Süddeutsche Zeitung - 14.11.2019

(Michael S) #1
Pasing/ Obermenzing– BisJuli 2020 sind
es zwar noch etliche Monate hin, doch be-
stimmte Ereignisse haben eine langen Vor-
lauf. So auch die Stadtteilwoche für Allach-
Menzing-Pasing, die vom 3. bis 12. Juli
2020 stattfinden wird. Das Motto der vom
Kulturreferat organisierten Veranstaltung
lautet schmissig „Wir machen was“. Noch
aber müssen sich diese „Wir“ erst finden
und zusammensetzen. Das erste Vorberei-
tungstreffen ist schon für Donnerstag,


  1. November, um 19 Uhr in der Wagenhal-
    le der Pasinger Fabrik angesetzt. Nächster
    Termin ist dann Dienstag, 28. Januar,
    19 Uhr, im Vereinsheim Allach-Untermen-
    zing an der Eversbuschstraße 161. Aufgeru-
    fen, „etwas zu machen“, sind Vereine, Ver-
    bände, Institutionen und Initiativen sowie
    alle in den Vierteln ansässigen Künstlerin-
    nen und Künstler. czg


von annette jäger

D


as großformatige Foto zeigt einen
kargen Raum mit weiß getünchten
Rohren an der Decke, Kabelgewirr
an der grob verputzten Wand, gekacheltem
Boden und einem kleinen vergitterten Fens-
ter, durch das sich das Tageslicht müht. Es
ist ein Kellerraum, es ist eine Wohnung. Da
sind auch eine Kochplatte, ein kleiner Ofen
und eine Matratze. Es ist die Wohnung eines
Münchner Bürgers, der die Straßenzeitung
BISS verkauft und sich dadurch ein schma-
les Auskommen sichert. Es ist die Wohnung
von jemandem, der sich zurück in ein gere-
geltes Leben kämpft. Auf einem anderen Fo-
to, ein Stockwerk höher im Alten Rathaus
Gräfelfing, thront der goldglänzende Frie-
densengel über den Dächern der Stadt. Die
beiden Bilder des Gautinger Fotografen Rai-
ner Viertlböck sind Teil der Herbstausstel-
lung des Kunstkreises Gräfelfing, die mit ei-
ner Vernissage an diesem Donnerstag,


  1. November, um 19 Uhr beginnt (Bahnhof-
    straße 6) und die den sinnbildlichen Titel
    „From down to up“ trägt: von unten nach
    oben, aus dem Keller bis hoch zum Friedens-
    engel, aus der Obdachlosigkeit zurück ins
    Leben – all das schwingt im Titel mit, all das
    ist München.
    Die München-Fotografien des internatio-
    nal anerkannten Architekturfotografen Rai-
    ner Viertlböck wurden schon vielfach gese-
    hen: Mit ferngesteuerten Drohnen, aus Heli-
    koptern und von Hebebühnen aus hat er vor
    Jahren die viel beachtete Bilderserie „Der
    neue Blick auf München“ geschaffen. Aus
    der Vogelperspektive rückt der Betrachter
    auf Augenhöhe mit bekannten München-
    Symbolen: dem Friedensengel und der
    Quadriga auf dem Siegestor, er blickt auf
    das funkelnde Winter-Tollwood von oben.
    Er staunt über die bombastischen Häuser-
    fassaden der Maximilianstraße und über
    den so weiß-blauen Himmel über der
    prächtigen Stadt. Es ist München in all
    seinem Glanz. Ein Teil der Bilder sind im
    ersten Stock im Alten Rathaus zu sehen.
    Schon immer hat Viertlböck dazu ein Gegen-


