Die Welt Kompakt - 06.11.2019

(Brent) #1
Eine unabhängige Kampagne von European Media Partner

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A PURPOSE

Keime digital bekämpfen


IT-Systeme und digitale IT-Systeme und digitale Technik
sind dabei auch hierzulande sind dabei auch hierzulande
von wachsender Bedeutung. von wachsender Bedeutung.
Die digitale Dokumentation Die digitale Dokumentation
antibiotikaresistenter Erreger antibiotikaresistenter Erreger
in Krankenhäusern ermöglicht in Krankenhäusern ermöglicht
insbesondere großen Kliniken insbesondere großen Kliniken


einen schnellen Überblick über
betroffene Stationen. Auf diese
Weise können Ausbrüche früh-
zeitig entdeckt und kontrolliert
werden. Stations- und stand-
ortübergreifende Vergleiche zei-
gen Schwachstellen im Hygiene-
und Antibiotikamanagement auf.

Auch bei der Überprüfung von
Hygienemaßnahmen kommt
verstärkt digitale Technik zum
Einsatz. So werden beispielsweise
am Medizin Campus Bodensee
menschliche Beobachtungen
der Händehygiene in einer App
dokumentiert und von dieser
analysiert. Auch das digitale
Handhygienemonitoring eines
Stralsunder Startups schafft
Transparenz beim Desinfekti-

onsverhalten sowie einen Anreiz
zu verbesserter Händehygiene.
So werden bei dessen Internet
of Things (IoT) Entwicklung
vorhandene Desinfektionsmit-
telspender um eine Sensorik
ergänzt, Mitarbeiter erhalten
einen Berufsgruppen-Transpon-
der. Der digitale Kontrollmecha-
nismus informiert Vorgesetzte,
wie oft sich welche Berufsgruppe
die Hände desinfiziert. Schätzun-
gen zufolge sind rund 80 Prozent
aller Krankenhausinfektionen auf
unzureichende Händedesinfekti-
on zurückzuführen.

Zur digitalen Dokumentation der
Instrumentenaufbereitung leistet
sich das RKH Klinikum Lud-
wigsburg seit neuestem eine eige-

Nach Schätzungen der Deutschen Nach Schätzungen der Deutschen
Gesellschaft für KrankenhausGesellschaft für Krankenhaus-
hygiene aus dem Jahr 2015 hygiene aus dem Jahr 2015
infizieren sich jährlich eine infizieren sich jährlich eine
Million Patienten mit multireMillion Patienten mit multire-
sistenten Keimen, bis zu 30.000 sistenten Keimen, bis zu 30.000
sterben daran. Das Nationale sterben daran. Das Nationale
Referenzzentrum an der Berliner Referenzzentrum an der Berliner
Charité ist der Ansicht, dass rund Charité ist der Ansicht, dass rund
ein Drittel dieser Infektionen verein Drittel dieser Infektionen ver-
meidbar wären. Voraussetzung meidbar wären. Voraussetzung
dafür ist ein modernes Hygiene- dafür ist ein modernes Hygiene-
und Infektionsmanagement.und Infektionsmanagement.


ne, hochmoderne Einheit. Unter
Beachtung hoher Hygiene- und
Sicherheitsnormen werden dort
sämtliche OP-Instrumente nebst
Zubehör einem automatisierten
Reinigungsprozess unterzogen,
an dessen Ende steril verpacktes
Equipment zur Wiederbenut-
zung steht. Auch das Startup
in Stralsund arbeitet derzeit an
weiteren digitalen Hygienemo-
nitoring-Lösungen für Oberflä-
chen und OP-Instrumente. Für
die automatische Desinfektion
von Ultraschallsonden gibt es
Desinfektionsautomaten, die
den Reinigungsprozess komplett
digital dokumentieren.

In der bayrischen Stiftungskli-
nik Weißenhorn wird dagegen

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE – DIGITALES GESUNDHEITSWESEN

Foto: mostphotos

Im Krankenhaus wird man krank? Deutschland
hat hinsichtlich Hygiene in Krankenhäusern nicht
gerade einen guten Ruf. Dass es auch anders geht,
zeigt Com4Cure. Mittels Software macht das Unter-
nehmen aus Bielefeld es möglich, sein Hygiene-
management spürbar zu verbessern. sanidia heißt
diese Software zur Planung, Durchführung und
Dokumentation des gesamten Hygienemanagements


  • in Kliniken, Heimen, Pflege- und Reha-Einrichtun-
    gen und Kurhäusern. Denn an Orten, an denen viele
    Menschen gepflegt werden, fühlen sich Keime, Viren
    und Bakterien ganz besonders wohl. Hygieniker und
    Hygienebeauftragte oder -fachkräfte mit spezieller
    Ausbildung können die Einhaltung der Hygiene-
    standards mittels sanidia routiniert überwachen und
    auch dokumentieren.


Alle Ergebnisse und Protokolle können einfach und
schnell erstellt werden, zudem lässt sich mit der
Software ein umfassendes mikrobiologisches Mo-
nitoring realisieren, angefangen bei der Erfassung
von Einzelbefunden bis hin zur Früherkennung
von Ausbrüchen. Mit sanidia wird die hygienische

Patientenakte Realität, denn neben sämtlichen
Patientendaten, Untersuchungen und Diagnosen
werden auch Laborbefunde, Erreger sowie all-
gemeine Antibiogramme automatisch in die Akte
eingefügt. Durch die Auswertung bereits bekannter
mikrobiologischer Labordaten mit den vorhandenen
Daten des Krankenhausinformationssystems (KIS)
ermöglicht sanidia den Aufbau eines transparenten
Hygienemanagements, in das mikrobiologische
Untersuchungen der Umgebung mit einfließen
können. Zudem unterstützt die Software nicht nur

bei den vom eigenen Hause, dem RKI oder anderen
Organisationen angeforderten Auswertungen, son-
dern auch bei der Erstellung eines ABS (Antibiotic
Stewardship), der Antibiotikavisite und Arbeitsbeob-
achtungen (compliance), die zur Qualitätssteigerung
im Hause führen.

sanidia ermöglicht Soll / Ist Kontrollen der Umge-
bungsuntersuchung und Erkennen und Dokumen-
tation etwaiger Ausbrüche. Weil Laborbefunde und
POCT vollautomatisch verarbeitet und einem Befund
zugeordnet werden, kann der Erreger (ebenfalls
automatisch) identifiziert werden und umgehend ein
passender Hygieneplan erstellt werden.

So werden alle mikrobiologischen Daten in einer ge-
meinsamen Software zusammengeführt – ein riesi-
ger Vorteil, um sicherzugehen, dass im Krankenhaus
eben nicht alle krank werden.

Mit einer Software Hygiene sicherstellen


Weitere Informationen unter:
http://www.sanidia.de

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die Bettenhygiene mit digita-
ler Technik kontrolliert. Via
Codescan kann dort beispiels-
weise für jedes einzelne Bett das
Kontaminationsrisiko eingese-
hen und geprüft werden, ob das
Infektionsrisiko des vorherigen
Patienten bei der Reinigung
beseitigt wurde. Auch in der
Weiterbildung kommt digitale
Technologie zum Einsatz. So
nutzt das Rote Kreuz Kranken-
haus Bremen beispielsweise
ein Schulungsmodul namens
„Virtuelle 3D-Hygienewelten“
und an der Uniklinik RWTH
Aachen wurde eine Hygieneleit-
faden-App entwickelt.

Text: Kirsten SchwiegerText: Kirsten SchwiegerText: Kirsten Schwieger
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