schmetterling

(Martin Jones) #1

bist, stopf die Löcher, Junge. Du wirst bald Sheriff. Löcher sind nicht gut,
man fällt Jahre später noch rein.«
»Carl –«
»Schon okay.« Der Alte schlägt ihm auf den Rücken.
»Nein, wegen des Anbaufelds, das Tucker hinter Eureka entdeckt hat –
sollte ich da was wissen?«
»Hm?«
»Über die Hinzuziehung der DEA vielleicht?«
Carls Hand verharrt in greifender Bewegung. Greift nach der Erinnerung.
Sein Geist, seine Hand – gemeinsam bekommen sie es zu fassen. »Richtig, ja,
Phibbs hat – wir haben ihren Agenten gestattet, sich da mal umzusehen. Ein
Agent – Agent –«
»Forrester?«
»Genau. Dachte schon, ich hätt vergessen, ’s dir zu erzählen.«
»Nein«, sagt Luther. »Hast du nicht.«


Über Downieville prangt frisches Blau.
So intensiv und grundgereinigt, wie man es nur nach nächtlichen
Regenstürzen zu Gesicht bekommt, wenn der Himmel sich ausgestülpt und
entleert hat, bis nichts in der Schwebe bleibt als die Gedanken der in ihm
Reisenden und Suchenden. Die höher gelegenen Nadelbäume erstrahlen
golden und rosa, stetig wandert die Schattengrenze talwärts. Ruth steuert den
Streifenwagen an Danes Automotive vorbei und verwirft Gedanken im
Moment ihres Entstehens. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite rahmen
prachtvolle Koloradotannen eine winzige Kapelle ein, weiß getüncht mit
Stummelturm. Wie sie dort kauert, noch in den Schatten, erweckt sie den
Anschein, als sinne sie über sich selber nach, ein Gegenbild zur pompösen
Arroganz großer Kirchen. Ein Leuchten geht von ihr aus, vielleicht lässt ihr
Anblick aber auch Ruths eigenes Leuchten hervortreten. Jeder Mensch
scheint ihr so ein Bauwerk zu sein, geduckt, klein, im Innern gerade Platz

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