Süddeutsche Zeitung - 08.10.2019

(Marcin) #1
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von dominik prantl

N


atürlich laufen am Pitztaler Glet-
scher die Lifte für den Skibetrieb,
ist ja bereits Oktober. Für den Wo-
chenauftakt wurden bis zu
40 Zentimeter Schnee gemeldet; vier Berg-
bahnen waren in Betrieb, zudem konnte
der geneigte Herbstskifahrer unter vier Pis-
ten auswählen. Aber so richtig ruhig war es
um das Eis des hinteren Pitztals ja auch im
Sommer nicht geworden. Schließlich soll
hier nach dem Willen der Bergbahnbetrei-
ber möglichst bald eine unter dem Namen
„Gletscherehe“ diskutierte Verbindung
mit dem Liftbetrieb des benachbarten Ötz-
tals her. Damit würde das größte Gletscher-
skigebiet der Welt entstehen.
Werbung in eigener Sache gelang den
Machern des Pitztaler Gletscherskigebiets
zuletzt allerdings eher selten. Erst kürzlich
machten Bilder die Runde, welche Anfang
September vom World Wide Fund for Na-
ture (WWF) in Umlauf gebracht worden wa-
ren und den schonungslosen Umgang mit
der Hochgebirgslandschaft dokumentie-
ren sollten. Auf den Fotos sind zwei Schau-
felbagger zu sehen, die Gletscherspalten
zuschütten und dabei die Gletscherfläche
umpflügen.

Eberhard Schultes, Geschäftsführer der
Pitztaler Gletscherbahn, ist seitdem damit
beschäftigt, den Vorgang zur Normalität
zu erklären. „Seit es Gletscherskigebiete
gibt, wird das in Tirol so gemacht.“ Auch
wenn er die Aufregung durchaus nachvoll-
ziehen könne, seien die Grabungsarbeiten
jedes Jahr aufs Neue notwendig, um im
Frühherbst einen sicheren Skilauf zu ge-
währleisten. Auch seitens der zuständigen
Behörde heißt es, die Aktion sei rechtskon-
form.
Es ist allerdings kein Zufall, dass die Auf-
nahmen ausgerechnet am Pitztaler Glet-
scher entstanden – stehen die Bergbahnbe-
treiber des am höchsten gelegenen Skige-
biets in Österreich doch schon seit einigen
Jahren unter besonderer Beobachtung.
Selbst Schultes ist sich „bewusst, dass in
der Vergangenheit nicht alles richtig gelau-
fen ist, von mehreren Seiten“. So wurde et-
wa 2006 rechtswidrig eine Talabfahrt ange-
legt, die erst nachträglich von der Politik
genehmigt wurde – allerdings nur als soge-
nannter „Notweg“ etwa für den Fall einer
Evakuierung, also eine Art Sicherheitsmaß-
nahme, wofür keine Umweltverträglich-
keitsprüfung notwendig ist. Erst im ver-
gangenen Jahr wurden schließlich am Grat
des Hinteren Brunnenkogels mehr als
8000 Kubikmeter Gestein zur Verbreite-
rung eines Skiwegs abgesprengt. Weil der
Eingriff jedoch naturschutzrechtlich nicht
von entsprechender Stelle genehmigt wor-
den war, sperrte die zuständige Behörde
den Skiweg vorübergehend; der Grat muss-
te rekonstruiert werden.

