Mit der Kälte erwacht bei manchen im-
merhindie Vorfreude auf Weihnachten.
Lebkuchen stehen seit Wochen in den
Supermärkten, an Kaufhäusern hängen
bereits Lichterketten. Gedanken an den
Einkauf von Geschenken in letzter Minute
lassen sich noch erfolgreich verdrängen –
solange man am Mittwoch einen Bogen
um Nürnberg machte. Dort kürte eine
Jury das neueChristkind.Die 17-jährige
Benigna Munsisetzte sich gegen elf Kon-
kurrentinnen durch. Sie wird am 29. No-
vember den Nürnberger Christkindles-
markt eröffnen.
Wer sich zuletzt von Lichterketten ge-
lockt in ein Kaufhaus verirrte, war mit
dem anderen Konsum-Fest konfrontiert:
Am Donnerstag feier-
ten Kostüm- und Gru-
selfansHalloween.
Kinder zogen konstü-
miert durch die Nach-
barschaft und erbettel-
ten Süßigkeiten. Wer
ihnen Süßes verwehr-
te, dem konnte Saures
drohen (FOTO: DPA). Weil
Halloweenscherzeoft
bei derPolizeiendeten, warnte diese
schon im Vorhinein vor Entgleisungen.
Politisch war es in der Ferienwoche
eher ruhig: Innenminister Joachim Herr-
mann reiste nach Griechenland, Ex-Land-
tagspräsidentin Barbara Stamm feierte
ihren 75. Geburtstag, Ministerpräsident
Markus Söder und Forstministerin Micha-
ela Kaniber (alle CSU) pflanzten im Fors-
tenrieder Park in München Bäume.
Derweil schufen Bayerns Juristen Fak-
ten: DasUrteilgegen den früheren Ober-
bürgermeister Ingolstadts,Alfred Leh-
mann, istrechtskräftig. Das Ingolstädter
Landgericht hatte ihn wegen Bestechlich-
keit und Vorteilsannahme zu einer zwei-
jährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der
bayerische Verwaltungsgerichtshof bestä-
tigte, dass dieSuspendierungdes Regens-
burger OB JoachimWolbergsrechtmäßig
sei. angu
Nein, das ist kein Hund, den der junge
Mann auf dem Foto (SCREENSHOT: YOUTUBE)
scheinbar spazieren führt. Auch keine
Monsterratte, keine tiefergelegte Katze,
sondern: ein Biber. Und, nein, das ist auch
keine Leine, sondern ein Ast, ein sehr
langer Ast. So lang, dass sich der Biber
schwer tat, ihn allein über die Straße zu
tragen. Also ist der junge Mann aus dem
Auto gestiegen und hat dem Biber beim
Tragen geholfen. Mitten in der Nacht,
mitten in Deggendorf. Der Biber hielt das
eine Ende des Astes zwischen seinen Zäh-
nen, der junge Mann packte am anderen
Ende mit der Hand an. Die Freunde des
jungen Mannes sind im Auto sitzen geblie-
ben, haben die gute Tat mit dem Handy
gefilmt – und damit einen viralen Hit
gelandet. Am Freitagnachmittag hatte
allein das Video mit dem Titel „Junger
Mann hilft Biber beim Holz-Tragen“
knapp 300 000 Aufrufe bei Youtube. Der
junge Mann heißt übrigens Alexander
Oswald. Er und seine Freunde fuhren
zunächst an dem Biber vorbei, kehrten
dann aber wieder um, „weil wir Angst
hatten, dass jemand den Biber überfährt“,
sagte Oswald, 19, derDeggendorfer Zei-
tung. Als die fünf Freunde zurückkamen,
schien es kurz so, als sei der Biber ver-
schwunden. Doch plötzlich kroch er
durchs Unterholz zurück auf die Straße –
eben samt diesem sehr langen Ast zwi-
schen den Nagezähnen. Auf dem Video ist
zu sehen, wie der Biber losmarschiert, auf
die Straße, und wie ihm auf halber Stre-
cke offenbar die Kraft ausgeht. Als dem
Biber der Ast aus dem Mund fällt, ruft
einer von Oswalds Freunden aus dem
Auto: „Hilf ihm!“ Und das tut Oswald
