Süddeutsche Zeitung - 18.11.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
von andreas jalsovec

München– DerÄrger ereilt einen oft am
Wochenende. Etwa wenn man sich vorge-
nommen hat, am Samstagabend über ei-
nen Streamingdienst eine neue Folge sei-
ner Lieblingsserie anzusehen. Man schal-
tet das Gerät ein. Doch dann funktioniert
die Internetverbindung nicht – oder nur
mit quälend langsamer Geschwindigkeit.
Verkorkste Abende wie dieser sind in
deutschen Haushalten alles andere als ei-
ne Seltenheit. Bei jedem dritten Internet-
nutzer war die Verbindung in den vergan-
genen zwei Jahren mehr als einmal unter-
brochen oder so langsam, das er oder sie
das Netz nicht nutzen konnte. Häufig blie-
ben die Probleme über Wochen. Das zeigt
eine Umfrage des Bundesverbands der Ver-
braucherzentralen (VZBV). „Störungen
beim Internetanschluss sind ein Dauer-
brenner bei den Verbraucherbeschwer-
den“, sagt Dennis Romberg, Referent
Marktwächter Digitale Welt beim (VZBV).
Die Marktwächter beobachten und analy-
sieren den Telefon- und Internetmarkt
aus Verbrauchersicht.
Was dabei fürs Internet gilt, trifft auch
auf Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse
zu: Einer von drei Nutzern hat damit Ärger.
Die Verbraucherzentralen haben deshalb
nun einen Online-Service gestartet. Dort
findet man Anleitungen und Musterbriefe,
mit denen man Schritt für Schritt bei Tele-
fon- und Internetproblemen seine Rechte
einfordern kann. Die SZ nennt die häufigs-
ten Probleme, um die es dabei geht – und
was man dagegen tun kann.


Internet läuft nicht


Das Problem:„Die Verbraucher bekom-
men beim Internetanschluss häufig nicht
das, wofür Sie bezahlen“, sagt Dennis Rom-
berg. Soll heißen: Die Verbindung ist zu
langsam, bricht ständig ab oder fällt ganz
aus. Die Umfrage der Marktwächter zeigt:
In vielen Fällen dauern die Störungen
mehr als vier Wochen an. „Da kann man
von funktionierendem Internet nicht
mehr sprechen“, meint Romberg.
Was man tun kann:„Die versprochene In-
ternetgeschwindigkeit ist Vertragsbestand-
teil und muss auch geliefert werden“, sagt
Martina Renner, Rechtsexpertin bei der
Verbraucherzentrale Bayern. Sie rät dazu,
die Störung zunächst zu dokumentieren.
Das kann man mit einer sogenannten Breit-


bandmessung auf der Internetseite der
Bundesnetzagentur tun. Dort steht auch
beschrieben, wie und wie oft man messen
muss. Ist die Verbindung zu langsam, soll-
te man den Anbieter auffordern, die ver-
sprochene Leistung zu erbringen. „Das
macht man am besten schriftlich und setzt
dabei eine Frist von 14 Tagen“, sagt Marti-
na Renner. Passiert danach immer noch
nichts, kann der Kunde die Umstellung auf
einen günstigeren Vertrag passend zur ge-
ringeren Geschwindigkeit fordern. Geht
der Anbieter auch darauf nicht ein, darf
man den Vertrag fristlos kündigen.

Die Erfolgschancen:Stellt sich die Telefon-
firma quer, ist es schwer für die Kunden, ih-
re Ansprüche durchzusetzen. Im Zweifel
müssen sie klagen. „Das machen natürlich
die wenigsten“, sagt Dennis Romberg. Vie-
le wechseln stattdessen lieber den Anbie-
ter. Der VZBV fordert deshalb eine Rege-
lung im Telekommunikationsgesetz, die
unter anderem den Tarifwechsel und die
Kündigung problemlos ermöglicht.

