Schönes Wochenende
Berliner Zeitung·Nummer 231·5./6. Oktober 2019 (^21) ·························································································································································································································································································
Persischer Milchreis
KOCHSTUNDE
D
iemeistenvonunsAmateurköchenhabeneineambiva-
lenteBeziehungzuGewürzen.Dieganzbesonderenwer-
denfüreinGericht,dasmannachRezeptkocht,gekauft,ver-
schwindendannaberirgendwoindenTiefendesKüchen-
schranks.Dabeisindsiedasi-Tüpfelchen,dasauseinemmittel-
mäßigenGericht ein tollesmacht.In„Gewürze“(Dorling
Kindersley,24,95Euro)stelltStuartFarrimondverschiedenste
GewürzeimDetailvor. Ererklärt,wohersiekommenundwie
mansieambestenzuaromatischenMischungenwieetwadem
persischenAdviehverbindet(Rosenblätter,Kardamom,Kreuz-
kümmel,Zimtund Ingwer). DerHerbstdarfkommen.(sap.)
RezeptderWoche
DORLING KINDERSLEYV
ERLAG/ MOWIE KAY; GETTY IMAGES (2)
Zutaten
150gRundkorn-Milchreis,gewaschen
600ml Milch,300 gSchlagsahne
2ELf lüssigerHonig
feinabgezogeneSchalevon1Bio-Orange
2TLOrangenblütenwasser
MarkundSchotevon1Vanilleschote
1PriseSafranfäden,gemahlen
1ELA dviehplusmehrzumServieren
6Medjool-Datteln,entkerntundfeingehackt
1ELP istazienkerne,inS tiftegeschnitten
1ELg etrockneteRosenblätter
6feuerfesteFormen(à200ml)
Zubereitung
DenBackofenauf160°Cvorheizen. DenReisaufdieFormen
verteilen. Milch, Sahne,Honig, Orangenschale,Orangenblü-
tenwasser,Vanilleschoteund-markundgemahlenenSafranin
einemgroßenTopferhitzen.Rühren,bissichderHonigaufge-
lösthatundderSafrandie Milchgelbfärbt.DieMischungbis
kurzvordem Kochenerhitzen,dannvomHerdnehmenund
mindestens10Minutenundbiszu60Minutenziehenlassen.
DieMilch abgießen, um Schale undVanilleschote zu entfer-
nen,undaufdieFormenmitdemReisverteilen,dannmitAd-
viehbestreuen.DenReis45–50MinutenimOfenbacken,bis
derReisweichistunddasGewürzeinedünnebrauneHautbil-
det.DieFörmchenausdemOfennehmenunddenMilchreis
kurzabkühlenlassen.DenMilchreismitdengehacktenDat-
teln, Pistazien, getrocknetenRosenblätternsowie mit etwas
mehrAdviehbestreuenundwarmoderkaltservieren.
roun haben mit ihrenBauten das
Stadtbild vonCharlottenburgund
Wilmersdorfgeprägt.
Während es in derDauerausstel-
lungim MuseumTempelhofumdie
Geschichte der ehemaligen Anger-
dörfer Tempelhof,Mariendorf, Ma-
rienfeldeundLichtenradegeht,zeigt
eine aktuelleAusstellungGlanzstü-
cke aus dem bezirklichenKunstde-
pot.DasMuseumSchönebergind er
Hauptstraße bietet nebenWechsel-
ausstellungen auch Spaziergänge
an. Am Sonntag geht es um 14Uhr
über die SchönebergerInsel. Statio-
nen sind die alteBahnstrecke,das
GeburtshausvonMarlene Dietrich
und dasWahrzeichen derInsel, das
riesige Gasometer.Ganz im Westen
befindet sich dieZitadelle Spandau.
EinigeMuseenhabenihrenStandort
inderaltenFestung.Imehemaligen
Proviantmagazin erfährtder Besu-
cherzumBeispieleinigesüber„Ber-
linundseineBaudenkmäler“. Ortder Moderne: die Schaubühne am Lehniner Platz. MILA HACKE Blick in die Ausstellung „99xNeukölln“ BERND FRIEDEL
TIPPS
MuseumTreptowSterndamm 102. Sa
und So 14–18 Uhr
Museum KöpenickAlter Markt 1. So 14–18
Uhr.Gedenkstätte Köpenicker Blutwochen,
Puchanstraße 12. So 14–18 Uhr
MuseumTempelhofAlt-Mariendorf 43. So
11–15 Uhr
Schöneberg MuseumHauptstraße
40/42. Sa u. So 14–18 Uhr
Villa OppenheimMuseum Charlottenburg-
Wilmersdorf, Schloßstraße 55/Otto-Grüne-
berg-Weg.Sau.So10–17Uhr
Museum NeuköllnAlt-Britz 81. Täglich
10–18 Uhr
STADT, LAND, MENSCH
Neustart
mit
Aliens
E
sgibtLebenswege,überdie
mannurstaunenkann.Die
Wege vonChristian und
MargretGrangehörendefi-
nitivdazu.DieBerlinerhabenlange
inIT-Unternehmengearbeitet.Und
sichnachvielenArbeitsjahrennoch
einmalneuorientiert.
