Kapitel 12 | Event-Fotografie 213
Halten Sie auf jeden Fall einen Pinsel oder einen Blasebalg bereit, um
anhaftenden Staub sanft entfernen zu können.
Wasser ist relativ unproblematisch. Die meisten Kameras vertragen
durchaus einige Wassertropfen, ohne gleich Kurzschlüsse zu bekommen.
Zusammen mit Salz ist Wasser allerdings Gift für jede Kamera, da salzhal-
tiges Wasser extrem korrosionsfördernd ist und auf der Linse schnell einen
schmierigen Film hinterlässt. Halten Sie daher immer ein kleines Fensterle-
der oder ein Mikrofasertuch bereit, um Wassertropfen schnell von Kamera
und Linse entfernen zu können. Wenn Sie von einem kleinen Boot aus foto-
grafieren, sind Fototasche oder Fotorucksack nur noch bedingt geeignet,
um Ihre Ausrüstung zu transportieren. Besser sind wasserdichte Kunststoff-
kisten oder -taschen, die möglichst schwimmfähig sind.
Eine gute Nachricht gibt es: Wassersport findet primär im Sommer statt
und am Wasser ist es immer sehr hell. Sie werden zwar lange Brennwei-
ten ab 200 mm benötigen, aber die Lichtstärke ist nicht so wichtig. Eine
Anfangsöffnung von f/5.6 sollte in den meisten Fällen völlig ausreichen. Ein
Polfilter hilft Ihnen, unerwünschte Reflexionen des Wassers zu filtern. Ein
UV-Filter schützt Ihre Frontlinse nicht nur
vor unliebsamen Begegnungen mit Wasser
und Sand, sondern filtert auch die teilwei-
se extreme UV-Strahlung zuverlässig. Der
Verlust an Lichtstärke bei Polfiltern sollte
im Normalfall keine Rolle spielen.
Die Bildgestaltung
Im Wassersport gibt es zwei klassische
Aufnahmesituationen – nah dran und weit
weg. Da wir aber die Sportler porträtie-
ren wollen und nicht die Boote oder die
gesamte Regatta, bleibt Ihnen nur noch
eine: nah ran. Wenn Sie die Möglichkeit
haben, stellen Sie die Akteure in das Zen-
trum des Fotos. Kite-Surfen ist eine relativ
junge Sportart, die nah am Ufer stattfindet,
da die Sportler flaches Wasser bevorzugen
und, um Tempo zu machen, bis auf weni-
ge Meter an den Strand heranfahren. Sie können sich also bequem an
den Strand setzen und das Motiv im wahrsten Sinne des Wortes auf sich
zukommen lassen.
Trimaran-Segler beobachten den Gegner und trimmen das Segel um das "Letzte" an
Tempo aus dem Boot zu holen (bis zu 70 km/h). Kamera: Fujifilm FinePix S2Pro mit
18-125 mm f/3.0-5.6er Objektiv – Belichtung 1/1500 Sek. bei f/4.8 – Brennweite 27
mm – ISO 100. Foto: Martin Schwabe