Frankfurter Allgemeine Zeitung - 07.11.2019

(Greg DeLong) #1
G

esundheitsdaten sind sensi-
bel, so sensibel, dass an die-
sem Donnerstag der Bundes-
tag mit ihrer Weitergabe nach dem
Digitale-Versorgung-Gesetz befasst
sein wird (F.A.Z. vom 5. November).
Vielleicht sind wir Deutschen mit un-
seren Gesundheitsdaten auch beson-
ders sensibel. In England zumindest
hat das Gesundheitsministerium An-
fang Juli die Zusammenarbeit des
staatlichen Gesundheitssystems NHS
mit Amazon Echo bekanntgegeben,
jener als „Alexa“ bekannten Wanze
aus dem Hause Amazon, über die
ihre Nutzer per Spracherkennung In-
formation und Unterhaltung abrufen
und ihr smartes Haus steuern kön-
nen. Wer Alexa dort nach Grippe-
Symptomen oder der Behandlung
von Migräne fragt, bekommt Antwor-
ten vom NHS — und Amazon be-
kommt die Daten dieses Informati-
onsabrufs. Dass Alexa künftig nicht
nur antworten soll, wenn es gefragt
wird, hat der leitende Forscher von
Amazon Echo, Rohit Prasad, dem
MIT-Magazin „Technology Review“
erläutert: Jetzt wird mitgedacht.
Wenn ein Nutzer über Alexa Kinokar-
ten bestellt, könnte das Gerät ein Re-
staurant für das Dinner danach vor-
schlagen — nebst Zeit, für die der
Tisch der Filmlänge, der Entfernung
zwischen Kino und Lokal und der Ver-
kehrslage gemäß gebucht werden
müsste. Wer im Wohnzimmer darum
bittet, im Falle einer Flugverspätung
informiert zu werden, kann künftig
auch dann den gewünschten Hinweis
bekommen, wenn er bereits im Auto
auf dem Weg zum Flughafen ist: Das
System würde seine Stimme im Auto
wiedererkennen und wissen, dass die
Information für ihn bestimmt ist. Ale-
xa ist nicht nur über Computer,
Smartphones oder diverse Lautspre-
cher mit Mikrofonen verfügbar, son-
dern auch über kabellose Ohrhörer
und Fingerringe. Damit ihre Nutzer
überall auf Alexa zugreifen können.
Und damit Alexa überall auf sie zu-
greifen kann. Selbstverständlich versi-
chert Rohit Prasad, wie sehr Amazon
auf die Privatsphäre bei Alexa achte.
Wer will, soll seine Daten regelmäßig
automatisch löschen lassen können.
Datenschützer beklagen indes, dass
Alexa-Nutzer die Datenfreigabe aktiv
verhindern müssen, statt dass grund-
sätzlich ihre Zustimmung gefragt
wäre. In diesem Monat hat Amazon
übrigens begonnen, auch in Deutsch-
land die Stimme von Alexa leicht zu
verändern. Weicher und natürlicher
soll sie jetzt klingen. Damit auch hier-
zulande das Vertrauen in sie und das
dahinter verborgene System wächst,
für das sie spricht. Wir sind ja so sen-
sibel.

Weiche Stimme


Von Fridtjof Küchemann


W

ie schrecklich schön, wenn
das Furchtbare noch grauen-
voller und deshalb umso
entsetzlicher lustig wird:
Deutschlands bösartigste, schwarzhumo-
rigste Politsatiren-Serie „Hindafing“ geht
als Koproduktion des Bayerischen Rund-
funks mit Arte in die zweite Runde und
schraubt sich nicht nur politisch in neue
Höhen – also Tiefen. Bayerns korruptes-
ter Bürgermeister Alfons Zischl, in des-
sen Rolle Maximilian Brückner wieder
eine bemerkenswerte Schmerzfreiheit an
den Tag legt, ist in den Landtag eingezo-
gen, als Ersatzabgeordneter für einen Kin-
derschänder.
Eine Verbesserung, möchte man mei-
nen, hat doch Zischl vergleichsweise men-
schenfreundliche, nachgerade kleinkrimi-
nelle Ambitionen: ein Naturschutzgebiet
zubetonieren, damit sein Spezi, der auf
die Eroberung des chinesischen Leber-
wurstmarkts zielende Gammelfleisch-
Großmetzger Sepp Goldhammer (Andre-
as Giebel) eine Fabrik bauen kann.
Dumm nur für diesen, dass Zischl anti-
chambrierend rasch andere Pläne fasst.
Weil die Ministerpräsidentin ihre Ge-
folgschaft zeitgemäß im Internet sam-
melt, will Zischl einen vermeintlichen
„hidden champion“ der Tech-Branche
aus seinem Wahlkreis vor dem Konkurs

