Berliner Zeitung - 02.11.2019

(nextflipdebug5) #1

Schönes Wochenende


Berliner Zeitung·Nummer 255·2./3. November 2019 (^19) ·························································································································································································································································································
Risotto mit Safran
KOCHSTUNDE
M
ancheLeutesagenvonsich,siekönntennichtkochen.
Niewürdeetwasgelingen,wederdasschnelleFrüh-
stückseinochdiebeeindruckendeWochenendtorte.Stevan
Paul,deutscherKochbuchautorundJournalist,glaubtdas
nicht.ImVorwortzus einemBuch„kochen.“(Brandstätter
Verlag,40 Euro)schreibter,jederkönnekochen,dennjeder
könnekochenlernen.ImBuchsindnebensehrappetitlich
aussehendenRezeptenwiediesemdannauchKüchentech-
nikenwieBratenundFrittieren,Schneiden,Garmethoden,
TemperaturunddieKunstdesAnrichtensangeführt.Für
diesesRisottosinddieVenusmuschelnoptional–es
schmecktauchohnehervorragend.(sap.)
RezeptderWoche
BRANDSTÄTTER VERLAG/ANDREA THODE
Zutaten
2Schalotten,1Knoblauchzehe
800ml Gemüsebrühe
ca.40 gstarkgeräucherterSpeck
0,2ggemahlenerSafran, 1Lorbeerblatt
8ELO livenöl
80ml Weißwein
250gRisotto-Reis,500gErbsenschoten
40gButter,60–80gfeingeriebenerParmesan
Salz,schwarzerPfeffer
1kgVenusmuscheln(optional)
100ml Weißwein
Zubereitung
SchalottenundKnoblauchpellen.Schalottenwürfeln,
KnoblauchinScheibenschneiden.DieBrühemitSpeck,Sa-
franundLorbeeraufkochen.4ELO livenölineinemTopfer-
wärmen,SchalottenundKnoblauchkurzdarinandünsten.
MitWeißweinablöschenund1Minutekochenlassen.Reis
unterrührenundetwasvonderheißenBrühe.UnterRühren
garen,bisdieFlüssigkeitfastverschwundenist.Erneutet-
wasBrühezugeben.AufdieseWeisedasRisottoin25–30Mi-
nutenmitBissgarkochen.InzwischendieErbsenausden
Schalenlösen,5MinutenvorEndeder Garzeitunterrühren
undmitgaren.DasfertigeRisottomitButterundParmesan
cremigrühren,mitSalzundPfefferwürzen.Muschelnin
kaltemWasserwaschen,dieBärteabziehen.Bereitsvordem
KochengeöffneteMuscheln,diesichauchaufzartenDruck
hinnichtschließenwollen,vorabaussortieren.4ELO li-
venölim Topferwärmen,Muschelnunterrühren.MitWeiß-
weinablöschenundaufkochen.Zugedeckt3–4Minuten
dämpfen.Salzen. ZumAnrichtendenMuschelsudunterdas
Risottorühren.MitdenMuschelntoppen.
duktion, die seit demMauerfall pri-
vaterfolgreichweitergeführtwird.
DerFamilienbetriebEngelhardt hat
sich der artgerechtenTierhaltung
verschrieben.
DieJungtierewachsen die ersten
zwei Jahrebei der Mutter auf und
werdendannstressfreigeschlachtet.
DieTierefressenindenvegetations-
reichenMonatenausschließlichdas
Gras vonden saftigenWiesen des
Naturschutzgebietes und imWinter
das Heu, das imSommer geerntet
wordenist.
Am Sonntag feiertder Hofein
großes Fest, Besucher können sich
die Tiereaus der Nähe ansehen, es
findenKremserfahrtenstatt,undna-
türlichgibtesWurstauseigenerHer-
stellung.
Neusind die mobilen Hühner-
ställe.Familie Engelhardt hält nach
einem langwierigenZulassungsver-
fahren nun auchGeflügel undver-
kauftEierausartgerechterHaltung. Gabi Sußdorf lädt in ihre Seifenmanufaktur inTremsdorf ein. GABIS SEIFENMAUFAKTUR RestaurierteFachwerkhäuser inTreuenbrietzen IMAGO IMAGES
TIPPS
DerTagder offenen Höfein der Nuthe-
Nieplitz-Region findet am Sonntagvon
11 bis 17 Uhr statt. Alle Adressen der
teilnehmenden Höfe und das Programm
finden Sie unter offenehoefe.de
DasWildgehege GlauerTalliegt im
Naturpark und kann täglichvon10Uhr
bis 16 Uhr besichtigtwerden, Eintritt
über das NaturParkZentrum,
Erwachsene4Euro, ermäßigt 1,50 Euro,
GlauerTal1,1 4959Trebbin, Ortsteil
Blankensee
Die Naturpark-App„Nuthe-
Nieplitz-Tours“ mit siebenkostenfreien
Audioguide-Touren gibt eskostenlos
(für iOS und Android).
STADT, LAND, MENSCH
DerJoker
tanztmit
Erdogan
E
rstdieArbeit,danndasVer-
gnügen?FürdieUnterneh-
mer GeorgDittrich und
Roman Matthesius,Ge-
