Süddeutsche Zeitung - 13.11.2019

(Ron) #1
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von rené hofmann

A


usgerechnet der Verkehrsminis-
ter war nicht ganz im Bilde.
Klaus Kinkel (FDP), damals
Außenminister, übermittelte
Michael Schumacher per Tele-
gramm nach Australien Grüße und versi-
cherte: „Ich freue mich mit Ihnen.“
Edmund Stoiber (CSU), zu jener Zeit Minis-
terpräsident von Bayern, hatte einen „epo-
chalen Erfolg für Deutschland“ gesehen
und stellte den 25-Jährigen, der ihn einge-
fahren hatte, „in eine Reihe mit Schmeling,
Beckenbauer und Becker“ – also mit dem
weltbekannten Boxer, dem weltbekannten
Fußballspieler und dem weltbekannten
Tennisspieler. Nur Bundesverkehrsminis-
ter Matthias Wissmann (CDU) hatte offen-
bar nicht wirklich hingeschaut. In seinem
Schreiben an den neuen Weltmeister
wünschte er diesem: „Weiter unfallfreies
Fahren.“
Genau das aber hatte es ja am 13. Novem-
ber 1994 in Adelaide eben nicht gegeben.
Ein Crash hatte die Saison entschieden.
Ein Crash, über den die Sportwelt noch lan-
ge reden sollte. Es war der finale Donner-
schlag einer ganz besonderen Saison für
den Spektakelsport gewesen. 1994 ging
aus vielen Gründen in dessen Annalen ein.
Und dass am Ende zum ersten Mal ein Fah-
rer mit deutscher Lizenz zum Weltmeister
gekürt wurde – das war eine wirklich
bemerkenswerte Schlusspointe.
In der Sportwelt kommt das häufiger
vor: dass ein Moment entscheidet, wie die
Dinge in den nächsten Jahren weiterlau-
fen. Beim Boxen kann ein Schlag entschei-
den, wer gewinnt und wer für immer drau-
ßen ist. Beim Tennis ein Ballwechsel. Beim
Fußball ein Schuss, der ins Toreck saust
oder gegen das Lattenkreuz. An jenem Tag
auf dem Adelaide Street Circuit war es eine
entschlossene Lenkbewegung in der


  1. Runde, die den ganzen Sport in eine
    neue Richtung lenkte.


Schumacher folgte als Champion auf
den Franzosen Alain Prost, er stand für
eine neue Fahrergeneration – und er brach-
te eine ganze Nation zurück in den Sport.
1992 hatte der Privatsender RTL begon-
nen, alle Rennen den Deutschen live zu zei-
gen – mit einer durchschnittlichen Quote
von 1,76 Millionen Zuschauern; neun Jahre
später sollten es im Schnitt mehr als zehn
Millionen sein. 1992 war Schumacher der
einzige deutsche Formel-1-Starter; 2010
gab es sieben. Erweckungserlebnis klingt
vielleicht ein wenig zu groß. Aber im Grun-
de ist es genau das gewesen. „Das war ein
Titel für die Autofahrernation Deutsch-
land. Wir haben ja schon immer die besten
Autos gebaut, jetzt hatten wir auch den bes-
ten Fahrer“, erinnert sich Heiko Waßer, der
schon damals am RTL-Mikrofon saß. Der
Sender widmet dem auch für ihn weg-
weisenden Tag an diesem Mittwoch ab
20.15 Uhr einen Schwerpunktabend.
Schumachers Gegner damals war Da-
mon Hill, der Sohn des zweimaligen Welt-
meisters Graham Hill. Alteingesessener
britischer Rennadel, passenderweise un-
terwegs im urbritischen Williams-Team,
das in den beiden Vorjahren den Weltmeis-
ter gestellt hatte. Hill und Williams stan-
den für das Establishment des Sports,

