ER WILDTIERARZT PETE MORKEL musste schon
viele große afrikanische Säugetiere einfangen
- Löwen, Waldelefanten, weiße Nashörner –,
doch Giraffen sind am aufwendigsten. „Anderen
Tieren geben wir gerade genug Beruhigungsmit-
tel, um sie ruhigzustellen, aber bei Giraffen neh-
men wir eine absolute Überdosis, um sie umzu-
hauen“, erzählt der 59-Jährige. Er pirscht sich
gerade knapp hundert Kilometer östlich von
Nigers Hauptstadt Niamey an eine zweijährige
Giraffenkuh heran. Morkel hat sein Betäubungs-
gewehr mit einer Dosis Etorphin geladen, einem
Opioid, das 6 000-mal stärker als Morphium ist.
Nachdem es durch die Haut der Giraffe dringt,
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