Süddeutsche Zeitung - 07.11.2019

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Die tiefen Teller sind lila, aus hartem Plas-
tik, undsie sollen die Stadt ein Stück ökolo-
gischer machen. Als erster Stand auf dem
Viktualienmarkt und zumindest einer der
ersten gastronomischen Betriebe Mün-
chens bietet die dortige Suppenküche ge-
gen Pfand ein Geschirr an, in dem man
Speisen nach Hause oder auch zur Mittags-
pause in die Arbeit mitnehmen kann. Wie
bei Kaffeebechern schon länger üblich soll
auf diese Weise der Müll aus Einwegverpa-
ckungen reduziert werden. Suppenküchen-
Chef Manfred Kneifel ist mit dem Start
sehr zufrieden. Etwa 100 Gäste am Tag neh-
men Suppen mit, jeder fünfte nutze bereits
das neue Mehrweg-Angebot, sagte er bei
der Präsentation des Geschirrs in seinem
Betrieb. Zehn Euro Pfand müssen Kunden
hinterlegen, dafür können sie die Teller
„auch schmutzig zurückbringen“.

Die für den Viktualienmarkt zuständige
Kommunalreferentin Kristina Frank freut
sich über das Angebot. „Damit können wir
Vorreiter sein.“ Das Vermeiden von Müll
passe bestens zu einem Markt, in dem vie-
le heimische Produkte verkauft werden.
Nun gelte es, „so schnell als möglich so vie-
le Restaurants wie möglich“ zum Mitma-
chen zu animieren. „Dann wird es erst wirk-
lich gut funktionieren.“ Als ebenfalls für
die Müllentsorgung zuständige Referentin
hat sie Zahlen dabei, die bewusst machen
sollen, wie dringend ein solches Pfand-Ge-
schirr benötigt wird. Die Münchner produ-

zieren laut Frank so viel Müll, dass man da-
mit in einer Stunde die Bavaria füllen kön-
ne, an einem Tag das Siegestor und in einer
Woche einen Turm der Frauenkirche.
Auch wenn das Angebot von Mehrweg-
tellern zum Mitnehmen deshalb sehr nahe-
liegend klingt, einfach gestaltete es sich
für den Gastronom Kneifel nicht. Denn im
Gegensatz zu Bechern gibt es kaum Pfand-
geschirr, das den hohen Anforderungen ge-
rade durch heiße Suppe gewachsen ist.
Schließlich fand sich ein Unternehmer aus
der Schweiz. Das Material müsse sehr sta-

bil sein, die Teller sollten eineinhalb Jahre
im Umlauf sein, sagte Thorben Bechtolt,
Geschäftsführer der Firma Recircle in
Deutschland. 15 bis 17 Mal müsse das Ge-
schirr mindestens genutzt werden, um ei-
ne bessere Ökobilanz als die Einwegkon-
kurrenz vorweisen zu können. Besonders
knifflig ist die dichte Verpackung durch ei-
nen Plastikdeckel, damit die Suppe in der
Tasche oder im Rucksack nicht ausläuft.
Beim Vorführen zumindest ließ sich der ge-
schlossene Suppenteller trocken auf den
Kopf stellen. heiner effern

Ausrufung der Weimarer Republik 1918
und Hitlerputsch1923, Pogromnacht 1938
und Mauerfall 1989. Spätestens seit jenem
letzten Ereignis ist oft die Rede vom 9. No-
vember als dem „Schicksalstag“ der Deut-
schen. Doch auch wenn man keine höhe-
ren Mächte bemüht, zeigen die Tage um
den 9.November wie in einem Brennglas
entscheidende Wendepunkte deutscher
Geschichte im 20. Jahrhundert. In Mün-
chen wird in mehreren öffentlichen Veran-
staltungen an diese Ereignisse erinnert.
Am 8. November vor 80 Jahren versuch-
te der SchreinerGeorg Elser, mit einer
Bombe im Bürgerbräukeller Adolf Hitler
zu töten, um den Krieg zu stoppen. Das At-
tentat schlug fehl, Hitler hatte den Saal un-
geplant früh verlassen, der Widerstands-
kämpfer wurde gefasst und im April 1945
im Konzentrationslager Dachau ermordet.
Die Stadt und das NS-Dokumentationszen-
trum erinnern am Donnerstag (19.30 Uhr,
Alter Rathaussaal, Eintritt frei) mit einer
Podiumsdiskussion an Elser. Der Histori-
ker und Autor Sascha Lange, die Leiterin
des Zentrums für Antisemitismusfor-
schung Stefanie Schüler-Springorum und
der US-amerikanische Historiker Alan E.
Steinweis diskutieren. Ein dokumentari-
sches Puppenspiel behandelt am Freitag
(20 Uhr, Stadtmuseum, Kartenvorver-
kauf) die Rolle, die Elser für Historiker und
diverse politische Strömungen eingenom-
men hat. Ebenfalls am Freitag (19 Uhr, Aula
des Wilhelmsgymnasiums) lädt Hella
Schlumberger von der Elser-Initiative zu
einer literarisch-politischen Collage ein.
Oberbürgermeister Dieter Reiter, die
Münchner Ehrenbürgerin und Präsidentin
der Israelitischen Kultusgemeinde Charlot-