Schumacher, der in einer ehemaligen Kies-
grube bei Kerpen das Rennfahren gelernt
hatte, war ein Emporkömmling. Weil sei-
ner Familie das Geld gefehlt hatte, zog er
sich die Reifen für sein Kart einst aus dem
Müll. Das Team, für das er startete, war
ebenfalls ungewöhnlich: Es gehörte der Fir-
ma Benetton und wurde vom Italiener Fla-
vio Briatore geleitet, der den Benettons zu-
vor geholfen hatte, in den USA geschäftlich
Fuß zu fassen. „Ich habe in den Staaten
mehr als 600 Filialen eröffnet. Das Erste,
was ich installierte, war stets die Kasse“:
So hat Briatore seine Herangehensweise
einst selbst beschrieben.
Das Duell wäre an sich schon reizvoll ge-
nug gewesen, aber es gewann zusätzliche
Brisanz dadurch, dass Hill im Grunde nur
der Ersatzmann war. An seiner Stelle sollte
sich mit Schumacher ursprünglich Ayrton
Senna duellieren, der dreimalige Weltmeis-
ter, der mitreißende, gottgläubige Charis-
matiker. Voller Ehrgeiz war Senna Ende
1993 zu Williams gewechselt, stets auf der
Jagd nach dem vermeintlich besten Auto.
Aber dann kreiselte er beim Saisonauftakt

in São Paulo, seinem Heimspiel, wegen
eines Fahrfehlers als Zweitplatzierter ins
Aus, und beim Rennen darauf in Japan wur-
de er gleich in der ersten Kurve in eine Kolli-
sion verwickelt. Zwei Ausfälle in zwei Ren-
nen, die Schumacher gewann: In Senna
hatte sich viel Wut angestaut, als es zum
Großen Preis von San Marino nach Imola
ging. Auch weil er witterte, dass bei seinem
Rivalen vielleicht nicht alles mit rechten
Dingen zuging. Senna unterstellte Schuma-
cher, mit verbotenen elektronischen Fahr-
hilfen unterwegs zu sein.
In Italien schlug dann das Schicksal zu.
Und das nicht nur einmal. Im Abschluss-
training am Samstag riss bei mehr als
300km/h der Frontflügel am Simtek-Ford
von Roland Ratzenberger ab; der Österrei-
cher krachte nahezu ungebremst in eine
Mauer und war sofort tot. Einen Tag
später, im Rennen, kam der von der Pole-
Position aus gestartete Senna in der Tam-
burello-Kurve von der Strecke ab und erlitt
das gleiche Schicksal. Weil er und sein
Team zu viel gewollt hatten, um es Michael
Schumacher endlich zu zeigen? Die Frage

geisterte durchs Fahrerlager. Die Atmo-
sphäre war aufgeheizt. Und dass Schuma-
cher nach dem Sieg in Imola statt zur
Beerdigung seines Kollegen zum Testen
reiste, kühlte sie nicht ab.
In den folgenden Wochen machten sich
viele Gedanken, wie die Sicherheit zu ver-
bessern sei. Schumacher auch. Aber trotz-
dem raste er scheinbar unbeeindruckt
weiter. Zwei Wochen nach den tödlichen
Unfällen in Imola holte er im Leitplanken-
labyrinth von Monte-Carlo die erste Pole-
Position seiner Karriere und jagte von die-
ser aus zum Sieg. Beim Rennen darauf in
Barcelona glückte ihm das nächste Husa-
renstück: Obwohl er seinen Wagen zwei
Drittel des Rennens nur im fünften Gang
bewegen konnte, schleppte er ihn als Zwei-
ter hinter Hill an der karierten Flagge vor-
bei. In Kanada und in Frankreich distan-
ziert Schumacher Hill dann wieder.
Weiter, immer weiter: In dieser Phase
führte Schumacher der Welt und allen Kon-
kurrenten vor, wie unerschrocken und wie
konzentriert er sein konnte. „Michael hat
von Anfang an viel aggressiver agiert als

wir alle zusammen“, erinnert sich Gerhard
Berger, der damals noch fuhr, in der aktuel-
len RTL-Doku über die Saison. Flavio
Briatore sagt dort: „Schumacher war der
Pavarotti des Autofahrens.“
In jenem Jahr brachte die Formel 1 wirk-
lich extrem viele extreme Geschichten
hervor. Die Autos waren komplett unter-
schiedlich. In Bergers Ferrari brüllte ein
Zwölfzylindermotor, in Hills Williams ein
Zehnzylinder. Für die acht Zylinder von
Ford, die Schumacher hinter sich hatte,
waren die Kühler grenzwertig klein ausge-
legt, nur bei zügiger Fahrt bekam der
Motor genug Frischluft ab. Das wusste das
Williams-Team. Und wohl deshalb trödel-
te Hill, der bei seinem Heimrennen in Sil-
verstone in der Qualifikation drei Tau-
sendstelsekunden schneller gewesen war
als Schumacher und deshalb das Tempo
auf dem Weg zum Start vorgeben durfte,
auf der Einführungsrunde extrem.
Irgendwann wurde es Schumacher zu
heiß, er setzte zum – verbotenen – Überho-
len an. Die Rennkommissare zeigten sich
unerbittlich und ließen für Schumacher

