Focus - 02.11.2019

(Barré) #1
POLITIK

Also wird sich nichts ändern, egal,
wer künftig die SPD führt?
Unsere Mitglieder haben vor einein-
halb Jahren mit einer Zweidrittelmehrheit
entschieden, in eine Regierung mit der
Union einzutreten. Und in dieser Regie-
rung haben wir schon sehr viel SPD-Pro-
grammatik umgesetzt. Daran sollten wir
uns gelegentlich erinnern.
Dennoch ist die SPD in der GroKo von
Wahl zu Wahl kleiner geworden.
Leider. Das Erscheinungsbild der
Regierung ist nach wie vor nicht beson-
ders gut. Und wir Sozialdemokraten
haben es nicht geschafft, immer wieder
über unsere Erfolge zu reden, anstatt
die Zweifel zu schüren. Für mich kommt
es auf zwei Dinge an. Erstens: Wird der
Koalitionsvertrag auch zukünftig konse-
quent umgesetzt? Und haben wir, zwei-
tens, die Aussicht, dass sich die Bundes-
regierung künftig besser präsentieren
wird als bislang? Das wäre im Interesse
beider Koalitionspartner, denn neben
der SPD leidet derzeit ja auch die Union.
Seit der letzten Bundestagswahl hat
die SPD bei sechs Landtagswahlen
Stimmen verloren, nur bei einer zu-

gelegt. Am vergangenen Sonntag hat die
SPD erstmals seit mehr als 70 Jahren in
Hannover das Rathaus verloren. Glauben
Sie überhaupt noch daran, dass es für
Ihre Partei in der GroKo besser wird?
Möglich ist es, aber natürlich gibt
es keine Garantie. Es gibt auch keine
Garantie dafür, dass die SPD wieder
Wahlen gewinnt, wenn sie ohne triftigen
Grund aus der Koalition aussteigt. Wir
dürfen uns nicht nur um uns selbst dre-
hen, sondern müssen uns fragen, was für
die Bürgerinnen und Bürger am besten
ist. Wir müssen klären, wie wir die Erfol-
ge der eigenen Regierungsarbeit besser
zeigen und zugleich deutlich machen,
was die SPD jenseits einer Koalition von
der Union unterscheidet. Niemand wird
behaupten, dass die große Koalition mit
der Union der schönste aller sozialdemo-
kratischen Träume wäre.
Viele in der Partei wollen sich in der
Opposition erholen. Verstehen Sie das?
Und auch dafür gibt es keine Gewähr,
wie manche SPD-Landesverbände wissen.
Den allermeisten SPD-Mitgliedern geht es
nach meiner Wahrnehmung auch gar nicht
darum, schnellstmöglich die Regierung zu

verlassen. Die wollen, dass sozialdemokra-
tische Politik gemacht wird und dass sie
wieder stolz sein können auf ihre Partei.
Sie wollen also die große
Koalition fortsetzen?
Bei der Aussicht auf Besserung, ja.
Nehmen Sie nur den Klimaschutz. Der
Koalitionsvertrag enthält ein richtig
gutes Arbeitsprogramm und ist sehr
ambitioniert. Ich muss nur zu meinem
Ärger feststellen, dass Wirtschaftsmi-
nister Peter Altmaier zwei Jahre lang
schlichtweg nichts in diesem wichtigen
Bereich gemacht hat. Das richtet enor-
men Schaden an. Wenn jetzt mit dem
Klimaschutzprogramm der Bundesre-
gierung auch endlich ein Neustart der
Energiewende verbunden ist, wäre das
ein starkes Argument für die Fortsetzung
der Koalition.
Die Verteidigungsministerin forderte kürz-
lich eine Schutzzone für Nordsyrien, ohne
das mit der SPD abzustimmen. Außenminis-
ter Heiko Maas hat Annegret Kramp-Karren-
bauer in der Türkei öffentlich kritisiert. Kann
diese Koalition überhaupt noch arbeiten?
Der ganze Vorgang ist ein Beispiel
dafür, wie es nicht laufen darf. Es kann

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