dann ja auch. Sehr zur Unterhaltung sei-
ner Kumpels im Auto. Im Video ist gut zu
hören, wie sie sich, nun ja, einen Ast la-
chen, während der Biber und sein Helfer
selben balancieren und schließlich sicher
und unverletzt die andere Straßenseite
erreichen. Dann, sagt Oswald, sei der
Biber über die Böschung ins Wasser ge-
krabbelt und verschwunden. Diese nächtli-
che Begegnung „vergesse ich nicht“, da ist
sich Oswald sicher. Und der Biber? War
für eine SZ-Anfrage nicht erreichbar. Aber
man darf davon ausgehen, dass ihm so
was auch noch nicht oft passiert ist.gla
Während es in der kommenden Woche im
Landtag und an denGerichtenwieder
rund geht, und sich die Juristen unter
anderem mit dem suspendierten Regens-
burger OBWolbergs, dem Lebensmittel-
skandal um die FirmaBayern-Ei, Gewalt
im BambergerAnkerzentrum, rätselhaf-
ten Todesfällen in einer Seniorenresidenz
oderRasernin Deggendorf befassen, soll
hier der Fokus auf fröhlicheren Dingen
liegen: Am Dienstagabend eröffnet die
neueSonderausstel-
lungim Augsburger
Puppentheatermuse-
um „Die Kiste“, die bis
Mai 2020 läuft. Krimi-
fans unter den Puppen-
kiste-Liebhabern (FO-
TO: STEFAN PUCHNER/DPA)
dürften auf ihre Kosten
kommen: Die Ausstel-
lung „Gesucht wird... –
Kriminalgeschichten auf der Puppenbüh-
ne“ befasst sich mit Spionage, Polizei und
Verbrechen. Nostalgikern und Pferde-
freunden sei dieLeonhardifahrtinBad
Tölzempfohlen. Am 6. November, am
Namenstag des Heiligen Leonhard von
Limoges, dem Schutzpatron der Nutztie-
re, brechen bis zu 80 geschmückte Ge-
spanne zur Wallfahrt zum Kalvarienberg
auf. Dort werden vor dem Gottesdienst in
der Leonhardikapelle Rösser und Wallfah-
rer gesegnet. InHofwird am Samstag die
Öffnungderinnerdeutschen Grenzen
vor 30 Jahren zelebriert. Gesprächsrun-
den von Zeitzeugen und Politikern wer-
den live im Netz übertragen. angu
von lutz mükke
V
ersöhnlich klingt der neue Gene-
ralsekretär der Hanns-Seidel-
Stiftung (HSS), Oliver Jörg. Die
aufgekommene Kritik am Muse-
um in Kloster Banz nehme man
ernst und plane dazu nun eine Expertenta-
gung. Diese solle dann als Entscheidungs-
grundlage für eine eventuelle Neukonzep-
tion des Museums und den weiteren Um-
gang mit den derzeit dort ausgestellten
menschlichen Überresten dienen. Zwei ab-
getrennte und auf Drahtgestelle gesteckte
Mumienköpfe stehen dort in den Vitrinen,
der Schädel eines im 19. Jahrhundert „er-
schlagenen Derwischs“ sowie eine gefled-
derte Mumie.
Jörgs Vorgängerin, Ursula Männle, hat-
te vor ein paar Monaten noch ganz anders
geklungen: Vehement verteidigte die ehe-
malige CSU-Politikerin und Professorin
der Katholischen Stiftungsfachhochschu-
le in München die Orientalische Samm-
lung in Banz und sah keinerlei Probleme
mit der Zurschaustellung der Menschen-
teile. Männle zitierte die „Empfehlungen
zum Umgang mit menschlichen Überres-
ten“ des Deutschen Museumsverbunds
von 2013 und argumentierte, dass „die Öf-
fentlichkeit die Ausstellung von Mumien“
weitgehend akzeptiere und diese „nicht
mehr Gegenstand der Pietät“ seien. Zu-
dem verwies sie auf die juristische Lage:
Die „postmortalen Persönlichkeitsrechte“
der Toten seien erloschen. Außerdem ha-
be man Schilder angebracht, die darauf
hinwiesen, dass „menschliche Überreste“
ausgestellt seien.