schwarze Flaggen schwenken: Disqualifi-
kation! Der Deutsche ignorierte die Zei-
chen am Streckenrand lange, wofür er vom
Automobilweltverband zwei Rennen Sper-
re aufgebrummt bekam. Nur weil seinem
Team eine Berufungsmöglichkeit einge-
räumt wurde, konnte Schumacher beim
Großen Preis von Hockenheim starten. Auf-
gebrachte Fans hatten mit Straßenblocka-
den und Schlimmerem gedroht, sollte ih-
nen ihr Idol vorenthalten werden.
Es waren turbulente Tage. Und zwar vie-
le. Tief in der Benetton-Software fanden
die Regelhüter nach langem Hin und Her
tatsächlich Programme, die verbotene
Fahrhilfen ermöglichten. Den Nachweis
aber, dass diese auch eingesetzt worden
waren, konnten sie nicht führen. Schuma-
cher und die Seinen jagten offenbar in
Schlangenlinien durch die Vorschriften.
In Italien und in Portugal, wo Hill ge-
wann, musste Schumacher wegen des Igno-
rierens der Flaggen in Silverstone dann
doch zuschauen, sein Sieg in Belgien wur-
de ihm aberkannt, weil eine an der Unter-
seite des Autos montierte Holzplatte, die
den Mindestabstand zum Boden vorgab,
zu dünn war. „Schummel-Schumi“: Mit
diesem Image zog er in den Showdown in
Adelaide, zu dem ihm Hill bis auf einen
Punkt nahegekommen war.

Als die Lichter an der Startampel ausgin-
gen, setzten die beiden Titelkonkurrenten
sich an die Spitze. Schumacher vorn, Hill
meist knapp dahinter. In Umlauf 35 unter-
lief Schumacher dann ein Fehler: Er rutsch-
te von der Strecke und prallte mit dem rech-
ten Vorderrad gegen eine Begrenzungs-
mauer. Sein Auto war beschädigt. Weit, das
ahnte er, würde er wohl nicht mehr kom-
men. Als Hill in der nächsten Biegung, ei-
ner Rechtskurve, innen zum Überholen an-
setzte, kam es zum Crash. Über den linken
Vorderreifen seines Rivalen flog Schuma-
chers Auto ins Aus. Für ihn war das Rennen
gelaufen. Aber auch der Titelkampf?
Schumacher kletterte hinter die Sicher-
heitszäune und verfolgte bang den weite-
ren Rennverlauf. Von einem Streckenpos-
ten erfuhr er: Hill musste sein Auto an der
Box abstellen; bei der Kollision mit Schu-
macher hatte sich die linke Vorderradauf-
hängung verbogen. Das bedeutete: Schu-
macher war Weltmeister, zum ersten Mal.
Das Image des zu allem Entschlossenen
sollte ihm danach noch lange anhaften.
Erst in den Jahren 2000 bis 2004, in denen
er im Ferrari oft souverän von Sieg zu Sieg
und zu fünf Fahrertiteln in Serie eilte, ver-
blasste es. Als er 2010, nach drei Jahren
Pause, im Alter von 41, ein Comeback bei
Mercedes wagte, wurde das Zu-allem-Ent-
schlossensein dann ganz anders gedeutet:
positiv.
Was Michael Schumacher heute zu all-
dem denkt, ob er überhaupt Erinnerungen
an die Zeit hat, ist nicht bekannt. Seit er am


  1. Dezember 2013 bei einem Skiunfall in
    den französischen Alpen schwere Kopfver-
    letzungen erlitt, wird er abgeschirmt von
    der Öffentlichkeit gepflegt. Sein 20 Jahre
    alter Sohn Mick ist auf der Karriereleiter
    inzwischen bis zur Formel 2 aufgestiegen,
    das ist die letzte Stufe unterhalb der For-
    mel 1. Sein Ziel, das hat seine Managerin
    kürzlich kundgetan: Irgendwann auch
    Weltmeister werden.


