Berliner Zeitung - 05.10.2019

(Marcin) #1

Eine Stadt –ein Land –viele Meinungen


Berliner Zeitung·Nummer 231·5./6. Oktober 2019 (^7) ·························································································································································································································································································
Deutschland kann
und sollteVorbild sein
DasKlimazurettenkann nurimRah-
menEuropas undder Welt erfolgen,
undzwarnichtmit Versprechungen
und großen Reden,sondern nur
durchTaten. Hier kann undsollte
DeutschlanddurchausVorbildsein
unddas auch so in der Argumentati-
on darstellen. Alles andereschürt
Unverständnis, sogarAngst vorneu-
en finanziellenBelastungen, dievor
allem die trifft,die sowiesoschon
nicht viel haben.
Rainer Menzel
Als ob eskeine wichtigeren
Entscheidungen gibt
Unwissende,auf „modernen“Hype
aufspringendeJugend will „Normen“
fernab jeglicher Realitätdurchsetzen.
Als ob es in derPolitik keine wichti ge-
renEntscheidungen für dieses Land
gibt.Deutschland kann definitiv
NICHT dasWeltklimaretten, ge-
schweige nachhaltigbeeinflussen.
Jochen Hausmann viaFacebook
Jetzt verzichten, um nicht
auf die Erde zu verzichten
VieleMenschen denken, sieseien
vomKlimawandel nicht betroffen.
Wenn im Amazonas derRegenwald
abgeholztwird,sind wir trotzdem
betroffen: durchErderwärmung,
Luftverschmutzung,Flüchtlinge.
AndereMenschenwollenhelfen,
abernehmen Klimaschutznurals
Verzicht wahr.Mansollte jetztver-
zichten,damit wir später nicht auf
unsereErdeverzichtenmüssen.
Klasse 8G der Heinrich-Hertz-Schule
in Hamburg
DasVerursacherprinzip
nicht vergessen
Werist denn für die meistenEmis-
sionenverantwortlich,werprofi-
tiert,wenn er technische Lösungen
boykottiert, wie zumBeispiel in der
Autoindustrie?Wirkönnen im Klei-
nen etwas ändern, aber letztlich
muss diePolitik handeln und die
Konzerne dazu zwingen,Innova-
tionen undUmweltschutz nicht
unter Ladungenvon „Schum-
melsoftware“ zu begraben!
MukaBauervia Facebook
Dank Greta setzen wir uns
mit Problemen auseinander
Greta Thunberg hat eineDiskussion in
Gang gesetzt, derwir uns alle stellen
müssen. Wenn wirinZukunftein le-
benswertes Umfeld habenwollen,
kann unddarfessonicht weiterge-
hen. Eine 16-Jährigehat es geschafft,
dass sichweltweitMenschenmit die-
senProblemen auseinandersetzen.
Dasist großartig.
IrisNagel viaFacebook
Unseren Kinderneine
bessereWelt hinterlassen
JungeGenerationen fordern mehr
Einsatzfür denKlimaschutz,aber sie
habennicht die nötigenMitte ldazu.
Leider reagierendie Politikersehr un-
zureichendaufdie Forderungender
jungen Leute. Wirhaben diePlicht,
unserenKindern einebessereWelt zu
hinterlassen. Wann wird sichdie
deutscheRegierungendlichMühe ge-
ben,die Umwelt und dieSorgen der
Bürger zuvereinbaren?



  1. Jahr Deutsch alsFremdsprache,
    SaintCyr, Rennes,Frankreich


Die Kinder


handeln jetzt selbst


Wasist uns das Klima wert? Das schrieben die Leserinnen und Leser der Debattenseriezudieser Frage


RedenSie mit!
Argumente undIdeenbittean
[email protected];
Stichwort: Meinungsfreiheit
Alle Debatten online unter
berliner-zeitung.de/meinungsfreiheit

K


ein Themabeschäftigtuns derzeit
mehr als dasKlima. GretaThunbergs
Schulstreik,der UN-Klimagipfel, dieErd-
erwärmung–die öffentlicheDebatteläuft
aufHochtouren. Auch unsereKommenta-
torenzeigten großesEngagementinihren
Kommentaren.
DieWoche begann mit einemBeitrag
des SozialpsychologenHaraldWelzer.
Dieser beschriebdie Diskrepanz zwischen
demEngagementder Jugend für denKli-
mawandelunddemKlimapaket der Bun-
desregierung. Letzteresnannte er ein„To-
talversagen inSachen Daseinsvorsorge“.
Die Schülerinnen GwendolynRauten-
berg undRonjaEnoldvon der„Fridays for
future“-Bewegungerklärten,die Zeit für
Wandelseida. Wenn diePolitik nichthan-
dele, handelten sieselbst.Sie wollten
nachhaltigund weitsic htig denken und
den Druckauf diePolitik erhöhen.
DieLehrerinVivienMeggyesforderte
die Erwachsenenauf, sichden Forderun-
genvon GretaThunbergund der„Fridays
for future“-Bewegungzustellen.Wirsä-
ßenalleimselbenBootund zwar in ei-
nem,das dabeisei unterzugehen.
DerBUND-KlimaschutzexperteMatt-
hias Krümmelwies daraufhin,dass der
AltbaubestandBerlin smit seiner fehlen-
denEnergieeffizienzein großesProblem
darstelle. Noch gebe eskeineAntworten
aufdie Frage, wieKlima- undDenkmal-
schutz verknüpft werden könnten.(mec).

Mit Phantasieund Herzblut demonstrieren Jugendliche in Berlin fürden Klimawandel. IMAGO/IPON
Free download pdf