te Knobloch und der Publizist Michel Fried-
mann sprechen beim Gedenkakt zum
81.Jahrestag derPogromnachtam Sams-
tag (19.30 Uhr, Alter Rathaussaal, Teilnah-
me ohne Voranmeldung möglich). Am
Sonntag (11.30 bis 14.30 Uhr am Gedenk-
stein der ehemaligen Hauptsynagoge in
der Herzog-Max-Straße hinter dem Künst-
lerhaus) verlesen prominente Münchner
und Vertreter gesellschaftlicher Institutio-
nen Kurzbiografien jüdischer Bürgerinnen
und Bürger, die vor und während der NS-
Zeit für demokratische Werte einstanden,
die den Grundwerten der republikani-
schen Verfassung treu blieben und Wider-
stand leisteten. Diese Münchner fielen der
Verfolgung durch die Nationalsozialisten
zum Opfer; nur wenige überlebten. Weite-
re Lesungen finden in mehreren Stadtvier-
teln statt (www.gedenken9nov38.de).
Eine Plakatausstellung auf zwei Litfaß-
säulen am Odeonsplatz illustriert noch bis
zum Montag das gesellschaftliche Klima
im München der frühen Zwanzigerjahre,
das von wachsendem Antisemitismus bis
hinein in die Mitte der Gesellschaft ge-
prägt war und so erste staatliche Unterdrü-
ckungsmaßnahmen gegen Juden in Bay-
ern und denHitlerputschvom 9. Novem-
ber 1923 ermöglichte.
Eine weitere Plakatausstellung erinnert
im Foyer des Landratsamts (Mariahilfplatz
17, ebenfalls bis Montag, nur werktags, Ein-
tritt frei) an denMauerfallvor 30 Jahren.
Einen Abend mit berührenden Werken zeit-
genössischer Komponisten in der Em-
mauskirche Harlaching (Samstag, 19 Uhr,
Kartenvorverkauf) widmet der Münchner
Konzertchor den Opfern an der innerdeut-
schen Grenze. martin bernstein

