Kapitel 12 | Event-Fotografie 207
Wintersport...................................................................................................................................................................
Die Fotografie im Schnee birgt eine Reihe von Besonderheiten: Es gibt eine
Unmenge an beeinflussbaren, aber auch unbeeinflussbaren Faktoren, die
hier Ihr Ergebnis bestimmen. Ob nun ein Snowboarder beim Aerial in der
Pipe oder Carving-Skifahrer in Extremschräglage: Wintersportler sind in
der Regel sich schnell bewegende Objekte, die es gilt, mehr oder minder
spektakulär auf den Chip zu bannen. Dies hat die Wintersportfotografie
mit anderen Sportarten gemeinsam. Also handelt
es sich im Prinzip um klassische Sportfotografie
mit ein paar zusätzlichen Hürden.
Wenn Sie sich in dieser, zugegebenermaßen,
äußerst schwierigen fotografischen Disziplin ver-
suchen möchten, sollten Sie idealerweise selbst Ski
oder Snowboard fahren. Zumindest sollten Ihnen
aber die Bewegungsabläufe der Sportarten vertraut
sein. Dies gilt übrigens für alle Sportarten, die Sie
fotografieren möchten, damit Sie den perfekten
Moment zum Auslösen erwischen. Aber beim Win-
tersport gibt es auch noch einen anderen Grund:
Ohne alpine Ausrüstung und Lift gelangt man
nicht zu wirklich interessanten Gebieten und Auf-
nahmestandpunkten, von denen aus wirklich gute
Action-Fotos gelingen. Bereiche in Skigebieten, die
auch Fußgängern zugänglich sind, sind eher uninte-
ressant, weil sich die Alpinisten dann weniger spek-
takulär auf der Piste bewegen.
Die Ausrüstung
Gut verpackt ist hier die Devise für Ausrüstung und Fotograf. Zum
Transport der Ausrüstung eignet sich ein Fotorucksack mit getrennten
Fächern für Kamerabody und Objektive. Sie müssen die Ausrüstung vor
Schlag, wie er bei einem Sturz passieren kann, und vor niedrigen Tempe-
raturen schützen. Natürlich können Sie auch einen normalen Rucksack
verwenden, doch hier sollte die Kamera dann mit einfachen Mitteln wie
Handtuchwickeln geschützt werden. Auch die Witterungseinflüsse sind
nicht zu unterschätzen. Eisige Temperaturen, Schneetreiben, Wind und
Feuchtigkeit sind Dinge, auf die Digitalkameras mit mehr oder minder
empfindlicher Elektronik anfällig reagieren und bei denen sie gerne ihren
Dienst verweigern. Wenn Sie die Kamera aus dem Rucksack und in die
Fast meint man, den Snowboarder beim Sprung anfassen zu können. Der
aufwirbelnde Schnee sorgt für Dynamik im Bild. Kamera: Nikon D100 mit
28-70 mm f/2.8er Objektiv – Belichtung 1/1000 Sek. bei f/16 – Brennweite
100 mm – ISO 200. Foto: Jörg Böh (www.joerg-boeh.de)