Anbieterwechsel klappt nicht


Das Problem:Beim Wechsel von einem An-

bieter zu einem anderen stehen Verbrau-
cher ohne Telefon und Internet da. Eigent-
lich darf in solchen Fällen der Anschluss
nicht länger als ein Tag unterbrochen sein.
Das klappt aber häufig nicht: „Die Verbrau-
cher sind zum Teil sehr lange offline“, be-
richtet Verbraucherschützer Romberg.
Was man tun kann:Funktioniert der An-
schluss länger als einen Tag nicht, sollte
man den neuen Anbieter schriftlich infor-
mieren und eine Frist setzen: Er muss das
Problem innerhalb von drei Wochen behe-
ben. In der Zwischenzeit haben Kunden An-
spruch darauf, dass der vorherige Anbieter

sie wieder aufnimmt. „Das muss dieser in-
nerhalb von 24 Stunden tun“, sagt Verbrau-
cherschützerin Renner. Funktioniert der
neue Anschluss nach drei Wochen immer
noch nicht, kann der Kunde kündigen.
Die Erfolgschancen:Probleme beim Anbie-
terwechsel sind nach Angaben der Verbrau-
cherschützer weniger geworden. „Die Lö-
sungsbereitschaft der Anbieter ist gewach-
sen“, sagt Martina Renner. Sie rät dazu, ei-
nen Wechsel komplett von der neuen Fir-
ma organisieren zu lassen: „Dann muss
man nicht mit zwei Anbietern verhandeln.“

Telefonrechnung stimmt nicht


Das Problem:Auf der Telefonrechnung
tauchen unberechtigte Posten auf. Das kön-
nen etwa Verbindungen über teure Sonder-
rufnummern sein. Bei der Handyrechnung
geht es oft um Abos, die man unbemerkt
im Internet abgeschlossen hat oder um
Apps, deren Kosten über die Mobilfunk-
rechnung abgerechnet werden.
Was man tun kann:Wer unsicher ist, was
es mit den Posten auf sich hat, sollte beim
Anbieter einen Entgeltnachweis einfor-
dern. Daraus geht hervor, welche Verbin-
dung wie abgerechnet wurde. Ist die Rech-
nung falsch, sollte man beim eigenen An-
bieter und bei der Firma, die die fraglichen
Gebühren verlangt, Einspruch dagegen
einlegen – am besten schriftlich per Ein-
schreiben. „Dabei muss man genau benen-
nen, welchen Betrag und welche Leistung
auf der Rechnung man nicht zahlen möch-
te – und warum“, rät Martina Renner. Ei-
nen Lastschrift kann man von der Bank zu-
rückbuchen lassen. Den unstreitigen Be-
trag auf der Rechnung muss man aber zah-
len. Was man nicht tun sollte: Das Geld oh-
ne Erläuterung einbehalten. Dann kommt
man in Zahlungsverzug. Geht es um ein un-
gewolltes Abo, sollte man dem Anbieter
schriftlich klar machen, das man gar kein
Abo abgeschlossen hat und es vorsorglich
auch kündigen.
Die Erfolgschancen:Wer sicher ist, dass
der Posten auf der Rechnung falsch ist, hat
mit der Rückbuchung ein gutes Mittel, das
Geld wieder zu bekommen. Der Drittanbie-
ter muss dann nachweisen, dass seine For-
derung berechtigt ist.

Online-Service der Verbraucherzentralen im Inter-
net: http://www.verbraucherzentrale.de/musterbriefe/di-
gitale-welt