Tage des Donners


Der Tod von Ayrton Senna, ständig Kontroversen und am Ende ein alles entscheidender Crash:


Vor 25 Jahren gewann Michael Schumacher den ersten seiner sieben Formel-1-Titel.


Über einen Moment, in dem vieles zusammenkam – und der immer noch nachhallt


München – Uli Hoeneß kritisiert immer
wieder gern, dass sich die bayerische Lan-
deshauptstadt allzu gerne hinter seinem
FC Bayern verstecke. Von wegen Sport-
stadt München, merkt er dann mit spitzer
Zunge an, was bliebe denn an Spitzensport
von internationalem Gewicht, wenn man
seine Fußballer – und seit geraumer Zeit
auch die Basketballer – ausklammern wür-
de? Städte wie Berlin oder Hamburg, so
setzte der scheidende FCB-Patron gerne
die Pointe, seien München nicht zuletzt we-
gen vieler Großveranstaltungen enteilt.

So ganz falsch lag er da nicht, denn allzu
oft erinnerten die Verantwortlichen in der
Kommune daran, dass sie den städtischen
Auftrag vor allem in der Unterstützung des
Breitensports sähen. Die Zukunft nun ver-
mittelt ein anderes Bild. Vom kommenden
Jahr an reihen sich Wettbewerbe von gro-
ßem internationalen Interesse aneinander


  • und nur einmal steht der FC Bayern im
    Mittelpunkt, oder vielmehr seine Arena.
    Dann nämlich, wenn München im Früh-
    sommer 2022 das Finale der Fußball-
    Champions-League austragen wird. Ein
    paar Monate später gastiert ein internatio-
    nales Sportereignis mit einem weitaus grö-
    ßerem Umfang in München: die European
    Championships. Die Wettkämpfe der Mul-
    ti-Europameisterschaften sind zwischen
    dem 11. und 21. August geplant, in diesem


Zeitraum ermitteln Golfer, Leichtathleten,
Radfahrer, Ruderer, Turner und Triathle-
ten ihre neuen Europameister. Möglicher-
weise kommt noch eine siebte Sportart hin-
zu. Als aussichtsreichste Kandidaten gel-
ten dem Vernehmen nach Kanu und Beach-
volleyball, auch Tischtennis hat offenbar
Chancen. Die Schwimmer, die bei der Pre-
miere der European Championships 2018
in Glasgow und Berlin noch dabei waren,
werden in München nicht starten, sind
aber weiterhin im Rennen; Rom gilt dem-
nach als mögliche Ausrichterstadt.
Dass München exakt 50 Jahre nach den
Olympischen Sommerspielen wieder ein
großes Sportereignis mit mehr als 4000
Athleten und 150 Medaillenentscheidun-
gen ausrichtet, ist natürlich kein Zufall.
Der Olympiapark wird erneut der Kernort
der Wettkämpfe sein, nur die Ruderer (zur
Olympia-Regattastrecke in Oberschleiß-
heim) und die Golfer müssen an den Stadt-
rand ausweichen. Neue teure Hallen und
Anlagen braucht es nicht, auch keine mons-
trösen Athletendörfer, es sind außerdem
Wettbewerbe der kurzen Wege. Dieses
nachhaltige Konzept in Verbindung mit
dem Jubiläumsjahr der Spiele hat auch die
Dachorganisation European Champion-
ship Management Sàrl überzeugt, die Wett-
bewerbe nach München zu vergeben – und
nicht an eine der elf anderen Städte, die
ebenfalls Interesse hatten.
Das kleine Unternehmen mit nur einer
Handvoll Mitarbeitern residiert in 8 Che-
min de Chantegrive, Nyon, Schweiz. Dort,
nicht einmal einen Kilometer vom Genfer
See entfernt, halten die Geschäftsführer

