2INTERNATIONAL Mittwoch, 2. Oktober 2019
Eine Demonstration zur Unterstützung des Präsidenten MartínVizcarra.RODRIGO ABD / AP
Eskalieren der Machtkampfin Peru
(afp/dpa/Reuters)· InPeru hat Präsident
MartínVizcarra vor dem Hintergrund
einerVerfassungskrise dasParlament
aufgelöst und Neuwahlen angekündigt.
In einerFernsehansprache sagteViz-
carra, mit dem von derkonservativen
Opposition dominiertenParlament sei
keinerleiVereinbarung möglich. Er be-
zog sich dabei auf den erbittert geführ-
ten Streit um die Ernennung von neuen
Verfassungsrichtern.
Zuvor hatte er dieVertrauensfrage
gestellt.Als die Abgeordneten darauf
gegen seinenWillen über neueVerfas-
sungsrichter abstimmten, werteteViz-
carra dieVertrauensfrage als gescheitert
und löstedas Parlament auf. Dieses be-
schloss darauf, den Präsidenten zu sus-
pendieren, und ernannteVizepräsiden-
tin Mercedes Aráoz zur Übergangspräsi-
dentin.Verfassungsrechtler betrachten
diesen Schritt allerdings als ungültig, da
dasParlament bereits aufgelöst war.
In zahlreichen peruanischen Städten
gingen am DienstagPersonen auf die
Strasse, um sich hinterVizcarrazu stel-
len.Auch die Chefs der Streitkräfte und
derPolizei sowie zahlreicheRegional-
regierungen erklärten dem Präsidenten
ihre Unterstützung.Vizcarrahatte dem
Kongress zuletzt vorgeworfen,seine Be-
mühungen imKampf gegen dieKorrup-
tion zu torpedieren.Laut dem Präsiden-
ten stemmen sich viele Abgeordnete aus
Eigeninteresse gegen ein entschiedenes
Vorgehen gegen dieKorruption.
Johnsonverspric htBrüssel
neuesBrexit-Angebot
(dpa)· Der britische Premierminister
BorisJohnson will Brüssel in den nächs-
tenTagen einen Lösungsvorschlag für
denStreit um das Brexit-Abkommen
unterbreiten. «Wir werden ein sehr
gutes Angebot vorlegen», sagteJohn-
son in verschiedenen Interviews. Knack-
punkt ist dabei dieFrage, wie künftig
eine harte Grenze zwischen dem bri-
tischen Nordirland und dem EU-Mit-
glied Irland verhindert werden kann.
DieVerhandlungen mit Brüssel seien in
einer «entscheidenden Phase», soJohn-
son. Bis zumWochenende werde seine
Regierung wissen, ob ein geregelter Bre-
xit möglichsei. Details zu seinem Plan
wollte er nicht nennen.
IN KÜRZE
Internetnutzermüssen
Cookieszustimmen
(Reuters)·WerWebsites im Internet be-
sucht, muss der Speicherung von Coo-
kies auf seinem Computer aktiv zustim-
men. Dieses Urteil hat derEU-Gerichts-
hof (EuGH) in Luxemburg gefällt.Im
vorliegendenFall hatte einWebsite-
Betreiber für ein Gewinnspiel ein An-
ItaliensBild ungsminister
gegen Kruzifixein Schulen
(apa)· Der italienische Bildungsminister
LorenzoFioramonti hat sich für die Ent-
fernung von Kruzifixen aus allen Lehr-
anstalten ausgesprochen. «Ich binfür
eine laizistische Schule, in der alleKul-
turen zumAusdruckkommen», sagte
Fioramonti in einemRadiointerview.
Man dürfe nicht ein bestimmtesSymbol
aushängen. Der Minister aus denRei-
hen der populistischenFünf-Sterne-Be-
wegung sprach sich auch dagegen aus,
dass dasPorträt des Staatspräsidenten
in allen italienischen Schulen hängt.Fio-
ramontiregte an, stattdessen eineWelt-
karte mitAuszügen aus der italienischen
Verfassung in den Klassenzimmern auf-
zuhängen. DieÄusserungen des Bil-
dungsministers wurden vonVertretern
derRechtsparteien umgehend als Ab-
kehr von den christlichenWurzeln Ita-
liens kritisiert.