retten und so seine Chancen auf den Pos-
ten des Staatssekretärs erhöhen. Als Ge-
nie der Ahnungslosigkeit landet Zischl
freilich bei einem maroden Rüstungsun-
ternehmen, das Schrottwaffen an die Bun-
deswehr für den Afghanistan-Einsatz ver-
kauft hat – und damit im politischen Aus.
Bis ein Attentat auf die Landesmutter
während einer Treibjagd den Ruf nach
mehr innerer Sicherheit laut werden lässt.
Neue Waffen für die Polizei sollen her.
Zischl könnte dick ins Geschäft einstei-
gen und der Metzger mit seiner neu entwi-
ckelten Schwäche für Kanonenfutter
ebenso. Aber Zischl hat schon so viel fri-
schen Dreck am Stecken, dass er sein eige-
nes Grab schaufelt, in das paradoxerwei-
se aber all jene zu stürzen drohen, die
ihm zu nahe kommen. Zum Beispiel seine
schwangere, an Arglosigkeit nicht zu über-
bietende Frau Marie (Katrin Röver).
Was Boris Kunz als Drehbuchautor
und Regisseur gemeinsam mit den ande-
ren Autoren Niklas Hoffmann und Rafael
Parente alles in sechs mal eine Dreiviertel-
stunde packt, ist atemberaubend. Wie in
dem Wahn, der Zischl als Flugpilze fut-
ternden Prostatakrebs-Simulanten auf Al-
ternativmedizin-Trip in der Schwitzhütte
erfasst, fließen bundesrepublikanische
Albträume in eins und kochen hoch zu ei-
nem toxisch-köstlichen Gebräu: Angst
vor Migranten, einem außer Kontrolle ge-
ratenen Wohnungsmarkt, alte und neue
Radikale aller Couleur; zerrüttete Famili-
en, Sauferei und Drogen; unfähige Politi-
ker, parlamentarische Turbofeministin-
nen und gottlose Pfaffen, die sich den Per-
vertierungen der Macht auch sexuell hin-
geben, und eine mit krimineller Energie
vorangetriebene Globalisierung. Nur der
Klimawandel fehlt, was für einen blinden
Fleck in diesem Hohlspiegel unserer Ge-
sellschaft sorgt. Aber auch ohne Umwelt-
apokalypse geht es im Irrenhaus schon ge-
nug drunter und drüber.
Die Flüchtlingskrise der ersten Staffel
ist längst auf ganz eigene Weise überstan-
den. Bei Goldhammers sind Migranten
für spezielle Dienstleistungen inklusive

Befriedigung der unstillbaren Bedürfnisse
der Dame des Hauses (Petra Berndt) zu-
ständig und werden nebenbei als Demons-
tranten in Stellung gebracht. Der verlore-
ne Sohn, vollbärtig zurück von wer weiß
woher – also Afghanistan –, taucht als mut-
maßlich islamistischer Schläfer bei der
Bundeswehr unter – und trifft auf Kamera-
den, die die erste Strophe des Deutschland-
lieds schmettern und den Umsturz planen.
Bei Zischl zieht die Schwiegermutter mit
RAF-Vergangenheit ein, und welche Haut-
farbe sein Kind haben wird, ist nicht ausge-
macht. Der ehemalige Pfarrer von Hinda-
fing sucht den Tod seines Geliebten, des
Migranten Amadou, aufzuklären. Die
Spur, die er mit seinen anderen Liebschaf-
ten, einem Lokaljournalisten und einem
Monsignore aus dem Vatikan, verfolgt,
führt zu Zischl. Dabei will der doch Waf-
fengeschäfte über den Heiligen Stuhl abwi-
ckeln. Da ist es ein Glück, dass die ukraini-
schen Waffennarren die falsche Panzer-
faust erwischen und Linksradikale keine
Bomben entschärfen.
Für zarte Seelen ist das nicht. Zu von
Blasmusikern gnadenlos intoniertem
Jazz setzt Zischl sein Fähnchen immer
neu in den Wind, ein Betrüger, Lügner
und Verbrecher unter anderen, von Tim
Kuhns Kamera aus nächster Nähe ver-
folgt. Daran, wie bei ihm und seinesglei-