Die Leiterin der Banzer Orientausstel-
lung, Brigitte Eichner-Grünbeck, verwies
darauf, dass der besondere Wert der Aus-
stellung darin bestehe, Besuchern ein „ty-
pisches Kuriositäten-Kabinett“ aus der
Mitte des 19. Jahrhunderts zu präsentie-
ren. Dafür sei „die Vollständigkeit“ sehr
wichtig. Die Sammlung wurde 1838 von
Herzog Maximilian, Kaiserin Sisis Vater,
auf einer achtmonatigen Orientreise
durch Ägypten, Nubien und das „Heilige
Land“ zusammengetragen und nach Bay-
ern gebracht. Es ist dieses wilde Sammel-
surium an Souvenirs, das man heute hoch
oben über dem Main in den Banzer Gewöl-
ben sieht: ausgestopfte Krokodile und Vö-
gel, Speere, Sättel, exotische Reiseskizzen,
Steine, Schilde, Messer, Eier. Wenn man
die ausgepackte Mumie und die drei abge-
trennten Köpfe aus dieser Sammlung her-
ausnehme, so Eichner-Grünbeck, wäre
die Ausstellung nicht mehr komplett: „Wir
würden unseren Status verlieren. Das wür-
de es für mich nicht mehr bringen.“ Ihre
ehemalige Chefin, Ursula Männle, hielt die
Präsentation gar für „pietätvoll“. Um „Ab-
stand und Würde zu wahren“, habe man ex-
tra ein leichtes Tuch über die Mumie ge-
legt. Seit kurzem liegen solche Tücher
auch auf den abgetrennten Köpfen.
Die in den zurückliegenden Jahrzehn-
ten geführten wissenschaftlichen, muse-
umspädagogischen und ethischen Diskur-
se über die Ausstellung von menschlichen
Überresten gingen an der Hanns-Seidl-
Stiftung offenbar vorbei. Allerorten haben
Museen längst mit der Restitution mensch-
licher Überreste nach Namibia, Australi-
en, Neuseeland oder in die USA begonnen.
Zehntausende menschliche Knochen, Prä-
parate und Körperteile, die unter anderem
zu „rassenanthropologischen“ Untersu-
chungen insbesondere im 19. Jahrhundert
nach Europa kamen, lagern zwar noch im-
mer in Museumsarchiven in München,
Hamburg, Leipzig oder Berlin. Aber nie-
mand stellt heute mehr „ausgestopfte Ne-
ger“, tätowierte Maori-Köpfe oder Lam-
penschirme aus menschlicher Haut aus.
Auch ausgepackte Mumien werden von
ägyptischen Museen in aller Regel nicht
mehr zur Schau gestellt. Wie bewusst mitt-
lerweile mit dem schwierigen, von Rassen-
wahn durchdrängten Erbe der vergange-
nen Jahrhunderte umgegangen wird, mag
das Beispiel der ersten großen Ausstellung
zum „Deutschen Kolonialismus“ belegen,
die 2016/17 im Deutschen Historischen
Museum in Berlin zu sehen war. Zwar stell-
te man da Abdrücke von Gesichtern aus,
die im 19. Jahrhundert für „Rassen-Unter-
suchungen“ von „Eingeborenen“ genom-
men wurden. Aus Respektgründen zeig-
ten die Ausstellungsmacher aber nicht ein-
mal die Gipsabdrücke der Gesichter, son-
dern nur die zusammengeschnürten Gips-
formen. Dazu erläuterten Ausstellungsta-
feln, Audioguides und fachlich versierte
Führer mehrsprachig die Hintergründe
und das Ausstellungskonzept.
