MF-MT

(Darren Dugan) #1
Kapitel 3 | Die Bildgestaltung 29

Auch die Spiegelfotografie eignet sich sehr
gut, um räumliche Tiefe zu erzeugen.
Foto: Carina Meyer-Broicher

dem Hintergrund. Meistens wird das Hauptmotiv auf der mittleren Ebene
platziert. Der Hintergrund sollte möglichst ruhig und undeutlich sein, die
Hauptebene scharf und klar. Der Vordergrund dient dazu, die räumliche
Tiefe zu vermitteln und den Betrachter ins Bild zu führen. Sie können das
Foto auch spannender gestalten, indem Sie die Hauptebene in den Vorder-
oder Hintergrund legen und so den Zuschauer zum genauen Hinsehen
zwingen.


Sie können mittels Farben, Formen, Lichtführung und Schärfelage so
bewusst jede Bildebene gestalten. Eine scharfe Hauptebene wirkt gegen
einen unscharfen Hintergrund noch schärfer.


Gestaltungsmöglichkeiten


Sie haben verschiedene Möglichkeiten, mit Ihrem Foto den Eindruck räum-
licher Tiefe zu erzielen:


● Die Schärfentiefe: Setzen Sie die Ebenen durch ihre unter schied liche
Schärfe deutlich voneinander ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie
die scharfe Hauptebene in den Vordergrund, die Mitte oder den
Hintergrund legen.
● Das Größenverhältnis: Gleich große Bildelemente wirken kleiner, je
weiter Sie vom Kamerastandpunkt entfernt sind.
● Die Linienführung: Linien, die in das Bild hineinführen, erzeugen
auch Tiefe. Dies können sowohl Gegenstände wie auch
Schattenlinien sein. Am wirkungsvollsten sind solche Linien, die in
Fluchtpunkten münden.
● Die Helligkeit: Sie können auch durch die natürliche abnehmende
Helligkeit vom Bildvorder- zum Bildhintergrund unterschiedliche
Bildebenen erzeugen. Oder Sie überraschen auch hier den
Betrachter mit einem hellen Hintergrund und einem dunklen
Vordergrund.
● Die Schatten: Jeder Schattenwurf gibt den Bildelementen eine
räumlichere Wirkung.
● Die Überlagerung: nicht vollständig sichtbare Bildelemente, die
hinter sichtbaren Bildelementen versteckt liegen.
● Die Farben: Kräftige, leuchtende Farben wirken auf den Betrachter
näher als verblassende, zumeist ins Bläuliche gehende Farben. Dies
sieht man häufig bei Landschaftsaufnahmen, Sie können dies aber
durchaus auch bei Ganzkörperporträts mit viel Umfeld anwenden.
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