Selbst Tirols nicht unbedingt als Seil-
bahnkritiker bekannter Landeshaupt-
mann Günther Platter tadelte die Lust der
Pitztaler am Modellieren der Landschaft
als „unüberlegte Aktion“. Schultes, seit Juni
dieses Jahres als Geschäftsführer im Amt,
spricht von einem „Graubereich“. Oft lasse
sich die Grenze zwischen genehmigungs-
pflichtiger Erweiterung und üblichen Erhal-
tungsarbeiten, die für einen sicheren Skibe-
trieb nötig sind, nicht exakt definieren.
Josef Schrank, Landschaftsökologe
vom WWF Österreich, sieht die Sache na-
turgemäß anders. „Es scheint, als würde
im Pitztal in spezieller Art und Weise vorge-
gangen.“ Seiner Meinung nach zeigen die
Fälle der jüngeren Vergangenheit, dass
dort auf rechtliche Bestimmungen nicht
immer Rücksicht genommen wird und
stattdessen in der Natur Tatsachen ge-
schaffen werden. So stelle sich bei gewis-
sen Bautätigkeiten die Frage, ob es dafür
vorher die Genehmigung gegeben hätte.
„Da wird die Politik vorne hergetrieben.“
Er könne sich das nur mit dem großen Ein-
fluss der Seilbahnbetreiber erklären.

Für Organisationen wie den WWF oder
die Alpenvereine ist der Fall ohnehin nur
ein weiteres Symptom dafür, wie rigoros
die Skiliftbetreiber im Verteilungskampf
um eine weitgehend stagnierende Zahl an
Pistenskifahrern selbst mit den schrump-
fenden Gletscherflächen der Alpen umge-
hen. Da für Urlauber die Größe des Skige-
biets eine extrem wichtige Rolle spielt, ist
gerade in Österreich der Zusammenschluss
mit benachbarten Skigebieten ein belieb-
tes Mittel. Entsprechend kritisch sehen Na-
turschützer auch die mögliche Verbindung
zwischen Pitz- und Ötztal. Für diese sollen
120 Millionen Euro unter anderem in drei
neue Bahnen, 64 Hektar neue Pistenfläche
und einen 614 Meter langen Skitunnel in-
vestiert werden. „Für mich kommt die Ver-
bauung unberührter Natur in dieser Dimen-
sion einer Neuerschließung gleich“, sagt
Schrank vom WWF. Gemäß dem Tiroler
Raumordnungsprogramm wäre eine Neuer-
schließung, anders als eine Erweiterung
des Skigebiets, rechtlich nicht erlaubt.
Um was es sich bei der Gletscherehe ge-
nau handelt und ob das Projekt genehmigt
wird, prüfen gerade amtliche Sachverstän-
dige mit Hilfe der laut Schultes 11 000 Sei-
ten umfassenden Projektunterlagen. Eine
Verhandlung wird noch in diesem Jahr er-
wartet. Allerdings schrieb der Alpenverein
schon vor Wochen: „In den Fachgutachten
zeichnet sich die Tendenz ab, dass das Vor-
haben als naturverträglich eingestuft wer-
den könnte.“ Auch Schultes glaubt nicht,
dass die Bilder aus der jüngeren Vergan-
genheit Einfluss auf die Entscheidung neh-
men könnten: „Wenn die gesetzlichen
Grundlagen laut Raumordnung nicht vor-
liegen würden, dann hätten wir das gar
nicht eingereicht.“

Liverpool/München – Der FC Liverpool
ist mit acht Siegen in acht Spielen in die Pre-
mier League gestartet, mit nun acht Punk-
ten Vorsprung könnte das Fußballteam
von Jürgen Klopp halbwegs entspannt ei-
ner großen Saison entgegenblicken. Aber
in Liverpool sind sie auch angespannt in
diesen Tagen. Denn wenn der FC Liver-
pool, wie gern behauptet wird, mehr ist als
ein normaler Verein, dann hat das auch da-
mit zu tun, dass er in seiner Geschichte
mehr zu verarbeiten hatte als andere Verei-
ne. Er ist ein gezeichneter Klub, seit drei-
ßig Jahren kämpft er nicht nur um Titel. Es
geht um Gerechtigkeit. Kleiner geht es
nicht, in diesem Fall geht es nicht kleiner.
Seit Wochenbeginn wird erneut vor
dem Preston Crown Court verhandelt, vor
Gericht steht ein inzwischen 75-jähriger
Mann, David Duckenfield, er war 1989 ge-
rade zum Chief Superintendent befördert
worden. Zur Last gelegt wird ihm, nicht
ausreichend für die Sicherheit der Fans ge-
sorgt zu haben bei jenem Spiel, das als
Pokalhalbfinale zwischen Liverpool und
Nottingham im Hillsborough-Stadion von

Sheffield angekündigt worden war und zur
Katastrophe wurde.