In der „Orientalischen Sammlung“ in
Banz verhält es sich genau andersherum:
Hier zeigt man die Menschenköpfe, die
zwischen Straußeneiern, Dolchen, ver-
trockneten Palmenfrüchten und ausge-
stopften Vögeln arrangiert sind, fast kom-
mentarlos. Die ausgepackte Mumie bildet
im schummrigen Licht sogar das Zentrum
der Schau. Eine aufklärerische Kontextua-
lisierung darüber, weshalb die Köpfe und
die Mumie so präsentiert werden – oder ei-
ne Einordnung in die aktuellen Diskurse –
findet so gut wie nicht statt. Eine kleine Ta-
fel am Eingang der Sammlung erläutert le-
diglich, dass die hiesige Ausstellung
menschlicher Überreste von den Staatli-
chen Museen Ägyptischer Kunst 2009
„ausschließlich nach ethischen und wis-
senschaftlichen Kriterien“ gestaltet wur-
de. Ansonsten bleiben dem Besucher Mini-
malinformationen: „Schädel einer Kinder-
mumie; Ägypten; Spätzeit (?); 7./6. Jh. v.
Chr.“, steht etwa auf einem laminierten
DIN A4-Blatt, dass man sich am Eingang
mitnehmen kann.
Etliche befragte Besucher empfinden
die Zurschaustellung der menschlichen
Überreste als „zwiespältig“, „extrem re-
spektlos“ und die Beschriftung als „unter-
irdisch.“ Aber das Museum scheint mit
dem Grusel durchaus zu kokettieren: Eine
Führerin spricht vor dem ausgewickelten
Mumien-Leichnam von „suppendem Ge-
hirn“ und erzählt, dass Herzog Max Freun-
de und Bekannte „zum Mumienauswi-
ckeln“ eingeladen habe. Man hoffte dem-
nach, wertvolle Schmuckstücke zu finden.
Sogar die „Originaleinladungen zu diesen
Events“ seien noch erhalten.
Museumsexperten wie Karl Heinrich
von Stülpnagel halten „Vollständigkeit“
für ein „sehr schwaches Argument“. Als
Leitender Restaurator des Ägyptischen
Museums der Universität Leipzig, zustän-
dig für 7000 Objekte, ist Stülpnagel perma-
nent mit der Frage befasst, wie der würdi-
ge Umgang mit menschlichen Überresten
aussehen könnte. Ausgepackte Mumien
zeigt man hier nur in begründeten Sonder-
fällen und durch Fachpersonal erläutert.
Für Stülpnagel ist das die „museologi-
sche Ultima Ratio“. Kurios am Banzer Kabi-
nett findet er, dass die CSU-nahe Hanns-
Seidel-Stiftung gerade an einem Ort wie ei-
nem ehemaligen Benediktiner-Kloster ein
Museum mit so fragwürdigem Konzept be-
treibe. „Haben wir das Recht, uns über reli-
giöse, ethische und moralische Vorstellun-
gen Verstorbener hinwegzusetzen?“, fragt
er. Die Antwort auf diese Frage gibt er
dann gleich selbst: „Nein.“ Und das gelte
auch für die alten Ägypter. Denn die woll-
ten in ihrem Land bestattet sein und wie-
der auferstehen. Dafür betrieben sie einen
immensen Aufwand. „Wir jedoch haben
sie wieder ausgegraben, außer Landes ge-
schleppt und durch Auswickeln, Zerstü-
ckeln und Untersuchungen aller Art man-
nigfach geschändet“, sagt Stülpnagel.
Nach dem Glauben der alten Ägypter könn-
ten die Seelen ihren Körper nicht mehr wie-
derfinden, wenn dieser nicht an seiner Stel-
le ist; die Seelen müssen folglich im Univer-
sum vergehen.