Faulende Nasen, vernarbte Brüste, entzün-
dete Narben – ein Münchner Schönheits-
chirurg soll zahlreiche Patientinnen übel
zugerichtet haben. Selbst nachdem das Re-
ferat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in
der Praxis in der Innenstadt erhebliche Hy-
gienemängel monierte, operierte der
40-Jährige offenbar noch weiter.
Die Staatsanwaltschaft München I be-
stätigte am Mittwoch, dass gegen den
Münchner Arzt wegen gefährlicher Körper-
verletzung ermittelt wird. Auch Drogen-
missbrauch stehe als Vorwurf im Raum. Et-
wa 30 Geschädigte werfen dem Mediziner
vor, durch seine Eingriffe geschädigt oder
gar entstellt worden zu sein.
Nachdem sich mehrere Patientinnen
über den Arzt beschwert hatten, habe das
RGU vor einigen Wochen die Praxis inspi-
ziert und dabei „gravierende Hygienemän-
gel und Mängel in der Patientensicherheit
festgestellt“ teilte eine Sprecherin mit. Au-
ßerdem seien Verstöße gegen das Betäu-
bungsmittelgesetzes festgestellt worden.
Die Aufsichtsbehörde versiegelte darauf-
hin den Operationsraum und weitere Räu-
me der Praxis. Diese Siegel seien regelmä-
ßig überprüft worden, hieß es aus dem
RGU. Außerdem seien bei dem Vorgehen
auch die Regierung von Oberbayern, die
Staatsanwaltschaft und die Kriminalpoli-
zei eingebunden gewesen. Doch offenbar
hat das den Schönheitschirurgen nicht da-
von abgehalten, weiter zu machen: Bei ei-
ner Begehung der Praxis in der vergange-
nen Woche mussten die Prüfer feststellen,
dass die angebrachten Siegel gebrochen
wurden. Auch weitere Auflagen seien nicht
eingehalten worden, teilte das RGU mit.
Einige Betroffene sind durch den Ärzte-
pfusch regelrecht traumatisiert. Nach ei-
ner Nasenkorrektur im September habe
der Arzt eingeräumt, dass die Operation
nicht so verlaufen sei, wie geplant, berich-
tet der Mann einer Betroffenen im Ge-
spräch mit derSüddeutschen Zeitung. Bei
dem anschließenden Versuch, Fehler zu
korrigieren, sei alles nur noch schlimmer
geworden: „Die Nasenlöcher sind ungleich
verheilt, es wurde auch an der Lippe etwas
gemacht, was nicht vereinbart war“. Seit-
dem leide seine Frau auch psychisch sehr
unter den Folgen des verpfuschten Ein-
griffs. Vor zwei Wochen entschloss sich das
Paar schließlich, den Arzt anzuzeigen. In-
zwischen stehen sie auch mit andern Op-
fern in Kontakt. Ursprünglich hatten sie
sich aufgrund positiver Bewertungen im
Internet für die Münchner Praxis entschie-
den. julian hans

In Malawi saß Paola Gianturco im wohltem-
perierten Hotelrestaurant, während drau-
ßen auf dem Gehsteig minderjährige Mäd-
chen, um satt zu werden, ihre Körper an
Männer verkauften. „Noch nie war mir die
Kluft zwischen Reich und Arm so bewusst
geworden wie beim Abendessen an diesem
eleganten Ort“, erzählt die Fotografin, die
anlässlich ihrer Ausstellung nach Mün-
chen gekommen ist. Für ihr Projekt „Won-
der Girls“ hat die Amerikanerin weltweit
junge Heldinnen besucht. In Malawi fand
sie Memory Banda: eine junge Frau, die
schon als 13-Jährige gegen die grausamen
Traditionen in ihrem Land rebelliert hatte.
Gemeinsam mit anderen kämpfte sie ge-
gen Sex mit Minderjährigen und Zwangs-
ehen – mit dem Erfolg, dass Kinderehen in
Malawi heute verboten sind.
„Wonder Girls – Mädchen, die die Welt
verändern“ lautet der Titel der Ausstellung
in der Eingangshalle der Technischen Uni-
versität München. Die Bilder und Texte
stammen aus dem gleichnamigen Buch,
für das Paola Gianturco gemeinsam mit ih-
rer damals elfjährigen Enkelin mehr als 90
Mädchen aus 14 Nationen interviewt und
fotografiert hat. Die Aktivistinnen engagie-
ren sich für Umwelt und Bildung, sie kämp-
fen gegen Gewalt, Missbrauch und Krieg.
Zum Beispiel Nida Begum in Hydera-
bad, Indien: Auf was bist du stolz?, hatte
die Amerikanerin sie beim ersten Treffen
gefragt. Da erzählte die 15-Jährige, wie sie
als Undercovergirl mit versteckter Kamera
einen Sexhandelsring auffliegen ließ. Die
Menschenhändler kamen ins Gefängnis.

Erfolgreich waren auch die Mädchen aus
Bali mit ihrer Aktion „Bye, bye, Plastic
Bags“: Sie wollten nicht länger zusehen,
wie Plastiktüten Straßen, Felder, Flüsse
und das Meer verschmutzen und Tiere dar-
an sterben. Um ein Treffen mit dem Gou-
verneur zu erzwingen, traten sie in Hunger-
streik – und der Politiker unterschrieb ein
Gesetz zur Eindämmung des Mülls.
Verlegerin Elisabeth Sandmann hat die
deutsche Ausgabe des Buches mit einem
Gespräch zwischen der Schauspielerin Sen-
ta Berger und Sandy Alqas Botros, die mit
ihren Eltern aus dem Irak nach Deutsch-
land geflüchtet war und jetzt Botschafterin
für das Hilfswerk Plan International ist,
eingeleitet. „Diese Mädchen sind Vorbilder
für die ganze Welt“, sagt Paola Gianturco
mit ihrer warmen Stimme. 80 Jahre alt ist
sie gerade geworden, doch ihr Enthusias-
mus ist ungebrochen. In diesem Jahr war
sie schon in zehn Ländern, teilweise beglei-
tet von ihrer zweiten Enkelin. Die Fotogra-
fin verzichtet bei ihren Büchern auf Hono-
rar, sie steckt die Einnahmen in die Hilfs-
projekte. Sie verfügt über ein weltweites
Netzwerk von NGOs, und auch die Mäd-
chen untereinander haben sich dank ihrer
Bücher über den ganzen Globus vernetzt.
„Ich glaube, dass ich die Zukunft verän-
dern kann, deshalb fange ich jetzt damit
an“ – das Motto stammt von Aisha, zehn
Jahre alt, aus Uganda. martina scherf