chen Tote verschwinden, hätte Wilhelm
Busch seine Freude, mehr noch als Quen-
tin Tarantino oder die Coen-Brüder. Die
Eigenwilligkeit, die „Hindafing“ abseits
dessen zu eigen ist, was die Serie mit Vor-
bildern wie „Fargo“ und „Breaking Bad“
verbindet, ist ihre besondere Qualität.
Nicht immer sprühen Funken, wenn
hier grobe Keile grobe Klötze spalten.
Doch in der Summe ist diese Satire eine
Wucht, gespielt mit vollem Einsatz, vor al-
lem von Brückner, der für seinen Auftritt
in der ersten Staffel den Bayerischen und
den Österreichischen Fernsehpreis erhal-
ten hat. Er brüllt und jault, rauft sich die
Haare, lässt sie sich abrasieren, macht Hun-
deaugen und sich selbst zum Affen, lässt
einzelne Muskeln in seinem Gesicht zu-
cken und leibt und lebt so als Prachtexem-
plar der depperten Verdorbenheit. Da ist
es geradezu anrührender, mit welcher
Stoik Katrin Röver als Marie Zischl die ein-
zige Figur gibt, die man fast ernst nehmen
könnte, weil sie alles ernst nimmt, und Jo-
hanna Bittenbinder die treudoof-herzens-
gute Sekretärin. Kündigen? Käme für sie
nie in Frage. Warum auch? Zischls Auf-
stieg könnte weitergehen, vielleicht in Ber-
lin oder Brüssel. Solche Typen haben über-
all eine Zukunft. URSULA SCHEER

Hindafing ,heute um 20.15 Uhr auf Arte


Bekommt er den Segen für seine kriminellen Waffenschiebereien? Politiker Alfons Zischl (Maximilian Brückner) beim Pontifex Maximus (Wulf Schmid Noerr) Foto BR/Arte


Die Polizei ist an ihrem fünften Aktionstag
bundesweit gegen strafbare Hassposts im
Internet vorgegangen. In Nordrhein-Westfa-
len sowie in Bayern, Baden-Württemberg,
Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen,
Saarland und Sachsen seien insgesamt ein-
undzwanzig polizeiliche Maßnahmen wie
Wohnungsdurchsuchungen und Verneh-
mungen durchgeführt worden. Das teilten
das Bundeskriminalamt (BKA) und die Me-
dienanstalt NRW am Mittwoch mit. Bedro-
hungen, Nötigungen oder Volksverhetzung
im Netz seien keine Kavaliersdelikte, son-
dern ein Straftatbestand, der mit bis zu fünf
Jahren Haft geahndet werden kann. Ob-
wohl die Fallzahlen von sogenannter Hass-
kriminalität im Internet zuletzt leicht zu-
rückgegangen seien – von 2458 im Jahr
2017 auf 1962 Fälle im Jahr 2018 –, sei dies
kein Grund zur Entwarnung, sagt das BKA.
Viele strafrechtlich relevante Posts würden
nicht angezeigt oder gelangten den Behör-
den nicht zur Kenntnis, da sie in geschlosse-
nen Foren geäußert würden. Grundlage der
Maßnahmen sind nach Angaben der Me-
dienanstalt NRW unter anderem die im Pro-
jekt „Verfolgen statt nur Löschen“ eingegan-
genen Anzeigen. dpa/F.A.Z.