  1. April 1989, kurz vor Spielbeginn
    drängten sich vor dem Eingang noch Liver-
    pool-Fans. Um eine Panik zu verhindern,
    ließ Polizeieinsatzleiter Duckenfield ein zu-
    sätzliches Tor öffnen. Tausende Menschen
    drängten durch dieses Öhr, bald waren
    3000 Fans in einem Stehtribünenbereich,


der für die Hälfte ausgelegt war. Von hin-
ten schob die Menge. Diejenigen, die vorn
standen, wurden gegen die Zäune ge-
presst. Das Spiel lief, Punkt 15 Uhr war es
angepfiffen worden, einige der verzweifel-
ten Fans am Zaun riefen ihren Torwart um
Hilfe, Bruce Grobbelaar, er stand vor ihnen
in seinem Kasten: „Please help us, Bruce!“
Die Polizei hätte Fluchtwege Richtung
Spielfeld öffnen müssen, aber wegen der
damals noch so gegenwärtigen Angst vor

Hooligans blieb alles dicht, die Ordnung
sollte erhalten werden.
Die Ordnung war längst zerstört. Das
Spiel wurde nach sechs Minuten unterbro-
chen, um 15.06 Uhr läuten seitdem in Liver-
pool immer am 15. April alle Glocken und
die Busse bleiben stehen. In Erinnerung an
96 Menschen, erdrückt, erstickt, noch im
Hillsborough-Stadion gestorben oder spä-
ter im Krankenhaus. Die Zahl 96 tragen Li-
verpools Profis heute im Nacken, einge-
stickt auf dem Trikot.
Die Katastrophe ist einerseits so prä-
sent wegen der vielen Zeugen im Stadion.
Jeder kennt jemanden, der damals in Hills-
borough war. Andererseits, das ist wichti-
ger, sind bei der Aufklärung die Gefühle
der Hinterbliebenen verletzt worden. Auch
der Fanstolz der Liverpooler Anhänger-
schaft wurde besudelt, als ihnen in ersten
offiziellen Berichten die Schuld an der Mas-
senpanik zugeschoben werden sollte. Die
Fans hätten die Katastrophe selbst ange-
richtet: Das wäre die billigste Lösung gewe-
sen für alle Offiziellen und Sicherheitskräf-
te und auch für Duckenfields Leute. Die
Sunberichtete, Liverpool-Fans hätten wäh-
rend der Katastrophe andere Opfer bestoh-
len und Polizisten angepinkelt. Schmähun-
gen eines Boulevardblatts, dem bis heute
nicht verziehen worden ist, in Liverpool.
Man kriegt dieSundort praktisch nicht, an
vielen Fenstern kleben noch immer Anti-
Sun-Sticker: „Not welcome here“.
Diese Hartnäckigkeit der Liverpooler
Fans, immer unterstützt von den Profis
und dem Verein, hat dazu geführt, dass
jetzt dieser Prozess gegen Duckenfield
stattfindet. Erst war die Katastrophe als
Unfall eingeordnet worden, dann wurden
in weiteren Untersuchungen die Fehler der
Polizei offensichtlich, 2016 urteilten die
Richter: Die Fans seien getötet worden, sie
hätten keine Mitschuld.
Nach der Verkündung damals stellten
sich die Hinterbliebenen vor das Gerichts-
gebäude und sangen die Vereinshymne,
„You’ll never walk alone“. Auch wenn das
Lied inzwischen dreisterweise überall ge-
sungen wird, es gehört nur nach Liverpool.
Der Prozess gegen David Duckenfield
ist die Wiederaufnahme eines Gerichts-
verfahrens aus dem Frühjahr. Damals kam
es zu keinem Urteil. Diesmal wird frühes-
tens in sechs Wochen mit einem Urteil
gerechnet. holger gertz

