Süddeutsche Zeitung - 24.10.2019

(Nora) #1

Worauf Senioren achten müssen


Im Alter darf die Zahnpfl ege nicht vernachlässigt werden, sie verhindert Komplikationen


I


m Alter wird alles schlechter? Von wegen, noch nie haben so viele älte-
re Menschen ihre eigenen Zähne bewahrt wie heutzutage. Die Zeiten, in
denen ein Gebiss im Seniorenalter unvermeidlich war, sind vorbei. Denn
Zähne fallen nicht aufgrund des Alterns aus, sondern wegen schlechter
Mundgesundheit. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper zwar,
Stoffwechsel und Zellteilung verlangsamen sich, was sich auch auf den
Mundraum auswirkt – aber das ist ganz natürlich und normal.

Krank im Mund – krank im Körper


So nimmt der Zahnschmelz im Laufe des Lebens ab. Dies ist eine Re-
aktion auf die Angriffe durch säurehaltige Speisen und Getränke. Dadurch
verändert sich auch die Zahnfarbe, sie wird dunkler und leicht gelblich.
Auch Zahnfl eisch und Kieferknochen verformen sich. Die Produktion des
Speichels lässt nach, was oft zu Mundtrockenheit führt. In Kombination
mit nachlassendem Durst und Flüssigkeitsmangel stellt ein trockener
Mund allerdings eine Gefahr für die Zahngesundheit dar. Fehlender Spei-
chel kann nicht mehr antibakteriell wirken und die schädlichen Säuren im
Mund neutralisieren – empfi ndlichen Zahnhälsen, Kariesbakterien, Zahn-
fl eischentzündungen und der daraus resultierenden Parodontitis sind Tür
und Tor geöffnet.
Stimmt die Gesundheit im Mund jedoch nicht, kann das dramati-
sche Konsequenzen für den ganzen Körper haben, da eine Verbindung
der Mundhöhle zu verschiedenen Erkrankungen wie Schlaganfall, Lun-
generkrankung oder Herzinfarkt nachgewiesen ist. Auch für Menschen,
die Diabetes, Arteriosklerose oder Osteoporose haben, spielt die Mundge-
sundheit eine große Rolle.

Viel Wasser zu trinken,


ist Teil der Mundpfl ege


Die ideale Zahnpfl ege beginnt damit, viel Wasser und Kräutertee zu
trinken – mindestens eineinhalb bis zwei Liter täglich –, und mit gesun-
der, salzarmer Ernährung. Wichtig ist auch gründliches Kauen, denn das
verstärkt den Speichelfl uss. Zur täglichen Zahnpfl ege gehören eine wei-
che Zahnbürste, die das Zahnfl eisch schont, eine fl uoridhaltige Zahnpasta,
Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen. Regelmäßige Zahnarztbesu-
che – auch wenn nicht mehr viele Zähne vorhanden sind – und professio-
nelle Prophylaxe-Maßnahmen sind bis ans Lebensende ein Muss.

Ersatzzähne – ob festsitzend oder als Prothese – sind mit fortschrei-
tendem Alter ganz normal, bedürfen aber besonderer Pfl ege. Hochwertiger
Zahnersatz in Form von Implantaten, Kronen oder Brücken muss besonders
an den Rändern gereinigt werden, damit sich dort keine Speisereste sam-
meln können. Herausnehmbare Prothesen oder Gebisse sollten nach jedem
Essen unter fl ießendem Wasser abgespült werden und zweimal täglich
gründlich mit einer speziellen Prothesenbürste und Zahnpasta gebürstet
werden – sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite. Prothesen-
Zahnpasta enthält besondere Schleifkörper, die die Oberfl äche des Gebisses
nicht aufrauen. Träger von Vollprothesen sollten ihr Zahnfl eisch täglich auch
mit einer weichen Zahnbürste massieren, da dieses durch die ständige Be-
deckung mit dem Gebiss oft anfälliger für Entzündungen ist.