Braucht der Papst Panzerfäuste?

Über einen der jüngsten „Gags“ der
ZDF-Satiresendung „heute-show“ kann
die Heilbronner Polizei nicht lachen. Sie
prüft nach eigenen Angaben rechtliche
Schritte gegen den Fernsehsender. Die-
ser hatte am Freitagabend einen Satirebe-
richt über die Legalisierung von Canna-
bis mit einer Fotomontage eines Heil-
bronner Polizeisprechers beim Anzün-
den eines Joints gezeigt. Auch der Poli-
zist erwäge persönlich rechtliche Schrit-
te, bestätigte die Polizei. Die „Heilbron-
ner Stimme“ zitierte den betreffenden Po-
lizeisprecher mit den Worten, er sei von
der Verwendung der Fotomontage in der
„heute-show“ total überrascht gewesen.
Das ZDF habe sich nicht erkundigt oder
um Erlaubnis zur Verwendung des Fotos
für diesen Zweck gebeten. Nach Angaben
des ZDF diente das Bild in der satirisch
überspitzten Fotomontage lediglich als
Symbolfoto. „Es wurde einer Fotodaten-
bank entnommen“, teilte der Sender auf
Anfrage in Mainz mit und fügte hinzu, es
sei in dem Beitrag nicht darum gegan-
gen, „die Arbeit der Polizei oder sogar
eine bestimmte Person herabzuwürdi-
gen“. dpa/F.A.Z.