Ausstellung „Wonder Girls“ noch bis Fr., 8. Nov.,
10-18 Uhr, Technische Universität, Arcisstr. 21; Fi-
nissage amFreitag um 13 Uhr mit Paola Gianturco

Das Rugby-Turnier „Oktoberfest 7s“ wird
auchin den kommenden drei Jahren im
Olympiastadion stattfinden. Das sicherte
der Sportausschuss des Stadtrats am Mitt-
woch zu. Das Turnier, das erstmals 2017 im
Olympiastadion ausgetragen wurde und
dessen zweite Auflage heuer bereits 27000
Besucherinnen und Besucher anlockte,
wird 2020, 2021 und 2022 mit jeweils
200000 Euro bezuschusst. „Rugby hat in
München eine Heimat gefunden“, sagt
SPD-Stadträtin Kathrin Abele, deren Frak-
tion sich für den Zuschuss eingesetzt hat-
te. Die „Oktoberfest 7s“ passten sehr gut
ins Olympiastadion, die Variante, in der sie-
ben statt 15 Spieler auf dem Platz stünden,
habe bereits viele Fans gefunden. mest

von heiner effern

D


ie Stadt dürfte in den kommenden
fünf Jahren zum Lieblings-Gastge-
ber des Europäischen Fußballver-
bands (Uefa) avancieren. Nach aktuellem
Stand wird sie mehr als 40 Millionen Euro
dafür bezahlen, dass in der Fröttmaninger
Arena vier Spiele der Europameisterschaft
2020 ausgetragen werden, das Champions-
League-Finale 2022 und auch einige Spiele
der Europameisterschaft 2024. Der Sport-
ausschuss im Stadtrat trieb mit Beschlüs-
sen am Dienstag alle drei Großereignisse
weiter voran. Doch wie schon bei vorherge-
henden Debatten wurde klar, dass die Lie-
be zumindest aus Sicht der Opposition zu-
nehmend einseitig sein dürfte.
Denn für die Austragung der Uefa-Wett-
bewerbe unterschreibt die Stadt Verträge,
die sie eigentlich nicht will. Und sie wird
für die Erfüllung mehr Geld ausgeben als
sie eigentlich wollte. Darin stimmen alle
Fraktionen überein. Während SPD und
CSU jedoch finden, dass drei Mal Fußball-
spaß den Ärger und die 40 Millionen wert
sind, kommt mittlerweile herbe Kritik aus
der Opposition. Die Uefa fordere „Sachen,
mit denen wir wirklich nicht leben kön-
nen“, sagte Grünen-Stadträtin Jutta Kol-
ler. Als Beispiel nannte sie für die Europa-
meisterschaft 2020 die 1,4 Millionen Euro,


mit denen die Stadt den Besuchern, freiwil-
ligen Helfern und Funktionären die Gratis-
anfahrt zu den Spielen mit dem öffentli-
chen Nahverkehr bezahlen soll. Oder die
knappe Million für die Anschaffung neuer

Poller für die Terrorabwehr, obwohl die
Stadt gerade eben solche gekauft habe. Da-
für habe die Uefa im Gegenzug beschlos-
sen, dass sie sich mit einer nachhaltigen
Europameisterschaft erst 2024 beschäfti-

gen will. Alle Posten aus dem Konzept
2020 wurden gestrichen. Trotz ihrer her-
ben Kritik überwanden sich die Grünen
und stimmten der Planung für die Euro
2020 zu. Den allerersten Grundsatzbe-
schluss hatten sie mitgetragen und woll-
ten nun nicht als unverlässlich dastehen.
Das Champions-League-Finale 2022 und
die Europameisterschaft 2024 lehnten sie
aber ab. „Wir werden ab jetzt nicht mehr zu-
stimmen“, kündigte Koller für kommende
Beschlüsse zu Uefa-Veranstaltungen an.