schäftsführervonMaskworld,dem
deutschlandweitführendenOnline-
AnbieterfürVerkleidungen,gibtes
keineeindeutigeTrennungzwischen
ArbeitundPrivatleben.Zumindest
nichtbeiderjährlichenHalloween-
Party,beiderdieChefsundAnge-
stellten desUnternehmens sich un-
terdieGästemischen.Klar,dassbei
so einemEvent „Arbeitskleidung“
der etwas anderen Artangesagt ist.
Erkennen dürfen die Mitarbeiter
einander möglichst nur an der
Stimme.Ind enverg angenenJahren
war GeorgDittrich mal alsZombie,
mal als Horrorhase unterwegs.Was
erdiesesMalanzieht,entscheideter
erst kur zvor der Party. „Vielleicht
geheichalsKrümelmonster“,sagter.
DieVerspieltheit sollte nicht
darüber hinwegtäuschen, dass der
Informatiker,40J ahrealt,undsein
42-jähriger Kompagnon Matthe-
sius,ein ausgebildeter Schauspie-
ler,erfolgreicheUnternehmersind.
UnterdemDachdes Mutterhauses
Metamorph mit 110 festenMitar-
beiternund einemJahresumsatz
von18M illionenEurofirmierendi-
verse Webshops.Der bekannteste
istMaskworld.DerhauseigeneLa-
den in der OranienburgerStraße
bietetalseinzigesOffline-Geschäft
neben Kostümen auchAccessoires
wie Fleischwunden,Hakennasen
oderblutige„Psycho-Zähne“.
LosgingallesvorzwanzigJahren
mitMaskenvonNosferatuundFran-
kenstein,diedieSandkastenfreunde
schonzuSchulzeitenaufdemFloh-
markt verk auften.DieIdeestammte
vonRoman Matthesius.Auf einer
Butterfahr tnach Osteuropa hatte
der leidenschaftlicheFanvon Rol-
lenspielen undImprovisationsthea-
ter die BekanntschaftvonMasken-
herstellerngemacht.GeorgDittrich,
derbereitsalsKinddas Programmie-
renlernte ,bastelte dieFirmenweb-
site.Verkauftwurdenuronline.
Heute vertreiben die beiden ge-
bürtigen Köpenicker,deren Mütter
schon beste Freundinnen waren,
15000 Produkte,darunter 6000Kos-
tüme.DieLieferantenundHersteller
kommenaus180OrteninallerWelt.
Vielesistaberauch„madeinBerlin“
und wirdind en betriebseigenen
Produktionshallen in Oberschöne-
weide hergestellt.Unter der Marke
Andracorwerden dor thochwertige
Ritterrüstungen in der Leder-Werk-
stattproduziert.
ZurHalloween-Party an diesem
Sonnabend imFestsaal Kreuzberg
werden 1500 Gäste erwartet. Über
die Jahrehat GeorgDittrich dort
schon die verrücktesten Kostüme
gesehen. „Besonders beeindruckt
haben mich ein 2,50Meter großer
Mann in einem selbst gebastelten
Roboterkostümundeinüberdimen-
sionalerDracheMarkeEigenbau.“
Undwas sind die Halloween-
Trends2019?Manchemögenesele-
gant. Siestehen aufKorsagen, Um-
hänge odervenezianischeMasken,
erscheinenals„SchwarzeWitwe“mit
Spitzenmaske oder alsLuxus-Vam-
pir im Brokatmantel und mitver-
chromtemGebiss.Apropos Blut–für
VonDanielaNoack
dengutenZweckwarbMaskworldin
dieser Saison für Organspenden,
legte Paketsendungen einen Organ-
spendeausweis bei und spendete
zehn Proz ent desUmsatzes von
Kunstblutprodukten an die Organi-
sation „JungeHelden“, die sich für
Aufklärung zum Thema Organ-
spendestarkmacht.
Ansonsten stehen Halloween
2019gruseligeFilmschurkenwieder
hoch imKurs.„Dieses Jahr wir des
vielleichtzehn Gäste imJoker-Kos-
tüm geben“, schätztGeorgDittrich.
AberauchdieklassischenHorrorge-
staltenFreddyKruegeroderMichael
Myerswerdennichtfehlen.
BeidenDamensindnachwievor
Disneys düstereFrauenfiguren wie
Maleficent,Cruellade VilundUrsula
aus „Arielle“ beliebt. „Der krasseste
Horroraber“,sagtDittrichundlacht,
seien diePolitiker:Erdogan, Putin
und Trump werden natürlich auch
mitfeiern.
Maskworld HalloweenPartySonnabend ab 22
Uhr, Festsaal Kreuzberg,Am Flutgraben 2.Abend-
kasse 13 Euro,Einlass nur mit Kostüm.
DerKöpenicker
GeorgDittrichhatden
größtenKostümhandel
Deutschlandsund
organisiertamSonnabend
dietraditionelle
Halloween-Party
imFestsaalKreuzberg
Grusel made in Berlin: Georg Dittrich im Hauptquartier seinerFirmaMaskworld in Oberschöneweide. DANIELA NOACK (2)
Horror-Clown zieht immer.Vielleicht geht
Dittrich aber auch als Krümelmonster.

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