HeuteverdienensieihrGeldmit
Außerirdischen:DieGrans–Chris-
tianist54,Margretist 60 –habenin
derAbbestraßeinCharlottenburgei-
nen Escape Room eröffnet, ein
Abenteuer-Spiel,beidemdieSpieler
eineStundeineinemspeziellpräpa-
rierten Raum verbringen.DieAuf-
gabeistes,entwederzuentkommen
oder eine bestimmteMission zu er-
füllen. Um das zu schaffen, müssen
Dinge gefunden und kombiniert,
RätselgelöstundSchlössergeknackt
werden.EinTrend,derimmermehr
Spielerfasziniert.
Christian undMargret, verheira-
tet seit 22Jahren, haben sich damit
einen großenTraum erfüllt. „Wir
hörten vorJahren vondem Trend,
probierten2014erstmalssoeinSpiel
aus“,sagtChristianGran.„Undfan-
denessogut,dasswirdanachimmer
wieder spielten.“ Schnell kam die
Idee,eineneigenenEscapeRoomzu
eröffnen.ZudemZeitpunktstanden
beide noch fest im alten Arbeitsle-
ben.ChristianleitetedamalseineIT-
Firmamit100 Mitarbeitern,dieDa-
ten-Ser verfür zu Hause vertri eb,
auchMargretarbeiteteinderFirma.
DieneueCloud-Technologiemachte
das Produkt nach und nach über-
flüssig. „Außerdem hatte ich keine
Lustmehr ,sov ieleMenschenzufüh-
ren“, sagt ChristianGran. Also stie-
genbeideausundgingenandiePla-
nung für dasAbenteuer-Spiel. „Es
wareingewagterSchritt–wirwuss-
tennicht,obeswirklichklappt.“
Sieentwickelten die Themen für
die Spiel-Räume und erdachten ein
eher außergewöhnliches Konzept.
Im Gegensatz zu anderen Escape-
Room-Anbietern, die voneinander
unabhängigeSpielszenarien anbie-
ten, sind dieStorys der einzelnen
SpielräumebeidenGransmiteinan-
der verwoben. Weralle Räume ge-
spielthat,hateinegroßeStoryerlebt.
Heute können dieSpieler bei „Illu-
minati Escape“ bereits einenCom-
puter aus den HändenvonBöse-
wichten befreien, einenImbiss in
derWüstenachAliensdurchsuchen
odergeheimeUnterlagenauseinem
Casino stehlen.Einviertes Szenario
wirdaufeinemSchiffspielen.
Alsdas Konzeptstand,gingesan
die Suche nach einem geeigneten
Standort, dann begann derBaudes
ersten Raums.Margret schaute sich
VonFlorianThalmann
hier vonden beauftragtenTischlern
diehandwerklichenTricksab ,Chris-
tianprogrammiertedietechnischen
Elemente,bei den nachfolgenden
Spielräumen machten sie alles
selbst. „Nur für dieKulissen holten
wir einen Theatermaler,das Ausse-
hen der Räume war uns wichtig“,
sagt ChristianGran. Alle Spiele ste-
cken voller Details,die Deko wurde
vomKulissen-Profiliebevollundmit
vielenTricksaufaltgetrimmt.
„Fluchtspiele“, sagen dieGrans,
seien deshalb einTrend, weil sie ko-
operativ sind. „Freunde gehen zu-
sammen insKino,aber da sitzen sie
nurnebeneinander.InR ätselräumen
mussmanwirklichalsTeamarbeiten
undhat Spaß,dasbringtdieLeutezu-
sammen.“ Es hat übrigens auch bei
den Grans funktioniert. „Wir gehen
heute wirklich gernzur Arbeit.Und
sind an demProjekt zusammenge-
wachsen.Wergemeinsam einen Es-
cape Room eröffnet, muss gemein-
samvieleProblemelösen.“
IlluminatiEscapeAbbestraße 17,Charlotten-
burg .Weitere Infos unter illuminati-escape.com
ChristianundMargret
Granhabenjahrelang
inderIT-Branche
gearbeitet.
JetztsindsieBesitzer
einesEscapeRooms
inCharlottenburg
Sie lieben Abenteuer und Spiele: Margret und Christian Gran vor ihrem „Alien Grill“. BLZ/MARKUS WÄCHTER (2)
Die Schaltzentrale der Grans. Hier wird jedes einzelne Spiel überwacht und gesteuert.