Die Welt - 19.10.2019

(Nora) #1

— DIE ERSTEN DIREKTORINNEN



WERTSACHEN


— AUKTIONEN



BLAU KALENDER


— DER AUGENBLICK


Egon Schiele, wie


man ihn (fast) nicht


kennt. Einmal nicht


der böse Aktzeich-


ner und -maler, der


mit seinem porno-


grafischen Blick die


Wiener Jahrhun-


dertwende-Gesell-


schaft schockt.


Es ist Kriegsbeginn,



  1. Nach wilden


Jahren mit seinem


Lieblingsmodell


Wally Neuzil heiratet


Schiele die Bürgers-


tochter Edith Harms.


Was zumindest


eine kleine Unterbre-


chung im rebellischen


Leben bedeutet. Die unanstößige Frau mit erhobe-


nen Armen ist ein Studienblatt zum Gemälde Junge


Mutter, das im gleichen Jahr entsteht. Das Wiener


Auktionshaus Dorotheum schätzt die Zeichnung mit


den markanten blaurotgrünen Strichakzenten auf


900.000 bis 1.600.000 Euro. MÜ


Was uns gefällt: Highlights


und Abseitiges aus dem Angebot


des Kunsthandels


Man könnte ihn Outsider Artist nennen: Aloys Zötl. Geboren 1803


im oberösterreichischen Freistadt und 1887 im oberösterreichischen


Eferding gestorben. Nur in seinem Werk hat Zötl Oberösterreich


verlassen und sich die ganze Welt untertan gemacht, die Tierwelt


jedenfalls. Fünfzig Jahre lang malte Zötl an einem Bestiarium fantas-


tischer Aquarelle, das dann in Vergessenheit geriet. André Breton


hat den Färbermeister und Künstler im Nebenberuf 1955 zufällig


wiederentdeckt, weil er einen Katalogbeitrag zu einer Auktion schrei-


ben sollte und Zötl begeistert zum Surrealisten avant la lettre ausrief.


Gekauft hätte er wohl auch gern, doch Zötls Bilder wurden Breton


zu teuer. Bassenge bietet den am 6.No-


vember 1837 gemalten Großen Ameisen-


fresser zum Schätzpreis von 24.000Euro


an. WOE


Kunst des 15. bis 19. Jhd.


27.–30. November


bei Bassenge in Berlin


WERT


SACHEN


AUSZEIT VOM


WILDEN LEBEN


DER AUGENBLICK
WILDEN LEBEN

DER AUGENBLICK


Klassische Moderne



  1. November


im Dorotheum in Wien


Fotografie



  1. November


bei Christie’s in Paris


So fing es an, mit Fachwerkhäusern im Siegerland.


Und so trieben Bernd und Hilla Becher ihre klassischen


Typologien weiter, Hochöfen, Wassertürme, Stahlwer­


ke, immer unter weiß be­


decktem Himmel. Damit


haben die Düsseldorfer


Professoren Industriege­


schichte dokumentiert


und Fotografie als Kunst


bezeugt – und nebenbei


die „Becher­Schule“ ge­


gründet. Der Immobilien­


verwalter Michael Loulakis


kauft von Lehrern wie


Schülern und stellt seine


Sammlung nun in Paris


aus. WOE


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