AUFGEFALLEN
Späte Gerechtigk eit
für sephardische Juden
Ute Müller, Madrid·Auch die Spanier werden von ihrer Ge-
schichte eingeholt.Vor gut 500Jahren forderten dieKönige
Fernando II. und Isabel I. dieJuden ihresLandes in einem
Edikt auf, sich zum katholischen Glauben zu bekennen
oder die Iberische Halbinsel zu verlassen. Schätzungsweise
50000 Juden wurden vertrieben. Die Zahl ihrer Nachkom-
men, der Sephardim, wird heute auf 3,5 Millionen geschätzt.
Die meistenleben in Israel,Frankreich, derTürkei, den USA
oderLateinamerika. Als symbolischeWiedergutmachung bot
Madrid ihnen dieRückkehr in die einstige Heimat oder zu-
mindest die spanische Staatsbürgerschaft an.Das vor vierJah-
ren in Kraft getretene Gesetz sah für die Sephardim eineVor-
zugsbehandlung vor, die es ermöglichte, schnellan spanische
Papiere zukommen, ohne einenWohnsitz imLand zu haben.
DerVerband der jüdischen Gemeinschaften in Spanien be-
zeichnete das Gesetz damals als wichtige Geste.
Allen guten Absichten zumTr otz war die Nachfrage am
Anfang verhalten, was daran lag,dass Spaniendamalsineiner
schwerenWirtschaftskrise steckte und als Zufluchtsort nicht
besonders attraktiv war. Doch das hat sich geändert. Kurz vor
Fristablauf Ende September kam plötzlich eine wahre Bewer-
bungsflut.Ineinem einzigen Monat wurden mehr als 50 000
Anträge eingereicht, fast so viele wie in den vorausgegange-
nen vierJahren. Die Anträgekommen aus 60Ländern, wobei
krisengeschüttelteLänder wie Mexiko undVenezuela beson-
ders stark vertreten sind.
Erstaunlich wenige Anträge gingen aus Israel ein. Bis zum
31.August haben knapp 800 israelische Sephardim die spani-
sche Nationalität erhalten, weitere 2500Anträge werden be-
arbeitet.Vermutlich hat das geringere Interesse eher mit der
vorgeschriebenen Sprachprüfung zu tun als mitRessentiments.
«Wir Sepharden haben während all dieserJahrhunderte nie
Groll gegen die Spaniergehegt»,sagteAvraham Haim,Vorsit-
zenderder sephardischen Gemeinde inJerusalem,gegenüber
derTageszeitung«El País». «Im Gegenteil, wir sind mächtig
stolz darauf, Spanier zu sein.»
Bruderdesiranischen
Präsidenten verurteilt
(dpa)·Der Bruder des iranischen Präsi-
denten HassanRohani ist wegenFinanz-
delikten zu 5Jahren Haft verurteilt wor-
den.Ausserdem müsse HusseinFerej-
dun (Rohani) der Staatskasse die ge-
samte Deliktsumme zurückzahlen, sagte
einJustizsprecher.Inerster Instanzwar
Ferejdun sogar zu 7Jahren Haft verur-
teilt worden, das Berufungsgerichtredu-
zierte jetzt jedoch die Höhe der Strafe.
Ferejdun war 20 17 wegenKorruptions-
verdachts in Milliardenhöhe festgenom-
men worden, kam aber auf Kaution wie-
derfrei. Er war bis zu seinerFestnahme
als Berater seines Bruders tätig und ver-
trat diesen 20 15 in denAtomverhand-
lungen mit denWeltmächten inWien.
