schmetterling

(Martin Jones) #1

Hill Road treffen, wo der Abbieger auf die Interstate 290 mündet. »Sie hätte
das nicht so raushauen sollen. Ich meine, es stimmt zwar, von einer gewissen
Warte aus betrachtet, aber derart vereinfacht –«
Die fremden Sterne –
Er hat sie gesehen. Gestern Nacht an Bord der Delta Queen. Ein Himmel
voller Streuzucker. Millionenfaches Funkeln, wie man es in solcher Klarheit
selten geboten bekommt, voll eigenartiger Konstellationen. Wie durch
konkave und konvexe Linsen erschien ihm Vertrautes mal gedehnt, mal
gestaucht und anderes wieder völlig unbekannt, nur dass sein Denken zu sehr
um Jodie und den zweiten Luther und schließlich um Grace kreiste, als dass
es sich zu eingehenden astronomischen Betrachtungen hätte aufschwingen
können. Er hat es gesehen, ohne es zu kapieren.
»Wenn ich nicht auf der Erde bin«, sagt er heiser. »Wo dann?«
»Nicht auf Ihrer Erde.«
»Nicht in meiner Welt, meinen Sie?«
»Erde, Welt – für uns ist unser Planet die Erde. So unzweifelhaft, dass wir
in Ihrem einfach nur einen Himmelskörper in einem anderen Universum
sehen, dessen Bewohner ihn ebenfalls Erde nennen. Pilar hat vorausgesetzt,
dass Sie das genauso empfinden. Für Sie ist Ihr Planet die Erde, also können
wir nicht auch noch die Erde sein.«
»Sie wollen sagen, ich bin auf einem anderen Planeten?«
»Pilar hätte warten sollen.« Eleanor schüttelt betrübt den Kopf. »Vor
allem, nachdem klar war, wie Elmar es Ihnen gegenüber dargestellt hat. Alles
überschlägt sich. Es tut mir leid.« Sie fahren durch Palo Alto.
»Nein.« Luther schüttelt den Kopf. »Ich will das jetzt wissen.«
»Dafür bleibt keine Zeit.«
»Liefern Sie eine Kurzversion, Dr. Bender. Verdammt, letzte Woche war
mein größtes Problem noch eine verschwundene Katze!«
Sie seufzt. »Wie vertraut sind Sie mit Astrophysik?«

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