Kleine Tricks helfen,


wenn die Geschicklichkeit nachlässt


Sind Sehkraft, Bewegungsfähigkeit oder Geschicklichkeit einge-
schränkt, wird auch die selbstständige Mundpfl ege immer schwieriger.
Einfache Maßnahmen, wie etwa als Erstes den Mund gründlich mit Wasser
auszuspülen, sich hinzusetzen und sich Zeit zu nehmen, elektrische Zahn-
bürsten oder individuell gestaltete Zahnbürstengriffe, beispielsweise ein auf
den Griff aufgesteckter Tennisball, können die Zahnreinigung unterstützen.
Demenzkranke und pfl egebedürftige Menschen halten die Zahnpfl ege
oft nicht mehr für wichtig, weshalb sich Angehörige und Pfl egepersonal da-
rum kümmern müssen. Dabei sollten sie ein Auge auf Parodontitis haben,
die meist schmerzfrei ist und anfangs nicht bemerkt wird. Die Krankheit
wird durch Bakterien ausgelöst, die sich im Zahnbelag befi nden und das
Zahnfl eisch langsam abbauen, was bis zum Zahnausfall führen kann. Erste
Anzeichen sind häufi ges Zahnfl eischbluten und entzündetes Zahnfl eisch.
Generell gilt: Möglichst früh mit regelmäßiger Mundpfl ege, professionel-
ler Vorsorge und Zahnbehandlungen beginnen, denn das ist für die Zahn-
gesundheit im Alter entscheidend. Und von ihr hängt viel Lebensqualität ab:
Wohlbefi nden, Freude am Essen und Selbstbewusstsein.
Michaela Strassmair

Gut gepfl egt können die eigenen Zähne bis ins hohe Alter halten.
Foto: proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski

Infos:


Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und das Zentrum für Qualität
in der Pfl ege (ZQP) haben gemeinsam die wichtigsten Hinweise zur
Mund- und Zahnpfl ege von Pfl egebedürftigen in Erklärvideos auf
YouTube zusammengefasst:
http://www.youtube.com/results?search_query=bundeszahnärztekammer

IMPRESSUM FORUM ZAHNGESUNDHEIT

Verlag: Süddeutsche Zeitung GmbH | Hultschiner Straße 8 || 81677 München

Anzeigen: Jürgen Maukner (verantwortlich)
Texte: Dorothea Friedrich (verantwortlich)

Gestaltung: SZ Medienwerkstatt

Druck: Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH
Zamdorfer Straße 40 || 81677 München

Zahnmedizin 4.0


Einen Computer in den Schaffensprozess von Zahnersatz
einzubinden, gehört in modernen Praxen schön längere


Zeit zum Repertoire des Leistungsumfangs.


Die Verzahnung digitaler Daten mit moderner Informa-
tions- und Kommunikationstechnik ist der nächste logi-


sche Schritt – eben Level 4.0
Die Ziele liegen klar auf der Hand: Zunehmende Qualität


bei höherer Kosten- und Zeiteffizienz um menschliche
Ressourcen sinnvoll und schonend einzusetzen.


Ein modernes Zahnversorgungszentrum gewährt uns
deshalb einen Einblick in diese spannende Entwicklung.


Ein wichtiger Schritt war sicher die Einführung der digita-
len Patientendokumentation, die nun seit über 25 Jahre


zurückliegt. In der gleichen Zeit konnte Dr. Schmidt, Lei-
ter des MVZ Creative Zahnärzte in München seine ersten


Erfahrungen in der Forschung mit 3D-Echtzeit-Operatio-
nen in der zahnärztlichen Implantologie machen. Seither


hat dieses Thema seine beruflichen Laufbahn begleitet.


Was bringt die Digitalisierung
für den Patienten?
Beispiele in welchen Bereichen die Digitalisierung heute
bereits routinemäßig zum Vorteil der Patienten einge-
setzt werden:

Diagnostik und Planungssicherheit
Der Nutzen der Vernetzung mit medizinischen digitalen
Plattformen liegt auf der Hand: Seltene Krankheitsbilder
können besser erkannt werden und die Ergebnisse von
Analysen für die Behandlung genutzt werden. Dies zum
Beispiel bei der Therapie einer bisher nicht beherrschba-
ren Parodontitis mit den Ergebnissen einer Keimanalyse
die online ausgewertet werden kann.
Gerade die Einführung der 3D Röntgendiagnostik mit-
tels strahlenarmer DVT (Digitale Volumentomografie)
ermöglicht oftmals Einblicke in Knochenstrukturen des
Kiefers, die dem Behandler bei einer 2 D Aufnahme bis-
her verwehrt waren.
Herr Dr. Schmidt, seit über 20 Jahren Spezialist für Zahn-
implantate, schätzt die interdiszplinäre Kommunikation
mit den Kollegen, für die er Implantate setzt. „So kön-
nen wir bereits im Vorfeld am PC die genauen Schritte
der geplanten OP besprechen – für mich heute aus der
modernen Implantologie nicht mehr wegzudenken.“
Implantate in Ihrer Position und Ausrichtung exakt zu
planen, um einen sicheren Eingriff zu gewährleisten, sind
die großen Vorteile der 3 D Technologie.
Wichtige anatomische Strukturen werden geschont. Die
Implantate können mit maximaler Stabilität gesetzt wer-

