stelle, das Ge-
fühl, diesem Geschäftspartner
nicht mit einem knappen Tele-
fonat die Trennung der Bezie-
hungen mitteilen zu können
(„das wäre ein billiges Auswei-
chen gewesen“, so Andrew), hat
die Kritiker besonders gegen
ihn aufgebracht.
Auf der Anklagebank steht
nach diesem Interview der Eh-
renkodex einer verblichenen
Zeit, der im Umkreis von mons-
trösen Sexualverbrechen à la
Epstein keinen Platz mehr ha-

be, wie die Kommentatoren
schreiben. „In seinem Haus ge-
blieben zu sein“, fuhr Andrew
selber fort, „dafür könnte ich
mich täglich prügeln, denn das
war nicht tunlich für ein Mit-
glied der königlichen Familie.
Wir versuchen, die höchsten
Standards zu befolgen, und ich
habe meine Seite im Stich ge-
lassen.“ „Nicht tunlich?“,
schoss die Journalistin zurück.
„Der Mann war ein verurteilter
Sexualstraftäter!“ „Entschuldi-
gung, ich habe mich höflich aus-
gedrückt“, verteidigte sich der
Prinz. Das Gespräch ging sogar
auf forensische Details ein. Bei-
spielsweise, als Andrew nach
seinem Alibi gefragt wurde für
den 10. März 2001, an dem Vir-
ginia Roberts in ihrer Gerichts-
klage anführt, der Prinz habe
sie im Londoner Haus von
Ghislaine Maxwell vergewal-
tigt. Es sei nach einem Besuch
in einem Nachtclub gewesen,
wo sie und Andrew wild getanzt
hätten, er übrigens schlecht
und besonders „verschwitzt“.
Die Behauptung entlockte dem
Verhörten ein Lächeln. Das mit
dem Schwitzen sei schon ein-
mal falsch, so sein Einwand, er
habe im Falklandkrieg 1983, an
dem er als Hubschrauberpilot
teilnahm, nach einem Angriff
einen Adrenalinschub erlitten,
mit der medizinisch attestier-
ten Folge, auf Jahre hinaus
nicht mehr Schweiß absondern
zu können.
Überhaupt habe er an dem
besagten Tag mit seiner Toch-
ter Beatrix ein „Pizza Express“-
Restaurant besucht und sei da-
nach zu Hause gewesen. Denn
da seine damalige Frau, die Her-
zogin von York, verreist war,
galt bei ihnen das Prinzip: „Ist
der eine fort, bleibt der andere
bei der Familie.“ Schon daher
könne die Behauptung der
Amerikanerin nicht stimmen.
Ob er glaube, die Epstein-Affäre
und alles Drumherum habe die
Queen beschädigt, wurde der
Prinz am Ende befragt. „Sie
nicht, aber mich“, erklärte er
freimütig. Die Geschichte sei
eine „ständige Wunde“ bei ihm.

BBC-Reporterin Emily Maitlis im Gespräch mit Prinz Andrew

DPA

/ BBC NEWS

Misslungene


Verteidigung


Gegen den Rat seiner Anwälte äußert


sich Prinz Andrew zu den Vorwürfen,


er sei am Missbrauchsskandal um


Epstein beteiligt gewesen und verstrickt


sich im TV-Interview in Widersprüche


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