DEUTSCHLAND
FOCUS 42/2019 41
verheiratet,
drei Kinder
Wohnort: Püttlingen
Amt: CDU-Vorsitzende,
Verteidigungsministerin
Will die Partei verjüngen
und regt unter anderem
eine allgemeine Dienst-
pflicht an. Steht für eine
härtere Migrationspolitik,
will Steuerentlastungen für
Bürger und Firmen
Ist kommunikativ, erhielt
für ihre parteinterne „Zu-
hör-Tour“ viel Lob. Beendete
innerhalb weniger Wochen
den Dauerstreit mit der CSU
Wenig internetaffin.
Gilt intern zunehmend als
beratungsresistent, wirkt
angesichts schlechter
Umfragen verunsichert
Galionsfigur der Wirt-
schaftsliberalen, fordert
Steuerentlastungen, weni-
ger Bürokratie. Für harten
innenpolitischen Kurs (als
Gegenangebot zur AfD) und
enges Bündnis mit den USA
Brillanter Redner, artiku-
liert die Interessen vieler
Parteimitglieder. Internati-
onal breit vernetzt, vor
allem in der Wirtschaft
Gilt einigen als zu alt, an-
deren als abgehoben. Hat
als Vizechef des CDU-Wirt-
schaftsrats kaum große
Bühnen, sich zu profilieren
Zählt zum liberalen Flügel:
wirbt für offene Grenzen,
mehr EU-Initiativen (z. B.
Grenzpolizei), hält schnel-
leren Kohleausstieg für
möglich. Lässt hart gegen
kriminelle Clans durchgreifen
Gilt als besonnen und aus-
gleichend. Hat als Chef des
mitgliederstärksten
CDU-Landesverbands eine
große Machtbasis
Kritiker werfen ihm vor,
zuweilen unorganisiert zu
sein. Außerdem ist Laschet
einem Drittel der deutschen
Wähler unbekannt
Liberal-konservativer Kurs:
für härtere Migrationspolitik
(u. a. gegen Doppelpass),
enge Bindung an die USA.
Konzentriert sich zurzeit
auf den Ausbau des Pflege-
und Gesundheitssystems
Bezieht klare Positionen
(„Hartz IV bedeutet
nicht Armut“), kann Kritik
gut wegstecken. Gilt
als sehr lernfähig
Parteifreunde werfen
ihm immer mal wieder
übermäßigen Ehrgeiz und
Profilierungssucht auf
Kosten anderer vor
Will die konservative
CSU wieder stabil über
40 Prozent etablieren.
Dafür macht er neben
Innen-und Industriepolitik
auch Klimaschutz zum
Schwerpunkt seiner Arbeit
Erkennt politische
Entwicklungen sehr früh,
kann sich schnell auf neue
Situationen einstellen.
Hohe Durchsetzungskraft
Neigt zum Aktionismus.
Schlechte Sympathiewerte,
konnte das Image des
überehrgeizigen Politikers
bisher nur teilweise ablegen
verheiratet,
drei Kinder
Wohnort: Aachen
Amt: Ministerpräsident
Nordrhein-Westfalen
verheiratet,
drei Kinder
Wohnort: Arnsberg
Beruf: Rechtsanwalt
verheiratet,
keine Kinder
Wohnort: Berlin
Amt: Gesundheits-
minister
verheiratet,
vier Kinder
Wohnort: Nürnberg
Amt: Ministerpräsident
Bayern
POLITISCHE
MISSION
STÄRKEN
SCHWÄCHEN
Frauen Union, Wirtschafts-
minister Peter Altmaier,
Saarlands Ministerpräsi-
dent Tobias Hans. Hat
einen Nichtangriffspakt
mit Friedrich Merz
Bundestagspräsident
Wolfgang Schäuble,
JU-Chef Tilman Kuban
und Christian von
Stetten (Parlamentskreis
Mittelstand)
Hält enge Verbindungen
zu Angela Merkel sowie
den Ministerpräsidenten
Markus Söder (Bayern)
und Daniel Günther
(Schleswig-Holstein)
Mittelstandschef
Carsten Linnemann,
Sabine Eisenmann,
(Spitzenkandidatin Baden-
Württemberg), Thüringens
CDU-Chef Mike Mohring
Ist loyal zu Digital-Staats-
ministerin Dorothee Bär,
Annegret Kramp-Kar-
renbauer und Nordrhein-
Westfalens Regierungschef
Armin Laschet
FREUNDE
Niedersachsens CDU-
Chef Bernd Althus-
mann, WerteUnion-
Mitglied Hans-Georg
Maaßen (Foto), JU-Chef
Tilman Kuban
Kanzlerin Angela
Merkel (Foto),
Wirtschaftsminister
Peter Altmaier, neue
EU- Kommissionschefin
Ursula von der Leyen
Gesundheitsminister
Jens Spahn, Bundes-
innenminister Horst
Seehofer, CSU-
Landesgruppenchef
Alexander Dobrindt
Unions-Fraktionschef
Ralph Brinkhaus,
Fraktionsvize Hermann
Gröhe, Nordrhein-West-
falens Sozialminister
Karl-Josef Laumann
Die Minister-
präsidenten Daniel
Günther (Schleswig-
Holstein, Foto) und
Michael Kretschmer
(Sachsen)
GEGNER
Aktuelle Umfragewerte
sprechen nicht gerade für
sie. Möchte Entscheidung
über K-Frage lange hinaus
zögern – weil sie auf bes-
sere Sympathiewerte hofft
Mittel. Hat viele Unterstüt-
zer beim Wirtschaftsflügel
und den Konservativen,
aber auch viele Gegner. Wä-
re Favorit bei einer Urwahl
durch die Unionsmitglieder
Hoch, gilt vielen
CDU-Politikern derzeit
als heimlicher Favorit.
Muss allerdings seine
bundesweite Bekanntheit
schnell erhöhen
Einstweilen nicht beson-
ders hoch, weil es (bislang)
zu wenig Unterstützer gibt. Je
länger sich die K-Entschei-
dung aber hinzieht, umso
besser Spahns Aussichten
Gering, weil er in der CDU
(noch) nicht den Einfluss
hat wie einst die CSU-
Legenden Franz Josef
Strauß im Jahr 1980 oder
Edmund Stoiber 2002
CHANCEN
Annegret
Kramp-Karrenbauer, 57
Armin
Laschet, 58
Friedrich
Merz, 63
Jens
Spahn, 39
Markus
Söder, 52
Wer hat das Zeug zum Kanzler? Die Kandidaten im FOCUS-Check