Hannover -Das hatder 116 Jahre alte Versi-
cherungskonzern HDI noch nicht gesehen:
„Wir arbeiten statt in getrennten Einzelbü-
ros in einem gemeinsamen Raum“, sagt
Vorstandschef Edgar Puls. Er führt seit
fünf Monaten den Versicherer HDI Global,
der Unternehmenskunden mit Versiche-
rungen versorgt und zum börsennotierten
Talanx-Konzern gehört. Die Führung des
Industrieversicherers hat der Belegschaft
agiles Arbeiten verordnet und will selbst
nicht zurückstehen, deshalb: Großraum.
Die neue Nähe sorge für mehr Aus-
tausch und schnellere Entscheidungen.
Aber wie sollen die Kollegen erkennen,
wenn der Chef gerade nicht gestört werden
will? An einer Lösung dafür arbeitet man
noch. „Denkbar wäre ein großer Würfel
mit einer roten Fläche als Signal.“
Beim Haftpflichtverband der Deut-
schen Industrie – so der Ursprung des Na-
mens – steht der 45-jährige Puls für einen
Neuanfang, vor allem im Kerngeschäft. Ta-
lanx-Chef Torsten Leue hat dem neuen
Chef der Tochterfirma einen klaren Auf-
trag erteilt: Er soll die defizitäre Feuerversi-
cherung wieder in die Gewinnzone brin-
gen. Immer wieder hatte die Kombination
aus niedrigen Preisen und teuren Groß-
bränden für hohe Verlust gesorgt, bis HDI
Global die Notbremse zog. „Seit vergange-
nem Jahr haben wir die Preise angehoben,
nachdem sie über Jahre gefallen waren“,
sagt Puls. 2020 sollen die Beitragseinnah-
men ausreichen, um Verwaltungskosten
und Schadenaufwand zu decken.
Dass HDI Global das Defizit nicht länger
hinnimmt, hat auch mit der Lage am Kapi-
talmarkt zu tun. Versicherer legen die Bei-
tragszahlungen der Kunden an und kön-
nen damit in guten Zeiten hübsche Zinsge-


winne erzielen. Aber die Niedrigzinsen ma-
chen ihnen das immer schwerer. Das hat
zur Folge, dass für Schadenaufwand und
Kosten weniger Spielraum vorhanden ist.
Um die Kosten niedrig zu halten, setzen
Versicherer auf die Digitalisierung. Manu-
elle Prozesse werden automatisiert. „Wir
versuchen, die Prozesse so schlank wie
möglich zu machen“, sagt Puls. Allerdings
sei man bei den Kosten schon ziemlich gut,
die aktuelle Quote liegt bei 20,4 Prozent
der Beiträge. Die Digitalisierung ändert
auch den Versicherungsbedarf der Kun-
den. Stichwort: Industrie 4.0. HDI Global
will sie dabei unterstützen. Es gehe darum,
neue Methoden zur frühzeitigen Erken-
nung und Verhinderung von möglichen
Schäden aufzubauen. „Dafür gehen wir Ko-
operationen ein, etwa mit dem Company-
builder Next Big Thing.“ Next Big Thing
hilft Start-ups auf dem Weg an den Markt.
Als Wachstumsmarkt sieht Puls die Cy-
berversicherung. Weil das Risiko allgegen-
wärtig ist, sprechen manche auch von der
Feuerversicherung der Zukunft. Aller-
dings drohen hohe Schäden – und die Versi-
cherer haben wenig Daten aus der Vergan-
genheit, um die Risiken gut zu berechnen.
„Auch wir sind vorsichtig, weil wir unser
Kumulrisiko kontrollieren wollen“, sagt
Puls. Gemeint ist das Risiko, dass ein ein-
zelnes Ereignis viele Kunden gleichzeitig
trifft. „Wir bieten Kapazitäten im zweistel-
ligen Millionenbereich“, sagt Puls zu den
Versicherungssummen. HDI Global hat
derzeit bei Cyber einen Umsatz im „mittle-
ren zweistelligen Millionenbereich“. Ange-
sichts eines Umsatzes von 4,6 Milliarden
Euro bei HDI Global und 34,9 Milliarden
Euro für die gesamte Talanx-Gruppe ist
das noch überschaubar. jonas tauber

Auf zum Gegenangriff


Jederdritte Verbraucher hat Probleme mit Telefon oder Internet. Die größten Ärgernisse und was man
dagegen tun kann, außer zu Hause vor sich hin zu grummeln

Riad– Der Börsengang des weltgrößten
Ölkonzern Saudi Aramco geht fast vier
Jahre nach der ersten Ankündigung
und mehreren Rückschlägen in die
heiße Phase. Am Sonntag begann die
Zeichnung. Der saudi-arabische Kon-
zern teilte mit, die Preisspanne für die
drei Milliarden Aktien – ein Firmenan-
teil von 1,5 Prozent – liege zwischen 8
Dollar und 8,50 Dollar. Damit könnte
der Börsengang auf ein Volumen von
bis zu 25,6 Milliarden Dollar kommen
und so der größte aller Zeiten werden.
Nach Berechnungen auf Basis der Preis-
spanne würde sich eine Bewertung von
Saudi Aramco zwischen 1,6 und 1,7 Billi-
onen Dollar ergeben. Der saudi-arabi-
sche Kronprinz Mohammed bin Salman
hatte zuvor einen Wert von zwei Billio-
nen Dollar anvisiert. reuters

