schmetterling

(Martin Jones) #1

Das heißt, wir können technologische Elemente wie Datenspeicher,
Transponder, Kameras und Mikrofone bis ins Allerkleinste herunterrechnen
und von dort ausgehend wieder so aufbauen, dass sie Teil der genetischen
Information werden. Künstliche DNA. Wir konstruieren lebende Zellen auf
dieselbe Weise, wie wir Computer programmieren, mit unglaublich präzisen
Resultaten!«
Die große Libelle erscheint wieder auf der Wand. Anmutig schillernd,
ohne erkennbare Implantate.
»PU-453-Technologie, Stadium fünf. Sie lässt sich steuern, ihr Organismus


verfügt über sechzehn Gigabyte Arbeitsspeicher und ist via sämtlicher Sinne
mit der KI verbunden: Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten. Aber man
sieht nichts. Alle mikroelektrischen Bestandteile wurden Teile der DNA. Sie


codieren den Bau sämtlicher Funktionen, die wir bisher extern aufbringen
und künstlich mit dem Organismus verknüpfen mussten.«
Ein Murmeln geht durch den Raum.
»Die Nachkommen sind ebenfalls steuerbar?«, fragt Fu Shenmi, die
Bereichsleiterin für virtuelle und erweiterte Realität.
»Ja. Eines macht uns noch Kopfzerbrechen, was sie im PU gelöst haben.
Bei herkömmlicher Besondung versieht man jedes Implantat mit einer
Identifizierungsnummer, damit die KI ein Tier erkennt und einzeln ansteuern


kann. Wie sich die Codierung in der Selbstreproduktion fortsetzt, wissen wir
noch nicht.«
»Kannst du so eine Libelle bauen?«, fragt Elmar.
»Wir arbeiten dran, die Technologie zu entschlüsseln.«
»Ares alleine bringt uns da nicht weiter, es ist kein rein rechnerisches
Problem.« Jayden hüstelt. »Wie gesagt, PU-Technologie –«
»Kann man nicht nachkochen wie ein Curry, schon klar.« Hugo beugt sich
vor. »Ihr habt von sieben Stadien gesprochen.«
»Richtig.« Eleanor lässt der Libelle tracheenartige Röhren entwachsen. Ihr
Rücken verbreitert sich zu einer Art Plattform. »In Stadium sechs werden

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