stück gefehlt, das Thema München war
noch nicht abgeschlossen, ihm fehlten die
Innenansichten. Mit der Bilderserie der
Wohnungen von BISS-Verkäufern hat er
jetzt einen Kontrast zur schnieken Stadt ge-
schaffen. Die Aufnahmen sind extra für die
Gräfelfinger Schau entstanden. Der Foto-
graf hat die Wohnungen mit derselben Mul-
ti-Shot-Technik fotografiert, wie er ein Mil-
liarden-Architektur-Bauwerk ablichtet.
Die großformatigen Bilder bestechen in
ihrer Schärfe bis ins letzte Detail. Für
Viertlböck war das eine Frage des Respekts,
ein Schnappschuss hätte den Betrachter
zum oberflächlichen Hinwegschauen verlei-
tet, so ist er aber förmlich gezwungen, ge-
nau hinzuschauen. Es ist dieselbe Technik,
mit der Viertlböck auch schon die Chabolas,
die ärmlichen Behausungen afrikanischer
Emigranten, in Südspanien fotografiert hat.
Nicht nur in der Technik, auch inhalt-
lich knüpfen die Wohnungen der BISS-Ver-
käufer an die Chabolas an. Er arbeite in gro-
ßen Bögen, sagt Viertlböck. Thematisch
sind seine Arbeiten miteinander verfloch-
ten. Sie zeigen stets Glanz und Verwer-
fung, machen Licht- und Schattenseiten
der Welt sichtbar. Er hat Fukushima im
Jahr 2012 fotografiert und zuletzt Konzen-
trationslager der Nazis in Europa. In der
Ausstellung ist es die soziale Spaltung der
Stadt, die er visuell einfängt. Einfache, be-
scheidene Wohnungen, wie er sie zeigt,
sind aus der Nachbarschaft, gerade auch
im gediegenen Würmtal, weitgehend ver-
schwunden. Und mit ihnen die Bewohner.
Im Zuge der Gentrifizierung wurden sie ir-
gendwo ganz an den Rand gedrängt.
Die Ausstellung zeigt die schöne Oberflä-
che von München und die Unterfläche der
Stadt gleichermaßen, sagt Viertlböck, wäh-
rend sein Blick über die eigenen Bilder wan-
dert. „Ich schau’ gerne hin.“ Genau hin,
meint er wohl.

Die Ausstellung ist bis 8. Dezember jeweils frei-
tags, samstags und sonntags von 15 bis 18.30 Uhr
geöffnet. Rahmenprogramm: http://www.kunstkreis-
graefelfing.de.

Gräfelfing–Die Gemeinde Gräfelfing er-
wägt, einen Umweltpreis auszuloben, der
besonders umweltbewusstes Verhalten
von Unternehmen würdigt und fördert.
Anlass für die Erwägung war die Bitte von
drei Gräfelfinger Feinkostläden um einen
finanziellen Zuschuss für ein Pfandsys-
tem. Die drei Unternehmen wollen sich zu-
sammenschließen und „plastikfreie Fein-
kost“ anbieten. Sie wollen dabei auf Mehr-
wegbehältnisse umstellen, um auf Plastik-
schalen beim Abfüllen von Oliven oder Sa-
laten verzichten zu können. Kunden kön-
nen die neuen Behälter in jeweils einem
der drei Läden nach Gebrauch zurückge-
ben. Die Unternehmen kamen auf die Ge-
meinde zu, mit der Bitte um Unterstüt-
zung für die Anschaffung der neuen Be-
hältnisse.
Den Zuschuss mussten die Mitglieder
des Hauptausschusses in der jüngsten Sit-
zung ablehnen. Die finanzielle Förderung
einzelner Unternehmen könne zu einer
Wettbewerbsverzerrung führen, sagte Sa-
bine Strack, zuständig für Wirtschaftsför-
derung bei der Gemeinde. Über einen Um-
weltpreis hingegen, der innovative Ideen
auszeichnet, aber auch Initiativen, die
über die gesetzlichen Anforderungen hin-
ausgehen, könnten Unternehmen eine För-
derung erhalten. Die Idee kam gut an bei
den Mitgliedern des Hauptausschusses.
Kriterien für einen solchen Preis sollen
nun erarbeitet werden. jae