Glücksspirale:10 Euroauf Endziffer 5; 25 Euro auf
Endziffer 79; 100 Euro auf Endziffer 938; 1000 Eu-
ro auf Endziffer 8518; 10 000 Euro auf Endziffer
64 604; je 100 000 Euro auf die Endziffern 224 532
und 055 298; 10 000 Euro monatlich 20 Jahre lang
auf die Losnummer 1 898 655.
SKL – Das Millionenspiel:1 000 000 Euro fiel auf
die Losnummer 1 149 815; 100 000 Euro auf die
Losnummer 1 403 815; 50 000 Euro auf die Los-
nummer 1 450 566; 10 000 Euro auf die Losnum-
mer 0 889 021; 1000 Euro auf die Endziffer 9362;
200 Euro auf die Endziffer 37. Ergänzungszüge:
200 Euro auf die Losnummer 1 177 892.
Deutsche Fernsehlotterie: (nur Mega-Lose):
1 000 000 Euro auf Losnummer 1 649 452;
100 000 Euro auf Endziffer 790 599; 10 000 Euro
auf Endziffer 63 499; 1000 Euro auf Endziffer 2312,
10 Euro auf Endziffer 81.
Wochenziehung: Audi A1 auf Losnummer
4 853 230; Audi Q2 auf Losnummer 1 506 255; Rei-
se in die „Yachthafenresidenz Hohe Düne“ nach
Rostock-Warnemünde auf Losnummer 5 674 752;
Reise ins Relais- und Chateaux-Hotel Dollenberg
im Schwarzwald auf Losnummer 4 982 993;
100 000 Euro auf Losnummer 9 281 210.
Eurojackpot:
Gewinnzahlen (5 aus 50): 10, 19, 24, 30, 39
Eurozahlen (2 aus 10): 2, 4


  1. Rang (5+2) unbesetzt, im Jackpot 1 617 777 Euro;

  2. Rang (5+1) 8 × 1 617 777,00 Euro; 3. Rang (5)
    7 × 170 872,40 Euro; 4. Rang (4+2) 76 × 5246,00 Eu-
    ro; 5. Rang (4+1) 1500 × 239,20 Euro; 6. Rang (4)
    2605 × 107,10 Euro; 7. Rang (3+2) 4024 × 59,40 Eu-
    ro; 8. Rang (2+2) 60 147 × 20,50 Euro; 9. Rang (3+1)
    66 748 × 17,90 Euro; 10. Rang (3) 114 023 × 15,00
    Euro; 11. Rang (1+2) 309 690 × 10,00 Euro; 12.
    Rang (2+1) 984 612 × 7,70 Euro. (Ohne Gewähr)


Köln –Es ist ein Horrorszenario für jeden
Pferdebesitzer: Mitten in der Nacht schlei-
chen sich Unbekannte auf die Weide und tö-
ten oder verstümmeln die Tiere. Immer
wieder kommt es vor, dass solche soge-
nannten Pferderipper zuschlagen.
Pferdebesitzer können sich für diesen
Fall mit einer Lebensversicherung absi-
chern. „Das ersetzt natürlich nicht den
emotionalen Schaden, aber gleicht die fi-
nanziellen Verluste aus“, sagt Christiane Jä-
ger, Expertin beim Versicherer R+V. „Dann
hat man zumindest eine Sorge weniger.“
Pferdelebensversicherungen decken
den Tod und die Nottötung des Tieres nach
einer Kolik oder einem Unfall ab. Versi-