Die eine oder den anderen gab es hinterher
schon, die behaupteten, sie hätten es kom-
men sehen, so sei schließlich der Lauf der
Zeit. Die große Mehrheit auch der profes-
sionellen Hofberichterstatter in Schweden
rang aber erst einmal nach Luft, als die
Nachricht am Montagvormittag durchsi-
ckerte: Der König schrumpft das Königs-
haus. „Ich bekam Schluckauf, als ich das
hörte“, bekannte Karin Lennmor, lang jähri-
ge Königshausbeobachterin des Boulevard-
blattsExpressen. „Das kam wie ein Blitz
aus heiterem Himmel.“
Punkt zwölf Uhr mittags dann trat der
Reichsmarschall Fredrik Wersäll vor die
Presse, um die Entscheidung von König
Carl XVI. Gustaf zu erläutern. Der König
hat drei Kinder: Kronprinzessin Victoria so-
wie Prinz Carl Philip und Prinzessin Made-
leine. Von nun an werden die Kinder der
beiden später Geborenen keine „Königli-
chen Hoheiten“ mehr sein, also der Nach-
wuchs von Carl Philip (verheiratet mit Prin-
zessin Sofia, einem ehemaligen Model)
und von Madeleine (verheiratet mit Chris-
topher O’Neill, einem britisch-amerikani-
schen Finanzinvestor). Die beiden haben
insgesamt fünf kleine Kinder. Sie sollen als
„gewöhnliche“ Bürger behandelt werden
und werden nicht mehr bei offiziellen An-
lässen als Repräsentanten des Königshau-
ses auftreten. Teil der königlichen Familie
sind sie weiterhin, ihre ihnen bei der Ge-
burt verliehenen Titel als Herzöge und Her-
zoginnen dürfen sie behalten, werden die-
se aber nicht weitervererben.
Und die Antwort auf die Frage, die so-
fort alle schwedischen Medien stellten:
Nein, die Kinder werden in Zukunft ihren
Lebensunterhalt nicht mehr vom Staat be-
zahlt bekommen.
Die Reaktion der Kinder auf den Schritt
ihres Großvaters ist nicht bekannt, das äl-
teste, Prinzessin Leonore, Herzogin von Got-
land, ist allerdings auch gerade mal fünf
Jahre alt. Die königliche Familie als ganze
sehe ihn jedoch „positiv“, teilte der Reichs-
marschall mit. Die Öffentlichkeit zeigte
sich durch die Bank angenehm überrascht.
Gelobt wurde vor allem zweierlei: Durch die
Verkleinerung des Königshauses liegen
dem Steuerzahler von nun an weniger Roy-
als auf der Tasche. Und für die betroffenen
Kinder sieht man den Schritt weniger als
Rauswurf aus dem königlichen Nest denn
als Befreiung von zeremonieller Last.

Der Hof selbst wollte über die Motive kei-
ne Auskunft geben, manche Beobachter
verwiesen aber auf einen Beschluss des
Reichstags im Mai: Damals hatte eine brei-
te Mehrheit quer durch alle politischen La-
ger beschlossen, ein Komitee solle sich die
Finanzen des Königshauses ansehen. Es ge-
be Befürchtungen, hieß es in einem Kom-
mentar vonDagens Nyheter(DN), dass das
Königshaus durch die lockereren Heiratsre-
geln der vergangenen Jahrzehnte bald
noch stärker anschwelle und immer teurer
werde. Als Madeleine und ihr Mann mit ih-
rer Familie im Herbst 2018 nach Florida zo-
gen, verstärkten sich die Diskussionen. Es
sehe so aus, schreibt DN, als wolle der Kö-
nig mit seinem Schritt nun „geplanten Re-
formen des Reichstages zuvorkommen“.
Prinzessin Madeleine schrieb auf Insta-
gram: „Chris und ich denken, dass es gut ist,
dass unsere Kinder jetzt die Möglichkeit er-
halten, in Zukunft ihr eigenes Leben als Pri-
vatpersonen zu entwickeln.“ Der Journalist
Herman Lindquist, der mal Geschichtsleh-
rer von Prinzessin Victoria war, sagte: „Jetzt
können die Kinder ein natürlicheres Leben
führen.“ Und imExpressenformulierte es
Karin Lennmor so: Das Königshaus gehe
mit der Zeit. kai strittmatter

