Die Welt - 05.10.2019

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05.10.19 Samstag, 5. Oktober 2019DWBE-VP1


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DIE WELT SAMSTAG,5.OKTOBER2019 SEITE 47

IMMOBILIEN


U


nter Kunstenthusiasten genießt die
Münchner Messe Artmuc einen gu-
ten Ruf. In diesem Jahr hat das auf
zeitgenössische Kunst spezialisier-
te Event sogar etwas ganz Besonde-
res zu bieten: Vom 3. bis zum 13. Oktober wird sie
eine Etage eines Abbruchgebäudes im Stadtteil
Schwabing als digitales Kunstlabor nutzen – und
zwar als Teil eines Projekts, das unter dem Na-
men „The Hub Schwabing“ läuft. Neben digita-
len Performances wird es in diesem Rahmen
Kunstaktivitäten für Kinder und Workshops für
Kunstinteressierte geben, aber auch Yoga- und
Golf-Kurse.

VON CHRISTIAN HUNZIKER

Initiiert worden ist das Projekt nicht etwa von
einer Kulturförderinstitution, sondern von ei-
nem Immobilienunternehmen. Nachdem die
Münchner Firma Bauwerk das einst von der
Hochschule für Design genutzte Grundstück in
der Infanteriestraße 14 erworben hatte, ent-
schloss sie sich, einen Ideenwettbewerb für eine
Zwischennutzung des Gebäudes auszuschrei-
ben. Gut 40 Bewerbungen gingen ein, unter de-
nen eine Jury im August das Projekt „The Hub
Schwabing“ als Sieger kürte. Dabei ist von An-
fang an klar, dass die Nutzung nicht von Dauer
sein wird: Ende dieses Jahres will Bauwerk das
Gebäude abreißen und dann auf dem Grund-
stück etwa 150 Wohnungen errichten.
Auf Zwischennutzungen setzen auch andere
Immobilienunternehmen. So stellte beispiels-
weise die Immofinanz AG Flächen in ihrem vor
Kurzem fertiggestellten Bürogebäude Float im
Düsseldorfer Medienhafen für eine temporäre
Galerie zur Verfügung. Vermarktungsgründe wa-
ren dafür nicht ausschlaggebend – die Büroflä-
chen des Neubaus sind bereits vollständig ver-
mietet. Das ist heute eher die Regel als die Aus-
nahme: Viele Projektentwickler müssen sich vor
dem Hintergrund des anhaltenden Booms auf
dem deutschen Immobilienmarkt und der star-
ken Nachfrage nach Büro- und Wohnflächen bei
der Vermarktung eigentlich nicht besonders an-
strengen.

Warum investieren sie dann trotzdem Geld
und Zeit für eine (oft kulturelle) Zwischennut-
zung? „Wir präsentieren uns mit der Interims-
nutzung so, wie wir uns verstehen: als sehr inno-
vatives Unternehmen“, antwortet Roderick Rau-
ert, der als geschäftsführender Gesellschafter
von Bauwerk das Münchner Projekt in der Infan-
teriestraße betreut. Dabei sei die Zwischennut-
zung immer Teil des Gesamtkonzepts. „Bei allen
unseren Projekten wollen wir Mitspieler einbin-
den“, erläutert Rauert. „Die Zwischennutzung
bietet uns die Möglichkeit, die Menschen zu fra-
gen, was sie an einem Ort lieben und welche
Nutzung sie sich dafür vorstellen.“
Daraus ergibt sich ein Aspekt, der in der ge-
genwärtigen politischen Gemengelage für Pro-
jektentwickler besonders attraktiv ist. Die Inte-
rimsnutzung, sagt Rauert, eröffne „die Chance,
einen ganz anderen Umgang mit der Not-in-my-
backyard-Mentalität zu erreichen“. Mit dieser
als Nimby abgekürzten Haltung ist die weitver-
breitete Einstellung gemeint, wonach zwar
durchaus Wohnungen gebaut werden sollen,
aber bitte nicht im eigenen Hinterhof. „Indem
wir die Menschen anregen, sich mit dem Ort
auseinanderzusetzen, erzielen wir eine höhere
Akzeptanz für das Neubauvorhaben“, sagt Rau-
ert. „Und wenn es keinen Widerstand aus der
Bevölkerung gibt, können wir auch die politi-
schen Gremien leichter davon überzeugen, dass
wir anders sind als andere Projektentwickler.“
Ist die künstlerische Zwischennutzung also
ein Mittel, um die politischen Instanzen dazu zu
bewegen, schneller die Baugenehmigung zu er-
teilen? Ganz so deutlich wollen das andere Pro-
jektentwickler nicht bestätigen. Trotzdem dürf-
te es kein Zufall sein, dass die börsennotierte
TLG Immobilien AG ausgerechnet für ihr Pro-
jekt Wriezener Karree ein Zwischennutzungs-
konzept umsetzt. Das Wriezener Karree befin-
det sich nämlich im Berliner Stadtteil Fried-
richshain-Kreuzberg, dessen grüner Baustadtrat
Florian Schmidt durch seine investorenkritische
Haltung bundesweite Berühmtheit erlangt hat.
„Mit der Zwischennutzung wollen wir auch
die Akzeptanz für dieses Stadtentwicklungspro-

Deckenbemalung in den maroden Büros in der
Münchener Infanteriestraße 14. Für zwei Wochen
gggibt es Kunst im Abrissgebäudeibt es Kunst im Abrissgebäude

THE HUB SCHWABING

KUNST


IM BAU


Ob Ausstellungen in Abbruchhäusern oder Events auf


Brachen – immer mehr Immobilienunternehmen


entdecken die Chancen einer Zwischennutzung.


Dabei geht es auch darum, die Akzeptanz von


Bauvorhaben bei den Bürgern zu erhöhen
FORTSETZUNG AUF SEITE 49

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