Ex-PräsidentSa rkozy
wirdvorGeri chtge stellt
(afp)·Der ehemalige französische Prä-
sidentNicolas Sarkozy muss sich wegen
illegaler Wahlkampffinanzierung vor
Gericht verantworten. DerPariser Kas-
sationshof wies am Dienstag als oberste
juristische Instanz den Einspruch Sarko-
zys gegen einen richterlich angeordne-
ten Prozess ab. DemkonservativenPoli-
tiker wirdvorgeworfen, sein zulässiges
Wahlkampfbudget 2012 bewusst über-
zogen zu haben. Sarkozy drohen in dem
Verfahren einJahr Haft und eine Geld-
busse von 3750 Euro.EinTermin für
den Prozess steht noch nicht fest. Sar-
kozy war von 2007 bis 2012 französi-
scher Staatschef. Im Bemühen um seine
Wiederwahl soll er imWahlkampf die
zulässige Budgetobergrenze stark über-
schritten haben.
kreuzkästchen miteinemvoreingestell-
ten Häkchen verwendet, um die Ein-
willigung zur Cookie-Benutzung zu er-
langen.Damit werde eine Zustimmung
aber nicht wirksam erteilt, entschie-
den die EU-Richter. Der Nutzer sei vor
jedem Eingriff in seine Privatsphärezu
schützen.
USAundNo rdkoreaplanen
neueAtomgesprä che
(dpa)· Nach monatelangem Stillstand
in denVerhandlungen über sein Atom-
waffenprogramm will Nordkorea in den
kommendenTagen neue Gespräche mit
den USA auf Arbeitsebene führen. Die
Sprecherin des amerikanischenAussen-
ministeriums, Morgan Ortagus, teilte
am Dienstag mit,Vertreter der USA
und Nordkoreas wollten «innerhalb der
nächstenWoche» zusammenkommen.
Auch Nordkorea bestätigte ein bevor-
stehendesTr effen.Wodie Gespräche
stattfinden sollen, blieb zunächst unklar.
EinToterundvieleVerletzte
beiProte stenin Bagdad
(dpa)·Irakische Sicherheitskräfte sind
inBagdad mitWasserwerfern undTr ä-
nengas gegen Demonstranten vorgegan-
gen. EinePerson kam laut dem Innen-
ministerium ums Leben.Aus Spitalkrei-
sen verlautete,mehrals180 Menschen
seien wegenVerletzungen behandelt
worden.Augenzeugen berichteten, die
Sicherheitskräfte hätten amTahrir-Platz
in die Luft geschossen, um den Protest
aufzulösen. Gemäss demTV-Sender al-
Sharqiya gab es auch in anderen Städ-
ten Proteste gegen dieKorruption.Viele
Iraker sind wegen der schlechten Infra-
struktur und der hohenArbeitslosigkeit
frustriert. So gehört der Irak zwar zu den
grössten Ölproduzenten derWelt, leidet
aber unter akutem Energiemangel.
Misstrauensantrag gegen
dierumänischeRegi erung
(dpa)·Rumäniens Opposition hat im
Parlament einen Misstrauensantrag
gegen dieRegierung der sozialdemokra-
tischen MinisterpräsidentinVioricaDan-
cila eingebracht. Die sechs Oppositions-
parteien werfenDancila unter anderem
Inkompetenz, ausgebliebene öffentliche
Investitionen sowie eine schwache Nut-
zung verfügbarer EU-Gelder vor. Den
Antrag unter der Federführung der
bürgerlichen NationalliberalenPartei
(PNL), die Staatspräsident Klaus Iohan-
nis nahesteht, unterschrieben 237Parla-
mentarier. Für eine Abwahl derRegie-
rung wären 233 Stimmen notwendig.
EinSchrittzurLösungdes
Konfliktsin derOstukraine
(dpa)· Im Ringen umFrieden im Kriegs-
gebietinder Ostukraine haben dieKon-
fliktparteien eine wichtige Einigung er-
zielt.Vertreter der ukrainischenRegie-
rung und der prorussischen Separatisten
in Luhansk und Donezk unterzeichne-
ten am Dienstag eineVereinbarung
über einen Sonderstatus der umkämpf-
tenRegionen.Damit sei derWeg frei für
ein Gipfeltreffen im Normandie-For-
mat mitFrankreich, Deutschland, der
Ukraine undRussland, sagte der ukrai-
nische PräsidentWolodimir Selenski.
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