Der Zusammenschluss mit
benachbarten Skigebieten ist ein
beliebtes Mittel zur Vergrößerung

Jeder in Liverpool
kennt jemanden, der damals
im Hillsborough-Stadion war

Vorbereitungen für die Skisaison: Bagger schütten eine Spalte am Pitztaler
Gletscher mit Eis zu. Weiter oberhalb musste im September ein zerstörter Berg-
grat wieder rekonstruiert werden (unteres Bild).FOTOS: VINCENT SUFIYAN/WWF

Bagger im Graubereich


In den Tiroler Alpen forcieren die Betreiber der Pitztaler Gletscherbahnen den Zusammenschluss mit dem Nachbarn aus dem Ötztal
zum weltweit größten Gletscherskigebiet. Für Naturschützer ist das Projekt Symptom eines rigorosen Verteilungskampfes

Alles blieb dicht


30 Jahre nach der Hillsborough-Katastrophe steht ein früherer Polizist vor Gericht


Entthront


Schwedens König macht fünf seiner Enkel zu Normalbürgern


Bianca und Julian Claßen , beide 26,
Youtuber-Ehepaar, haben ihren Sohn
umgedreht. Bislang zeigten sie Lio im
Internet nur von hinten, nun posteten
sie ein Foto des Einjährigen auf Insta-
gram, auf dem sein Gesicht zu sehen ist.
Per Videobotschaft erklärten sie: „Er will
jetzt die Welt erkunden und wird viel-
leicht in ein paar Wochen eigenständig
rumlaufen.“ Sie könnten ihn dann auch
nicht mehr einfach im Kinderwagen
durch ihre Heimatstadt Köln schieben
und ein Tuch darüberlegen. Die Zahl der
Youtube-Abonnenten des Paares ist
allerdings geringfügig höher als die Zahl
der Kölner: Ihnen folgen insgesamt
mehr als neun Millionen Menschen.

Carolin Kebekus , 39, Komikerin, hatte
als Kind Angst vor Jesus. Am Kruzifix in
der Kirche „hing er völlig ausgemergelt,
voller Blut“, sagte sie derFrankfurter
Allgemeinen Zei-
tung. „Und ich dach-
te: Gleich dreht der
sich um, gleich
macht der die Au-
gen auf.“ Von ihrer
polnischen Oma
habe sie gelernt,
dass Jesus alles
sieht und „böse ist,
wenn man was
falsch macht“.
FOTO: DPA

Jenisse Heredia , US-Friseurin, vermisst
ein Glätteisen. Ein Besucher ihres Salons
auf Long Island hat es einfach mitge-
nommen. Obwohl er das Utensil vor aller
Augen aus dem Laden schleppte, bes-
tens dokumentiert von einer Überwa-
chungskamera, traute sich niemand, ihn
aufzuhalten: Es handelte sich um einen
Hirsch, der durch die Schaufensterschei-
be sprang, eine Runde durch den Salon
drehte, mit dem Geweih das Glätteisen
aufgabelte und dann mit seiner Beute
zur Tür hinausstürmte.