Die Chance für Museen, so betont Stülp-
nagel, könne darin bestehen, anhand ihrer
Sammlungen solche Hintergründe zu er-
hellen und so auch den Respekt vor ande-
ren Kulturen zu fördern. Über die Kontro-
versen im Umgang mit menschlichen
Überresten erfährt man indessen in Banz
so gut wie gar nichts. Für Spekulationen
lässt die Ausstellung hingegen reichlich
Raum. Im „Schrank IV“ der Banzer Ausstel-
lungsvitrinen liegt heute beispielsweise
ein Kopf, an dem noch braune Hautfetzen
hängen. Auf einem Zettel neben ihm steht
in alter deutscher Schrift und damit für die
allermeisten Besucher wahrscheinlich un-
leserlich: „Schädel eines Derwischs, wel-
cher in der Wüste ermordet wurde. Der
Mörder, welcher mehrere Tage mit der Ka-
rawane Sr: K: Hoheit geführt wurde, wur-
de dort gleich gefangen.“
Hat Herzog Max den Kopf des toten Der-
wischs also einfach abtrennen lassen und
eingepackt? Die „Orientalische Samm-
lung“ erhellt das alles nicht. DasObermain-
Tagblatt hingegen berichtet „Von Mu-
mien, Ungeheuern und Totenschädeln“
und bringt auch die Reisetagebücher des
Bayernherzogs ins Spiel. In denen soll ste-
hen, wie Herzog Max auf seiner Reise 1838
eigenhändig einen Derwisch erschlagen
habe. Sind das Räuberpistolen? Das Muse-
umspersonal in Banz deutet die fraglichen
Tagebucheintragungen des Herzogs als
„geflunkert“.
Für 30 Euro kann man an der Museums-
kasse den 372 Seiten starken Ausstellungs-
katalog „Eine Zitherpartie auf dem Nil“
der Autoren Isabel Grimm-Stadelmann
und Alfred Grimm kaufen. In dem wird die
„weltweit einzigartige Ausstellung“ aus-
führlich als „Kunst- und Wunderkam-
mer“ gewürdigt. Sie erinnere „an die gro-
ße Tradition bayerischer Sammlungsge-
schichte und fürstlicher Sammlungstätig-
keit in der Tradition der Wittelsbacher“.
Herzog Max und seine Reise werden hin-
länglich inszeniert. Über die ausgestellten
Menschen ist aber selbst hier nicht viel zu
erfahren: Die Köpfe wurden einst von den
Schultern „eines Derwischs“, „eines Man-
nes“ und eines „jungen Ägypters“ abge-
trennt. Bei der gefledderten Mumie soll es
sich um eine Frau „aus den Katakomben
des libyschen Gebirges“ handeln.
Auch einige „nubische Sklaven“ hatte
der Herzog von seiner Orientreise nach
Bayern mitgebracht, so heißt es im Kata-
log. Vier verblieben „im Eigentum von Her-
zog Max“, einen verschenkte er an den Gra-
fen von Waldbott-Bassenheim. Von einem
anderen ist bekannt, dass ihn der Herzog
einsetzte, um „Bäuerlein zu erschrecken“,
indem er „den Mohren als Leibhaften Beel-
zebub mit drohenden Gebärden auftau-
chen ließ“.
Wenn die Hanns-Seidel-Stiftung ihre
politische Bildungsarbeit in Richtung un-
abhängige Provenienz-Forschung voran-
triebe, könnte eventuell Licht in einige Un-
tiefen und Widersprüche gebracht wer-
den. Das wäre nicht nur im Sinne von Stülp-
nagel. Dafür sollte man allerdings auch
den Wittelsbacher Hochadel überzeugen,
Familienarchive und Tagebücher zu öff-
nen. Ob daran aber Interesse besteht,
bleibt offen. Eine Besucherin, die die Ban-
zer Orientsammlung seit Jahren besucht,
hat jedenfalls resigniert. Auf ihre Briefe
und unbequemen Fragen – sie liegen der
Redaktion vor – antworteten weder Max
Emanuel Herzog in Bayern noch das Muse-
um. Vielleicht gelingt dem neuen General-
sekretär der Hanns-Seidel-Stiftung, Oli-
ver Jörg, mit der geplanten Expertenta-
gung eine Neuorientierung.