chert ist auch ein Angriff der Pferderipper,
sagt Lothar Zschiesche, Agrarexperte bei
der R+V. Gegen Zusatzzahlung kann auch
der Tod nach Diebstahl oder Krankheit so-
wie die „dauerhafte Unbrauchbarkeit“ ab-
gesichert werden. Allerdings: Eine solche
Police lohnt sich nur für Turnierreiter hö-
herer Leistungsklassen sowie für Züchter,
sagte Britta Seebergen, Expertin beim Ver-
sicherungsmakler G&P. Vielleicht ist die
Lebensversicherung auch deshalb ein Ni-
schenangebot: Laut R+V, einem der größ-
ten Anbieter, haben nur zwischen fünf und-
zehn Prozent der Halter diese Police.
Pferdelebensversicherungen müssen
immer als Einzelfall betrachtet werden,

sagt Rainer Reisloh, Geschäftsführer bei
der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
Dabei komme es auf den Wert des Pferdes
und die finanzielle Situation des Besitzers
an. „Lebensversicherungen für Pferde
sind teuer“, sagt er. „Die Prämie fällt ja je-
des Jahr an.“
„Für viele Besitzer ist eine Lebenspolice
fürs Pferd eher uninteressant“, stimmt
auch Maklerin Seebergen zu. Bereits für
ein Großpferd ohne besondere Rassebe-
zeichnung liegen die Prämien im dreistelli-
gen Bereich. Dabei richtet sich die Höhe
nach der Rasse, dem Alter und Ausbil-
dungsstand, der Abstammung, dem Kauf-
preis und Gesundheitszustand. Für ein
acht Jahre altes Pony, das in der Anschaf-
fung 6000 Euro gekostet hat, beträgt die
Prämie in der Basisversion 290 Euro pro
Jahr, soll auch die „Unbrauchbarkeit“ abge-
sichert werden, sind es sogar 1 150 Euro, so
Seebergen. Bei einem zehnjährigen Tur-
nierpferd mit einem Kaufpreis von 20 000
Euro liegen die Prämien bei rund 1220 Eu-
ro und 2620 Euro. Seebergen empfiehlt
Hobbyreitern eher eine OP-Versicherung,
die je nach Tarif unterschiedliche Operatio-
nen abdeckt. „Solche Operationen kosten
schnell mehrere Tausend Euro.“
Die Versicherungssumme bei Pferdele-
bensversicherungen entspricht meistens
dem Kaufpreis. „Hat ein Pferd nach dem
Kauf allerdings viele Turniererfolge, er-
höht sich der Marktwert“, erklärt Jäger von
der R+V. Dann sollte auch die Deckungshö-
he angepasst werden. Die Tierärztin Sas-
kia Walter, Pferdeexpertin bei der Uelze-
ner Versicherung, weist darauf hin, dass
zehn Prozent des Kaufpreises normaler-
weise als Selbstbeteiligung veranschlagt
werden. nina nöthling

Vorstand im Großraumbüro


HDI Globalarbeitet an der Versicherung der Zukunft


Billigeres Tanken und Heizen haben die
Inflation in Deutschland im Oktober
auf den niedrigsten Stand seit mehr als
anderthalb Jahren gedrückt. Die Ver-
braucherpreise stiegen nur noch um 1,1
Prozent zum Vorjahresmonat nach 1,2
Prozent im September. Das ist der nied-
rigste Wert seit Februar 2018. Damit
entfernt sich die Teuerungsrate weiter
vom Ziel der Europäischen Zentral-
bank, die für die Euro-Zone mittelfris-
tig einen Wert von knapp zwei Prozent
als ideal für die Konjunktur ansieht.
Gedämpft wurde die Teuerung vor al-
lem von der Entwicklung bei Energie.
Sie verbilligte sich um durchschnittlich
2,1 Prozent. Experten gehen davon aus,
dass die Inflation angesichts der Kon-
junkturflaute unter Druck bleiben wird.
Bei nachlassender Nachfrage fällt es
Unternehmen schwerer, Preiserhöhun-
gen durchzusetzen. sz, reuters