Aubing– Eine der wichtigsten Aufgaben
von Großeltern mag aus Sicht ihrer Enkel
das Erzählen von Märchen sein. Spannen-
der kann es vielleicht nur werden, wenn Er-
zähler und Zuhörer die Geschichten selbst
erfinden. Das SOS-Familien- und Kinderta-
geszentrum an der Wiesentfelser Stra-
ße 68 bietet deshalb am Samstag, 16. No-
vember, von 14 bis 17 Uhr, einen Workshop
zum Erfinden von Geschichten und Mär-
chen an. Unter der Anleitung der Märchen-
und Geschichtenerzählerin Cornelia Hö-
nigschmid erlernen Kinder zwischen fünf
und acht Jahren gemeinsam mit ihren Fa-
milien die Kunst des Erzählens und erfin-
den Märchen. Informationen und die Mög-
lichkeit zur Anmeldung gibt es telefonisch
unter der Nummer 0176/16 80 89 11 oder
per E-Mail an cornelia@hönigschmid.de.
Die Teilnahme ist frei. brju


Von oben blickt
der Friedensengel
über München.
Und unten? Da gibt es
bescheidene Wohnungen
im Keller – ohne
Fenster, oder viel
zu kleine.
Landkreis– DerHaushalt steht, die Kreis-
tagsfraktionen sind sich über die finanziel-
le Ausrichtung des Landkreises München
für 2020 einig: Schon nach zwei Finanzaus-
schusssitzungen ist das Zahlenwerk prak-
tisch festgezurrt; eine Absegnung durch
den Kreisausschuss am 18. November und
durch den Kreistag am 16. Dezember ist
wohl nur noch Formsache. Zumal die Zah-
len seit der ersten Sitzung vor einer Woche
sogar noch besser geworden sind: Die Neu-
kalkulation der Umlagekraft brachte ein
um 530 000 Euro höheres Ergebnis als bei
der Erstberechnung, damit liegt die finan-
zielle Potenz des Landkreises stabil über
1,2 Milliarden Euro. Die Kreisumlage, die
weiterhin bei 48 Prozentpunkten bleibt,
spült über 254 000 Euro zusätzlich in die
Landkreiskassen, nach Abzug der eben-
falls leicht erhöhten Ausgaben für die Be-
zirksumlage bleiben 143 400 Euro übrig,
die dem Vermögenshaushalt zugeführt
werden.
Kurz vor der Finanzausschusssitzung
am Dienstag hatte Landrat Christoph Gö-
bel (CSU) noch ein Schreiben des MVV er-
reicht, in dem jener einen etwas erhöhten
Zuschuss vom Landkreis einfordert. Für
Göbel kein Problem, man könne die aktuel-
len Spielräume nutzen, um diese Zahlun-
gen zu leisten. Letztlich werde dem Vermö-
genshaushalt dann eben ein bisschen weni-
ger als die ursprünglich veranschlagten
37,7 Millionen für künftige Investitionen
zugeschlagen.
Die Reaktionen der finanzpolitischen
Sprecher aus den Fraktionen fiel einhellig
positiv aus: „Ein Haushalt zum Jubeln“,
sagte etwa FDP-Kreisrat Jörg Scholler.
CSU-Politiker Helmut Horst sprach von ei-
ner „komfortablen Situation“, in der sich
der Landkreis befinde. Und Susanna Tau-
sendfreund (Grüne) betonte, die Lage könn-
te sich womöglich sogar noch besser gestal-
ten, wenn die rund 140 Millionen Euro, die
der Landkreis laut Budgetplan für Kredite
zur Verfügung hat, erwartungsgemäß
nicht ausgeschöpft würden. Auch die SPD-
Fraktion stimmte letztlich zu, der Haus-
halt sei „vernünftig“, so Annette Ganssmül-
ler-Maluche. stefan galler


Von Glanz


und Verwerfung


Die Fotografien von Rainer Viertlböck im Gräfelfinger
Rathaus zeigen die soziale Spaltung Münchens

Aktive planen


Stadtteilwoche


Es war einmal


vor langer Zeit ...