Jantine Kriens , 65, Geschäftsführerin
des Berufsverbandes der niederländi-
schen Bürgermeister, findet Regieren
ein Kinderspiel. Ihr Verband stellte eine
Handy-App vor, mit der Neubürgermeis-
ter und -bürgermeisterinnen die Kniffe
ihres Berufs lernen können. Das Spiel
spielt im Amtszim-
mer, die Stadtober-
häupter müssen
Fragen beantworten
wie: Was ist der
Unterschied zwi-
schen einem Notbe-
fehl und einer Not-
verordnung? Oder:
Was muss ich tun,
wenn ein Buckelwal
am Strand angespült
wird?FOTO: NGB

Cara Delevingne , 27, britisches Topmo-
del, hält Kleidung für überflüssig.
„Wenn ich die Wahl hätte, dann sollten
alle Menschen nackt sein“, sagte sie der
Elle. Sie glaube, dass alle nackt schöner
sind. Kleidung sei in Wahrheit eh bloß
ein Schutz vor dem Wetter.

Hamburg – Ein 71 Jahre alter Bankräu-
ber, der vor Gericht mit einem ellenlan-
gen Schlusswort aufgefallen war, ist zu
zwölf Jahren und sechs Monaten Haft
verurteilt worden. Zudem ordnete das
Landgericht Hamburg Sicherungsver-
wahrung an. Der Deutsche war wegen
schwerer räuberischer Erpressung und
versuchten Mordes angeklagt. Er hatte
zwischen 2011 und 2019 drei Hamburger
Banken überfallen und 25 000 Euro
erbeutet. Bei einem Raubzug schoss er
auf einen Bankmitarbeiter und verletzte
ihn lebensgefährlich. Die Taten hatte der
redefreudige 71-Jährige gestanden, eine
Tötungsabsicht aber bestritten. dpa

Kiel – Mit einem Messer und einer
Mistgabel sind am Wochenende drei
Männer in Kiel aufeinander losgegan-
gen. Als ein 46-Jähriger spät nachts
nach Hause kam, stand ein anderes
Auto auf dem von ihm gemieteten Park-
platz. Aus Ärger darüber parkte er den
Wagen mit seinem eigenen Pkw zu. Am
nächsten Morgen wurde er durch lautes
Geschrei vom Parkplatz geweckt. Kurz
darauf kam es zum Streit mit dem Fah-
rer des unrechtmäßig geparkten Wa-
gens und dessen Begleiter. Einer der
beiden soll ein Messer gezogen haben.
Laut Polizei griff der 46-Jährige zur
Mistgabel, um sich zu wehren. Er muss
sich wegen Nötigung, gefährlicher Kör-
perverletzung und Sachbeschädigung
verantworten. Seine 34 und 19 Jahre
alten Kontrahenten erhielten eine Anzei-
ge wegen Bedrohung. dpa

Mettmann – Die Polizei sucht eine mut-
maßliche Messerstecherin, die einen
24-Jährigen verletzt haben soll. Das
Opfer sei mit Freunden nachts in der
Fußgängerzone von Mettmann bei Düs-
seldorf unterwegs gewesen, als es zu
einem Gerangel mit einer anderen Grup-
pe gekommen sei, so die Polizei. Dabei
habe der 24-Jährige einen stechenden
Schmerz im Rücken gespürt, sich aber
nichts gedacht und sei nach Hause ge-
gangen. Erst am nächsten Morgen habe
er eine blutende Wunde bemerkt. dpa

8000 Kubikmeter Gestein
wurden zur Verbreiterung
eines Skiwegs absprengt

(^8) PANORAMA Dienstag, 8. Oktober 2019, Nr. 232 DEFGH
In Panik versuchten die Fans auf der völlig überfüllten Stehtribüne im Hillsbo-
rough-Stadion, sich auf die oberen Ränge zu retten. FOTO: DPA
Prinzessin Madeleine mit Familie. Die drei
Kinder sind, ebenso wie zwei ihrer Cou-
sins, ihre royalen Pflichten los. FOTO: DPA
LEUTE
Haft für redseligen Bankräuber
Streit mit Mistgabel
Autsch, war da was?

KURZ GEMELDET
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München

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