Zurückhaltung dürfte auch in der neu-
en Woche oberste Prämisse der Anleger
am deutschen Aktienmarkt sein. Die
Anfang Oktober gestartete Kursrallye
geriet zuletzt ins Stocken – ein nachhal-
tiger Sprung über die Marke von 13 300
Punkte blieb im Dax bislang aus. Selbst
die erhofften positiven Signale aus den
Verhandlungen des US-chinesischen
Handelskonflikts reichten nur noch für
schnell wieder verpuffte Kursgewinne.
„Ausbleibende oder gar negative Nach-
richten zum Handelsstreit können so-
gar die Märkte schnell wieder unter
Druck setzen“, meinte Thomas Altmann
vom Vermögensverwalter QC Partners.
„US-Strafzölle auf deutsche Autos wä-
ren der nächste Nackenschlag für die
zuletzt so gebeutelte Industrie“. Von der
Berichtssaison kommen derweil in die-
ser Woche kaum noch Impulse, sie ist
so gut wie beendet. sz, dpa

Berlin– Der US-Elektroauto-Hersteller
Tesla will nach Medienberichten bis zu
vier Milliarden Euro in die geplante
„Gigafactory“ in Grünheide nahe Berlin
investieren. In einer ersten Stufe sind
der Brandenburger Landesregierung
zufolge über 3000 Arbeitsplätze ge-
plant, bis zu 8000 könnten es nach
einem Ausbau werden. Der Start der
Bauarbeiten ist für das erste Quartal
2020 geplant. Der Hersteller kann laut
„Bild am Sonntag“ mit EU-Zuschüssen
von 300 Millionen Euro rechnen. Die
Fabrik soll Ende 2021 in Betrieb gehen
und zunächst den künftigen Kompakt-
Sportgeländewagen Model Y sowie
auch Batterien und Antriebe bauen.
Tesla-Chef Elon Musk hatte angekün-
digt, ein Ingenieurs- und Designzen-
trum in Berlin anzusiedeln. dpa

Berlin– Der geplante Berliner Mieten-
deckel verstößt nach Einschätzung des
Bundesinnenministeriums gegen das
Grundgesetz. Das Land Berlin sei „kom-
petenzrechtlich gehindert“, Gesetze zur
Mietenbegrenzung zu erlassen, schreibt
das Innenministerium in einer Mail, die
die CDU veröffentlichte. Der Grund: Die
Mietpreisbegrenzung sei bereits durch
den Bund „umfassend und abschlie-
ßend geregelt“ worden. Solche Entschei-
dungen des zuständigen Bundesgesetz-
gebers dürften nicht durch Einzelent-
scheidungen eines Landes „verfälscht
werden“. Der Berliner Senat teilte dazu
mit: „Allen Beteiligten war von Anfang
an bewusst, dass sie juristisches Neu-
land betreten. Am Ende wird ein Ge-
richt entscheiden, ob der Mietendeckel
Bestand hat.“ dpa