Schlichte
Küche – und doch
ein Neuanfang für
einen ehemaligen
Obdachlosen.
Fotograf Rainer
Viertlböck schaut
genau hin und
hinter die Fassaden
der so reichen
Landeshauptstadt.
FOTOS: RAINER VIERTLBÖCK,
FLORIAN PELJAK

WESTEN UND WÜRMTAL


Für das Klima,


für die Meere


Die Gemeinde Gräfelfing will
einen Umweltpreis ausloben

„Ein Haushalt


zum Jubeln“


Fraktionen sind sich über den Etat
des Landkreises für 2020 einig

DEFGH Nr. 263, Donnerstag, 14. November 2019 (^) STADTVIERTEL PGS R11
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Stefan Rihacek
Tel. 0 89/21 83 - 87 86 • [email protected]
Zweibrückenstraße 5 - 7 • 80331 München
Wichtiger Winterschutz
Hände und Haut reagieren auf fehlende Pflege besonders in der kalten Jahreszeit sehr empfindlich
K
aum ein Hautbereich unseres Körpers
wird so beansprucht wie die Hän-
de. Sie sind immer in Aktion,
ob im Beruf, im Haushalt oder
bei der Gartenarbeit. Da-
bei sind sie fast ständig
Umwelteinflüssen wie
trockener Luft, Wasser,
Schmutz, Kälte oder
Sonne ausgesetzt. Schon
das tägliche Händewa-
schen entzieht der Haut
Feuchtigkeit und schüt-
zendes Fett. Die Hände sind
zudem größtenteils etwas
dünnhäutig: Die Haut des Hand-
rückens ist fast ebenso dünn wie die
des Gesichts. Sie besitzt nur wenige Talg-
drüsen, kaum Fettgewebe in der Unterhaut,
ist sehr empfindlich und altert rasch.
Den unbehaarten Handinnenflächen,
fehlen die zur Hautfettung und Feuch-
tigkeitsbindung notwendigen Talgdrüsen
ganz. Die Hände sind daher weniger gut vor
Entfettung und Feuchteverlust geschützt
als andere Hautpartien und trocknen unter
Belastung sehr schnell aus. Zwar ist die
Dichte der Schweißdrüsen in den Handin-
nenflächen größer als in anderen Berei-
chen der Haut, doch es mangelt hier an
natürlichen Feuchthaltefaktoren (Natural
Moisturizing Factors, NMF), also Stoffen,
die das Wasser in der Haut binden. Die
Handrücken müssen zudem mit einem
Defizit an schützenden Lipiden zurecht-
kommen. Weil das Talgdrüsensekret fehlt,
fehlen im Säureschutzmantel der Hände
außerdem wesentlicheSubstanzen, die den
pH-Wert stabilisieren, die Hautoberfläche
fetten und die Hautfeuchte binden. Darauf
weist haut.de hin.
Hinzu kommt, dass keine Haut
wie die andere ist. So individu-
ell wie die Menschen selbst
ist auch ihre Hautbeschaf-
fenheit. Das gilt auch für
die Hände und reicht bei-
spielsweise von trocken
bis fettig und von recht
robust bis sehr emp-
findlich. Hinzu kommen
individuell unterschied-
liche Belastungen. Auch
bestimmte Erkrankungen wie
Neurodermitis, Schuppenflechte
oder Diabetes haben starken Einfluss
auf den Zustand der Haut. Jeder Haut- und
Handtyp braucht daher zur Reinigung und
Regeneration eine auf die individuellen Be-
dürfnisse und den aktuellen Hautzustand
abgestimmte Pflege. Schädigungen durch
äußere Einflüsse oder falsche Behandlung
können so verhindert, oder zumindest mi-
nimiert werden.
Weil die schützende Haut sehr dünn ist, brau-
chen Hände besonders reichhaltige Pflege.
Foto: Fotolia
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