LOUIS VUITTON
Am Ende der großen Schauen-Tournee
ist Müdigkeit unvermeidbar. So viele
Termine, Warten, Gedränge, Posen, Ein-
drücke, Langeweile, Inspirationen, große
Momente. Und dann ganz zum Schluss
der „Mega-Player“ Louis Vuitton im
Innenhof vom Pariser Louvre Museum.
Die Plätze begehrt, so mancher gleich-
wohl in Gedanken schon auf dem Weg
zum Flughafen oder Bahnhof. In der
eigens errichteten Box herrscht zunächst
hölzerne Ruhe vor dem Emotionssturm,
ein Setting wie eine riesige Sauna, pur,
recycelbar. Auch im LVMH Konzern hat
man die Botschaft wohl vernommen und
umgesetzt, dazu gehört auch, dass Stella
McCartney, die ihre umjubelte Kollekti-
on mit Trend zur „circular economy“ am
Tag zuvor in der Opéra Garnier gezeigt
hatte, nun Konzern-Chef Bernard Ar-
nault in Sachen Nachhaltigkeit berät.
Dann senkten sich Licht und Stimmen,
die britische Künstlerin Sophie – be-
kannt geworden mit dem Soundtrack zur
Netflix-Serie „Tales of the City“ – über-
nahm wandfüllend die Halle mit ihrer
digitalen Performance. Aus ihrer Brust
quasi traten die Models aus einer kleinen
Tür, zum Schlussdefilee sang sie sich
(und das Publikum) in Ekstase, die Ent-
würfe von Nicolas Ghèsquiere waren so
modern und eigenständig wie der Auf-
tritt, alles zusammen wirkte stimmig,
wow, energetisch wie ein hoch dosierter
Vitamintropf. Justin Timberlake ap-
plaudierte laut, und der Modezirkus
verabschiedete sich mit der Botschaft:
Kreativität ist eine Droge. Die Neben-
wirkungen sind nicht gesundheitsschäd-
lich. Im Gegenteil.
Man sagt der Mode nach, sie sei Seismo-
graph gesellschaftlicher und politischer
Schwingungen. Wenn nun Transvestiten
wie Violett Chachki und Miss Fame als
VIPs in der ersten Reihe sitzen, ist das
dann gutes Marketing der „RuPauls Drag
Race“-Produzenten oder einfach ein
Zeichen, dass Diversität keine Modeer-
scheinung ist? Was aber vor allem bedeu-
tet Hedi Slimanes Sehnsucht nach den
7 0ern, die Relativierung des Streetstyle-
Hype hin zu mehr klassischer Schneider-
kunst? Sind die Zeiten so ernst? Sarah
Burton lieferte bei Alexander McQueen
eine beruhigende Antwort. Perfekt ge-
arbeitete, strenge und leicht verspielte
Einzelstücke. „Jeder Look erzählt seine
eigene Geschichte. Die Verbindung zwi-
schen ihnen ist die Zeit, die es dauert sie
herzustellen.“ Am Ende verbeugte sie
sich mit allen Mitarbeitern.
„WIR WOLLEN DINGE ALEXANDER MCQUEEN
ENTWERFEN, DIE DIE
MENSCHEN BEGEHREN
UND ZUGLEICH WISSEN
WIR, WIE WICHTIG ES
IST, DIE UMWELT ZU
SCHÜTZEN. WIR MÜSSEN
EINE BALANCE FINDEN.“
MARIA GRAZIA CHIURI,
Dior-Kreativdirektorin
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05.10.19 Samstag, 5. Oktober 2019DWBE-VP1
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DIE WELT SAMSTAG,5.OKTOBER2019 SEITE 33
STIL
Vor dem Brexit: Besuch auf
der Frieze in London Seite 35
Kunstmesse
Um es mit Schauspielerin Nina Hoss,
gekleidet in einen blauen Lederoverall, zu
sagen: „Ich dachte an Filme, an Truffaut,
Nouvelle Vague, schwarzes Leder, große
Revers, klare Linien. Aber es war verspielt,
frisch, modern, dazu das Gewusel der
Models auf den imaginären Dächern von
Paris. Und ich frage mich, wie sie es ma-
chen, dass die Jacke jedes Mal modern
wirkt? Wie viele Varianten kann es noch
geben? Phänomenal.“ Zwischendurch
reihte sich die französische YouTuberin
Marie S’Infiltre frech ins Defilee und Top-
model Bella Hadid übernahm umgehend
die Security Rolle. Ein Moment.
CHANEL
Glitzern zu wollen war bisher nicht die
modische Botschaft, die man der typi-
schen Akris-Kundin zuschreiben würde.
Doch genau das war das Thema der Früh-
jahr/Sommer-Kollektion 2020. Albert
Kriemler, der sich stets inspirieren lässt
von einem Künstler, den er auf einem
seiner steten Streifzüge durch Galerien,
Museen und Ausstellungen entdeckt oder
wiederentdeckt, blickte im Geiste auf den
italienischen Ortasee und das Funkeln des
Sonnenlichts auf dem Wasser, das auch
den dort lebenden Maler Antonio Caldera-
ra (1903-1978) faszinierte. Seine lichte
Farbpalette, die Pastell- und Aquatöne, die
er in seiner figurativen als auch geome-
trisch-abstrakten Malerei verwandte,
stand Pate für diese Kollektion, ebenso
wie die Ai-Handtasche, die seit nunmehr
10 Jahren zur Signatur der Marke gewor-
den ist und – selten genug – dennoch
zeitgemäß erscheint. Sie zierte riesig den
Laufsteg, ihre gefaltete Trapezform findet
sich in Mustern und Details auf der Klei-
dung.
AKRIS
Die vereinenden MODE-Nationen
Vier Wochen, Hunderte Schauen, Präsentationen, Events in New York, London, Mailand und Paris. Ein selektiver Überblick
Ein digitaler
Liveauftritt als
KKKulisse: Louisulisse: Louis
VVVuitton beendeteuitton beendete
die Modewochen
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