Gewinnzahlen


DEFGH Nr. 266, Montag, 18. November 2019 (^) WIRTSCHAFT 21
MEISSNERS STRATEGEN
SZ-ZEICHNUNG: DIRK MEISSNER
Prämien fürPferde-Lebensversicherungen sind oft vierstellig. FOTO: OBS
Inflationsrate Deutschland
Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent
2018 2019
Oktober
September
Höchstwert, Oktober 2018
Tiefstwert, Oktober 2019
SZ-Grafik/smallCharts; Quelle: Bloomberg
1,2
Dax
Angaben in Punkten
13125
13150
13175
13200
13225
13250
13275
13300
11.11.19 12.11. 13.11. 14.11. 15.11.
15.11.19 13241,7
Vorwoche 13228,56
Höchstwert, 12.11.19 13299,36
Tiefstwert, 13.11.19 1311,80
SZ-Grafik/smallCharts; Quelle: Bloomberg
Teuerungsrate
fällterneut
Zurückhaltung
ist angesagt
Das teure Leben der Pferde
Lebensversicherungen greifen auch bei Mord an Tieren. Doch das Problem ist der Preis
EU-Zuschüsse für Teslafabrik
Weltgrößter Börsengang
Kritik am Mietendeckel
KURZ GEMELDET
IDAX IM WOCHENVERGLEICH
✖=auch im Tec-DAX;●= auch im Euro-Stoxx-50;°= auch im Stoxx-Europe-50;IP= Wochengewinner/-verlierer.Angaben ohne Gewähr.
Schluss Schluss Wochen Wochen Schluss am Jahres- Divi- Div. KGV
15.11.19 Vorwoche Veränderung in % Hoch Tief 28.12.18 veränd. in % dende rendite 2020
DAX-30 13.241,8 13.228,6 0,10W 13.308 13.139 10.559,0 25,41 — — —
Adidas● 267,45 272,00 WWWW-1,67 272,2 264,2 182,40 46,63 3,35 1,25 24,14
Allianz●° 218,85 219,00 W-0,07 220,7 215,6 175,14 24,96 9,00 4,11 10,83
BASF●° 70,49 70,98 WW-0,69 71,25 69,47 60,40 16,71 3,20 4,54 15,62
Bayer●° 70,43 70,63 W-0,28 71,20 69,59 60,56 16,30 2,80 3,98 9,31
Beiersdorf 105,75 106,75 WW-0,94 107,2 104,0 91,16 16,00 0,70 0,66 29,02
BMW● 74,55 75,04 WW-0,65 75,88 72,73 70,70 5,45 3,50 4,69 7,93
PContinental 124,86 131,40 WWWWWWWWW-4,98 132,6 120,4 120,75 3,40 4,75 3,80 9,96
Covestro 44,87 46,69 WWWWWWW-3,90 46,89 43,82 43,18 3,91 2,40 5,35 12,70
PDaimler●° 50,68 53,45 WWWWWWWWW-5,18 54,19 50,61 45,91 10,39 3,25 6,41 7,50
PDeutsche Bank 6,58 6,90 WWWWWWWW-4,72 7,03 6,51 6,97 -5,63 0,11 1,67 14,08
Deutsche Börse● 137,10 135,40 1,26WWW 137,6 134,7 104,95 30,63 2,70 1,97 21,20
IDeutsche Post● 34,34 32,75 4,86WWWWWWWW 34,48 32,59 23,91 43,60 1,15 3,35 14,01
Deutsche Telekom✖●°15,19 15,44 WWW-1,59 15,41 15,09 14,82 2,52 0,70 4,61 13,79
Eon 9,16 8,87 3,25WWWWWW 9,25 8,79 8,63 6,18 0,43 4,69 14,25
Fres.Med.Care 65,90 68,10 WWWWWW-3,23 68,10 65,14 56,64 16,35 1,17 1,78 14,16
Fresenius● 48,17 48,40 WW-0,49 48,77 47,58 42,38 13,65 0,80 1,66 13,41
Heidelbg.Cement 67,04 65,10 2,98WWWWWW 67,16 64,26 53,38 25,59 2,10 3,13 9,57
Henkel Vz. 94,78 95,06 W-0,29 97,80 92,42 95,40 -0,65 1,85 1,95 16,53
IInfineon✖ 19,62 18,84 4,17WWWWWWW 19,97 18,38 17,37 13,00 0,27 1,38 21,17
Linde PLC●° 189,00 184,10 2,66WWWWW 191,2 182,4 138,55 36,41 2,83 1,50 25,93
Lufthansa 17,70 17,43 1,55WWW 17,95 17,25 19,70 -10,18 0,80 4,52 5,26
Merck 108,00 109,55 WWW-1,41 110,1 103,7 89,98 20,03 1,25 1,16 17,84
MTU Aero Eng. 242,10 240,10 0,83WW 244,2 238,3 158,40 52,84 2,85 1,18 21,40
Münchner Rück● 256,40 253,40 1,18WWW 256,7 251,7 190,55 34,56 9,25 3,61 12,97
RWE 25,71 26,18 WWWW-1,80 26,70 25,26 18,97 35,57 0,70 2,72 14,94
SAP✖●° 122,60 123,26 WW-0,54 124,0 121,2 86,93 41,03 1,50 1,22 22,47
Siemens●° 115,00 113,80 1,05WWW 115,4 111,5 97,38 18,09 3,80 3,30 15,62
Volkswagen Vz.● 183,46 181,68 0,98WWW 183,5 179,0 138,92 32,06 4,86 2,65 6,29
Vonovia 46,87 46,28 1,27WWW 47,16 45,77 39,59 18,39 1,44 3,07 17,90
IWirecard✖ 122,00 116,05 5,13WWWWWWWWW 122,9 116,1 132,80 -8,13 0,20 0,16 21,01

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