Das war Daskommt
Ungarn gehörte
für mich
immer zum
Herzen Europas.“
Erlangen– Die Nierenforschung am Uni-
versitätsklinikum Erlangen erhält eine
Förderung von einer Million Euro. Damit
unterstützen die Else Kröner-Fresenius-
Stiftung und die Eva Luise und Horst Köh-
ler Stiftung für Menschen mit Seltenen
Erkrankungen das Erlanger Konzept für
die Ausbildung von Medizinern. Mehr als
die Hälfte aller deutschen Unikliniken
hätten sich für die Förderung beworben,
teilte die Friedrich-Alexander-Universi-
tät Erlangen-Nürnberg am Donnerstag
mit. Am Ende setzten sich die Uniklini-
ken Erlangen und Dresden mit ihren
Ideen für ein Forschungskolleg durch. An
dem Dresdner Kolleg sind auch die Uni-
versitäten München und Würzburg betei-
ligt. Insgesamt zwölf junge Mediziner sol-
len dort in der Forschung und Behand-
lung von seltenen Erkrankungen ge-
schult werden. Wissenschaftsminister
Bernd Sibler (CSU) gratulierte zu der För-
derung. dpa
Bayerns früherer Minister-
präsident Edmund Stoiber
(CSU) über seine Auszeich-
nung mit dem Großen Ver-
dienstkreuz der Republik
Ungarn durch Regierungs-
chef Viktor Orban.
DIE WOCHE
Uni-Klinik erhält
Stiftungsgelder
Auch einige „nubische Sklaven“
hatte der Herzog
nach Bayern mitgebracht
München– Trotz der konjunkturellen
Eintrübung in ganz Deutschland spru-
deln Bayerns Steuereinnahmen weiter
stabil auf hohem Niveau. Im Gegensatz
zum Bundestrend rechnen die Steuer-
schätzer für den Freistaat auch im kom-
menden Jahr mit steigenden Einnah-
men. Nach der Novemberprognose kann
demnach für 2019 ein Zuwachs von circa
156 Millionen Euro im Vergleich zur Mai-
Schätzung einkalkuliert werden. Für
2020 kann allerdings nur noch mit einem
geringfügigen Plus von rund sieben Milli-
onen Euro gerechnet werden.
„Die aktuelle Steuerschätzung ist aus
Sicht Bayerns weder Grund für überzoge-
nen Pessimismus noch für besondere Eu-
phorie“, sagte Finanzminister Albert Für-
acker (CSU). Der Freistaat liege im Hin-
blick auf die für 2020 erwarteten Steuer-
einnahmen stabil im Soll. „Mit dem kom-
menden Nachtragshaushalt steigen wir
nach der Zustimmung des Landtags ins-
besondere in die Umsetzung der durch
Ministerpräsident Markus Söder vorge-
stellten Hightech-Agenda Bayern ein“, be-
tonte Füracker. Bayern will in den kom-
menden Jahren für eine große For-
schungs- und Hightech-Offensive zwei
Milliarden Euro ausgeben. dpa
Oliver Jörg, der Generalse-
kretär der Hanns-Seidel-
Seit kurzem liegen Stiftung.FOTO: PRIVAT
Tücher aufder Mumie und
den abgetrennten Köpfen
IN STEIN GEMEISSELT
Steuereinnahmen
in Bayern steigen
Hochumstritten: die in
Kloster Banz gezeigte
Ethnologische Sammlung
mit einer Mumie,
Schrumpfköpfen
und weiteren Mitbringseln
des Bayern-Herzogs
Maximilian.
FOTO: LUTZ MÜKKE
Zum Gruseln
Noch immer stellt die Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Banz menschliche
Überreste aus. Der neue Chef Oliver Jörg deutet aber ein Einlenken an
Held der Woche
Der 19-jährigeAlexander Oswald
half in Deggendorf einem Biber beim
Tragen. Und wurde mit dem Video
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und Erfahrungsaustausch.
- November 2019, 9:00 bis 13:00 Uhr
München, Wilhelmsgymnasium
Programm:
Keynote Prof. Dr. Tanjev Schultz, Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz: Vertrauen in den Journalismus und Glaubwürdigkeit der
Medien. Im Anschluss finden diverse Workshops zur Vertiefung
des Themas und zum gegenseitigen Austausch statt.
Der Lehrermedientag ist eine gemeinsame Initiative der bayerischen Zeitungen unter der Schirmherrschaft
von Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo
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Informationen und Anmeldung:
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