schmetterling

(Martin Jones) #1

Erfahrungsstand rapide wächst. Den wiederum lagert die Steuer-KI in der
Cloud ab.«
»Das heißt, jedes Kollektiv kann mit dem Wissen aller Kollektive
operieren.« Elmar lässt das auf sich wirken. »Aber das ist nicht alles, was ihr
uns zeigen wolltet, oder?«
Eleanor tritt zu Jayden.
»Machen wir uns nichts vor, die Technologie stößt an ihre Untergrenze.
Und solange das der Fall ist, stehen wir – da hat Hugo vollkommen recht –
im Wettbewerb mit DARPA und anderen. Wir können den Datenspeicher, den


so ein Tier trägt, nun mal nicht beliebig verkleinern. Ein Atom bleibt ein
Atom, und zur Nutzung von Quanteneffekten ist die Lebenswelt eines Insekts
zu instabil, außerdem lernt das Tier selbst gar nichts. Entfernt man den
Speicher oder geht er kaputt, ist es wieder nur eine simple Libelle. Bauteile
schon im Larvenstadium zu implantieren, bietet auch keine Lösung. Nicht
alle Tiere vertragen den Umbau, und selbst wenn es funktioniert, erhalten wir
vielleicht ein einziges schlaues Tier, dessen Nachkommen aber wieder nur
gewöhnliche Libellen sind. Hier weist uns PU-453 tatsächlich einen völlig
neuen Weg.«
Die Insekten weichen Bildern aus der Nanowelt: Makromolekülen,
Gensequenzen, winzigen Maschinen.
»Was ist eine lebende Zelle? Ein Computer, in den die Natur ein
Programm geschrieben hat. Dieses Programm befähigt Zellen, sich zu
Gehirnen, Armen, Beinen, Augen, Lungen, Herzen, Nieren und so weiter
zusammenzuschließen. Mit EditNature sind wir so weit, diesen Prozess
designen zu können. So haben wir bei Nordvisk Pflanzen erschaffen, die
eigenständig Parasiten bekämpfen und sich dem Klimawandel anpassen,
Mikroorganismen, die organische Treibstoffe produzieren und Schadstoffe
abbauen. Wir haben Bakterien beigebracht, sich gegen Viren zur Wehr zu
setzen, Erbkrankheiten eliminiert. Mittlerweile operieren wir nicht mehr nur
in Größenkategorien genomischer Buchstaben, sondern auf atomarer Ebene.

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