MOSKAU. Das Moskauer Hotel
„Ukraina“, ein Koloss in Stalins Zu-
ckerbäckerstil mit angeschlossenem
Luxuswestautohandel, war am Mitt-
woch Schauplatz einer denkwürdigen
Veranstaltung: einer Konferenz der Or-
ganisation für Sicherheit und Zusam-
menarbeit in Europa zu „Medienfrei-
heit und Sicherheit von Journalisten“
in Russland und den übrigen 56 OSZE-
Teilnehmerstaaten. Stützen aus Präsi-
dent Putins Machtapparat trafen auf
unabhängige russische Journalisten.
Letztere müssen laut „Reporter ohne
Grenzen“, auf deren Rangliste der Pres-
sefreiheit Russland Platz 149 von 180
innehat, im Land „mit Gewalt oder ge-
zielten Anschlägen rechnen, die meist
straffrei bleiben“. So trafen zwei Wel-
ten aufeinander: hier die staatlichen
und quasistaatlichen Fernsehsender,
Außenminister Lawrow und seine nie
um geharnischte Kommentare verlege-
ne Sprecherin, dort Reporter, von de-
nen einige wegen fabrizierter Vorwür-
fe in Haft saßen oder Anschläge über-
lebten oder beides.
Lawrow wich Diskussionen über rus-
sische Zustände mit Vorwürfen an den
Westen und die Ukraine aus. So beklag-
te der Minister, dass Großbritannien
und Frankreich Russlands Staatsme-
dienmitarbeiter diskriminierten, sowie
eine Blockade russischer Medien in
der Ukraine. Dass Russland neben
zahlreichen russischen Websites auch
die Seite „Ukrajinska Prawda“ blo-
ckiert, erwähnte Lawrow ebenso we-
nig wie den breiteren Konflikt mit dem
Nachbarland. Vorstöße russischer Poli-
tiker, der Deutschen Welle wegen de-
ren Berichterstattung über jüngste De-
monstrationen in Moskau für „ehrli-
che Wahlen“ die Akkreditierung zu ent-
ziehen, wies Lawrow zurück, warf dem
Sender aber aufs Neue vor, „politische
Reklame“ für die Proteste gemacht zu
haben. Besonders beklagte der Minis-
ter indes einen Versuch von „Reporter
ohne Grenzen“ zum Kampf gegen
Fake News und Desinformation: Dage-
gen soll die „Journalism Trust Initia-
tive“ Kriterien für vertrauenswürdigen
Journalismus identifizieren. Lawrow
stellte „Reporter ohne Grenzen“ als
Werkzeug der Pariser Regierung dar
und klagte, solche Fragen sollten in
der OSZE – also auf offizieller Ebene –
besprochen werden, um „Moral“ und
„nationale Sicherheit“ zu schützen.
Der Franzose Harlem Désir, als Me-
dienfreiheitsbeauftragter der OSZE in
einer Gastgeberrolle, sprach dagegen
von der Initiative als Versuch, profes-
sionellen Journalismus sichtbarer zu
machen. Désir hat sich für russische
Journalisten im Fadenkreuz der Macht-
haber eingesetzt, aber auch für Kirill
Wyschinskij: Der frühere Leiter der
Agentur Ria Nowosti-Ukraine kam in
einem Gefangenenaustausch aus ukrai-
nischer Haft frei. In Kiew wird ihm
Staatsverrat vorgeworfen. Auf einem
Podium im „Ukraina“ klagte Wyschin-
skij nun nicht nur über Kiewer Politik,
sondern auch über Kollegen, die ihn
als „Propagandisten“ abgetan hätten.
In Russland, wo es ständig neue Re-
pressionsgesetze gibt und Verleum-
dungsklagen Redaktionen lahmlegen,
ist Fürsprache wie die der OSZE einer
der wenigen Schutzmechanismen. Wie
für Igor Rudnikow aus Kaliningrad,
der zwei Mordanschläge überlebte.
Der Chef der Zeitung „Nowije Koljos-
sa“ (Neue Räder) kam im Sommer
nach 19 Monaten Untersuchungshaft
frei. Das Urteil nach einer Justizfarce
erklärt er damit, dass er um seine Frei-
heit gekämpft und Unterstützung wie
jene Désirs erhalten habe. Gegen Law-
rows Lamento über Diskriminierun-
gen russischer Medien im Ausland be-
richtete Rudnikow über die heimische
Lage: Der Kaliningrader Gebietsgou-
verneur beharre, wie es in den Regio-
nen gängig sei, auf einer Abstimmung
der „Redaktionspolitik“, und ohne Pla-
zet der Machthaber nähmen Druckerei-
en keine Aufträge an. Daher kann Rud-
nikows Blatt nur online erscheinen.
Lawrow entgegnete, ihm sei der Fall
unbekannt und er nicht zuständig.
Gekommen war auch der Journalist
Iwan Golunow, der für das im letti-
schen Exil tätige Portal „Meduza“
schreibt. Er sagte, viele Informationen
seien in und aus Russland öffentlich zu-
gänglich, etwa, wer in Großbritannien
Immobilien besitze. Das war wohl ein
Seitenhieb auf den Moderator der Run-
de, Sergej Briljow. Der Staatsmedien-
mann hat seit 2001 neben der russi-
schen die britische Staatsangehörig-
keit und seit 2016 über seine Frau eine
Wohnung in London. Derlei ist nur
dann kein Problem in Russland, wenn
man die richtigen Verbindungen hat;
einzig seinen Posten in einem Beirat
des Verteidigungsministeriums verlor
Briljow. Golunow hingegen wurde im
Juni unter fingierten Rauschgiftvor-
würfen festgenommen. Das führte zu
einer Welle der Solidarität. Golunow
kam frei, einige Polizisten wurden ent-
lassen, doch Ermittlungen zu Miss-
handlungen in Polizeigewahrsam sta-
gnieren. Der Journalist sagte, er hätte
leicht auf die Liste der „mehr als 400
getöteten russischen Journalisten“
kommen können. Ohne eine „politi-
sche Entscheidung“ gelange sein Fall
nun auf die Liste der unaufgeklärten
Verbrechen. FRIEDRICH SCHMIDT


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Polizei kämpft


gegen Hassposts


Die Serie „Hindafing“


zeigt, was in diesem


Land wirklich los ist.


Jeder hat Dreck am


Stecken. Der korrupt-


sympathische Politiker


Alfons Zischl ist da


noch ein kleines Übel.


„heute-show“ für


Polizei nicht witzig


Putin und


die Presse


Deutsche Welle soll


Akkreditierung behalten


FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Medien DONNERSTAG, 7. NOVEMBER 2019·NR. 259·SEITE 15

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