den. Gerade bei großen implantologischen Eingriffen,
z.B. bei der One-Day-Smile Methode ist die Planung nach
einem 3 D-Modell unabdingbar. So kann bereits am Tag
der Operation durch die spezielle Ausrichtung einiger
weniger Implantate sofort eine feste Brücke eingesetzt
werden. Ob dies möglich ist, kann durch ein DVT mittels
Messung der Knochendichte, des Knochenvolumens und
der Erfahrung des Operateurs genau bestimmt werden.
Wo man früher, zur Reparatur großer Knochendefekte
im Kiefer, in einer aufwendigen, zusätzlichen Operation
Eigenknochen aus dem Beckenkamm entnommen hat,
werden heute nach einer 3D Planung individuelle Kno-
chenblöcke passgenau gefräst und eingepasst.

Ästhetik und Kieferorthopädie
Die Ästhetik ist in der Zahnmedizin ein hochkomple-
xes Thema. Hier benötigt der Zahnarzt eine moderne
Technologie, die es schafft, die klinischen Zielvorga-
ben bestmöglich abzubilden. Dazu gehört auch das

virtuelle designen des neuen Lächelns am Computer.
Frau Dr. Carolina Dörfler, die bei Zahnsanierungen oft-
mals auch die Technik der Vorabsimulation nutzt, ist
auch eine erfahrene Referentin der Invisalign-Methode,
eine Technologie, die es ermöglicht fast unsichtbar
Zahnfehlstellungen zu begradigen.
„Ich nutze bei meinen Planungen gerne und gezielt die
Mittel der digitalen Diagnostik, um bei der zahnärztli-
chen und zahnästhetischen Behandlung zu einem, für
den Patienten optimalen Ergebnis zu kommen.“
Gerade bei umfangreichen Zahnsanierungen, die Frau
Dr. Dörfler bei Angstpatienten auch im praxiseigenen
Operationsräumen in Vollnarkose durchführt, sind solche
3 D-Simulationen ein wichtiges Mittel für eine verbindli-
che Vorhersagbarkeit.

Zahntechnik
Bereits vor über 10 Jahren wurde durch die Einführung
neuer zahntechnischer Materialien wie dem Lithium-
disilikat und der angehenden Softwareentwicklung für
dentale CAD/CAM-Fertigung der Schritt in Richtung
Digitalisierung bereitet. Als eine der ersten Praxen hat
im Mai 2012 das Zahnlabor der Creativen Zahnärzte ein
vollständiges System installiert: Eine für die Industrie
konzipierte 3-Dimensionale Simultanfräsanlage. „Mit viel
Mut, Kraft und Willen hat sich das gesamte Team unserer
Praxis hinter diese neue Technologie gestellt!“ schwärmt
Dr. Schmidt. Heute hat der routinemäßige Einsatz dieser
Frästechnologie zahlreiche Anwendungsbereiche, die
den Patienten in Qualität, Zeiteffizienz und Kostenstruk-

tur zugute kommen. Die datensichere Kommunikation
mit externen Fräszentren ermöglicht es uns mit fast al-
len modernen Materialien in der heutigen Zahntechnik
zu arbeiten. „Die Zahntechniker unseres Labors können
sich dann ganz auf den künstlerischen Einsatz ihrer Fer-
tigkeiten konzentrieren.“

Die Digitalisierung und der Mensch
Digitalisierung ist enorm wichtig – die Implementierung in
die heutigen Arbeitsprozesse nicht mehr weg zu denken.
Dennoch gehört, in einem so sensiblen Bereich wie ei-
ner Zahnbehandlung, der konzentrierte, taktile Einsatz
der Hände und das Einfühlungsvermögen immer noch
zu den wichtigsten menschlichen Eigenschaften eines
erfahrenen Zahnarztes.
Das soll auch mit dem Einsatz digitaler Technologien so
bleiben.
„Wir sind Zahnärzte aus Leidenschaft, weil wir trotz aller
Technologie den Umgang mit den Menschen lieben.“

http://www.crea� ve-zahnaerzte.de
Telefon: 0 89 / 1 58 81 00
Ärztehaus HELIOS
Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

mvz | medizinisches versorgungszentrum für zahnheilkunde

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