Marc Jörg und Paul Bristow die Rechte am
Format der European Championships. Sie
haben sich zum Ziel gesetzt, den olympi-
schen Sport zu bündeln und entsprechend
fernsehtauglich zu vermarkten. Damit Dis-
ziplinen, die übers Jahr hinweg gesehen
nicht sehr im Fokus stehen, mehr Aufmerk-
samkeit auch abseits von Olympischen
Spielen oder Weltmeisterschaften finden.
Mit der Europäischen Rundfunkunion, de-
ren Sportchef der Schweizer Jörg früher
war, haben sie einen mächtigen Medien-
rechtepartner an ihrer Seite. Die Austra-
gungs-, Medien- und Sponsoringrechte
bleiben bei den Sportverbänden.
Schon die Erstauflage der Multi-EM vor
rund 15 Monaten in Berlin und Glasgow hat-
te die Erwartungen der Sportler, Fans und
auch der Fernsehsender übertroffen. Fast
eine Milliarde Zuschauer hatten die Euro-
pean Championships weltweit an die Fern-
sehgeräte gelockt, dazu kamen Zigtausen-
de in die Arenen. „Wenn man mit isolierten
Ruder-Finals an einem Sonntagvormittag
Fernsehzuschauer anlocken will, hat man
einen schweren Stand. Wenn aber Sportar-
ten parallel laufen, wird das Angebot inter-
essant. Wir wollen den EM-Titel aufwer-
ten“, hatte Jörg damals derNeuen Zürcher
Zeitunggesagt.
Nun also München. Die Stadt gibt in den
nächsten Jahren sehr viel Geld dafür aus,
die These von Uli Hoeneß zu widerlegen.
2020 finden in der Fußball Arena Mün-
chen, wie das Stadion des FC Bayern dann
vorübergehend heißt, vier Spiele der Fuß-
ball-EM statt, und nach dem Champions-
League-Finale und den European Cham-

pionships 2022 folgt 2024 die nächste Fuß-
ball-EM hierzulande – München ist wieder
als Austragungsort gesetzt. 130 Millionen
Euro kostet alleine die EM in den sechs
olympischen Sportarten; für 100 Millionen
kommen Stadt, Land und Bund zu je einem
Drittel auf, die restlichen 30 Millionen
schießt die Olympiapark GmbH vor, ein
Tochterunternehmen der Stadt. Viel Geld,
das Münchens Oberbürgermeister Dieter
Reiter hervorragend investiert sieht. Er
spricht schon von „einer mitreißenden At-
mosphäre“ bei den Wettkämpfen, und
sagt: „München ist eine Sportstadt.“ Na al-
so. ralf tögel, sebastian winter

DEFGH Nr. 262, Mittwoch, 13. November 2019 27


5. Schumachers Wagen wird in
die Luft katapultiert und landet in den
Reifenstapeln, wo er liegen bleibt.


Von einem Streckenposten
erfährt Schumacher schließlich,
dass er den Titel gewonnen hat

Tennis
Alexander Zverev beginnt
die Titelverteidigung in London
mit einem Prestigesieg 28

Football
San Francisco beweist sogar bei der
ersten Saisonniederlage, warum
es als Titelkandidat gilt 28

Fußball
Salihamidzics Beförderung zum
Sportvorstand des FC Bayern
ist ganz in Hoeneß’ Sinne 29

3. Vor dernächsten Kurve zieht
Hill nach rechts, um innen an Michael
Schumacher vorbeizuziehen.


Wettbewerbe der kurzen Wege


50 Jahre nach den Olympischen Spielen findet in München wieder ein Multisportereignis statt: Die Stadt setzt sich bei der Bewerbung um die European Championships gegen elf Konkurrenten durch


„Schummel-Schumi“: Mit diesem
Image zog der Deutsche
in den Showdown in Adelaide

München gibt in den nächsten
Jahren sehr viel Geld aus, um den
Ruf als Sportstadt aufzupolieren

SPORT

2. Damon Hill, sein Rivale im Kampf
um den Titel, schließt auf und setzt sich
in Schumachers Windschatten.


Überbordende Freude nach der Rückkehr ins Fahrerlager: Michael Schumacher feiert mit seinem Team seinen ersten Weltmeistertitel. FOTO: MIKE HEWITT / GETTY

6. Hill setzt seine Fahrt zunächst fort,
er muss sein beschädigtes Auto
aber kurz darauf abstellen.SCREENSHOTS: SZ


Der Showdown – 1.: Schumacher (vor-
ne) kehrt nach einem Fahrfehler mit be-
schädigtem Auto auf die Strecke zurück.

4. Schumacher lenkt ebenfalls nach
rechts, sein Benetton prallt gegen das
linke Vorderrad des Williams.


HEUTE


1972 sprang Heide Rosendahl bei den Olympischen Spielen in München zu Gold.
2002 fand an selber Stätte die Leichtathletik-EM statt. 2022 wird der Olympia-
park zum Herz der European Championships. FOTO: HORSTMÜLLER / IMAGO
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