Es werden noch einige nötig sein, bis al-
le Details geklärt sind. In München werden
bei dem über zwölf europäische Städte ver-
streuten Turnier im Jahr 2020 drei Grup-
penspiele und ein Viertelfinale ausgetra-
gen (am 16., 20. und 24. Juni sowie am 3. Ju-
li). Insgesamt sind dafür 15,6 Millionen Eu-
ro veranschlagt. Den größten Brocken da-
bei machen mit 6,9 Millionen Euro die Si-
cherheitsvorkehrungen aus. Dass erst acht
Monate vor dem Turnier Klarheit über die
Anforderungen herrscht, findet auch das
Sportreferat verwunderlich. Dies sei auf
die schwierige Austragung in zwölf Städ-

ten auf dem ganzen Kontinent zurückzu-
führen, vieles habe wohl mehrmals und bi-
lateral verhandelt werden müssen, heißt
es in der Beschlussvorlage. „Die Schwan-
kungsbreite der daraus entstehenden Kos-
ten lag deshalb sogar ein Jahr vor dem Tur-
nier (und damit ungewöhnlich spät) noch
bei mehreren Millionen Euro.“
Das Champions-League Finale wird
2022 später an einem Samstag in der Are-
na in Fröttmaning stattfinden. Die Stadt
wird dafür Kosten von etwa 8,5 Millionen
Euro tragen müssen. Im Jahr 2024 wird
dann der Deutsche Fußballbund (DFB) die
gesamte Europameisterschaft ausrichten.
München soll und wird wohl auch ein wich-
tiger Austragungsstandort werden. Ersten
Schätzungen zufolge muss die Stadt mit ei-
nem Aufwand um die 17 Millionen Euro
rechnen.
„Wir haben auch unsere Schwierigkei-
ten mit der Uefa“, räumte SPD-Fraktions-
chefin Verena Dietl ein. Doch die Stadtrats-
mehrheit habe trotzdem immer hinter der
Ausrichtung der Sportveranstaltungen ge-
standen, da die Vorteile überwiegen wür-
den. „Natürlich ist es mit Kosten verbun-
den, wenn wir so ein Event nach München
holen.“ Sportreferentin Beatrix Zurek er-
gänzte, dass die Stadt sehr wohl die Euro
2020 für sich nachhaltig organisieren kön-
ne. Dazu brauche sie die Uefa nicht.

Ökologisches aus Plastiktellern


Als ersterStand auf dem Viktualienmarkt bietet die Suppenküche ein Pfandsystem


Nicht nur der FC Bayern füllt die Arena in Fröttmaning, auch zu Spielen der deut-
schen Nationalmannschaft wie gegen Italien strömen die Fans. FOTO: FLORIAN PELJAK

Junge Heldinnen


Paola Gianturco fotografiert Mädchen, die die Welt verändern


Annina Colditz hat ihre Suppenküche auf Mehrwegsystem umgestellt. Für zehn Eu-
ro Pfand bekommt man eine Schale für die Mahlzeit. FOTO: CATHERINA HESS

Wendepunkte


Zum 9. November finden mehrere Gedenkveranstaltungen statt


Schwere Vorwürfe gegen


Schönheitschirurgen


Weitere Rugby-Turniere


im Olympiastadion


Drei Mal Fußball-Spaß für 40 Millionen Euro


Europameisterschaft, Champions-League-Finale und nochmal Europameisterschaft: Der Sportausschuss der Stadt zahlt viel für die Turniere
in der Fröttmaninger Arena. Die Grünen kritisieren, die Uefa fordere „Sachen, mit denen wir wirklich nicht leben können“

In zwölf europäischen Städten
wird die EM 2020 ausgetragen,
das macht es kompliziert

„Diese Mädchen können Vorbilder für uns alle sein“, sagt Fotografin Paola Gianturco in der Ausstellung ihrer „Wonder Girls“. FOTO: CATHERINA HESS


Das Geschirr muss mindestens
15 bis 17 Mal benutzt werden –
eine Herausforderung

DEFGH Nr. 257, Donnerstag, 7. November 2019 (^) MÜNCHEN R3

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